Straßenverkehr, StVO und Bußgeldkatalog, die Diskussion

  • Platz kann man ja nicht einfach beschließen und er ist dann da. Es gibt immer mehr Wünsche die nicht umsetzbar sind. Da muss das Umdenken im Kopf der Personen passieren.


    Wenn ich eine Familie gründe und in ein Reihenhaus mit einem Stellplatz ziehe in einem Wohngebiet wo es viele Spielplätze und Grünanlagen gibt dann darf ich nicht 18 Jahre später erwarten, dass die Stadt für jedes Reihenhaus 3-4 Parkplätze im Umkreis von 100 m schafft, weil ja jede volljährige Person im Haushalt plötzlich ein Auto braucht.

    Dann hätte ich bei der Auswahl der Wohnsituation bedenken sollen, dass ich vielleicht in naher (oder ferner) Zukunft mal mehr als nur einen Parkplatz brauche und das entsprechend bei er Wahl bzw. Lage der Immobilie beachten sollen. Es gibt hier große Ausweichparkplätze (kostenlos) - die sind aber 200-400 m weg. Das ist vielen halt immer noch zu weit.

  • Auf der Reeperbahn gibt's auch nur noch 1 Fahrstreifen pro Richtung. Weil dort nun Fahrradstreifen hinkommen.


    Geht viel. Dauert nur ewig. Umgehung Süderelbe Finkenwerder von Airbus bis Waltershof/Total Tankstelle brauchte zb 13 Jahre, weil sich mit den Landeigentümern gestritten wurde.



    Für die Verlängerung der Landebahn des Werkflughafens Finkenwerder hatte der Bauer rund 2 Mio. Euro von Airbus erhalten

  • Klar, es gibt nicht so viel Platz überall und dann muss man mit dem vorhandenen Platz eben gescheit Haushalten. Aber wenn das der Wunsch eines großen Teiles der Anwohner in der Nachbarschaft (10/10) ist, dass es mehr Parkplätze geben soll, dann ist das doch eine wichtige Handlungsempfehlung an die Politik? Oder wer ist dann dagegen?

    Es GIBT ja ausreichend Parkplätze. Zumindest bei mir. Kostenlose 500 Meter weiter. Kostenpflichtige in einer Quartiersgarage oder von privat laut Immoscout zwischen 80 und 150 Euro pro Monat. Aber das Denken ist, dass man JEDERZEIT Anspruch auf einen Parkplatz unweit der Haustür hat umsonst oder für die symbolischen 25 Euro im Jahr, die ein Anwohnerparkausweis kostet. Und das in einer Stadt, in der Wohnraum knapp und teuer ist.


    Ich kenne keine Diskussion diesbezüglich, die darauf hinausläuft, dass es einfach "nicht genug Parkplätze" gibt, sondern sie läuft immer auf "es gibt nicht genug quasi kostenlose Parkplätze vor der Tür" hinaus


    Analog zu "Wir würden ja einstellen, aber wir finden keine Leute!". Nein, man findet keine Leute zu dem Preis, den Ihr zu zahlen bereit seid.

  • Ich verstehe das schon. Aber wenn das nunmal der Wille der Bürger ist, dass die Stadt kostenlose Parkplätze in ausreichender Zahl bereitstellt, und das in der Priorität der Bürger eine hohere Priorität hat als andere Nutzungsvarianten, dann sollte die Stadt doch zumindest Möglichkeiten prüfen die Anzahl zu erhöhen statt zu reduzieren.? Die sind ja letztlich nur Organ um den Willen der Bürger umzusetzen. Aber seis drum ;-)


    Also bei mir war auch relativ lang selbst mit viel Geld kein Parkplatz zu bekommen. Auf ebay Kleinanzeigen usw. war alles schnell weg, es gibt ein paar Anwohner-Quartiersgaragen da gibts aber ewig Wartelisten. Hab ewig telefonieren müssen, bis ich jemanden von der Hausverwaltung eines Bürokomplexes erwischt habe, die Parkplätze ca. 550m von mir vermieten, ohne dass die irgendwo inseriert werden.


    Ich bin damit auch zufrieden, ich brauch nicht so viele Parkplätze vor der Tür, zumal ich das Auto eh nur für längere Strecken raushole. Von mir aus kann man auch viel mehr Tiefgaragen irgendwo hinbauen und fördern, und dafür eine Gebühr verlangen, statt oberirdisch alles zuzuparken. Aber ich finde die Art und Weise der städtischen Dienstleistung einfach merkwürdig: Bürger will mehr Parkplätze, Dienstleister (Stadt) sagt: Du Bürger bist nur zu dumm, du hast keine Parkplätze zu wollen.

  • Ich verstehe das schon. Aber wenn das nunmal der Wille der Bürger ist, dass die Stadt kostenlose Parkplätze in ausreichender Zahl bereitstellt, und das in der Priorität der Bürger eine hohere Priorität hat als andere Nutzungsvarianten, dann sollte die Stadt doch zumindest Möglichkeiten prüfen die Anzahl zu erhöhen statt zu reduzieren.? Die sind ja letztlich nur Organ um den Willen der Bürger umzusetzen. Aber seis drum ;-)

    Ob der mehrheitliche Wille der Bürger ist, die Zahl der Parkplätze mal zu erhöhen, sei jetzt mal dahingestellt. Ich kenne natürlich auch autolose Freunde und Nachbarn. In meiner Straße gibt es sechs Spuren für Autos, zwei zum Fahren, vier zum Parken (jeweils in Fahrtreichtugn rechts&links, Mitte Grünstreifen), Es gibt also schon ein gigantisches Angebot von circa 100 Plätzen auf gerade mal 150 Meter Straßenlänge. Aber natürlich "reicht" es nicht, weil das Angebot die Nachfrage geschaffen hat.


    Wir müssen uns da aber nicht verbeißen, mich macht es einfach oft fassungslos, dass das Privileg, mit seinem privaten Eigentum 15 Quadratmeter kostbare und knappes öffentliche Fläche benutzen zu dürfen nicht Dankbarkeit hervorruft, sondern Genervtheit, dass es einfach nicht noch mehr gibt + das auch als Grund herangezogen wird, wild falsch zu parken und damit Fußgänger zu gefährden (ich spreche die übelsten Falschparker durchaus mal an, anstatt sie anonym anzuzeigen, Reaktion ist immer die gleiche 1) das stört doch keinen/da kommt doch jeder vorbei (selbst auf einem Zebrastreifen) 2) wenden Sie sich doch mal an die Stadt, die soll sich um Parkplätze kümmern)

  • Vor ein paar Tagen fuhr eine Nachbarin in meiner Straße am hellichten Tage beim Einparkversuch mehrfach in mein geparktes Auto, bevor sie dann abhaute. Dies hat eine andere Nachbarin wiederum aus ihrem Fenster beobachtet und mir die Situation samt Kennzeichen auf nem Zettel hinterlassen.


    Die Polizei hat alles aufgenommen (Strafanzeige wegen unerlaubten Entfernen von Unfallort, Zeugenaussage, meine Aussage, war bei der Beschuldigten zuhause etc.), ich habe dann nebenbei noch über den Zentralruf ihre Versicherung rausbekommen und mich an diese gewandt.

    Die Dame hat nicht nur den Schaden nicht gemeldet, sondern diesen nun bei der Versicherung auch abgestritten. Ich war schon beim Gutachter, warte aktuell auf das Ergebnis und habe auch Fotos von ihrem Auto, bei dem ca. auf der selben Höhe des Einschlagpunktes (meine Fronstoßstange, ihre Heckstoßstange) Beschädigungen sind.


    Nun zur Frage:

    Laut der Versicherung wird sich das alles über Monate ziehen, bis die Polizei die Ermittlungen beendet und dann Einsicht in die Akten gibt. Kann ich den Prozess irgendwie beschleunigen? Eigentlich reicht ja noch ein Gutachten von ihrem Auto und jemand der die beiden dann vergleicht, nur wie kann ich das erzwingen? Wir sind übrigens beide bei der selben Versicherung, vielleicht spielt das ja eine Rolle.


    Bei dieser Unverschämtheit würde ich ihr auch gerne die maximale Strafe reindrücken, kann ich dem auch irgendwie beihelfen?

  • m.hamburg


    Tip1: Anwalt nehmen und diesen machen lassen. ( am besten einen der Verkehrs und Strafrecht kann). Nach der geschilderten Lage zahlt diesen am Ende eh die Gegenseite.


    Strafe:

    Das strafrechtliche entscheidet alleine die Staatsanwaltschaft. Ermittlungen beschleunigen wird schwierig. Über welchen Schadens Umfang reden wir?
    Wenn Sie sich drauf beruft Sie hat es nicht gemerkt wird da man nichts allzu groß rauskommen. Sollte der Schaden deutlich sichtbar sein wird es schwer mit der Behauptung nichts bemerkt zu haben. Hier vermute ich es wird in einer Geldstrafe münden.


    Zivilrechtlich wird es wohl unkompliziert da die Versicherung dies „Hausintern“ regelt.

    2 Mal editiert, zuletzt von lindor ()

  • wenn ihr Anwalt nicht ganz doof ist, wird sie sich erst mal darauf berufen, gar nicht selbst gefahren zu sein…

    Und dann Hallo, Fahrtenbuch! Meistens kann man bei dieser Aussage ja nicht einmal benennen, wer denn gefahren sei. Die Gerichte kennen sich damit bereits bestens aus.

    Weil es dummerweise die gleiche Versicherung ist, vermute ich bald, dass dort der Ball flach gehalten wird - also keine unnötigen Prozesskosten, Gutachten, hoch angesetzte Klagewerte. Aber ich stecke da auch nicht drin in der Materie.

  • wenn ihr Anwalt nicht ganz doof ist, wird sie sich erst mal darauf berufen, gar nicht selbst gefahren zu sein…


    Dürfte gerade in einer Nachbarschaft wo man nach allgemeiner Lebenslage davon ausgehen kann, dass die Personen miteinander bekannt sind schwierig sein.
    Wenn der Zeuge aussagt die Person eindeutig erkannt zu haben ist dieser Weg mM nicht möglich.

    Ich vermute eher wie oben, dass ihr dazu geraten wird abzustreiten den Schaden bemerkt zu haben.

  • Bei dem letzten mir bekannten Abstreitungsparkunfall mit Anwaltsbeteiligung wurden halt einfach die Überziehungs/Kreditzinsen mit auf die Rechnung gepackt, die dann am Ende bezahlt werden musste. Das Auto war bis dahin längst repariert gewesen

  • Ihr Auto ist ein BMW X1 aus ungefähr 2018 oder neuer, ich kenn die einzelnen Baureihen jetzt auch nicht genau. Sie hat Parksensoren und vermutlich auch eine Rückfahrkamera. Laut der Zeugenaussage ist sie 3 mal gegen mein Auto gekommen und dann aus der Lücke weggefahren.

    Meinen Anwalt habe ich mittlerweile eingeschaltet, es nervt halt nur, dass sich so ne simple Sache jetzt wahrscheinlich Monate ziehen wird.


    Gutachten ist noch nicht fertiggestellt, meine Fronstoßstange ist aber auf jeden fall verbogen und beschädigt. Wenns bei der bleibt, wird sich der Schaden wohl bei so 500-1000€ halten, sollten Scheinwerfer, Kotflügel oder anderweitig was beschädigt sein, gehts wohl eher Richtung 2000-3000€

    Einmal editiert, zuletzt von m.hamburg ()

  • Ist es nicht so, dass für die Instandsetzung zunächst Deine Haftpflicht einspringt und den Rest intern mit der gegnerischen Versicherung abstimmt?

    Von sowas weiß ich nichts, müsste ich aber mal nachfragen. Wir sind beide bei der Allianz versichert, ob mir das zum Vor- oder Nachteil wird muss sich noch herausstellen

  • Statt Probleme abzustellen, verlagert man sie.

    Na dann, lasst sie Spiele beginnen! Autofahrer vs. Fahrradfahrer - jetzt auch bei stehendem Verkehr.


    Man kann sich damit also jetzt seinen persönlichen Parkplatz mit einem alten Klapper-Rad reservieren... Und "Fahrradfahrer" dürfen jetzt legal ganze Stadteile mit Fahrrädern zupflastern, um es dem Autofahrer mal so richtig zu zeigen - so etwas gibt's nur in Berlin.

  • In Berlin dürfen Parkplätze zukünftig durch Fahrräder und e-Roller genutzt werden


    Und auf Twitter gibt es direkt Aufrufe sämtliche Parkplätze mit alten Schrotträdern zu blockieren.

    Ich bin ja selbst Radfahrer und trotzdem sehr froh nicht in dieser Stadt leben zu müssen.

    Sehr positiv wäre, wenn Parkplätze zu Fahrradwegen umgebaut werden.

    Positiv wäre auch, wenn es mehr Parkplätze zu reinen Zweiradparkplätzen umgestaltet werden. Auf jeden Autoparkplatz passen min. 4 Roller und noch mehr Fahrräder. In jeder spanischen Stadt gibt es die großflächigen Parkmöglichkeiten für Zweiräder längst.

    Berlin macht aber wieder Berlindinge, denn so wird keinem geholfen. Weder gibt mehr Fahrradwege, mehr Parkflächen für diese, noch mehr Verkehrssicherheit. Hier wird einfach nur der Bestrafungsfantasie gewisser Wählergruppen nachgegangen. Populismus in reiner Form.