Verbrenner-, Elektro- oder Wasserstoffantrieb, die Diskussion

  • Das Problem der E-Mobilität ist aber aktuell, dass man umgerechnet für einen 60-Liter-Dieseltank (1000 km Reichweite) deutlich mehr bezahlt.

    60 Liter Diesel kosten ca. 60€ und entsprechen ca. 588 kWh, die zuhause bei 0,29€/kWh 170,52€ kosten.


    aber wenn du aus 60l Diesel in einem Generator strom erzeugst kommst du bei 40% Wirkungsgrad ja auch nur auf 235.2kwh Strom und der kostet zuhause dann auch nur noch auf 68€ mit netzentgeld und Infrastruktur.


    Die Energieversorgung muss halt dezentraler und deregulierter werden dann kann man ja mit der eigenen Solaranlage mit Kosten von 9-11ct pro kwh laden.

    Aber wenn man dann auf selbst erzeugten Strom eeg Umlage zahlen muss wird es halt verrückt

  • Warum nicht? Beides ist für den Endverbraucher entscheidend, um die "Treibstoffkosten" fürs Auto in Relation zu setzen.

    nein weil strom ja schon umgewandelt wurde und dabei massive Verluste erlitten hat und der diesel jetzt noch umgewandelt wird.


    Entweder man betrachtet eben wie viel öl/gas verbrennt das Kraftwerk damit mein e-Auto 100km weit kommt vs wie viel diesel braucht mein diesel-pkw


    oder man beschränkt sich eben gleich auf den Preis pro 100km aber dann findet man eben nicht heraus warum das E-auto eben so teuer wird.

  • Nochmal: Was interessiert mich das als Endverbaucher?


    Du hast dir gleich die Antwort mitgeliefert, warum es eben nicht reicht, nur die Kosten pro km zugrunde zu legen. Du bekommst dann eben keine Antwort, warum ein E-Auto u.U. teurer als ein Verbrenner sein kann, obwohl es den viel besseren Wirkungsgrad hat. Und um das nachzuvollziehen, brauchst du die Kosten für den Energiegehalt, den du als Endverbraucher an deiner Quelle (Tankstelle oder Steckdose) zapfst als Grundlage.


    Diesel und Benzin wurden auch schon umgewandelt, raffeneriert. Lt. iianas.org braucht man für 7 Liter Benzin ca. 11 kWh Strom. Plus Transport des Öls in Tankern und Pipelines. Letztere müssen mit Pumpen betrieben werden, die fürs deutsche Netz ca. 100 gWh Strom verbrauchen. Dazu kommt noch das Verteilen und Speichern des Kraftstoffs bei den Tankstellen.


    Das ist mein Ansatz: Obwohl sich die Herstellung von Diesel und Benzin technisch deutlich aufwändiger darstellt, ist Strom viel zu teuer gemessen an der vergleichsweise simplen Erzeugung. Dazu auch nett: Der Vergleich Well-to-wheel vom Rohstoff zum Fahrzeug.

  • Was heißt denn simple Erzeugung? Gemessen and der Effizienz ist die Stromerzeugung ja sehr viel "aufwändiger" als die Raffination von Öl. Insgesamt betrachtet ist die Erzeugungskette von Well-to-tank bei fossilen Kraftstoffen nur ca. halb so hoch wie bei Strom. Strom ist einfach ein viel "besserer", teurer/hochwertiger Energieträger, quasi ein verarbeitetes Produkt, was sich dann im Gegenzug enorm leichter und effizienter in Bewegungsenergie umsetzen lässt. Nicht umsonst kostet Strom ja das dreifache wie Erdgas, auch für die Großindustrie, wenn man mal alle Steuern und Umlagen weglässt. Das Problem in Deutschland ist einfach nur, dass da einfach zu viele Umlagen und Infrastrukturkosten drauf gepackt werden. Deutschland hat ja sowieso schon die höchsten Stromkosten der Welt, ich glaube 2,5-3x so teuer wie im internationalen Vergleich.


    Als Endverbraucher interessiert mich doch im Endeffekt nur wieviele ct pro km ich bezahle. Verschiedene Energiearten in kWh miteinander zu vergleichen ist sehr schwierig, weil sie einfach eine unterschiedliche Wertigkeit haben.

  • Am ende entscheidet der Markt und der sagt eben, dass 235,2kwh strom 8€ teurer sind als die Menge Diesel (60l) die es braucht um die selbe Menge Strom zu erzeugen.


    Spricht dafür, dass eben die Abgaben für Kraftwerke und die Netzentgelte sowie die Stromabgaben sehr hoch sein müssen in Deutschland.


    aber wie ChevyTahoe schrieb, es sind einfach zwei extrem unterschiedlich werthaltige Energieträger und der direkte Vergleich ist meiner meinung nach nicht sinnvoll

  • Typischer Clickbait. Es beschwert sich auch niemand über die Tankstellenpreise auf Autobahnparkplätzen. Und oh Wunder: Selbst da sind die Preise bei Elektroladesäulen gedrosselt. Und wenn man 3 Min in Recherche investiert, holt man sich den EnBW Tarif für 39 ct/kWh und muss keine 84 ct/kWh bezahlen.

  • Leider wieder einmal ein beispielhafter Artikel für die Veränderungen in unserer Gesellschaft. Nur noch Worst-Case Szenarien aufmalen und einfachste Wege sie zu vermeiden werden nicht aufgezeigt.

    Das mit der Prämienreduzierung bei kurzen Laufzeiten finde ich gut. Für den (normalen) Endkunden ändert sich erstmal nichts, wenn er kauft oder länger finanziert/least. Diese 12 Monate zu 0€ Leasing können nicht Sinn der Prämie gewesen sein.

  • iJojo423


    ich stimme dir da im Grundsatz zu. Ich habe bis heute privat höchstens 5 mal eine Autobahntankstelle angefahren und dann nie den Tank voll gemacht. Gleiches gilt auch für die Ladestationen wie Ionity. Diese werden nicht benötigt um die Fahrzeuge bis 100% aufzuladen, sondern um die nötige Reichweite zu erhalten, um das Ziel zu erreichen. Dann ist auch der Preis nicht so entscheident.

    Wichtiger sind Ladestationen überall da, wo die Fahrzeuge länger stehen und da reichen fast 3,7 kw Wallboxen aus, um die Fahrzeuge zu laden.

    blackhawk2k kommt ja auf einen Verbrauch von 23 kwh pro 100 km bei dem VW ID3. Damit kommt der mittlere VW ID3 auf eine Reichweite von 250 Km bei einer "normalen" Fahrweise. Wie viele Fahrten werden denn vom Durchschnittsdeutschen überhaupt gemacht, die länger als 250 km am Stück sind? Ziehe ich für 2020 alle Spaßfahrten und Fahrten ab, die ich auch mit dem Zug hätte machen können, dann bleibt noch die Fahrt von München bis nach Südtirol im Winter. Da hätte ich es wohl auch überlebt, wenn ich bei Ionity für 15 min geladen hätte.

    Das Augenmerk liegt aktuell immer noch auf den Schnellladestionen. Ohne Frage die sind wichtig und müssen ausgebaut werden, aber für die Mehrheit der Fahrer sind die Ladestationen da wichtig, wo die Fahrzeuge stehen, denn wenn jeder mit fast 100% im Akku starten kann, fallen die Nachteile des E-Autos deutlich weniger ins Gewicht.

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  • Leider wieder einmal ein beispielhafter Artikel für die Veränderungen in unserer Gesellschaft. Nur noch Worst-Case Szenarien aufmalen und einfachste Wege sie zu vermeiden werden nicht aufgezeigt.

    Das mit der Prämienreduzierung bei kurzen Laufzeiten finde ich gut. Für den (normalen) Endkunden ändert sich erstmal nichts, wenn er kauft oder länger finanziert/least. Diese 12 Monate zu 0€ Leasing können nicht Sinn der Prämie gewesen sein.

    man muss aber nicht mal die 6.Klasse in der Schule besucht haben, um abschätzen zu können, dass genau das passieren musste. Da kommen die jetzt nach nem halben Jahr drauf...

  • Wie viele Fahrten werden denn vom Durchschnittsdeutschen überhaupt gemacht, die länger als 250 km am Stück sind?

    Wenn man mal ehrlich ist, braucht es für viele Fahrten darunter aber wiederum kein Auto. Vor allem keins, wo ich noch akribisch die Strecke planen und auf freie Ladesäulen hoffen muss und mir 30 min am Autobahnparkplatz die Füße vertrete.

    Da ist die Fahrt mit Rad oder ÖPNV zur Arbeit und der gelegentliche Mietwagen auf Langstrecke doch die umweltfreundlichere Variante.

  • internetDude

    Auf jeden Fall und ich hoffe, dass sich das langfristig auch immer mehr Leute so sehen. Für den Alltag reicht ein E-Bike und der ÖPNV bei vielen aus. Wer einen längeren Weg zur Arbeit hat, für den reicht meist einer der Drillinge komplett aus. Bei Langstreckenfahrten dann einen Mietwagen mit einem großen Akku. Aber das bleibt wohl nur ein Wunschtraum von mir.

    Fahrten über 250 km mache ich selten, aber häufiger 150 km am Stück und dann die gleiche Strecke wieder zurück. Auch gerne mal abends und da wäre es sehr angenehm auch die Rückfahrt ohne Unterbrechung zu absolvieren.

  • Wenn man mal ehrlich ist, braucht es für viele Fahrten darunter aber wiederum kein Auto.

    Ich sehe das eher umgekehrt. Bei Fahrten zwischen 15 und 250km ist zumindest in meinem Fall das Auto eigentlich immer schneller, während bei Fahrten darunter Fahrrad / ÖPNV es sind und darüber ICE oder ab 1.000km das Flugzeug.


    Gerade auf dem Land entfällt aber oft noch Option ÖPNV und mit dem Fahrrad fährt auch nicht jeder gerne bei schlechtestem Wetter ins Büro ohne Duschmöglichkeit.