EU will Wucherpreise der Autovermieter verbieten

Wer innerhalb der Europäischen Union einen Mietwagen bucht, sollte egal aus welchem Land er stammt, den gleichen Preis angezeigt bekommen. So ist zumindest die Denkweise im modernen Europa. Die EU-Kommission ging verschiedenen Beschwerden von Verbrauchern auf den Grund und fordert nun die sechs größten Autovermieter dazu auf, ihre Geschäftspraktiken dem europäischen Gemeinschaftsgedanken anzupassen.

100% Preissteigerung nur weil man aus einem anderen Land kommt

Anhand eines Beispiels machen die EU-Kommissare fest, dass eine Internetbuchung über die jeweiligen Seiten der Autovermieter keine nachvollziehbaren und angepassten Preise aufgerufen werden. Wer aus Deutschland ein Auto in Großbritannien bucht, muss bis zu 100% Aufschlag zahlen als ein Bürger des Vereinigten Königreiches. Einige Beschwerden richten sich auch gegen einen Ausschluss von Reservierungen. So gelingt es nicht immer, nach der Eingabe des Heimatlandes eine valide Reservierungsbestätigung zu bekommen.

Drei der großen reagieren prompt und vorbildlich...

Sixt widerspricht in seiner schnellen Antwort unlauteren Geschäftsgebaren und bekräftigt, dass die Autovermietung in vollem Umfang im Einklang mit den Verbraucherschutzvorschriften der EU stehe und eine Diskriminierung von Kunden bei Sixt nicht stattfinde. An dieser Stelle wird auch besonders hervorgehoben, dass Sixt auch schon vor der Untersuchung der EU-Kommission eine nicht diskriminierende Preisgestaltung betrieben habe. Neben Sixt stellten auch die Antwortschreiben von Enterprise und Goldcar die EU-Kommissare zufrieden und veranlassten zu keiner weiteren politischen Handlung.

...während bei drei anderen Größen der Branche Nachholbedarf besteht

Nachsitzen hingegen müssen die drei Autovermietungen Hertz, Europcar und Avis. Ihre unzureichenden Antworten stimmten den Ausschuss nicht gnädig. In einem erneuten Schreiben werden sie dazu gebeten, weitere Maßnahmen zu ergreifen. Kein EU-Bürger soll durch seine Herkunft benachteiligt werden. Das gilt nicht nur für den Kauf von Waren im Internet sondern auch für das Inanspruchnehmen von Dienstleistungen wie die einer Autovermietung. „Der Binnenmarkt sollte im Alltag nicht für große internationale Unternehmen, sondern auch für Verbraucher in Europa Wirklichkeit sein“, sagte Binnenmarktkommissar Michael Barnier.


Quelle: u.a. faz.net