Audi e-tron 55 quattro | Sixt Düsseldorf/Zentrum

  • Wie bereits vor ein paar Wochen versprochen, kommt hier nun ein längerer Bericht über den e-tron.


    Eckdaten

    Gebucht & gefahren: LFAE

    Wo: Sixt Düsseldorf Zentrum/Hbf

    Dauer: 1 Woche (11.09.19 bis 18.09.19)

    Die Buchung

    Für die eigene Hochzeit, welche 400km vom Wohnort Münster entfernt war, war klar, dass es der gewonnene like2drive Seat Arona nicht tun wird. Also musste etwas besseres her. Zunächst hatte ich ein Schnäppchen 355 Tage im Voraus gefunden: eine Woche Gruppe J bei AVIS Münster West für 230€. Da ist zwar das Risiko, dass es ein SUV wird (bin bekennender SUV-Hasser), aber vor 3 Jahren habe ich für den Preis noch IWMR gemietet ...

    Über die Monate hatte ich weiter geschaut, ob zufällig ein Tesla verfügbar wäre, aber Nextmove ist teuer, Sixt hat keine, und privat anmieten (Drive, Turo, ...) finde ich nicht angenehm.

    Nachdem aber nun e-tron und I-Pace in LFAE bei Sixt in Düsseldorf verfügbar waren, und nachdem einen Monat vor der Termin noch der Preis gesenkt wurde auf 412€, war es mir (der Braut nicht so sehr) den Aufpreis wert, zumal im Falle eines Benziner GLE die Treibstoffkosten doch wesentlich geringer sein dürften.

    Die Anmietung

    Am Abend vorher wurde ein e-tron geblockt.

    Für die Anmietung um 11 Uhr also mit dem Zug nach Düsseldorf gefahren (danke Schienenersatzverkehr ...).

    Direkt ins Parkhaus gegangen, zwei e-trons und ein I-Pace standen dort. Die e-trons waren beide gleich ausgestattet. Der I-Pace sieht mit seinen Ballon-Reifen (zumindest eben in Sixt-Ausstattung) echt komisch aus. Da der Schwiegervater bei Audi arbeitet, war klar, was es werden soll.


    Also runter an den Tresen, Karten vorgelegt, gefragt, ob voll zurückgebracht werden muss (nein, darf leer sein, nett wäre aber zumindest etwas Ladung), und Schlüssel bekommen.

    Seit kurzer Zeit gibt es ja keine ChargeNow-Karte mehr dazu, sondern eine Plugsurfing-Karte, die man auf das eigene Konto in der App registrieren kann. Die RSA hat mir nichts gegeben und ich habe es im Eifer des Gefechts auch vergessen. War für mich kein Problem, da ich mich bereits informiert hatte und mir Plugsurfing auch zu teuer war, aber gut.

    Die Ladekarte des Vormieters war lustigerweise noch im Fahrzeug, habe ich aber fairerweise nicht verwendet.

    Das Auto war auf 100% bei Anmietung und hatte 5716km auf dem Tacho.

    Erster Eindruck & Ausstattung

    Nun rollt man lautlos aus dem Parkhaus und drückt auf der ersten Gerade das Pedal durch. Sehr schön, aber dank den 2,7 Tonnen auch nicht abartig. Definitiv aber bis 150km/h ein besserer Antritt als der typische L*AR 30d / 50 TDI. Leider habe ich kein Vergleich zum 540d/E400d.

    Die Ausstattung ist etwa wie folgt, leider habe ich aber vergessen, die VIN zu notieren:

    • Spiegel-Kameras
    • HUD
    • nur Tempomat
    • Spurhalteassistent
    • 360° Kamera
    • DAB
    • Bang & Olufsen Soundsystem
    • 19" aerodynamische Felgen mit Aufkleber
    • Wireless Charging
    • Panoramadach
    • Privacy-Verglasung
    • 4-Zonen-Klima
    • Memory-Leder-Sitze (ohne Massage)

    Explizit fehlte mir ACC (mit besserem Spurhalter) und Sitzkühlung. Wäre ich hinten gewesen, hätte mir auch noch dort eine Sitzheizung / -klima gefehlt. Ebenfalls fehlend war der Ladeanschluss auf der rechten Seite und der 22kW AC-Charger.

    Das Laden

    Für viele sicherlich das Wichtigste: das Laden und die Reichweite. Zunächst standen für mich die gut 100km nach Münster zurück an. Auf dem Weg lag ein Kaufland, wo man kostenlos mit 50kW laden kann. Das wurde direkt genutzt und wieder auf 100% aufgeladen, sodass ich nach weiteren 35km mit 87% in Münster ankam.

    Direkt am Abend stand dann eine 450km-Fahrt zur Verwandtschaft in der Nähe der Hochzeitslocation an. In Münster hatte am Abend vorher auf dem Rasthof ein 150kW-Lader eröffnet, netterweise noch im Messe-Modus und somit mit Gratis-Laden. Somit schnell in 10min auf 100% aufgeladen und los. Einen Stopp bei IKEA in Kamen gemacht, nochmal 8kWh in 25min aufgeladen und mit 92% Richtung Fulda aufgebrochen. Dort steht ein ein Monat alter IONITY-Lader. Über die Kasseler Berge auf der A7 gab es dann große Reichweiten-Schwankungen, die Ursprungsprognose stimmte aber, da ich stets mit sehr viel Rekuperation gefahren war. Dazu aber noch mehr. In Fulda (Eichenzell) wurde dann für 8€ von 10% auf 100% aufgeladen (81kWh in 41 Minuten). Anwesend war sonst niemand dort.

    Ab dort wurde über das komplette Wochenende bei Familie und am Hotel aufgeladen, was über die Haushaltssteckdose nie ein Problem war, aber natürlich unendlich langsam. Das mitgelieferte Netzteil liefert an der Haushaltssteckdose 2kW, was ca. 45h Ladezeit macht. Mitgeliefert ist beim e-tron aber netterweise ein Drehstrom-Stecker (400V, 16A), womit zumindest bei meinem Vater 9,8kW aus der Steckdose kam und die komplette Ladezeit auf ca. 9h reduzierte.

    Auf dem Rückweg wurde komplett kostenlos geladen, 2x bei Kaufland mit 50kW, in Aschaffenburg und anschließend in Bergkamen. Das sind dann aber schon unschöne Ladezeiten, leider ist entlang der A45 aber kein schnellerer Lader vorhanden. Aufenthaltszeit bei beiden Stationen war insgesamt etwa 2,5h, immerhin konnten wir auf dem Heimweg dann direkt den Kühlschrank auffüllen.

    Das Fahren

    Hier seien im Wesentlichen die Fahrmodi erwähnt. In diversen Reviews hatte ich im Voraus gelesen, dass alle immer Efficiency wählen.

    Das hatte ich deshalb für die ersten 3/4 der Fahrt gemacht. Durch die niedrige Einstellung des Fahrwerks ist dabei aber der Komfort definitiv eingeschränkt. Beim Stoppen des großen Gewichts führt das zu einem seltsamen Wippen beim Erreichen des Stillstands. Im Comfort-Modus ist das definitiv nicht da, da ist das serienmäßige Luftfahrwerk auf Stufe 3 von 5.

    Bei der Gas- ähh, Stromannahme sind klar auch Unterschiede merkbar. In Efficiency und Comfort ist die Reaktionszeit deutlich näher an einem Verbrenner. In Dynamic fühlt man sich deutlich mehr wie in einem Stromer, da kann man immer ein Kopfnicken verursachen.

    Persönlich würde ich im Comfort-Modus fahren, außer es kommt auf die letzten 5km Reichweite an, dann muss es wohl der Efficiency-Modus sein.

    Der Verbrauch

    Fahrprofil war etwa 40% Autobahn mit 120km/h, 30% Autobahn mit 130km/h, 5% Autobahn mit 160+ km/h und die restlichen 25% Landstraße und Kleinstadt.

    Bei 120km/h auf der Autobahn liegt der Verbrauch bei etwa 26-27 kWh / 100km. Bei 130km/h dann etwa 28-29kWh / 100km. Bei 160km/h steigt der Verbrauch dann auf etwa 35-40kWh / 100km.

    Nach Testen auf 5km verzichtete ich auf den Effizienzassistenten und dessen automatische Rekuperation. Wenn man nicht genau den Abstand hält, den der möchte, oder wenn die Verkehrszeichenerkennung wieder Autobahnabfahrten oder Phantome liest, fängt das Auto urplötzlich zu Bremsen an. Das funktioniert einfach noch nicht gut genug. Da ich sehr bewusst gefahren bin, war das manuelle Anpassen der Rekuperation mit den Schaltpedalen kein Problem. Im Städten aktivierte ich stets volle Rekuperation und kämpfte dann mit dem Gaspedal dagegen an, dann kann man auch spontan für eine Kreisverkehr gut rekuperieren, ohne wild mit den Pedalen hantieren zu müssen.

    Im Endeffekt ergibt das eine Reichweite von ca. 300km, mehr bei Landstraße / Stadt, weniger bei höherem Autobahntempo oder kalten Temperaturen.

    Die Spiegel & andere "Fortschritte"

    Die Spiegel dürfen natürlich nicht unerwähnt bleiben, die gefühlt größte Neuerung neben dem Antrieb. Mein Hauptkritikpunkt ist, dass man das linke Display mit dem Arm in korrekter Position am Lenkrad gerne verdeckt. Schön hingegen ist, dass man nichts verstellen muss, egal wer fährt. Zudem ist die Sicht bei Nacht definitiv besser. Wo man sonst in abgedunkelten Spiegeln nur noch zwei Lampen sieht, sind so klar Autos erkennbar.


    Außerdem neu für Audi ist der Schalthebel, der wesentlich besser gelöst ist als die komische Wippe in den Autos der vergangenen Jahre. Das könnte es wegen mir auch in die Verbrenner-Modelle schaffen.


    Zum Audi-Infotainment ist vermutlich schon genügend gesagt. Ich persönlich fand es nicht so schlimm, wie ich es mir nach den Schilderungen hier vorgestellt hatte (hatte zuletzt nur A4 mit altem MMI+, noch keinen A6 C8 o.ä.). Am ärgerlichsten fand ich die Reflexionen, die es ein paar Mal gab.

    Außerdem war es für mich das erste Mal Luftfederung. Gerade bei lautlosem Antrieb stört beim Umstellen der Fahrmodi dann das Geknarze und Gepfuse beim Hoch- und Runterpumpen, aber der Komfort war klasse.

    Generell hört man sehr viel Geklacker von diversen Relais o.ä., wenn man Türen öffnet, der Ladevorgang startet, das Licht angeht, u.v.m. das war echt seltsam und kenne ich so nicht von Verbrennern (bzw. zumindest nicht, wenn sie gerade nicht laufen).

    Wo dann das Geklacker definitiv fehlt, ist beim Auf- und Zuschließen. Es sind ja alle Türen (bis auf die Motorhaube, die, sorry Audi, die bescheuertste Lösung für die Verstauung der Ladekabel ist, zumindest wenn man sie wie hier wirklich wie eine Motorhaube öffnen muss) elektrisch, man betätigt nur einen Knopf. Das führt häufig dazu, dass man mehrmals ziehen muss, damit man die Tür aufbekommt, weil man nicht genügend gegen die Tür parallel gedrückt hat und sie sich wieder verriegelt. Das führt aber auch dazu, dass man genau aufpassen muss beim Abschließen, ob die Blinker blinken, da keine Mechanik die Türen verriegelt.

    Äußerer Eindruck

    Von außen sieht das Auto einfach wie jedes andere Audi-SUV aus, fand ich. Trotzdem wurde ich in meinem Heimatort mehrmals darauf angesprochen. Da war wohl genügend Zeit, um das E auf dem Kennzeichen zu erspähen. Für die meisten Leute, mit denen ich gesprochen habe, war es aber einfach nur ein Geschoss.

    Preis

    Die preisliche Einordnung von Sixt finde ich mehr als passend, zwischen L*AR und X*AR erscheint mir gut. Hat mehr Leistung als alle anderen L-Fahrzeuge und außerdem mehr Fahrkomfort. Wenn man die Zeit hat und das TankenLaden kostenlos gestalten kann, kann man zudem so viel Geld sparen, dass man evtl. unter L kommt.

    Abschließende Worte

    Ich bin absoluter E-Fan. Bräuchte ich gerade ein Auto für Pendelarbeit, wäre es vermutlich ein Model 3. Wem das Geld für Schnelllader egal ist, und die Abdeckung mit IONITY-Ladern etwas besser wird (wo ja gerade alle paar Tage ein neuer aufmacht), dann ist die Zeit, die man fürs Laden braucht, doch recht überschaubar. Alle 300km 30-40min finde ich nicht zu viel, das sollte man vermutlich aus Ermüdungserscheinungen sowieso machen.

    Würde ich es wieder machen? Ja, wenn ich in Düsseldorf wohnen würde. So waren es 2x 4-5h, um das Auto und mich zwischen Düsseldorf und Münster zu transferieren, von daher für regelmäßige Mieten indiskutabel. Also bitte, Sixt, vergrößert euer LFAE oder auch ILAE-Angebot flächenmäßig.


    PS: Weitere Fotos finden sich noch im Anhang, habe nicht überall eine passende Stelle gefunden.

  • 45 Std. an der heimischen Steckdose

    Ich würde aber mal meinen, jemand, der einen e-tron kauft, kann sich auch noch gut eine Drehstromsteckdose verlegen (oder hat sie bereits).

    Und selbst wenn man mit den 2kW lädt: Das sind von 18 bis 7 Uhr (also typische Zeit zuhause) immerhin etwa 100km Reichweite. Das sollte die meiste Pendelarbeit ja abdecken.

    Und vielleicht lässt der Arbeitgeber einen ja auch laden.

  • Täusch dich mal nicht. Die Frage ist, ob du die überhaupt bauen darfst und dafür die Genehmigung bekommst. Daran dürfte es nämlich oftmals scheitern, da das Netz das nicht mehr hergibt. Ich hatte vor Jahren in anderen Dingen eine Besprechung mit dem örtlichen Stromanbieter, der dann die Kapazität und Auslastung des Stromnetzes in der Innenstadt darlegte...


    Edit sagt allerdings, dass ich mich laut diesem Artikel hinsichtlich der Genehmigung irre...


    https://www.faz.net/aktuell/fi…elektroauto-14246092.html

  • also wenn ich so überlege dass der Wechsel von vier Durchlauf erhitzer auf eine brennwerttherme bei mir alleibe für Kapazitäten frei gelegen hatte.... Kann mir vorstellen, dass in der Fläche dann sein übriges ergibt...

  • Schönes Auto und ein sehr interessanter Bericht, vielen Dank dafür! Ein Fahrzeug was mit mehr als 400 PS aber nur 200 Km/h v-Max schafft, wäre zwar nichts für mich (I know: Reichweite), aber die restlichen Eindrücke machen einen schon sehr neugierig.



    So wie ich den Text verstehe, handelte es sich um deine Hochzeit, insofern natürlich herzlichen Glückwunsch zur Vermählung und viele glückliche & gemeinsame JAhre!:101:

  • Vielen Dank für den Bericht. Reizen würde mich der e-tron ja auch mal für ein Wochenende, aber dafür erst zur nächsten Luxury Station fahren? Da lass ich das Abenteuer wohl vorerst noch warten.


    Daran dürfte es nämlich oftmals scheitern, da das Netz das nicht mehr hergibt.

    Dazu habe ich neulich auch einen sehr interessanten Artikel gelesen, der das Thema der individuellen Ladeinfrastruktur beleuchtet: Die Leiden eines Hausplaners: Hilfe, E-Auto-Ladestation!

  • Sind die dort dargestellten Berechnungen korrekt?

    Du meinst die kWh/100km des Bordcomputers?


    Das kann ich letztlich nicht genau nachprüfen. Wenn man die nutzbare 84kWh-Kapazität des Akkus berücksichtigt, passt das aber schon ganz gut. Letztlich kann man ca. 300km Reichweite erlangen, etwas mehr bei Landstraße und guten Temperaturen (20-25 Grad), dann auch im Bedarfsfall 350km, aber natürlich auch gerne weniger bei höherem Tempo oder wenn es kalt ist. Heute morgen stand ich auf den ersten 30km bis das Auto vollständig warm war bei knapp 40kWh/100km. Dann wurde es aber besser.


    Nachprüfen, ob die getankte Menge passt, kann ich nicht. Bei den privaten Ladungen hatte ich keinen Strommesser, und die öffentlichen Ladungsangaben könnten auch nicht passen, da ich z.T. bei laufender Heizung / Klimaanlage darin saß und somit mehr Strom gezogen habe, als in die Batterie ging.

  • Aus der aktuellen Miete:

    Für gebuchtes IWMR (angeboten wurde ein Mondeo Diesel) habe ich heute Sixt Münster um einen gestrandeten Audi e-tron erleichtert (für 0€ SB).

    Ausstattung ist wie alle anderen e-trons auch, kein ACC, aber HUD, Pano, el. Spiegel ...

    Bleibt für 2 Wochen bis zum 3. Januar. Bin gespannt auf die voraussichtlich gut 2000 km.

    Ein kleiner Nachtrag nach der erneuten, zweiwöchigen Miete und 2726km. Ich hoffe, es ist ok, wenn ich das hier in diesen Thread mit hinein packe.


    Der ohnehin hohe Verbrauch des e-tron wird im Winter nochmal höher. Das liegt selbstverständlich in erster Linie an der Heizung, die logischerweise elektrisch betrieben wird. So gehen in der ersten Viertelstunde einer Fahrt gerne etwa 2kWh aus dem Akku allein in die Aufwärmung des Innenraums. Danach flacht das natürlich ab, aber es führt insbesondere bei Kurzstrecken <10km zu exorbitanten Verbräuchen von gerne 50kWh / 100km.

    Auf der Langstrecke, wo ich ihn meist betrieb kommt man dann bei Richtgeschwindigkeit (und +5 bis +10 Tacho bei Tempolimits) auf etwa 29kWh / 100km (um die 0 Grad Außentemperatur). Das macht eine echte Reichweite von ca. 280km. Dann muss man aber auch wirklich aufpassen, dass man immer brav rekuperiert, sonst sind es bestimmt auch ein paar weniger.


    Insgesamt habe ich auf der Gesamtstrecke nun 782kWh als "Fahrtstrom" (Angabe Bordcomputer) verbraucht, dazu kommen einige kWh für Standklimatisierung (rechnet der Bordcomputer nicht mit hinein), die ich meist dann vom Netz geholt habe, damit man das nicht aus dem Akku ziehen muss. Zusammen mit Ladeverlusten also vermutlich ziemlich etwas über 800kWh alias 40% meines Haushaltsjahresverbrauchs.


    Geladen wurde auf Langstrecken mit IONITY über NewMotion (7,95€ pro Ladevorgang), ansonsten gerne kostenlos mit Kaufland oder (ein Bug?) kostenlos mit der EnBW-App bei Ladeverbund+ Ladestationen (in Bayern und Franken). Gesamtstromkosten belaufen sich auf putzige 43,80€, was bei der Distanz natürlich eine immense Ersparnis gegenüber selbst den sparsamten Dieseln ist.


    Zur Rückgabe in Münster: Ich wurde direkt vom Stationsleiter empfangen und ausgefragt, wie das denn auf der Langstrecke lief und wie man überhaupt gut in Münster laden könne, etc. Es war der City-Station nicht bewusst, dass 300m entfernt vor 3 Monaten ein neuer 150kW-Schnelllader der Stadtwerke aufgebaut wurde, an dem ich freundlicherweise kurz vor Rückgabe das Auto noch aufgefüllt hatte (als Stadtwerke-Kunde kostenlos). Man hatte den e-tron zuvor an eine 3km entfernte 11kW-Ladestation gebracht, was natürlich etliche Stunden geht. Angekündigt wurde auch, dass Münster gerne ***E-Kategorien buchbar machen würde und man sich bemüht, einige i3 (es soll wohl in den nächsten 4-8 Wochen ein Schwung eingeflottet werden), e-trons und i-Paces an die Station zu bekommen.

    Man bedankte sich auf jeden Fall herzlich für Aufladen, Tipps und die erfolgte Wäsche, ein großes Lob hierfür.

  • Zur Einordnung:

    50 KW/h sind 6l Benzin oder 5,1l Diesel.


    Schön zu hören, dass der Anteil der E-Fahrzeuge erhöht werden soll. Auf Grund der ja sehr geringen EQC Verkäufe wette ich, dass der auch bald in der Flotte begrüßt werden darf. Mehr freuen würde ich mich über die BMW I3s, Düsseldorf hat ja auch wieder welche bekommen, Peugeot 208e oder den VW ID3. Bin da nicht so optimistisch, da sich diese Fahrzeuge ja besser verkaufen werden.

  • Danke für deine Berichte, ich lese Erfahrungswerte zu den e-Autos lieber, als irgendwelche Tests mit perfekten Bedingungen. Auch der Unterschied zwischen wärmeren Herbst und milden Winter ist sehr interessant, weil ein richtiger Winter sicherlich noch mal deutlich weniger Reichweite bedeutet. Die Reichweiten sind für den "großen" E-Tron schon nicht berauschend bei normalen Temperaturen und da wird die 50 KW Variante, die es z.B. bei AudionDemand gibt, noch deutlich weniger Potential für die Langstrecke her geben.

    Was mich grundsätzlich interessieren würde, wie lange hast du fürs Tanken an den Ionity Schnellladern gebraucht um 80% voll zu bekommen? Die restlichen 20% dauern dann ja immer länger. Wie lange braucht ein 50 KW Lader beim Kaufland? Kann man bestimmt ausrechnen, aber hätte gerne mal eine grobe Einschätzung was ich an Pausenzeiten einplanen muss.

  • Die 80% gehen ca. 25-30min, wobei ich das effektiv nie gemacht habe.

    In den meisten Fällen habe ich tatsächlich bis 100% geladen, schlicht und ergreifend, weil die Lademöglichkeiten bei den Zielen (Familie etc.) nicht sonderlich toll waren, oder ich damit in Reichweite der nächsten Station kam.

    Bis 100% geht fast immer ca. 40min, meine längste Ladung waren 6% bis 100% in 42min (81kWh).

    Dazu sei jedoch gesagt: bei all meinen IONITY-Ladevorgängen war der Akku schon recht warm, weil ich davor >100km gefahren war. Die Ladung wird garantiert langsamer sein, wenn man direkt zu Beginn erstmal einen HPC-Lader nutzt. Da muss man dann ein paar Minuten und kWh draufrechnen zum Aufheizen des Akkus.


    Ein Kaufland-50kW-Lader braucht rechnerisch 1:40h (84kWh, also 0 bis 100%). Der e-tron erreicht tatsächlich auch bei 99% Akkuladung noch ca. 60kW Ladeleistung, somit lädt man bei Kaufland ausnahmslos immer in voller Geschwindigkeit.

    Problem mit den Kaufland-Ladern ist jedoch die Verfügbarkeit. Es ist immer nur ein DC-Lader verfügbar, wenn bereits ein CHAdeMO-Auto (Nissan Leaf z.B.) dran hängt, muss man warten. Dies gilt auch wenn dieser z.B. nur mit 10kW lädt, da bekommt man nicht die "übrigen" 40kW über CCS.

    1x durfte ich bei Kaufland 20min warten, 1x habe ich direkt aufgegeben und habe 50km weiter einen IONITY-Lader genutzt, da bereits weitere E-Autos anstanden.


    Im Zuge dessen, dass nun aber IONITY sein Preismodell so drastisch verändert hat, sind auch einige andere Anbieter mit HPC-Ladern interessant geworden. Meist erhält man mit den entsprechenden Verträgen (pro kWh: Maingau 35ct, EnBW 39ct) auch dort die gleichen Ladegeschwindigkeiten.

    Wenn man einen Tesla fährt, hat man zusätzlich zu allen genannten Anbietern ja auch noch die Supercharger, welche mit 33ct/kWh in Deutschland abrechnen.

  • Der e-tron hat eine, nennen wir es kundenfreundliche, gute Ladekurve. Audi hat sich bewusst dazu entschieden nicht bei 20% zu versuchen 200kW+ reinzupressen und dann ab 65-80% stark abzufallen.


    Der e-tron lädt (sofern die Batterie nicht ganz kalt ist) bis über 90% mit konstant 145-152 kW an entsprechenden Ladern. Damit kann man gut seine Aufenthaltsdauer planen. An den 50 kW Ladern in den Städten bekommen Audi und Porsche (weitere Hersteller noch nicht probiert) aber meist effektiv nur 41-43 kW max.


    Bei Ionity muss man aber bedenken, dass die teilnehmenden Hersteller immer noch eigene Preise haben. Da gibt es bei Audi ja nun zwei Abomodelle wo man dann, abzüglich einer monatlichen Grundgebühr, bei Ionity für 31 Cent/kWh lädt.

    Einmal editiert, zuletzt von JoshiDino ()

  • bis über 90% mit konstant 145-152 kW

    Das ist so nicht korrekt. Bei 80% bereits fällt deutlich die Laderate ab, ab 85% dann unter 100kW.

    Siehe auch hier: https://support.fastned.nl/hc/de/articles/360000815988-Laden-mit-einem-Audi-e-tron


    Die Krux des e-trons ist dann halt, dass er dafür besonders viel Puffer im Akku hat (11kWh). Ein Model X hat an effektiv nutzbarer Energiemenge über 10kWh mehr, also locker 50km Reichweite.


    Bei Ionity muss man aber bedenken, dass die teilnehmenden Hersteller immer noch eigene Preise haben. Da gibt es bei Audi ja nun zwei Abomodelle wo man dann, abzüglich einer monatlichen Grundgebühr, bei Ionity für 31 Cent/kWh lädt.

    Diese Grundgebühr liegt aber immerhin bei 17,95€ (nicht im ersten Jahr). Wenn man pro Monat 300kWh DC (gut für 1000km) lädt, was bestimmt schon ein eher hoher Wert ist, kommt das dann aber auch mit hochgerechneten 37ct/kWh über Tesla-Preise.

  • Ich kann zu weder zum E-Tron noch zu Ionity etwas sagen. Ich habe jedoch den I-Pace wie auch den BMW I3 schon häufiger an Schnellladesäulen geladen. Meist IKEA. Jeder Ladevorgang, von 20 auf knapp 85% dauerte über eine Stunde, egal wie viele Kilometer vorher schon gefahren wurden.