Klimaproteste & Straßenverkehr

  • Guten Morgen,


    ich lagere das Thema ab hier aus. Bitte nur noch hier das Thema Klimaproteste & Straßenverkehr diskutieren.


    Dazu ein Hinweis:

    • Bitte respektvoll und sachlich diskutieren,
    • keine Aufrufe zu Gewalt,
    • keine Ausflüge in die allgemeine Politik und
    • keine parteipolitische Kampfrhetorik.

    Passend aktuell heute:

    Aktivisten klettern auf Schilderbrücken der Berliner Stadtautobahn


    Klimaschutzaktivisten sind am Mittwochmorgen auf Schilderbrücken im gesamten Gebiet der Stadtautobahn A100 gestiegen und haben damit erhebliche Behinderungen und Staus im Berliner Berufsverkehr ausgelöst.


    Konnte ich eben live bekommen. Zwar fahre ich nur parallel zur Stadtautobahn, aber es war extrem voll und hat bestimmt 15 Minuten länger gedauert heute Morgen. :( Ich konnte aus der Ferne sehen, dass der Verkehr auf der Rudolf-Wissell-Brücke komplett stand und dass dort ein Polizeieinsatz stattfindet. Wannen quer zur Fahrbahn, sehr viel Blaulicht. An der AS Spandauer Damm war die südliche Richtungsfahrbahn bis zur Anschlussstelle komplett leer.


    Im Radio wurde davon gesprochen, dass die Klimaaktivisten nicht nur auf die Schilderbrücken geklettert sind, sondern sich wohl auch daran festgeklebt haben sollen. Das scheint die nächste Eskalationsstufe zu sein. :thumbdown:

  • Immerhin kommen die ersten Urteile rein, zwar noch sehr milde, aber bei Wiederholungen kann das teuer werden und irgendwann können die dann im Knast sich festkleben.


    Wir haben einen Rechtsstaat den einfach mal machen lassen und spätestens wenn der erste Er/Sie/Diverse einsitzt, werden es sich die anderen das zweimal überlegen.

  • Ich finde interessant, dass es offenbar eine neue Welle zivilen Ungehorsams gibt - und dass die Leute bereit sind, die strafrechtlichen Konsequenzen für ihr Handeln zu übernehmen. Das scheint Ihnen eher akzeptabel als mit den etablierten Protestformen weiter so zu tun als wäre der Klimawandel auch noch in 10 Jahren aufzuhalten.


    Das sind ja weder Kinder noch unreflektierte Rowdys.

  • Ich verstehe nur nicht, warum diesen Personen medial so eine große Aufmerksamkeit gewidmet wird, damit deren Ziele damit voll erreicht und Wiederholung wahrscheinlich ist. Es sind einfach Kriminelle, der Rechtsstaat muss sich kümmern und die Straßen frei machen und ansonsten gibt es hier nichts zu sehen.

  • RosaParks


    ..frag mal eine Erzieherin - wenn keine Konsequenz (Strafe) auf ein Fehlverhalten erfolgt, wird auch kein Lerneffekt eintreten.


    ..warum sollten diese sog. Klimaaktivisten ihr Verhalten aendern?

    Warum fragst du mich das?


    Eine Erzieherin muss ich auch nicht fragen. Habe selbst eine Erziehung genossen und auch 3 Kinder, weiß schon wie das funktioniert. Aber wenn du mit mir Kindererziehung diskutieren möchtest, dann doch bitte an einer anderen Stelle. ;-)

  • Ich verstehe nur nicht, warum diesen Personen medial so eine große Aufmerksamkeit gewidmet wird, damit deren Ziele damit voll erreicht und Wiederholung wahrscheinlich ist.

    Das ist aber eine Grundsatzfrage bei jeder Art von Protesten. In Zeiten der "sozialen" Netzwerke finden die auch ohne die Medien Reichweite und dann einfach nicht darüber berichten? Bei welcher Art von Protest fängt das an, wo hört das auf, wer entscheidet das? Finde ich schwierig.

  • Das ist aber eine Grundsatzfrage bei jeder Art von Protesten. In Zeiten der "sozialen" Netzwerke finden die auch ohne die Medien Reichweite und dann einfach nicht darüber berichten? Bei welcher Art von Protest fängt das an, wo hört das auf, wer entscheidet das? Finde ich schwierig.

    Ich finde tatsächlich die Sprachwahl problematisch bei den Berichten.

    Hätte man Aktivisten als Extremisten oder zumindest als Radikale bezeichnet (was meiner Meinung nach in den meisten Fällen viel realitätsnäher ist), hätte man nicht diesen Eindruck, als würden die sich ankettenden, festklebenden anfesselnden Personen eigentlich etwas Richtiges machen und man deswegen Verständnis für jede "Aktion" mitbringen sollte.

    2 Mal editiert, zuletzt von shachtyor ()

  • In Wien passiert das mittlerweile regelmäßig alle 1-2 Wochen.


    Klimaaktivisten blockierten Einfahrtsstraßen

    Aktivisten klebten sich auf Ringstraße fest

    Klimaaktivisten blockierten Verteilerkreis

    Klimaschützer blockierten wieder Ring

    Elf Festnahmen nach Klimaprotest

    Klimaaktivistin tritt Ersatzhaftstrafe an



    Ich weiß echt nicht, was deren Ziel ist, aber wenn sie literally jeden einzelnen Autofahrer anpissen wollen, dann sind sie glaub auf dem besten Weg. Ich warte nur darauf, dass irgendwann ein Rettungswagen nicht durchkommt und dadurch jemand zu Schaden kommt, ist ja in Deutschland schon einmal passiert, soweit ich weiß.


    Warum blockieren sie nicht einfach Einfahrten zu Ministerien?

    Einmal editiert, zuletzt von dom ()

  • ich seh das so: das Thema wird medial viel zu stark ausgeschlachtet. Und warum?

    Weil es Klicks und Kommentare bringt. Jede Aktion (je dämlicher, desto besser) über die berichtet wird, erzeugt doch in den sozialen Medien ein gewaltiges Echo.

    Da wird den „Aktivisten“ ja sogar oft der Tod gewünscht.


    Und was ist das Ergebnis? Es wird munter weiter gemacht, von den Aktivisten, weil es Aufmerksamkeit bringt und von den Medien, weil es Kohle bringt.


    Das mal ganz unabhängig davon, dass ich persönlich die Aktionen auch Ultra-dumm und falsch finde.


    Wobei ich es schon merkwürdig finde, dass diese Aktionen so extrem verhasst sind, andere (angemeldete) Demos, wegen derer man auch Zeit verliert, nur mit einem Schulterzucken abgetan werden…

  • Ich finde tatsächlich die Sprachwahl problematisch bei den Berichten.

    Hätte man Aktivisten als Extremisten oder zumindest als Populisten bezeichnet (was meiner Meinung nach in den meisten Fällen viel realitätsnäher ist), hätte man nicht diesen Eindruck, als würden die sich ankettenden und anfesselnden Personen eigentlich etwas Richtiges machen und man deswegen Verständnis für jede "Aktion" mitbringen sollte.

    OK, kann man so sehen. Nur findest du nicht, dass Menschen heute geradezu inflationär als Extremisten bzw. Populisten bezeichnet werden? Immer nur Superlative? Gerät man heute schon in Verdacht, für irgendwelche Aktionen Verständnis aufzubringen, weil man das Wort Aktivist benutzt. Sorry, da komme ich nicht mehr mit und will das auch nicht mehr.


    Ich mag dieses Distanzierungsgehabe normalerweise nicht, weil ich mich nicht von etwas distanzieren muss, mit dem ich mich nicht gemein gemacht habe. Aber nur damit hier kein falscher Eindruck entsteht, denn das lese ich zwischen deinen Zeilen heraus, das Verhalten der Aktivisten finde ich undemokratisch und verwerflich und setze da auf unseren Rechtsstaat, an den ich tatsächlich noch glaube.

  • Ich finde tatsächlich die Sprachwahl problematisch bei den Berichten.

    Hätte man Aktivisten als Extremisten oder zumindest als Populisten bezeichnet (was meiner Meinung nach in den meisten Fällen viel realitätsnäher ist), hätte man nicht diesen Eindruck, als würden die sich ankettenden, festklebenden anfesselnden Personen eigentlich etwas Richtiges machen und man deswegen Verständnis für jede "Aktion" mitbringen sollte.

    Die Menschen die sich da hinsetzen oder festkleben oder sonst wie aktiv sind, sind alles andere als Extremisten oder gar Populisten. Die Klimakrise ist die bittere Wahrheit die viele nicht sehen wollen oder die noch nicht nah genug an sie herangekommen ist. Es geht ja bei der ganzen Debatte nicht um haltlose Meinungen oder subjektive Wahrnehmungen sondern um wiss. begründete Fakten. Das hebt die ganze Debatte in eine völlig andere Dimension und Diskussionen darüber sind eigentlich gar nicht haltbar.

    Allerdings muss den Aktivist:innen bald klar werden, dass sie auf diese Art und Weise nicht viel erreichen werden außer negativ konotierte Aufmerksamkeit, ohne sich jemals aus ihren großstädtischen Blasen herauszubewegen und kaum Verständnis für die "andere" Seite aufzubringen. Es ist doch wie so oft: Ohne Dialog (darüber, was klimapolitisch besser gemacht werden muss, welche Alternativen wir haben usw.) wird es nicht funktionieren.

  • Wobei ich es schon merkwürdig finde, dass diese Aktionen so extrem verhasst sind, andere (angemeldete) Demos, wegen derer man auch Zeit verliert, nur mit einem Schulterzucken abgetan werden…

    Weil die "anderen Demos" meistens tatsächlich angemeldet sind, und oft eigentlich auf Freitagnachmittag, Samstag oder Sonntag fallen.


    Im Beispiel von Wien: Hättest du Lust als Paketzusteller montagmorgens plötzlich im Stau zustehen und vmtl. eine Stunde länger arbeiten müssen, weil sich ein paar auf die Straße kleben?

  • Die Menschen die sich da hinsetzen oder festkleben oder sonst wie aktiv sind, sind alles andere als Extremisten oder gar Populisten. Die Klimakrise ist die bittere Wahrheit die viele nicht sehen wollen oder die noch nicht nah genug an sie herangekommen ist. Es geht ja bei der ganzen Debatte nicht um haltlose Meinungen oder subjektive Wahrnehmungen sondern um wiss. begründete Fakten. Das hebt die ganze Debatte in eine völlig andere Dimension und Diskussionen darüber sind eigentlich gar nicht haltbar.

    Allerdings muss den Aktivist:innen bald klar werden, dass sie auf diese Art und Weise nicht viel erreichen werden außer negativ konotierte Aufmerksamkeit, ohne sich jemals aus ihren großstädtischen Blasen herauszubewegen und kaum Verständnis für die "andere" Seite aufzubringen. Es ist doch wie so oft: Ohne Dialog (darüber, was klimapolitisch besser gemacht werden muss, welche Alternativen wir haben usw.) wird es nicht funktionieren.

    Ich habe meine Sprachwahl etwas angepasst.


    Extremisten passt meiner Meinung nach schon gut in Bezug auf die Angemessenheit der Mittel der Wahl. Wahllose Behinderung des Straßenverkehrs birgt eben gewisse Gefahren und trägt zugleich nun mal kaum zur Bekämpfung des Klimawandels bei - also warum soll sie nicht als ein extremistisches Mittel gelten?


    Wissenschaftlich begründet ist der Klimawandel zweifellos. Und das wird von einem absoluten Großteil der Gesellschaft gar nicht bestritten (und wer den Klimawandel leugnet, wird sich durch die "Aktionen" "Aktivisten" nur bestätigt fühlen). Genauso zweifellos ist allerdings, dass bei weitem nicht alle Forderungen der "Aktivisten" wissenschaftlich sinnvoll oder realistisch sind. So ein angeketteter Aktivist oder Gesundheitsminister kann natürlich meinen, dass man einfach auf Sonnen- und Windenergie umschalten kann und gut ist - aber damit steht man sehr weit von der praktischen Umsetzbarkeit und auch der Wissenschaft.

  • Für auf die Strasse kleben oder an Gleise ketten, bekommt man keine Bewilligung. Und die, die bewilligt sind, finden meist nicht morgens im Berufsverkehr statt. Und selbst wenn zb Bauern mit Traktoren mit 20kmh durch die Stadt tuckern, ist mir das lieber, als jemand, der sich auf eine Stadtautobahn klebt oder Strassenbahnen blockiert.

  • Wobei ich es schon merkwürdig finde, dass diese Aktionen so extrem verhasst sind, andere (angemeldete) Demos, wegen derer man auch Zeit verliert, nur mit einem Schulterzucken abgetan werden…

    Weil dann vorher klar ist, was, wo, wann statt findet und wenn man keinen Bock drauf hat, hält man sich woanders auf. :/

  • Weil dann vorher klar ist, was, wo, wann statt findet und wenn man keinen Bock drauf hat, hält man sich woanders auf. :/

    klar, ich präge mir immer ein, wann und wo wer langläuft.
    Ich sag ja nicht, dass das genau so „schlimm“ ist wie diese anderen Aktionen.

    Aber das eine wird bejubelt und das andere wird verteufelt. Was ich damit sagen möchte: bei vielen hab ich eher das Gefühl, dass man sich besonders stark wegen des Grundes der Aktion aufregt.
    Würden die Aktionen von anderen politischen Seiten so durchgeführt werden, wäre der Hass deutlich kleiner!