Pendler und die, die es werden wollen

  • Zur Zeit 2-3x die Woche ca. 2h mit dem Zug pro Strecke(140km) zum HQ, dafür ist aber jeweils 1h schon Arbeitszeit. Der Rest ist eh Reisezeit zu Projekten weltweit bzw dann homeoffice. Dafür habe ich sogar meine Selbstständigkeit fast komplett aufgegeben, weil das Angebot und die damit verbundenen Möglichkeiten einfach zu gut sind. Mal schauen wielange ich das aushalte-durch die Abwechslung ist es aber ganz ok. Das ganze mit den Auto wären ca 1h20, was ich aber nur in Ausnahmefällen mache, da immer verschenkte Zeit. Und das GA gabs von der Firma eh dazu.

  • Ich halte es für mich seit jeher so: Pendelei so weit wie möglich vermeiden! Wenn ich sehe, was da bei Kollegen an Lebenszeit flöten geht...


    Ab Mai sieht es bei mir so aus: Homebase ist Lübeck, Arbeitsort für ein halbes Jahr irgendwo in Meck-Pomm, einfache Fahrt etwa 200 km. Und sofort eine kleine Butze / Appartement gesucht, für die 4 Nächte pro Woche. Dann Mo-Morgen hin und Fr-Mittag zurück. Die Stunden werden dann in der Woche gemacht, da ist's egal, wenn es mal später wird. Dafür dann eben Freitag um 11 Feierabend oder auch gerne mal Do-Abend.
    Wenn ich mir vorstelle, dass manch einer sich das tagtäglich antut?! Never ever! Zu schade wäre mir Spritgeld, Zeit(!) und natürlich auch das potentielle Risiko.


    Und ja, mir ist klar, dass es bei dem Ein oder Anderen nicht anders geht. Ist ja nur meine beschriebene Situation.

  • Ich bin für mein Fachpraktikum täglich für 6 Monate gependelt. Eine Fahrt ist ungefähr 100km lang. Es ist machbar aber nicht schön bzw. erstrebenswert. Ich bin aus Kostengründen mit dem ICE gependelt. Wenn alles glatt geht dauert das ~ 1,5h. Das heißt pro Tag habe ich 3 h mit pendeln zugebracht. Leider läuft aber nie alles glatt und der Zug verspätet sich woraufhin man den Bus verpasst etc. Also bei einer Festanstellung würde ich jegliches pendeln vermeiden. Es kostet einfach zu viel Lebenszeit.

  • Erst mal Danke für die Beteiligung!!


    Bei mir sieht es so aus, dass ich theoretisch 200km einfach pendeln müsste. Die Route führt aber über das Kreuz Leonberg, wo's eigentlich jeden Tag Stau gibt.
    Nach den 3 1/2 Jahren hätte ich dann knappe 450.000 km drauf. Zug fahren dauert zu lange. Also ist die einzige Alternative eine Wohnung bzw WG.

  • Kreuz Leonberg? Autsch :210: Da kann ich tatsächlich nur dringend eine Wohnung bzw. WG empfehlen. Ich selbst habe unter der Woche bisher noch ca. 13 Minuten mit der UBahn von der Wohnung zum Büro. Dazu kommen seit vielen Jahren die regelmäßigen Pendeleien in die Heimat, da dort noch mein Lebensmittelpunkt ist. Das heißt dann ca. 500 km Autobahn oder eben der Flieger. Wenn der Preis für mich passt nehme ich den Flieger, da ich so wesentlich mehr vom Wochenende habe und zudem erholter bin. Mittlerweile gönne ich mir auch hin und wieder den Luxus eines Mietwagens am Flughafen, auch wenn mir der Servicezuschlag deutlich aufstößt und meine Kostenberechnung konterkariert.


    Eine Freundin von mir hatte im letzten Jahr ihren Wohnsitz(notgedrungen) in Köln und die Arbeitsstelle in Stuttgart. Sie ist jeden Tag mit dem ICE Sprinter gefahren. Trotzdem gingen so jeden Tag ca. 6 Stunden allein für den Arbeitsweg drauf. Nach ca. 6-8 Wochen hat ihr der Arzt die rote Karte gezeigt. Da ging nichts mehr.


    Ich hab mich damals bewusst für eine Wohnung in der Stadt und in der Nähe zu meiner Arbeitsstelle entschieden und dafür eine höhere Miete akzeptiert. Ich will meine Lebenszeit nicht ständig in Zügen oder Autos verbringen. Ich kann hier spontan abends noch in die Kneipe gehen und später problemlos mit der Bahn/Bus/Taxi nach Hause fahren.

  • WE-Pendler
    275 km A2
    2,5-3h
    privater PKW


    früher (jetzt seltener und nur 500 km)
    alle 3-4 Wochen Heimatpendler
    670km
    5,5-8h (auch Kreuz Leonberg, aber BB hat bei mir immer mehr Probleme gemacht)
    privater PKW


    Ich würde noch anmerken, dass der Vorteil einer WG/Wohnung am Ort während des Studiums das Teilnehmen am echten Studentenleben ist. Viele die bei mir nur gependelt sind, ärgern sich da viel verpasst zu haben. Ich weiß, dass du danach nicht gefragt hast, wollte das nur anmerken.

  • Ich würde noch anmerken, dass der Vorteil einer WG/Wohnung am Ort während des Studiums das Teilnehmen am echten Studentenleben ist. Viele die bei mir nur gependelt sind, ärgern sich da viel verpasst zu haben. Ich weiß, dass du danach nicht gefragt hast, wollte das nur anmerken.

    Genau das ist auch ein Punkt, wieso ich eine Wohnung suchen wollte.
    Wenn alles gut läuft und die Kapazitäten da sind, ist es auch möglich für 70€ I'm Monat am Ausbildungsstandort zu wohnen.

  • Pendele seit 4 Jahren aus München in den Nordschwarzwald. A8 Mo früh hin und meist Do abend zurück, dann Fr. Homeoffice. Einfache Strecke sind 300 km. Montag brauch ich dafür ca 3 - 3.15 h, da es immer Stau ab Wendlingen hat. Zurück am Do Abend ist es meist entspannter, da geht es auch mal in 2.30 h. Ab Ulm ist ja jetzt alles 3 spurig bis München.


    Täglich zu fahren wäre für mich nicht vorstellbar, daher vor Ort ein kleines Appartment genommen. Zum pendeln wird ein Mietwagen von SX genutzt. Privatwagen oder Leasing wären teurer, da ca 50.000 km p.a. gefahren werden und es am besten schon was aus F sein sollte für die Strecke. Eine gescheite Zugverbindung gibt es nicht wirklich


    Auch ich reih mich ein und sage: Auf Dauer ist das nicht sinnvoll. Durch die Pendelei geht zuviel Lebenzeit, -qualität und Nerven verloren. Daher muss der Arbeitsplatz in die Nähe des ersten Wohnsitz verlegt werden. Ich bin dran.... :8o:

  • Bin während meines Bachelorstudiums auch zwischen zu Hause und Uni gependelt - zu 90% mit dem Zug, was dann rund 1,5 Stunden gedauert hat (10km zum Bahnhof, Auto dort abgestellt, dann ca. 60-70 Minuten mit dem Zug je nach Verbindung). Mit dem Auto waren es etwa 65 km, hab ich aber nicht oft gemacht, da mich der fast tägliche Stau auf der A3 zwischen Limburg und Bad Camberg genervt hätte. Nach ner Zeit hatte man sich aber dran gewöhnt, länger müsste ich aber nicht Zug fahren.


    Mein aktueller Master ist ca. 380 km weit weg (Mittelhessen -> Oberfranken), hab mir dort für unter der Woche eine kleine günstige 1-Zimmer-Wohnung gemietet und fahre je nach dem jedes oder jedes zweite Wochenende dann mit dem ICE heim (Bahn Sparpreis 21,75 Euro, rund 5-6 Stunden Fahrt) - ab und zu auch via Sixt, da fährt man über die meist sehr angenehm leeren Autobahnen nur rund 3 Stunden, zahlt aber eben deutlich mehr als für die Bahn. Die Bahnfahrt ist teilweise ätzend, teilweise aber auch total entspannend wenn man sich im ICE Donnerstags oder Freitags Abends ein wenig ausruhen kann oder auch in Ruhe und ohne Ablenkung lernen kann während der Klausurenphase.


    Für meinen späteren Job möchte ich maximal 60-70 km von zu Hause weg wohnen, was man dann entweder gut mit dem Auto pendeln kann oder in ca. 60-70 Minuten mit der Bahn schafft. Großstadt muss ich nicht unbedingt haben, lieber etwas kleiner und ländlicher und dafür pro Tag rund 2 Stunden Zug oder Auto in Kauf nehmen. :)

  • Eine Kollegin von mir ist täglich aus Hamburg nach Bremen gependelt.
    Nach einem Jahr habe ich leider eine gute Mitarbeiterin verloren, weil das mit dem Pendeln auf Dauer einfach nichts ist.
    Hier spielen Kosten etc. gar nicht mal die große Rolle sondern einfach die Lebensqualität die man verliert. Nach 3-4 Stunden "auf dem Weg" wird man nicht noch jubelnd ein Bierchen trinken gehen oder zum Sport, oder sonstiges. Man wird genau die Couch platt sitzen, oder schlafen gehen.


    Daher macht es bei 200km einfacher Strecke in meinen Augen keinen Sinn zu pendeln. Evtl. Wochenendpendeln und dann ein Zimmer oder ne kleine Wohnung vor Ort nehmen. Vll. auch nen WG Zimmer, falls es jetzt kein Monteurszimmer sein soll.

  • Gerade bei den Studenten die sich hier zu Wort melden, frag ich mich doch, warum macht ihr das?
    Bleibt zu Hause und pendelt täglich zig Kilometer an die Uni oder fahrt beinahe jedes Wochenende nach Hause.


    Wenn ich an meine Studienzeit denke, dann verpasst man doch gerade an den Wochenenden unglaublich viel des Studentenlebens und verliert meiner Meinung nach an Anschluss bzw. findet ihn nie richtig.


    Und in meinem Fall war in der Heimat bis auf das Elternhaus eh kaum mehr wer anzutreffen. Der ganze Freundeskreis zog des Studiums wegen zur ungefähr gleichen Zeit weg. Also tote Hose in der Heimat.

  • Kann ich nur bestätigen. Wir sind während des Studiums zudem oft übers WE im Studentenwohnheim geblieben und haben Trips nach Tschechien etc. gemacht, während alle anderen sofort zu Muddi und Papi fuhren. Ich bin so froh über diese tollen Erfahrungen und möchte die keinesfalls missen!

  • Gerade bei den Studenten die sich hier zu Wort melden, frag ich mich doch, warum macht ihr das?
    Bleibt zu Hause und pendelt täglich zig Kilometer an die Uni oder fahrt beinahe jedes Wochenende nach Hause.


    Wenn ich an meine Studienzeit denke, dann verpasst man doch gerade an den Wochenenden unglaublich viel des Studentenlebens und verliert meiner Meinung nach an Anschluss bzw. findet ihn nie richtig.


    Und in meinem Fall war in der Heimat bis auf das Elternhaus eh kaum mehr wer anzutreffen. Der ganze Freundeskreis zog des Studiums wegen zur ungefähr gleichen Zeit weg. Also tote Hose in der Heimat.

    Also ich für mich kann sagen, dass hier bei meinem Master sehr viele von uns wöchentlich pendeln bzw. am Wochenende zu Hause sind, da das Studium a) nur auf drei Tage in der Woche ausgelegt (Dienstag - Donnerstag) ist und b) viele zu Hause einen Nebenjob haben. Wenn man weiß dass am Wochenende irgendwas los ist, ist es ja jedem freigestellt dort zu bleiben und mal nicht nach Hause zu fahren. Dann verabreden wir uns einfach vorher via WhatsApp / Facebook rechtzeitig mit einigen Leuten und dann lohnt es sich auch über das WE mal da zu bleiben. Wenn man aber weiß, dass am Wochenende eh nichts los sein wird, kann aber doch auch recht schnell Langeweile aufkommen. Ich denke das mit den exzessiven Partys ist im Bachelor auch noch ausgeprägter, dort haben wir jedenfalls deutlich öfter Party gemacht und die Leute haben mehr Alkohol vertragen - man wird ja alt. :D Kommt aber immer auf den Einzelfall an, bei mir ist es zum Beispiel auch so, dass 90% meines Freundeskreises weiterhin noch dort wohnen wo sie vor fünf Jahren schon gewohnt haben bzw. wenn überhaupt einige Kilometer weit weggezogen sind. Letztlich muss das aber sicherlich jeder selbst wissen.