Einführung eines automatischen Speed-Limiter in Planung

  • If guns kill people, do pencils misspell words? ;)


    Speedlimiter halte ich für Unsinn. Wer sowas haben möchte, kann das doch bei fast jedem Fahrzeug einstellen. Ich bin kein Freund von dieser Totalüberwachung. Als mündiger Bürger kann man selbst dafür sorgen, dass man die Regeln einhält oder eben nicht und dafür entsprechende Konsequenzen erfährt.


    Ja, es geht darum, dass Regeln eingehalten werden. Aber es ist nicht verhältnismäßig. Warum nicht jedem Menschen die Hände auf dem Rücken zusammenbinden, dann kann man auch niemanden mehr erschlagen oder gar seinen Müll auf die Straße werfen. Warum nicht einfach das Internet so langsam machen, dass illegale Dinge nicht mehr runtergeladen werden können?


    (Ich weiß, viel zu überspitzt. Aber wehret den Anfängen).

  • An den täglichen Übertretungen der Höchstgeschwindigkeiten und der von betrunkenen Autofahrern verursachten Unfällen sieht man doch recht deutlich, dass die freiwillige Kontrolle nur sehr eingeschränkt funktioniert.

  • Dann sollen diese Leute, bei denen die Selbstkontrolle nicht funktioniert, eben aus dem Verkehr gezogen werden oder durch automatische Limiter oder was auch immer drangsaliert werden. Aber warum sollte man als unbescholtener, regelkundiger Autofahrer darunter leiden, dass einige wenige die Regeln nicht befolgen?

  • So würde ich es nicht formulieren, aber ich der Überwachung und Beschränkung der Freiheiten muss man meiner Ansicht nach die Verhältnismäßigkeit bewahren. Das Opfer eine totale Überwachung einzuführen wäre mir zu groß, nur um ein paar Verkehrstote zu vermeiden. Und das, obwohl ich mich an die Regeln halte und daher damit eigentlich gar nix zu tun habe.


    Aber ich denke, da muss jeder seine eigene Abwägung treffen. Gegen tote im Haushalt hilft nur eine Kamera in jedem Zimmer, und gegen Tote in Beziehungstate muss dann auch jeder präventiv eine elektronische Fußfessel tragen? Ich finde das geht eindeutig zu weit.

  • Ich bin der Meinung, ich kann fahren wie ich will. Die Konsequenzen muss ich ggf auch tragen. Ein wenig gesunder Menschenverstand sagt mir, dass vor einer Schule in der 30er Zone um 12 mittags 50 vllt nicht ganz so korrekt sind und eher 20 geboten sind. Um halb 2 nachts allerdings kann ich dann doch statt 30 auch 50 fahren, ohne eine Gefährdung herbeizuführen. Und wenn ein Blitzer steht, dann ist das halt so und ich zahle ein paar Euro.


    Aber die Möglichkeiten dürfen dem Staat und meiner Meinung nach Versicherungen etc gar nicht erst gegeben werden hier die Datenkrake zu machen. Weil wenn es erst einmal geht, dann wird man es auch auf dem einen oder anderen weg machen. Wer es freiwillig tut, immer vor. Aber einen Zwang lehne ich vehement ab.

  • Die Konsequenzen trägst du aber nicht alleine, sondern im Falle eines Falles eben unbeteiligte Dritte.


    Und hier geht es auch gar nicht um eine Datenkrake, sondern um technische Einrichtungen, die verhindern, dass man alkoholisiert Auto fährt oder durch ein Wohngebiet mit 70 km/h.


    Und da habe ich jetzt noch kein einleuchtendes Argument gehört, warum das unbedingt möglich sein soll. Die Einschränkung der Freiheit, sich gesetzeswidrig (!) zu verhalten, dürfte auch weniger schützenswert sein, als der Schutz von Körper und Leben, der durch diese Einschränkung verbessert wird. Von daher sollte auch die Verhältnismäßigkeit hier gegeben sein.


    Bitte nicht falsch verstehen, ich sehe in solchen Einschränkungen auch durchaus die Gefahren (in der Tat: Wehret den Anfängen), aber hier mit dem Argument zu kommen, dass dadurch die eigene Freiheit eingeschränkt wird, ist mir dann doch zu kurz gegriffen. Die Freiheit des Einzelnen wird durch alle Gesetze und (Verkehrs-)regeln eingeschränkt. Anders ist das Zusammenleben in einer Gesellschaft auch gar nicht möglich.

  • Jeder definiert die Priorität der persönlichen Freiheit, und was genau dazu gehört und was nicht, eben anders. Bei allem zur Steigerung der Bevormundung und Überwachung, stellen sich bei mir persönlich die Nackenhaare.

  • Verboten ist Rasen oder betrunken fahren ja auch.. Nur kann man es technisch schwerlich vermeiden. Es sei denn, man entwickelt irgendwann Schutzschilde um Menschen. Oder fesselt Menschen einfach alle zuhause im Bett.

  • Klar, 65 in der Stadt um drei Uhr nachts ist mit Sicherheit die Hauptursache für Verkehrstote. Strich 50 durch einen dauerüberwachenden Limiter wird dies mit Sicherheit ändern!

    Die Frage ist, warum macht man das denn eigentlich?

    Ist es nicht meist so, dass man selbst kein Verkehrshindernis darstellen möchte und deswegen schneller fährt? Oder das Gefühl, mit genau 50 so langsam unterwegs zu sein?

  • Klar, 65 in der Stadt um drei Uhr nachts ist mit Sicherheit die Hauptursache für Verkehrstote. Strich 50 durch einen dauerüberwachenden Limiter wird dies mit Sicherheit ändern!

    Soll der Limiter nur nachts um 3 wirken?


    Ich könnte jetzt zig Links zu Meldungen von Verkehrstoten wegen überhöhter Geschwindigkeit und Alkohol am Steuer posten, aber ich denke die kennt jeder.

  • Man siehts doch im Norden an den Skandinaviern und im Süden an den Schweizern. Die können sich alle ans Tempolimit halten und tun es in ihren Heimatländer auch. In Deutschland juckt es nicht, weil die Strafen ein Witz sind. Und so geht es vielen Deutschen auch.

    Wenn ich mit Tacho 70 an ner Grundschule mit Tempo 30 vorbeiknallen kann, während die Kleinen Schulschluss haben und mich das 160€, nen punkt und im Wiederholungsfall 1-2 Monate Fahrverbot kostet, finde ich das noch recht human. Zumal Tacho 56 (echte 53, nach Toleranz 50) noch bei 35€ ohne Punkte ohne Fahrverbot liegen.

  • Man siehts doch im Norden an den Skandinaviern und im Süden an den Schweizern. Die können sich alle ans Tempolimit halten und tun es in ihren Heimatländer auch. In Deutschland juckt es nicht, weil die Strafen ein Witz sind. Und so geht es vielen Deutschen auch.

    Wenn ich mit Tacho 70 an ner Grundschule mit Tempo 30 vorbeiknallen kann, während die Kleinen Schulschluss haben und mich das 160€, nen punkt und im Wiederholungsfall 1-2 Monate Fahrverbot kostet, finde ich das noch recht human. Zumal Tacho 56 (echte 53, nach Toleranz 50) noch bei 35€ ohne Punkte ohne Fahrverbot liegen.

    Deshalv kontrollieren Polizei und Ordnungsamt auch so oft vor Schulen und Kitas, weil es Gefahrenschwerpunkte sind und es ja nicht darum geht, möglichst viel Bußgeldeinnahmen zu machen.


    Ach so, ne doch nicht, man kontrolliert ja lieber in überflüssigen Geschwindigkeitstrichtern außerhalb (50-100-70-100-70-100-50 etc.), weil da jeder Volldepp mehr fährt und man dort innerhalb einer Stunde das an Staatseinnahmen machen kann, was vor einer Grundschule vielleicht an einem Tag gemacht wird.


    Die Kontrollpolitik der Länder ist einfach nur pervers. Kommunen leasen (!) sich mittlerweile ihre Blitzer und beteiligen private Unternehmen an den Einnahmen dadurch. Die Unternehmen werben ganz offen damit, dass sie die Blitzer dort aufstellen können, wo es sehr zügig viel Geld bringt und ob man es glaubt oder nicht: Das sind nicht die tatsächlichen „Unfallschwerpunkte“ in den 30er Zonen.


    Der Großteil der Autofahrer ist nämlich durchaus in der Lage zu verstehen, wieso man da mitten am Tage nicht mit 60 durchfahren sollte.



    Ich finde die Strafen ehrlich gesagt auch nicht zu niedrig, sie passen doch ganz hervorragend zu unseren lächerlichen Strafen für die Begehung von richtigen Straftaten. Bevor man den Bußgeldkatalog anpasst, wäre eine Anpassung dort deutlich relevanter.

  • Nochmal. Wer zwingt dich denn in diesen „überflüssigen Geschwindigkeitstrichtern“ zu schnell zu fahren?

    Gerade wenn man doch weiß, dass gern da geblitzt wird?


    Ich find es auch unnötig nachts um 1 an einer roten Fußgängerampel zu stehen, wenn weit und breit nix kommt. Trotzdem ist es nunmal eine Regel, dass ich nicht laufen darf. Mach ich es dennoch und werde erwischt, ist es meine Schuld und sonst von niemandem. Und so ist es bei Blitzern doch auch.

  • Höhere Strafen für Leute, die die Regeln überschreiten, finde ich durchaus in Ordnung (ja, meinetwegen auch in anderen Lebensbereichen, Straftaten wie Ordnungswidrigkeiten). Man kann sich ja selbst aussuchen, wie schnell man fährt. Ich finde es nur nicht in Ordnung, wenn ich als Bürger der gar nicht im Sinne hat zu Rasen, ständig überwacht werde und mit damit implizit unterstellt wird, dass ich nicht in der Lage sei, mich an geltende Regeln zu halten.


    Nehmt leuten die besoffen fahren für 100 Jahre den Führerschein weg oder verknackt sie, mir alles egal. Aber ich sehe nicht ein, in Generalverdacht genommen zu werden obwohl ich mit sowas nix zu tun habe.


    Ich finds z.B. auch blöd Plastiktüten zu verbieten, nur weil einige Leute nicht in der Lage sind, diese fachgerecht zu entsorgen und stattdessen in die Landschaft werfen. Von mir aus 10.000 Euro Strafe für Vermüllung von Natur und Wasser, aber warum sollte ich keine gratis Tüte mehr bekommen, nur weil andere blöd sind?


    Zumal es ja auch sehr viele Verkehrsunfälle gibt, die durch Limiter gar nicht vermieden werden können - nicht an die Witterung oder die Verkehrsverhältnisse angepasste Geschwindigkeiten, zu hohe Kurvengeschwindigkeit bei nasser Straße, Ablenkung durch andere Dinge, voll in die Allee gegurkt, technische Defekte, Unerfahrenheit, was auch immer. Ich finde schon diese prädiktiven Tempomaten ein Graus, weil sie ständig unnötig und viel zu früh bremsen, und oftmals nichtmal das richtige Limit hinterlegt ist.