Sixt gibt gelassenener Marktführer

Europcar liegt mit 27% Marktanteil auf Platz zwei. Jeweils bemessen am Umsatz steckt Sixt den ärgsten Verfolger also eigenen Zahlen zufolge noch ab. Doch während Sixt den bestehenden Kundenstamm schröpft und mit immer neuen Ideen Zusatzkosten beim Kunden verursacht, fährt Europcar die strategische Schiene – und kauft kräftig zu.

Kundengewinnung bei Europcar nur durch hohen Invest

Zuletzt kaufte die „grüne“ Autovermietung Buchbinder in Deutschland und Goldcar in Spanien. Europaweit ist Europcar schon die Nummer 1. CEO Caroline Parot hat eben dieses Ziel auch für Deutschland. "Die Akquisition von Buchbinder ist ein wichtiger strategischer Schritt für die Europcar-Gruppe, da sie es uns ermöglichen wird, zur Nummer eins in Deutschland und Österreich zu werden." 2015 war Sixt also noch größer, 2017 könnte Europcar schon vorbeigezogen sein. Dafür reicht es aber nicht, lediglich den Umsatz von Buchbinder zu den Europcarzahlen hinzuzurechnen. Um Sixt zu schlagen, muss auch insgesamt der Umsatz wachsen und am Ende auch Gewinn abfallen.

Europcar will besseren Service als Sixt bieten

Europcar bringt dafür viele Servicemodelle, die es in ähnlicher oder abgewandelter Form bei Sixt gibt und die auf die Nachfrage der Kunden zugeschnitten sein sollen: Spezielle LKW-Stationen oder die neu aufgestellte Prestigeflotte mit attraktiven Autos. Neuste Idee: Die flexible Langzeitmiete für Firmenkunden. Der Mietvertrag hat keine feste Vertragslaufzeit. Entsprechend kann der Mietwagen jederzeit zurückgegeben werden. Ab dem vierten Monat gibt es 7% Rabatt auf PKW- und noch 5% auf LKW-Mieten. Das „Langzeit Plus“ genannte Modell gilt für alle PKW- und LKW-Kategorien. Erich Sixt beeindruckt das alles nicht: "Wir wollen Nummer eins werden in Europa. Das sind wir bereits, was den Gewinn angeht." Aus seiner Sicht würden manche Wettbewerber Umsatz und Ertrag verwechseln.


Bild: schwerunterwegs