Straßenverkehr, StVO und Bußgeldkatalog, die Diskussion

  • Danke für den Hinweis. Die restlichen Änderungen, vor allem zum Radfahrerschutz sind ja sehr zu begrüßen.

    Wenn sich denn dran gehalten wird. :rolleyes:


    aber das... "Kraftfahrzeuge ab 3,5 Tonnen müssen beim Rechtsabbiegen grundsätzlich auf Schrittgeschwindigkeit reduzieren." ist ja wohl das Letzte? :63:

  • Die restlichen Änderungen, vor allem zum Radfahrerschutz sind ja sehr zu begrüßen.

    Unsinn ist das, den Seitenabstand gab es durch die Rechtsprechung auch vorher in genau dem gleichen Umfang, der Rest behindert lediglich den PKW-Verkehr unnötigerweise. Grünabbiegepfeile für "Fahrradfahrende", heißt übersetzt, bald mehr Unfälle. Die PKW-Fahrer sind ja meist schon zu blöd den Pfeil richtig zu deuten, und ihre Wartepflicht korrekt wahrzunehmen, hat schon Gründe, wieso es den kaum mehr gibt.^^ Jetzt wollen sie den wieder vermehrt einführen, und dann auch noch bei Fahrrädern, die ja viel langsamer als der bevorrechtigte PKW sind, wo ein die Wartepflicht verletzender PKW also vielleicht noch schnell genug Gas gegeben hätte, liegt der Fahrradfahrer auf der Motorhaube, oder der Fußgänger auf dem Boden, je nachdem, wo der Radweg weitergeht.


    Aber ich denke, viel aufregen braucht man sich da nicht, viel Gebrauch wird davon erstmal ohnehin nicht gemacht werden, muss ja erstmal alles im Einzelfall geprüüüüft werden.


    Du bist ja ein ganz Schlauer. Soll der Außendienstler bis 22:00 Uhr beim Kunden hocken und das Leben daheim komplett verpassen? Schön, wenn jede Firma in der Nähe von Bahnhöfen und Flughäfen residieren würde. Stattdessen sind die irgendwo in den Randbezirken oder der Pampa.

    Danke.


    Nein, soll er nicht, aber was hast du denn für eine Replikation auf deinen Beitrag erwartet? Dein Beitrag hat ja auf meinen Bezug genommen, und sollte wohl ausdrücken, ein Tempolimit wäre ohnehin nicht einschneidend, weil viele im (Freitagnachmittags)stau stehen würden, anders ist der Beitrag ziemlich unerklärlich, oder wie hast du es gemeint? Ich halte Hauptverkehrszeiten halt einfach für sehr schlecht vergleichbar, natürlich kann ich Freitagnachmittags oder Sonntags eher selten dauerhaft Hochgeschwindigkeiten fahren, aber wenn ich darauf Wert lege, fahre ich halt wann anders, so war meine Replikation zu verstehen. Wenn ich zu einer Hauptstoßzeit fahre, muss ich halt mit längerer Fahrtdauer und viel Stau rechnen, wenn man das vermeiden möchte, muss man halt wann anders fahren, oder es akzeptieren.

  • Wenn man mir erklärt wie man dann Radfahrer überholen kann, die sich bei roter Ampel zwischen oder neben die wartenden Autos quetschen.... Da kann man ja eigentlich völlig vergessen mit 1,5m+ dran vorbei zu kommen. Wenn ich hier immer sehe wie die Radfahrer über Fußgängerampeln, Fußwege und Fahrbahnen kreuz und quer heizen, die Radfahrerampel völlig ignorierend abbiegen, und es fast täglich an einer bestimmten Kreuzung zu fast-Unfällen kommt weil sich keiner an die Regeln hält... in der Theorie toll gedacht, am Ende klappts aber nur, wenn sich jeder an die Regeln hält und kein Cherry Picking vorgenommen wird. Man kann halt auch keine ganze Fahrspur blockieren, nur weil da ein Radfahrer mit 12 km/h hertrudelt.

    Einmal editiert, zuletzt von ChevyTahoe ()

  • Man kann halt auch keine ganze Fahrspur blockieren, nur weil da ein Radfahrer mit 12 km/h hertrudelt.

    Ganz einfach... doch. Dann fährt man eben hinter her bis kein Gegenverkehr kommt. :/


    Bei dem Rest bin ich vollkommen bei dir, nur das fehlende Licht fehlt in deiner Aufzählung noch :)

  • Die Radfahrer haben im Iditotenfall auch meisst das Nachsehen. Rein gesundheitlich.


    Muss auch sagen, dass von der Sicheheitsausstattung die Radfaher gut nachgelget haben: Nabendynamo mit LED Scheinwerfer, Begleidung im Warnwestenfarben. Helmquote geht auch hoch.


    Klar die bekloppten Teenies und die die sich noch wie Teenies benehmen gibt es immer noch.

  • Hmm. Gleich würde ich nicht sagen. Der KFZ-Führerschein hat zumindest eine (wenn auch geringe) Anforderung an die geistige Zurechnungsfähigkeit und ein Auto ist dann doch träger und unflexibler als ein Fahrrad, und allein schon die Kosten für eventuelle Schäden am eigenen Fahrzeug hält die meisten Leute davon ab, allzu waghalsing herumzufahren. Wenn ich sehe wie viele Radfahrer hier bei Rot fahren oder über den Gehweg fahren und das jeden, wirklich jeden Tag, und das ganz normal finden - das sehe ich bei Autos fast nie. Einfach voll bei Rot fahren und dann über den Gehweg kacheln, das müsste man mit dem Auto mal bringen. Mal davon abgesehen, dass es ohne Schäden am Fahrzeug schwerlich möglich wäre, wär halt auch ziemlich asi und würde zu Recht bestraft. Aber wenns "nur" ein Radfahrer war, kümmerts nicht so wirklich jemanden. Ich fahr eigentlich gerne Rad, und bin täglich sogar öfter als Fußgänger unterwegs als mit dem Auto, da fallen mir als "neutralem" Verkehrsteilnehmer die Radfahrer auf jeden Fall ganz anders auf als Autofahrer.


    Wenn man als gleichberechtigter Verkehrsteilnehmer behandelt werden möchte, dann muss man sich auch als erstes so verhalten. Und dazu gehört z.B. das Anstehen an der Ampel ohne zwischen die Autos zu drängeln oder daran vorbei, nicht über Gehwege oder über Fußgängerampeln zu fahren. Nicht irgendwelche Schlenker von Straße auf Gehweg, weil die normale Ampel grade rot ist, und nachher wieder zurück auf die Straße von der Seite.


    Die neuen Regeln sind halt irgendwie ein schlechter Kompromiss - man hat nicht den Platz eine richtige Radweginfrastruktur zu schaffen aber trotzdem möchte man "was tun". Eine ganze Fahrspur absperren kann man nicht, also denkt man sich eine rechtliche Lösung aus, die zwar gut gemeint ist, aber in der Praxis schwierig einzuhalten. Wenn nun ein langsamer Radfahrer den ganzen Feierabendverkehr aufhält ist das zumindest auch nicht im Sinne der meisten Verkehrsteilnehmer.

  • Naja, tot ist man noch nicht, wenn man zwischen zwei Pfeilern durch, hinter einer Laterne her oder vom Bordstein runterfährt. Anders gesagt: Mit dem Auto kommt man einfach nicht so leicht von der "vorgesehenen" Fahrspur runter dahin wo man nicht hingehört.

  • Mit dem Auto kommt man einfach nicht so leicht von der "vorgesehenen" Fahrspur runter dahin wo man nicht hingehört.

    Klar über Gehwege nicht, aber auf Radstreifen, Wenden in drei Zügen und keinem Blick. Rechtsabbiegen ohne schulterbilick.... Gibt genug Beispiele was Autos falsch machen können.


    Oft genug auch "dunkeldunkeldunekldunekldunkelduenkeldunek" Orange überfahrten gesehen, die nicht mehr im 2 Sekunden Bereich waren...


    Bei meinen täglichen 15KM im Pendlerverkehr muss ich schon oft acht- bzw. auch nachgeben damit ich ich nicht umgefahren werde. Aber immer noch besser als im Stau zu stehen.

  • Für viele, wenn nicht sogar alle, Foristen interessant: Der Bundesrat bzw. das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur haben im Rahmen der Umsetzung der neuen Straßenverkehrsordnung, ihre eigene Planung mangelhaft umgesetzt.


    So ziemlich jedes Medium berichtete ja darüber, dass das Umsetzen der StVO-Änderung zur Folge hätte, es gäbe zukünftig bereits ab 16 Km/h einen Punkt in Flensburg, auch hier im MWT gab es einen entsprechenden Bericht: StVO-Novelle: Verschärfte Strafen für Tempoverstöße: ab 16 km/h zu viel droht ein Punkt


    Dem ist aber nun doch nicht so: https://www.bussgeldkatalog.or…der-stvo-novelle-2335758/


    Betreffend die sogenannte Bepunktung bleibt es bis auf Weiteres also bei den Regelungen von vor dem 28. April, da diese nicht korrekt abgeändert wurden.


    Innerorts gibt es einen Punkt somit weiterhin erst ab 21 Km/h (anstatt der angekündigten 16), außerorts gibt es ihn

    ab 26 Km/h (ebenfalls anstatt der angekündigten 16 Km/h). Bis zu einer Überschreitung von bis zu 40 Km/h außerorts, bleibt es auch bei einem Punkt, eigentlich waren auch außerorts bereits ab 26 Km/h zwei vorgesehen.


    Die Anpassung der Bußgelder und Fahrverbote erfolgte hingegen leider korrekt, somit betrifft es nur die Punktebewertung der Tat im Fahreignungsregister, ab 21 Km/h zu viel innerorts bleibt es bei einem Monat Fahrverbot.


    Davon abgesehen, hat der überaus kompetente Fachminister Scheuer leider auch vergessen, die Bußgelder für Fahrzeuge mit einem Gewicht über 3,5 Tonnen anzupassen.


    Miete ich mir bei Sixt morgen also einen LKW und fahre mit 68 Km/h, also bereinigten 15 Km/h Übertretung, durch die Innenstadt, zahle ich dafür nur 30 Euro, mache ich das gleiche mit meinem Smart, sind es aber 50 Euro, naja, Hauptsache vom Mautdebakel ablenken. :109:

  • versteh ich nicht so ganz.

    Man ändert die Zahlen bei den Strafen, was kann man da falsch machen?

    Vermutlich hat er beim Löschen der Maut-SMS von seinem Diensthandy, versehentlich einen Teil der Änderungsvorlage der StVO gleich mit gelöscht, anders wohl in der Tat kaum zu erklären.

    —-


    NRW geht ab Montag steil auf Öffnungskurs. Sogar Fitnesstudios dürfen wieder öffnen, damit hätt ich ehrlich gesagt als Letztes gerechnet:

    https://www1.wdr.de/nachrichte…-was-erlaubt-ist-100.html


    Absoluter Wahnsinn, was Laschet da wieder abzieht. Fitnessstudios und Spaßbäder sind ja ein wahres Paradies für den Virus. Nach meinem Kenntnisstand besteht beim anstrengenden Sport in Innenräumen, teils ein Radius der Ausbreitung der eigenen Aerosole, von bis zu zehn Metern. Wenn man sich dann noch vorstellt, wie die Klima das alles im ganzen Studio verteilt, läuft es einem ja kalt den Rücken runter.

  • Ein sehr lesenswerter Kommentar, zur ausufernden staatlichen Repression zum Nachteil von uns Autofahrern:


    https://www.focus.de/auto/news…n-rad-ab_id_12028653.html


    Mitten in der Krise wird ein Anti-Auto Gesetz nach dem anderen verabschiedet, weil sich ein CSU-Verkehrminister von einer bevormundenden Oppositionspartei durch den Saal treiben lässt, ein unhaltbarer Zustand.


    Das Auto hat in dieser Krise mal wieder bewiesen, wie wichtig es für viele Millionen Bürgerinnen und Bürger ist. In einer Zeit, wo man den ÖPNV aufgrund der epidemiologischen Notlage naturgemäß versucht zu meiden, bleibt für

    längere und einigermaßen bequeme Strecken zu Recht nur das Automobil. Während wir auf eine große, wenn nicht sogar die größte, Wirtschaftskrise seit der Nachkriegszeit zusteuern, versucht der Staat dem Bürger nur noch mehr Geld aus der Tasche zu ziehen.

  • Hab es nur überflogen, denn in diesem autofreundlichen Land ist das Jammern auf ganz hohem Niveau. Was ich aber ebenfalls sehe ist die Tatsache, dass das Autofahren immer unattraktiver gemacht wird.
    Meiner Meinung nach der falsche Ansatz. Richtiger wäre es, Rad und so weiter einfach attraktiver zu machen. Und das fehlt mir leider.

  • Hab es nur überflogen, denn in diesem autofreundlichen Land ist das Jammern auf ganz hohem Niveau. Was ich aber ebenfalls sehe ist die Tatsache, dass das Autofahren immer unattraktiver gemacht wird.
    Meiner Meinung nach der falsche Ansatz. Richtiger wäre es, Rad und so weiter einfach attraktiver zu machen. Und das fehlt mir leider.


    Schön wäre es, aber nur weil wir im Verkehr nicht so geistig abnorme Ideen haben, wie andere Kleinstaaten, sind wir noch lange nicht autofreundlich. Fakt ist viel mehr, dass das Mehrheitsinteresse der Bürger betreffend die Fortbewegung einfach beim Autoverkehr lag und auch liegt, natürlich wurde und wird dafür also dann auch mehr investiert. Auch deshalb, weil ein Auto mehr zur Wertschöpfung beiträgt, als ein Fahrrad und man nicht unwesentliche Steuern für die Haltung zahlen muss.


    Ob sich merkbar viel ändern würde, wenn wir noch mehr als ohnehin schon geplant, in Radinfrastruktur investieren, wage ich auch stark zu bezweifeln. Wir sind einfach ein großer aber meist auch dicht besiedeltet Staat und zusätzlich das Land der besten Automobilhersteller der Welt. Dort, wo wir nicht dicht besiedelt sind, lohnt sich der Aufbau entsprechender Infrastruktur kaum, weil man auch teilweise ohnehin eher auf das Auto setzen würde. In enger besiedelten Städten und Großstädten, wird schon zunehmend investiert.


    Aber was wir die letzten Jahre sehen, ist eine viel zu starke Berücksichtigung von Minderheitsinteressen einer grün gefärbten Anti-Auto Lobby, angeführt von so Konsorten wie dem „ADFC“.


    Edit:

    "Staatliche Repression zum Nachteil von uns Autofahrern"


    Hab ich was verpasst?

    Weiß ich nicht, aber falls ja, bietet der Artikel einen guten Überblick. ;)