Audi-Chef will kein eigenes Carsharing

  • Ungewohnt deutlich äußerte sich Audi-Chef Rupert Stadler jetzt in einem Gespräch mit der Wirtschaftswoche zu einem eigenen Carsharing-Angebot der Ingolstädter: „Ich will keine Audi-Modelle als rollende Litfaßsäulen in den Städten sehen.“


    Damit erteilt der Herr der Ringe den Spekulationen um ein baldiges Audi Carsharing eine deutliche Absage und distanziert sich und den bayerischen Autobauer damit von seinen Mitbewerbern Daimler (Carsharing "car2go" zusammen mit Europcar) und BMW (Carsharing "DriveNow" zusammen mit Sixt). Stattdessen setze das Unternehmen auf Leasingkunden und das in der Pilotphase befindliche Angebot "Select". Damit können Audi-Kunden innerhalb eines Jahres bis zu drei verschiedene Audi Modelle fahren und sich so beliebig an der Fahrzeugpalette bedienen. Stadler ist von dessen Erfolg überzeugt: "Ich bin sicher, das tut unserer Marke gut und kommt bei Premiumkunden besser an."


    Das ganze Gespräch findet ihr auf der Webseite der Wirtschaftswoche!

  • Stattdessen setze das Unternehmen auf Leasingkunden und das in der Pilotphase befindliche Angebot "Select". Damit können Audi-Kunden innerhalb eines Jahres bis zu drei verschiedene Audi Modelle fahren und sich so beliebig an der Fahrzeugpalette bedienen. Stadler ist von dessen Erfolg überzeugt: "Ich bin sicher, das tut unserer Marke gut und kommt bei Premiumkunden besser an."


    womit er meiner Meinung nach Recht hat. Langfristig ist das sicherlich die wertigere Methode im Vergleich zu BMW&Sixt.

  • Das wird sich zeigen. In urbanen Zentren ist das eigene Auto nicht unbedingt "in". Parkplätze sind auch rar. Flexibilität ist Trumpf. Nur Frankfurt verschläft diesen Trend, sonst sind die Geschäftsmodelle von Daimler, BMW und Sixt doch recht erfolgreich.

  • Wobei man auch sagen muss, dass jetzt die Preise bei Drivenow oder Car2go auch nicht aufm Ramschniveau liegen. D.h. ich bekomme hier nicht einfach so einen 1er BMW hinterher geschmissen. Die Dinger sind je nach Nutzung auch nicht billig.


    Der Hauptgrund bei Herrn Stadler wird sicherlich eine Vorgabe vom Mutterkonzern sein, der gerade verzweifelt versucht den Trend Carsharing aufzuarbeiten und dass man da nicht einen internen Konkurrenten haben will, sollte auch klar sein. Würde mich aber nicht wundern, wenn in ein paar Jahren auch die absoluten Highendpremium-Modelle A1 und A3 beim Volkswagencarsharing Quicar zu finden sein werden.

  • Beim Carsharing ist doch eigentlich relativ egal, in wessen Auto man sitzt, ich will nur günstig, einfach und sicher von A nach B kommen. Und idealerweise hat der Anbieter sein Angebot auf viele Städte ausgeweitet. Für Kurzstrecken ist ja nun völlig egal, ob man in einem Golf, A3, 1er oder Ford Focus sitzt.


    Gerade mit den ganzen Sonderparkrechten für Car Sharing autos wirds doch sonst chaotisch.


  • Gilt für den normalen Stadtbewohner auch mit privatem PKW - trotzdem fahren in Berlin bspw. viele Premium-Kisten in kleineren Klassen rum ;)

    Klar, mit dem eigenen Auto muss man sich ja auch wohlfühlen, vielleicht auch den Vorzeigeeffekt genießen. Aber DriveNow-Autos haben kein Prestige, das verhindert schon die Beklebung. Ich glaube nicht, dass sich ein eigener Premium-Carsharing-Dienst ggü. einer billigeren Alternative dauerhaft durchsetzen würde. Außer durch bessere Dienstleistung. Dafür braucht es aber keine eigenen Dienste von BMW, Audi und Mercedes.

  • Zu beachten ist, dass wohl Herr Stadler wenig dazu zusagen hat. Wenn Herr Winterkorn da eine Marktlücke sieht und bei den Zahlen von VW auch Potential für Audi sieht so wird auch Herr Stadler, wie immer, eine Marionette der Konzernmutter aus Wolfsburg. Die Vergangenheit hat gezeigt, wer wirklich die Hosen an hat. Der Streit um das Elektrokonzept hat ja bewiesen, dass der Chefposten bei Audi nicht unbedingt vergleichbar ist mit den Jobs der Herren Reithofer oder Zetsche.

  • Sagen wir doch: die Stadt will nicht ;) und Audi will auch nicht und verschläft so den nächsten Trend nach Efficient Dynamics. Mal sehen, wie lange die Erfolgsstory noch anhält für die vier Ringe - nicht nur in Deutschland

  • Car2go kommt nach Frankfurt... die haben auch bereits in der my zeil was angemietet um demnächst dort die erste anmelde stelle zu öffnen.... Frankfurt will Car2go haben. Das Problem ist wie es mit der Stadt geklärt wird mit den Parkplätzen..

  • meiner Meinung nach geht die Diskussion gerade in die falsche Richtung. Zudem fehlt mir persönlich zumindest, hinter vielen Aussagen die erkennbare Wirklichkeit.


    Kernaussage ist, dass Audi kein eigenes Car Sharing möchte, stattdessen sich mit "Select" auf kurzfristigere und flexiblere/interessantere Leasingangebote fokussieren wird. Stadler meint, dass Dies bei Premiumkunden besser ankommt. Unter dem Aspekt der mittlerweile überzogenen "Urbanisierung" und dem, dass viele "Premiumkunden" Pendler sind bzw. nicht im Zentrum eines Ballungsgebietes wohnen (wollen) und somit auch keinen häufigen Bedarf an Carsharing haben, ein guter Verkaufsansatz.

  • Ich finde interessant, dass Herr Stadler die existierenden Carsharing-Modelle abwertet und dadurch versucht, die Position von Audi aufzuwerten. Auf den ersten Blick erscheint es doch eher negativ, als Fahrzeughersteller nicht an einem Carsharing beteiligt zu sein. Doch mit "Ich will keine Audi-Modelle als rollende Litfaßsäulen in den Städten sehen." suggeriert er das Gegenteil. geschickt gemacht :)

  • Naja, wenn es denn stimmen würde. Schließlich gibt es z.B. bei Stadtmobil relativ viele Audi-Fahrzeuge, speziell A6 im Vergleich zu 5er oder gar E-Klasse. Und da steht auch Stadtmobil drauf. Er sollte sich also erstmal sicher sein, dass keine Audi-Fahrzeuge von Carsharinganbietern genutzt werden, bevor er dies behauptet. Die Aussage ist ja prinzipiell unabhängig davon, ob es sich um ein eigenes oder externes Carsharingangebot handelt. Audi-Fahrzeuge sind bei Carsharingunternehmen zu finden, that's a fact.

  • Er sollte sich also erstmal sicher sein, dass keine Audi-Fahrzeuge von Carsharinganbietern genutzt werden

    Er „will keine Audi-Modelle als rollende Litfaßsäulen in den Städten sehen.“, was nicht heißt, daß er es auch verhindern kann. Erstmal hat er nur gesagt, daß Audi kein eigenes Carsharing-Unternehmen starten wird. Daß Stadtmobil und Co. Audis kaufen, kann er eben nicht verbieten.
    Momentan ist Carsharing einfach nur "Neu", "Ich mach Carsharing" und "Ich bin umweltbewußt". Ob daraus abseits der Marketingaussagen der Hersteller und übrigen Carsharing-Unternehmen mal was wird und ob die Strategie von Mercedes und BMW erfolgreich ist, wird sich erst in einigen Jahren zeigen. Wenn Carsharing die einzige Zukunft auf dem Automarkt ist, können die meisten Hersteller sowieso dichtmachen.

  • meiner Meinung nach geht die Diskussion gerade in die falsche Richtung. Zudem fehlt mir persönlich zumindest, hinter vielen Aussagen die erkennbare Wirklichkeit.


    Kernaussage ist, dass Audi kein eigenes Car Sharing möchte, stattdessen sich mit "Select" auf kurzfristigere und flexiblere/interessantere Leasingangebote fokussieren wird. Stadler meint, dass Dies bei Premiumkunden besser ankommt. Unter dem Aspekt der mittlerweile überzogenen "Urbanisierung" und dem, dass viele "Premiumkunden" Pendler sind bzw. nicht im Zentrum eines Ballungsgebietes wohnen (wollen) und somit auch keinen häufigen Bedarf an Carsharing haben, ein guter Verkaufsansatz.

    Warum soll das ein guter Verkaufsansatz sein? Ich kann hier auch keine erkennbare Wirklichkeit sehen, sofern ich unterstelle, dass mit meisten Leasingnehmer größere Firmen sind, denen es ausschließlich aufs Geld ankommt. Wenn profitiert also der Mittelstand von dem Angebot, der Chef kann sich dann also einen R8 leisten wenn er das will. Will er das aber wirklich? Das denke ich nicht. Menschen mit genug Geld haben sowieso das in der Garage was Ihnen gefällt, ohne auf so ein Angebot warten zu müssen.


    Davon abgesehen, dass die heutigen Premiumkunden nicht mit dem Angebot eines carsharings angesprochen werden ist eine Binsenweisheit und wird BMW und Mercedes wohl bewusst sein.

  • Davon abgesehen, dass die heutigen Premiumkunden nicht mit dem Angebot eines carsharings angesprochen werden ist eine Binsenweisheit und wird BMW und Mercedes wohl bewusst sein.


    Das entscheidente ist doch, dass der Premium Kunde von MORGEN jetzt schon mal Carsharing mit Premiumautos nutzt. Damit er dann auch später weiss, dass er mit weniger als einem 5er Kombi nicht nach Hause kommen braucht.


  • Das entscheidente ist doch, dass der Premium Kunde von MORGEN jetzt schon mal Carsharing mit Premiumautos nutzt. Damit er dann auch später weiss, dass er mit weniger als einem 5er Kombi nicht nach Hause kommen braucht.

    Volle Zustimmung, nichts anderes möchte ich mit meinem Posting ausdrücken :)