Mit dem BMW 840i Cabrio über die Alpen und verfrüht zurück - Ein Urlaubsbericht



  • Intro

    Dies ist ein primär bebildeter Reisebericht. Eine eigentlich zweiwöchige Reise, die leider verfrüht endete, aber dazu später mehr (#cliffhanger).

    Idee und Plan war es zum Gardasee zu fahren, den Hinweg aber mit etwas Querfeldeingefahre durch Österreich aufregender zu gestalten.

    Viel Fahren heißt natürlich auch, dass man einen entsprechenden fahrbaren Untersatz benötigt. Der private Formentor würde es natürlich auch tun, aber ich habe es mir mit folgenden Gründen schöngerechnet einen Mietwagen zu nehmen:

    1.) Müsste ich beim Formentor die Urlaubskilometer am Ende vermutlich nachzahlen -> Das ist dann doch schon einmal Budget für den Mietwagen

    2.) Ein Hybrid, der nie geladen wird, ist ein 150 PS Benziner mit zusätzlichem Gewicht und erhöhtem Verbrauch -> Wenn Sprit verbrennen, dann wenigstens mit einem sinvollen Motor

    Was macht der geneigte MWT-Nutzer also? Er fragt BeMine was man da so machen könnte.

    Lange Rede, kurzer Sinn: In Hünfeld stand zum Reisebeginn ein BMW 840i Cabrio bereit. Was will man mehr?


    Tag 1: Bremen - Hünfeld - Ingolstadt
    Los ging es also mit dem Privatwagen ab Bremen zunächst bis Hünfeld. Da es ein Samstag war, war BeMine selbst nicht anwesend, aber ein Kollege wickelte schnell und umkompliziert die Anmietung des 8er ab und nach einigem Umgepacke konnten wir wieder zurück auf die Bahn zu unserem ersten Zwischenziel: Ingolstadt.


     


    Ursprünglich wollten wir den ersten Zwischenstopp in München machen, wegen der startenden Wiesn waren die Hotelpreise jedoch absurd hoch. Ingolstadt hat mehr zu bieten als nur ein Audi-Werk. Wir hatten nach der vielen Fahrerei noch Zeit für einen Besuch der Innenstadt und für ein kleines Kino.


    Tag 2: Ingolstadt - München - Kappl

    Am zweiten Tag brachen wir auf gen München und machten dort insgesamt 3 Zwischenstopps.

    Stopp 1 war die Motorworld. Ohne Eintritt gibt es hier Einiges zu bestaunen. Zu sehen gibt es sowohl Autohändler, als auch eingelagerte Privatwagen.


     


     


     


    Anschließend ging es dann weiter zur BMW Welt.


     


     


    Von der BMW Welt war ich ehrlich gesagt etwas enttäuscht. Hier gab es primär die aktuellen Modelle zu sehen, welche von unheimlich vielen Touris gleichzeitig belagert wurden. Irgendwie hatte ich mir hier mehr versprochen, auch wenn ich nicht sagen kann was genau. Immerhin galt auch hier wieder kein Eintritt (jedoch Parkgebühren, genau wie bei der Motorworld)

    Weiter ging es anschließend noch zum Schloss Nymphenburg.


     


    Wie man sieht, war uns das Wetter noch nicht so recht hold, aber das sollte sich im weiteren Verlauf noch ändern.

    Nach den Zwischenstopps im schönen München sollte uns der Weg nun in die Alpen führen. Angemerkt hierbei sei, dass dies mein erster richtiger Alpentrip war. Vor einigen Jahren war ich zwar schon Teilnehmer einer Schneetour mit anderen MWTlern, aber außer sehr viel Schnee und Wolken habe ich damals von den Alpen selbst nichts gesehen.

    Zur Routenplanung habe ich lediglich auf das Curves-Magazin für Österreich zurückgegriffen. Um soviel vorweg zu nehmen: Wir sind nicht enttäuscht worden.

    Da der Fernpass Richtung Imst gesperrt war und ein schier endloser Stau vor uns lag, sind wir kurzerhand außenrum gefahren über Reutte, Stanzach, Elmen und das Hahntennjoch.


     


     


    Da war also die erste Passstraße und der erste Schnee. Ich musste einige Male anhalten um die Eindrücke aufzusaugen. Was eine schöne Gegend.

    Am Abend kamen wir dann im beschaulichen Kappl an.


    Tag 3: Kappl - Innsbruck - Zell am Ziller:

    Tags drauf starteten wir mit etwas, was wir erst vor Ort erfahren haben: In einigen Orten/Regionen Österreichs gibt es zur Übernachtung eine jeweilige Summer Card. Diese beinhaltete teilweise Rabatte auf Geschäfte in der Gegend, kostenlose Fahrten mit dem ÖPNV und einigen Berg- und Gondelbahnen. Dies nutzten wir umgehend und fuhren mit der Dias-Kabinenbahn den Berg herauf.


     


    Nun sollte es eigentlich fahrerisch wertvoll zum Kaunertaler Gletscher rauf und anschließend über das Timmelsjoch weitergehen. Da leider der Tag schon etwas fortgeschritten und der Magen der besseren Hälfte nicht ganz fit war, fuhren wir alternativ und weniger spektakulär direkt nach Innsbruck. Genau wie ab Tag 2 konnten wir beinahme durchgehend mit offenem Verdeck reisen, was auch langweiligere Abschnitte der Reise zu eine tollen Erlebnissen machte. Die ein oder andere idyllische Nebenstraße nahmen wir dennoch mit und konnten so auch einigen Bergkühen guten Tag sagen.


     


     


    Innsbruck hat uns sehr gefallen. Sehr malerische Innenstadt umgeben von schneebedeckten Berggipfeln und durchflossen vom Inn.

    Zielpunkt war Zell am Ziller für diesen Tag, wo man merkte, dass in der Nebensaison teilweise wirklich wenig los ist.


    Tag 4: Zell am Ziller - Krimml - Zell am See - Kaprun:

    Tag 4 begann mit der Fahrt zum Gerlospass, welches unsere erste Mautstrecke war. Zuvor machten wir jedoch noch einen kurzen Halt am Speicher Durlaßboden. Hier hörte ich neben mir eine Gruppe Plattdeutsch sprechen und auf dem Parkplatz stand auch ein entsprechender Bulli mit dem Kennzeichen meiner alten Heimat Aurich. Die Welt ist doch oft sehr klein.

    Den Gerlospass selbst empfand ich als sehr unspektakulär, dafür, dass es eine bezahlpflichtige Straße war. Nach den Kurven des Passes kam man jedoch an den Wasserfällen von Krimml vorbei, welche eine beeindruckende Szenerie liefern.


     


    Anschließend fuhren wir nach Zell am See, wo wir passend zum ersten und einzigen Regenschauer des Tages in einem Café eingekehrt waren.


     


    Nächster Halt war dann unser Hotel im benachbarten Kaprun. Auch hier gab es wieder eine Summer Card, die einige Aktivitäten ermöglichte.

    Doch kommen wir zunächst zu meinem großen Highlight der Tour: Die Großglockner Hochalpenstraße.

    Die Zeit ermöglichte es bereits an diesem Tag die Hochalpenstraße raufzufahren, eine Überquerung am Folgetag war ohnehin geplant.


     


     


    Auf halber Strecke zum Gipfel musste das Dach zu, denn es wurde nicht nur kalt, sondern es fing auch an zu schneien. Die grandiosen Ausblicke in die umgebene Landschaft und die Berge änderten sich minütlich. Nur wenige Minuten nach den aufgenommenen Bildern befanden wir uns mitten in den Wolken. Dies nahmen wir zum Anlass wieder zurück nach Kaprun zu fahren und dort die Therme aufzusuchen und den Abend in warmem Thermalwasser mit Blick auf die Berge ausklingen zu lassen.


    Tag 5: Kaprun - Lienz - Vergein:

    Tag 5 war mein Favoritentag. Gestartet sind wir erneut mit der Summer Card, denn diese ermöglichte es uns sämtliche Bergbahnen Kapruns kostenfrei zu nutzen. Da die Hochalpenstraße aufgrund des nächtlichen Schneefalls zunächst nur für Fahrzeuge mit Schneeketten freigegeben war, gab uns das die Zeit auf das Kitzsteinhorn auf über 3.000m zu fahren.


     


     


    Geniale Ausblicke auf das Zillertal während der Fahrt und oben angekommen Minusgrade, laufende Schneekanonen für die bevorstehende Skisaison, Pistenraupen im Einsatz und viele Wolken.

    Nach der Rückfahrt ins Tal setzten wir uns ins Auto und checkten die Lage auf dem Großglockner. Straße wieder frei und aufklarende Sicht - perfekt.

    Ich lasse hier noch einmal die Bilder für sich sprechen:


     


     


     


    Von der Hochalpenstraße gibt es noch die Möglichkeit eine sich windende Kopfsteinpflasterstraße die Edelweisspitze hinaufzufahren, was wir natürlich nutzten. Von hier war die Aussicht noch einmal besser. Man bekommt einen genialen Überblick über einen Großteil der Straße. Hier gab es dann auch den ein oderen Automobilhersteller bei Testfahrten zu beobachten.


     


     


    Auf der "anderen Seite" der Passstraße wurde der Schnee dann langsam weniger und das Wetter noch besser. Vorbei an einigen Schafen fuhren wir dem Ende der Hochalpenstraße entgegen.


     


     


    Für mich als Flachlandtiroler waren die Eindrücke und die erneute Fahrt der Hochalpenstraße ein purer Genuss und einfach atemberaubend. Ich werde wiederkommen.


     


    Auf dem letzten Bild sieht man den Ausblick aus unserer urigen Unterkunft im kleinen Vergein kurz vor der italienischen Grenze.


    Tag 6: Vergein - Peschiera del Garda:

    Am Tag 6 begann der zweite Teil des Urlaubs: Gardasee.

    Die Autobahn meidend, um weiterhin mit offenem Verdeck zu reisen, fuhren wir entspannt bis Peschiera del Garda, wo unsere nächste Unterkunft auf uns wartete.


     



    Auch Teil 2 des Trips wusste zu überzeugen mit gutem italienischem Essen und noch leichtem Sommerfeeling bei +- 20°C.

    Peschiera ist eine schöne kleine Stadt direkt am Gardasee gelegen. Sehr touristisch mit vielen Restaurants und kleinen Geschäften.


    Tag 7+8: Peschiera - Sirmione - Desenzano:

    In den folgenden Tagen blieben wir das erste Mal in ein und derselben Unterkunft und unternahmen kleine Tagesausflüge. So ging es unter anderem mit dem gemieteten Fahrrad nach Sirmione, einem Landzipfel an der Südküste des Sees.


     


    Begrüßt von nett klingenden Motoren ging es in den Ort, denn dieser war offensichtlich ein Zwischenziel einer Sportwagentour. Schwedische, italienische und deutsche Kennzeichen waren hierbei vertreten.


     


    Sirmione selbst ist klein und eng. Viele Gassen mit Restaurants und Geschäften. Leider komplett überlaufen von Touristen, was es etwas unangenehm machte und uns eher zum Wasser zog.

    Nachdem uns Sirmione also eher negativ aufgefallen ist, war es in Desenzano umso schöner. Deutlich weniger los und eine sehr schöne Stadt mit ruhigem Hafen.


     


    Tag 9-11: Peschiera - Verona - Limone:

    Der neunte Reisetag bescherte uns einen weiteren Hotelwechsel. Es ging von Peschiera del Garda ans andere Ende des Sees nach Limone sul Garda.

    Doch fuhren wir nicht auf direktem Weg dorthin, sondern machten einen Schlenker über Verona.

    Eine faszinierende Stadt mit wunderschöner Architektur. Doch auch hier trotz Nebensaison das Problem von zu vielen Menschen.



    Und so ging es weiter nach Limone. Im felsigen Hang gelegen hat uns dieser Ort besonders gut gefallen.


     


    Auch hier hatten wir ein tolles Hotel mit Ausblick.

    Doch hier war leider Teil 3 dieser Reise bereits in vollem Gange: Corona.

    Wir hatten es beide und bei mir waren die Symptome bestehend aus extremen Halsschmerzen auch schnell nicht mehr lustig.

    Für mich war da sehr schnell klar: Ich will einfach nur noch nach Hause, am liebsten sofort.


    Tag 11: Limone - Hünfeld - Bremen:

    Ursprünglich geplant waren die Tage 11 bis 13 noch in Limone zu bleiben und anschließend mit Stopps in Zürich und Tauberbischofsheim wieder gen Heimat zu fahren. Doch dies wurde nun hinfällig und wir fuhren via Brenner und ganz viel A7 zunächst nach Hünfeld. Hier gab ich den 8er via Schlüsseleinwurf zurück und wir schafften auch den letzten Teil der Strecke bis Bremen ohne Staus.


     


    Kein Ende eines Urlaubs, wie man ihn sich vorher wünscht.


    Das Reisemobil:

    Das 8er Cabrio war ein idealer Reisebegleiter. Wir hatten ausreichend Platz für alle Koffer und Taschen. Durch den Spagat aus gefühltem Winter in den Alpen und fast noch Sommer am Gardasee, gab es natürlich einiges an Klamotten mitzunehmen.



    Der 40i ist ein fantastischer Motor mit gutem Klang, stets ausreichend Leistung und einer tollen Laufkultur. Wir konnten einen großen Teil der Reise mit offenem Verdeck fahren, was natürlich den besonderen Charme eines Cabrios als Urlaubsgefährt unterstreicht. Mit Nackenfön, aufgedrehter Heizung, sowie Sitz- und Lenkradheizung, ließ es sich auch bei niedrigen Temperaturen gut oben ohne aushalten. Auch auf den Passstraßen machte der 8er trotz seiner Größe und seines Gewichts eine gute Figur. Lediglich in den Ortschaften und Parkhäusern unterwegs war die Größe teilweise etwas nachteilig. Aber dank PDC und 360° Kamera ließen sich auch diese Hürden meistern. Das Bowers & Wilkins Soundsystem konnte mich leider nicht so überzeugen. Vielleicht waren meine Erwartungen auch ein bisschen hoch gesteckt.


    Fazit und tl;dr:

    14 Tage Urlaubsroadtrip zum und um den Gardasee geplant, nach 10 Tagen coronabedingt abgebrochen. Grandiose Landschaften in Österreich erlebt und mit einem tollen Cabrio gefahren.

    Gerne wieder, also ohne das mit Corona.

  • Danke für die schönen Bilder und den kurzweiligen Bericht. Von Limone war ich auch begeistert. Die Tiefgarage von Hotel war einfach um den Fels herum gebaut. :D
    Mit Corona noch tausend Kilometer oder mehr Autofahren ist mein Albtraum. Zumal es einen ganz schön fertig machen kann.

  • Mit Corona noch tausend Kilometer oder mehr Autofahren ist mein Albtraum. Zumal es einen ganz schön fertig machen kann.

    Wir sind noch positiv im geschlossenem Auto auf den Tide gefahren, am Hotel fühlten wir uns noch halbwegs fit oben bei der dünnen Luft gings dann wortwörtlich wieder bergab :106: Nach ner Stunde Autofahrt war der Tag gelaufen



    Schöner Bericht, erinnert mich an unsere Reise mit dem M850 durch die Schweiz. Einfach ein tolles Reiseauto für solche Touren :love:


    Aber fehlt da nicht die Lippe seitlich an der Front unten? Sieht so unvollständig aus, bei "meinem" ist das auch durchgehend und nicht nur dieses Mittelstück.

  • Toller Bericht, danke für die schönen Eindrücke und gute Besserung :)


    Ist mit Therme in Kaprun Tauern Spa gemeint? Das ist auf jeden Fall ne Empfehlung :118:

    Findest? Ich war vor 2 Jahren dort und fand es schrecklich, da hat Österreich tatsächlich wesentlich schönere Thermen zu bieten.


    sieht trist aus. Was macht man da so?

    Da würde mir richtig viel einfallen, Austria ist halt echt toll <3. Der Gardasee aber auch. Nach Sirmione geht man am Besten am Abend, da sind zwar die Straßen immer noch voll, aber zumindest die meisten Tagestouristen schon wieder weg. Uns hat es da sehr gut gefallen.

    Einmal editiert, zuletzt von Viennaandy ()