Kuhte Nacht | Roadtrip im Audi Q7 | Audi on Demand

  • Dann wollen wir mal sehen, wie eingestaubt meine Bericht-Skills sind; wünscht mir Glück.


    Feierabend! Hamburg ist voller Blech und ich muss einmal quer durch. Beinahe eine Stunde brauche ich für die 7 km lange Strecke zum Audi Zentrum Hamburg in der Kollaustraße.

    Ich habe dort bereits gemietet, meist über VWFS, ein mal schon direkt über Audi. Ein A8 war es. Nackt war er. Dennoch gut für den Zweck: Kilometer machen. Es ging damals nach Bayern.

    Umso interessanter nun der Vergleich. Die Preisklasse im Buchungssystem ist die gleiche. Der Formfaktor ist ein anderer. Man könnte meinen, ein schlechterer um komfortabel zu reisen. Mal sehen.


    Endlich angekommen in Hamburg-Lokstedt, wo auch schon meine Lokstedt. Der Mietbeginn ist wie gewohnt angenehm unkompliziert. Einmal Kartenroulette, die Predigt der Tankregelung und die Unterschrift auf dem leeren Protokoll, welches als nächstes gemeinsam am Fahrzeug überprüft werden soll. Tatsache: Schadenfrei. Für 27.000 km nicht schlecht. Ob wir die 3 an der ersten Stelle knacken? Wir werden sehen.

    Die erste Fahrt führte jedenfalls erstmal nach Hause. Der Frachter wurde beladen mit Hausstand und Begleitung und dann ging es ohne Umwege auf die Autobahn. Das Ziel? Der Weg. Wohin er führt? Südwärts.


    Schauen wir uns doch erstmal um. Ausstattung ist vorhanden. Durchaus mehr als man von einem mietbaren Fahrgestell mit BS-Kennzeichen vermuten würde. Hier mal 7 erwähnenswerte Punkte:

    - Fahrerassistenz in Hülle und Fülle

    - S Line

    - Matrix

    - Privacy

    - Elektrische Alcantara-Sportsitze

    - 85l Kraftstofftank

    - 50 TDI



    Für das Mindestmaß des gemeinen MWTlers (Perfektion) fehlten mir noch folgende 7 Sachen: B&O, HUD, Allradlenkung, Standheizung, Keyless (Ja, so habe ich auch geguckt.), Pano, 30d :210:


    Also wenn man es so betrachtet, klingt das ja erstmal recht mau. Davon sollte man sich nicht blenden lassen. Das was er wirklich braucht, um angenehm Strecke zu machen, hat er. Der Rest wäre nett, aber bis auf ein "Key-Feature" (See what I did there?), fehlte mir über die ganze Reise nichts.


    Wir sind nun schon zwei Stunden auf der Bundesautobahn 7. Gleich kommt Hannover. Fahren wir jetzt weiter gen Süden, Westen oder lieber Osten? Im Westen und Süden war ich in diesem Jahr schon oft unterwegs. Viele Freunde wohnen da, viele schöne Erinnerungen entstanden da. Aber dies ist nicht so ein Ausflug. Wehmütig in Erinnerungen schwelgen kann man auch, wenn sie weiter als ein paar Monate entfernt sind.

    Also? Schwelgen. In Erinnerungen. Nur halt welche von letztem Jahr. Da bin ich nämlich gemeinsam mit Mr_T0astbr0t und Nummer oft die Route über A2, A14 und A9 in Richtung Osten und dann Süden gefahren. Die A9 gefällt mir ohnehin sehr gut. Jedenfalls deutlich besser als die mit Baustellen gespickte A7, die mir dieses Jahr schon genügen Nerven gekostet hat.

    Die Entscheidung ist also gefallen. Endlich wieder A9. Übrigens bin ich mit dem oben erwähnten A8 letztes Jahr dieselbe Route gefahren. Der Vergleichbarkeit ist das also zuträglich.


    Was ist nun eigentlich los? Der Tölpel fährt einfach am Freitag weg und kommt am Montag zurück? Wie soll das gehen? Fährt der durch? Schläft er im Airbnb? Hat er ein Zelt? Langsam sollte man sich mal Gedanken machen; es ist doch schon halb 9 und er hat noch vor, die A9 runter zu fahren?

    Keine Sorge, ich bin vorbereitet. So eine Reise habe ich bereits häufiger gemacht. Zuletzt mit einem Tiguan Allspace, den ich übrigens sehr für solche Zwecke empfehlen kann.

    Zuhause habe ich nicht nur Haus und Hof in die Kuh gestopft (weird :210:), sondern auch eine Matratze, die wunderbar in den ~ 2,2 m langen Laderaum passt.

    Dafür braucht man auch nicht zwingend einen Schlafsaal wie diesen jetzt; ich hab das auch schon in einer 5er LIM gemacht. Nur so richtig erholsam ist der Schlaf dann nicht mehr...


    Die Temperaturen haben es jetzt noch zugelassen, aber langsam wird es kalt. Man sollte sich eine zweite Decke einpacken. Im Winter würde ich es nicht ohne Schlafsack machen. Standheizung bringt da leider kaum was, da diese nicht die ganze Nacht durchgehend läuft (ist aber praktisch wenn man weiß, wann man aufstehen möchte). Motor laufen lassen ist zwar möglich, aber dann ist man den erhobenen Zeigefingern schutzlos ausgesetzt. Ich habe jedenfalls auf die Kraft mehrerer Decken gesetzt und bin damit auch recht gut gefahren.

    Die Auswahl des Ortes ist auch nicht immer ganz einfach. Wenn man nicht darauf aus ist, entdeckt (bzw. als im Auto schlafender identifiziert) zu werden, empfiehlt es sich, sich nicht an prominenten oder viel besuchten Orten niederzulassen. Die letzte Ecke auf Waldparkplätzen ist da zuverlässig und idR. auch nicht lärmintensiv.


    Langsam setzt die Müdigkeit ein; die erste Etappe sollte bald enden, damit ich nicht zur Gefahr für uns und andere werde. Ich fahre das Auto ja auch seit Abholung bereits seit knapp 7 Stunden.

    Gleich kommt Bayreuth. Wollte ich mir ohnehin mal genauer anschauen, da ich dort immer nur durch gereist bin. Wir legen also fest: Wir suchen uns hier irgendwo unser erstes Nachtlager. Und was macht man, wenn man so viel über das schlafen im Auto weiß und schon Tipps in öffentlichen Foren darüber vergibt? Drauf pfeifen. Ich weiß nicht, was mich dazu getrieben hat, aber ich hielt es für eine wahnsinnig tolle Idee, im Gewerbegebiet, direkt gegenüber von einem real zu parken. Hätt ich mal auf die Reklame und Fahnen geachtet...

    Nacht 1 haben wir trotzdem gut überstanden. 7 Stunden geschlafen, das reicht. Frühstück. Wenn man schon taktisch so unklug geparkt hat, kann man die Gunst der Stunde immerhin nutzen, um direkt beim real den Bäcker zu besuchen.


    Wieder on the roads, es geht weiter gen Süden. Wir klappern recht schnell hintereinander die Donau in Ingolstadt und die Isar in München ab. Und nun? Der Tag ist jung, wir haben erst Mittag. Wohin geht's als nächstes? Heimwärts? Nein. Wir haben uns in den Kopf gesetzt, dass wir dringend nach Österreich müssen, denn da gibt es die Schokobons mit Crisp-Außenhülle! Was ist die nächste Österreichische Großstadt? Salzburg (oder Innsbruck, darüber lässt sich streiten). Der Plan stand fest. Salzburg soll ja schön sein.

    Nach weiteren Stunden auf der Autobahn kamen wir endlich in Salzburg an. Eine wirklich schöne Stadt. Die Bauwerke sind schön, die Salzach türkis und die Busse interessant. Es fällt auf, dass hier sehr wenig Autoverkehr herrscht. Gerade noch in München Road Rage der feinsten Sorte erlebt, ist hier heile Welt. Alle halten sich an Regeln, keiner drängelt und sowieso sind viel weniger Autos unterwegs. Sehr angenehm.

    Wenn man schon hinter den 7 Bergen in Österreich ist, sollte man auch echte Landskost verzehren. Darum sind wir nach Grenzübertritt schnurstracks zum nächsten Burger King gefahren. Immerhin etwas neues habe ich probiert. Diese pflanzlichen Nuggets haben mich schon lange interessiert; ich kam nur nie zum testen. Fazit: Schmeckt wie Papier. Vielleicht doch lieber zu den pflanzlichen Nuggets aus dem Supermarkt greifen. Die gefallen deutlich besser.

    Wie auch immer - wir waren ja in Salzburg. Die Stadt ließen wir noch etwas auf uns wirken. Das Umland ist auch schön.

    Nach einiger Zeit setzte der Hunger wieder ein, diesmal etwas vernünftiges essen. Wir fanden auf der Karte die Pommes Boutique in der Innenstadt. Da meine Freundin Connoisseur der Fritte ist, war ich in die Entscheidungsfindung nicht involviert. Der Laden ist ein typischer Burger-Laden im leicht gehobenen Preissegment. Es hat geschmeckt und die Burger waren schnell vertilgt.


    Langsam wurde es dunkel. Wir wollten uns den Sonntag so frei wie möglich machen, um den Heimweg entspannt antreten zu können. Also sind wir nordwärts aufgebrochen. Übernachtet haben wir in Bischofsmais. Diesmal habe ich aus den Fehlern gelernt und wir suchten uns einen lauschigen Waldparkplatz. Gute Nacht.

    Nächster Morgen, nächste Tour. Diesmal komplett durch nach Hause. 875 km in knapp 9h, beinahe am Stück. Das wird ein Ritt.


    Ein ziemlich angenehmer. Denn der Leser fragt sich wahrscheinlich schon seit Beginn des Berichts, wie der Bulle denn nun rennt. Danke jedenfalls für die Geduld und Respekt, dass Du es bis her geschafft hast (Wer das nicht liest ist doof :125:).

    Das Luftfahrwerk tut seinen Job. Ich hatte es nun in einigen Modellen und zum Q7 passt es wie zu keinem anderen. Ja, ein A8 behilft sich mit Luft, um zu gleiten. Ja, ein A6 allroad pumpt sich hoch, um über Kieswege zu fahren :109:. Aber der Q7 erfüllt beide Anwendungsfälle beinahe so gut wie der Spezialist. Er ist so komfortabel und satt auf der Straße wie ein A8 (Ich spreche nicht vom AI-Fahrwerk, das konnte ich leider noch nicht erleben), aber zeigt auch offroad-Qualitäten. Die habe ich diesmal zwar nicht getestet, aber die Bodenfreiheit sieht schon besser aus als bei einem allroad.

    Ich will nicht sagen, dass der Q7 das einzigwahre ist, aber dass man ihm eine Chance geben sollte. Ich habe nicht viel erwartet von einem Mammut, aber wie der Koloss auf der Autobahn liegt und um lange, weite, schnelle Kurven geht, ist sehr bemerkenswert. Mit einem A6 habe ich teilweise Sorge, bei Unebenheiten abzufliegen - wo der Q7 noch alles wegsteckt und kaum Regung zeigt. Das Luftfahrwerk performt aus meiner Sicht auf der langsamen Fahrt allerdings nicht so gut wie in anderen Modellen. Unebenheiten auf der Straße werden eher grob genommen. "grob" für ein Luftfahrwerk, versteht sich. Kann natürlich auch an dem Formfaktor des Q7 liegen. Ist auch egal; ich war ja sowieso fast nur auf der Autobahn unterwegs.

    Das Wort Lok ist also gar nicht so unpassend. Er fährt schnell wie auf schienen, ist groß und mächtig, frisst Kohle und kann ordentlich schwere Wagons ziehen.


    Frisst Kohle? Oh ja. Denn bei allem Lob, das ich für den Q7 übrig habe, gibt es auch auch ein großes Aber: die Drehorgel unter der Haube.

    Dank des großen Tanks muss man selten tanken, aber wie schon beim R8 schmerzlich festgestellt: Das lindert nicht die Kosten.

    Auf insgesamt 2158,2 km (30.000 km nicht geknackt :|) hat er sich durchschnittlich 9,6 l auf 100 km genehmigt. Klingt erstmal nicht nach so viel, aber ich bin die meiste Zeit mit 130 - 160 gefahren und eher selten wirklich schnell.

    Leistung ist da, und für den Q7 würde ich Empfehlen, auch auf diese Leistungsstufe zu gehen. Aber das Getriebe. Es würfelt quietschfidel, wie oft es schaltet, und wohin.

    Man kennt den 50 TDI (evo2) ja schon aus dem A6 als Katastrophe für die Oberklasse. Ganz so schlimm ist es nicht; ich hatte vor kurzem einen A6 allroad mit 50TDI. Da war die Zickigkeit des Getriebes und die Anfahrschwäche schon sehr präsent. Der Q7 ist wie der A8 etwas entschärft. Aber von "gut" ist hier längst nicht zu sprechen.

    Nunja. Ballern links oder 130 rechts funktionieren trotzdem gut. Überhaupt ist der Q7 auf der Autobahn am besten aufgehoben.


    Nun sind wir auch schon fast Zuhause. Es wird langsam dunkel und das Matrix-Licht schaltet sich ein. Mir fällt auf, dass der Q7 den Bereich um vorausfahrende und entgegenkommende Autos sehr großzügig ausblendet. Immerhin ist das Licht hell und der Scheinwerfer sieht für meinen Geschmack ordentlich aus. Ein bisschen wehmütig bin ich wegen der Lichter des vor-Facelifts. Das war für mich nochmal deutlich schöner. Sieht deutlich ernster aus und auch eleganter. Durch Das Absperrband-Design verbaut Audi sich leider die Wiedererkennbarkeit der Modelle. Den Q7 mag man wohl noch erkennen, aber dieses wirklich eigenständige Design der Modelle, die zum Ende des letzten Jahrzehnts erschienen, vermisse ich mittlerweile. Naja. Den Verbrenner werde ich auch vermissen.


    Die Reise neigt sich dem Ende. Ich muss sagen, dass ich den Q7 sehr ins Herz geschlossen habe. Für so einen Zweck würde ich ihn immer wieder nehmen. Nur am Preis dürfte man noch etwas schrauben. Im Vergleich zum A8 ist er in Sachen Komfort ebenbürtig. Nur sparsamer ist der A8 definitiv.

    Danke auf jeden Fall an AoD - ich werde dich vermissen, du Zicke.

    Nach den Schokobons mit Crisp-Mantel zu schauen haben wir übrigens auf dem Weg nach Österreich wieder vergessen :109:


    Angekommen. Was für eine Reise. Fertig, aber um ein großes Erlebnis reicher räume ich den fahrbaren Palast leer und mache mich auf den Weg zurück zum Audi Zentrum Hamburg, wo nun wieder sicher und heile meine Lokstedt.

  • Die wichtigste Frage: Wo gibt es die SchokoBons Crispy?


    Ich habe die zuletzt bei Spar in Maribor 2018 gesehen und gekauft, davor noch 2017 in Rijeka in Kroatien, seitdem sind sie von meiner Bildfläche verschwunden. Im Neuland steht, dass es die ab und zu bei Hofer in Österreich gibt, aber da habe ich sie im Mai, Juni und August auch nie gefunden.


    Achja, in Dubai und Bangalore am Flughafen gab es sie natürlich auch, daher stammen gefühlt sowieso alle Angebote bei ebay und Amazon.

  • Zu dem Bericht habe ich mich in dem Moment entschieden, als ich anfing zu tippen. Hätte ich davon vorher gewusst, hätte ich mich besser vorbereitet.


    Allerdings ist dieser der Q7 optisch wirklich kein Highlight.

  • Die wichtigste Frage: Wo gibt es die SchokoBons Crispy?


    Ich habe die zuletzt bei Spar in Maribor 2018 gesehen und gekauft, davor noch 2017 in Rijeka in Kroatien, seitdem sind sie von meiner Bildfläche verschwunden. Im Neuland steht, dass es die ab und zu bei Hofer in Österreich gibt, aber da habe ich sie im Mai, Juni und August auch nie gefunden.


    Achja, in Dubai und Bangalore am Flughafen gab es sie natürlich auch, daher stammen gefühlt sowieso alle Angebote bei ebay und Amazon.

    Aufruf: Falls jemand weiß, wo man die Schokobons mit Crisp findet, bitte melden.