[Bericht + Reisetagebuch] Der maximal unnötig komplizierte Roadtrip | Ein kleiner Italienier will nach Hause (und darüber hinaus) | Fiat 500e (AH König "Abo")

  • Hallo zusammen,


    vor einiger Zeit kam mir eine Idee als ich den Kilometerstand meines Fiat 500e aus dem Autohaus König "Abo"/Leasing mit dem "Sollkilometerstand" am Ende der Laufzeit (Ende Juni) verglich.

    Es zeigte sich eine große Diskrepanz, standen auf dem Tacho zum damaligen Zeitpunkt (April) gerade mal knapp 5000km auf der Uhr, fahren darf ich in den 13 Monaten allerdings 11.000km.

    Zudem hatte ich vor einiger Zeit gelesen (und auch in Videos von zB AMS gesehen), dass die alte Fiat Fabrik in Turin ja eine Teststrecke auf dem Dach hat und man dort mit dem 500e fahren könnte. Wie sich nach einiger Recherche dann rausstellte, galt das aber nur für einzelne "Probefahrten" als Event. Aktuell konnte ich nichts mehr dazu finden, und die Hoffnung mit dem eigenen Fiat dort mal zu fahren war recht schnell Ernüchterung gewichen.


    Aber die Idee war geboren: Mit dem 500e einfach weil man es kann mal nach Turin,

    dort wo er früher gebaut wurde und wo er auch heute noch gebaut wird (wenn auch nicht mehr in der alten Fabrik).


    Drumherum hat sich nun ein Roadtrip durch 9 Länder entwickelt, welcher auf über 3.500 Kilometern über viele Pässe der französischen Alpen und Seealpen bis herunter zur italienischen Riviera führt und abschließend über den Cinque Terre und Lago d'Iseo wieder den Weg in heimische Gefilde findet. Zeit genommen habe ich mir von gestern (Freitag) bis Montag in 1 Woche, wovon heute (Samstag) für einen Familienbesuch im Saarland inkl. Arbeit in Form einer Poolöffnung genutzt wurde und es dann morgen mit dem eigentlichen Trip weitergeht. Also insgesamt 10 Tage.


    Warum das alles etwas bescheuert und mehr Abenteuer als normaler Roadtrip ist?

    Die Antwort findet sich weiter unten im ersten Teil meiner Serie (Spoiler: 23,8kWh brutto / 21,3kWh netto), in welchem es um den Hauptdarsteller geht, meinen kleinen Fiat 500e.


    Ansonsten plane ich hier jeden Tag meiner Reise zum Abschluss des Tages zu dokumentieren, quasi eine Art Reisetagebuch. Und die Strecke bietet genügend Stoff, mehr dazu auch in einem späteren Teil, grob schonmal eine kleine Übersicht.



    Viel Spaß! :206:

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    Der Hauptdarsteller

    Historie und Gegenwart

    Was der VW Käfer für uns ist, war der Cinquecento wohl für die Italiener. Der Fiat 500 ist der Vater aller Klein(st)wagen und eine Ikone. Ein Symbol für Italien und "La dolce vita", das süße Leben.

    Offiziell beginnt die Geschichte des 500 bereits 1936 mit dem mittlerweile oftmals "Topolino" genannten Modell. Bekannter als typischer Fiat 500 dürfte dagegen dessen "Nachfolger" ab 1957 sein, der Nuova 500. Mit dem Vorgänger gar nichts mehr gemein außer dem Namen aber eben genau das kleine Mini Auto, was man sich vorstellt, wenn man an den "ursprünglichen" Fiat 500 denkt.


    Quelle: Fiat Heritage


    Mit Einzelradaufhängung und selbsttragender Karosserie war der Nuova 500 bereits damals recht modern, und so wundert es auch nicht, dass es neben VAG mit den "Drillingen" nun eben wieder Fiat ist, die die aktuelle Generation des 500 direkt komplett als Elektroauto bringen. Das Elektro-Klein(st)wagen Segment wird von vielen Herstellern aktuell leider vernachlässigt, die Marge ist wohl einfach zu klein und die Autos in der Entwicklung zu teuer. Dieses Problem hat wohl auch der 500e, ist dieser mit Basispreisen ab 30k€ doch recht teuer.

    Dennoch war der Fiat 500e 2022 das 3. meistverkaufte Elektroauto in Deutschland und musste sich nur Tesla geschlagen geben, welche am Ende des Jahres noch massiv Autos absetzten. Der 500e lief dagegen konstant gut, der Preis scheint also nicht abzuschrecken.


    Quelle: Fiat Heritage


    Eventuell liegt es auch der Positionierung des 500(e): Lifestyle. Also ein absichtlich etwas teurer verkauftes Auto, was wie der Mini einen gewissen Lifestyle ausstrahlt. Beim 500 ist es eben, wie der Name schon erahnen lässt, die Anlehnung an den Nuova 500. Wen sowas nicht kümmert konnte 2007 statt des neuen 500 auch einfach einen Panda kaufen, der ist unter dem Blech nahezu baugleich. Zum Lifestyle Image passt auch, dass Fiat nun beim 500e neben dem klassischen 3-Türer auch eine Art Cabrio mit Faltdach (wie beim Nuova 500 damals) und eine 3+1 Version mit einer weiteren hinten angeschlagenen Tür auf der Beifahrerseite im Programm hat. Vor allem bei E-Auto Cabrios sieht es aktuell im Gesamtmarkt sehr mau aus. Aus dem Kopf fallen mir da gerade nur das Mini Cabrio sowie Smart EQ/Renault Twinge ZE ein.


    Wer von der Historie mit wechselnden Namen und Bauweisen noch nicht genug verwirrt ist: Auch den eigentlichen Vorgänger mit Verbrenner bietet Fiat weiterhin an. So kann man nach wie vor ein Auto kaufen, was ursprünglich bereits 2007 genau 50 Jahre nach dem Nuova 500 seine Premiere feierte. Natürlich mittlerweile etwas überarbeitet, ist es aber nach wie vor schon in die Jahre gekommen, und ich finde, das merkt man dem normalen 500 auch an. Der 500e, der seit 2020 gebaut wird, ist dagegen ein komplett neues Fahrzeug und hat bis auf den Namen und die ähnliche Optik nichts mehr mit dem parallel laufenden 500 zu tun. Generell ist es mit den Generationen etwas schwierig. Offiziell ist der 500e mittlerweile die 7. Generation, zwischen Nuova 500 (2. Gen) und dem 500 der aktuell noch verkauft wird (6. Gen), trug aber kein Auto den konkreten Modellnamen 500 (126, Cinquecento, Seicento).

    Die elektrische Zukunft


    Nun aber genug Historie, widmen wir uns der Gegenwart. Seit 2020 surrt nun der 500e über die Straße. Angeboten wird er mit 23,8(21,3) und 42(37)kWh großen Akkus, der größere Akku kommt dabei mit der stärkeren Peak-Leistung von 87kW/118PS ggü. den 70kW/95PS im kleinen Modell. Die Dauerleistung ist bei beiden dagegen identisch mit 43kW/58PS angegeben. Zusätzlich wurde nun ganz frisch die (meiner Meinung nach etwas enttäuschende) Abarth Version mit 113kW/155PS vorgestellt. Bemerkbar macht sich der Unterschied der Akku-Größen bei den Reichweiten nach WLTP (190km/320km) und der Ladeleistung via CCS (85kw/50kW). Dafür ist die kleine Version mit einem Leergewicht von ca. 1250kg je nach Ausstattung 100-150kg leichter und für ein E-Auto ein Leichtgewicht.


    Mein Fiat 500e ist nun das kleine Modell in Onyxschwarz und die Ausstattung ist schnell beschrieben: Basis. Absolute Basis.

    Bei Fiat heißt das in diesem Fall "Action", die einzige Ausstattung die nur mit dem kleinen Akku bestellbar war. Neben dem kleinen Akku ist auch der Rest der Version sehr abgespeckt. Am auffallendsten ist wahrscheinlich das Fehlen des Infotainments. An der Stelle ist ein drehbarer Handyhalter samt USB Anschluss verbaut. Für mich reicht das allerdings absolut, wenn ich in der Stadt mal das Navi brauche nutze ich sowieso Maps, auf der Langstrecke TomTom. Dementsprechend ist der Infotainmentbildschirm sowieso nur Android Auto Anzeige, da kann man auch direkt das Handy nehmen und die ca. 3k€ Aufpreis für das Infotainmentsystem sparen.



    Daneben gibt es serienmäßig: 15" Stahlfelgen mit Radkappen, Halogenscheinwerfer, kein höhenverstellbarer Sitz, keine Mittelarmlehne, Limiter und manuelle Klimaanlage ohne Sitz- und Lenkheizung. Was es dafür gibt: Gut individualisiertes Tachodisplay in guter Auflösung, Keyless Start, Lichtsensor, Schnellladen bis 50kW, Voll-LED Rückleuchten und eine wirklich gut Verkehrschilderkennung (mit Navi wäre sie auch in der Stadt brauchbar, so zeigt er dort mal 30, 60 oder 100 an) mit optional gekoppeltem Limiter (quasi ein Geschwindigkeitsadaptiver Tempomat für arme).

    Gut ausgestattet können sich die Features allerdings sehen lassen, so sind u.a. verfügbar: ACC, aktiver Spurhalteassistent, Android Auto/Apple Carplay Wireless, Voll-LED-Scheinwerfer, Keyless, SHZ, RFK inkl. Piepser rundherum, Totwinkelwarner, Privacy, Pano, Ledersitze, Klimaautomatik, DAB+, Regensensor, Memory für den Fahrersitz, Wireless Charing usw., dann ist man aber auch bei den 40k€.

    Das Außenkleid


    Design ist dann doch etwas, wofür die Italiener ein Händchen haben. Der Vorgänger adaptierte den Nuova 500 in Form eines modernen Autos und der 500e verfeinert das Design nochmals ohne zu große Änderungen.



    Auffallend anders ist das Gesicht des 500e. Die geteilten Scheinwerfer mit der "Augenbraue" in der Motorhaube sind schon sehr sexy, vor allem wenn es die Voll-LED sind. Die Halogen sind hier tatsächlich ein Abturner. Und das nicht nur optisch sondern auch bei Ausleuchtung und Helligkeit. Ich hatte immer mit dem Gedanken gespielt auf Osram Nightbreaker upzugraden hatte es dann aber aufgrund der wenigen Nachtfahrten und kurzen Haltedauer von 13 Monaten doch nicht umgesetzt. Aber das Licht bleibt beim Basismodell ein großes Manko, auch die Blinker sind in der Basis leider Halogen und in eigenen runden Leuchten unterhalb untergebracht, ganz Nuevo 500 like. Dazu gibt es nun auch wieder einen großen 500 Schriftzug im angedeuteten Kühlergrill, I like.


    Quelle: CarSized


    Ansonsten ist die Front im Gegensatz zum Vorgänger bzw. Verbrennerpendant optimiert, aber nicht radikal neu. Sie wirkt allerdings etwas weniger Knutschkugelmäßig, was mir gut gefällt. Das dürfte auch an den größeren Abmessungen liegen: 8,6cm länger, 5,6cm breiter und knapp 4cm höher, all das lässt den 500e deutlich satter auf der Straße stehen als den 500. Die Radkästen sind weiter ausgestellt, die Spiegel wuchtiger (subjektiv sind es Monsterspiegel für so ein zierliches KFZ). Dennoch bleibt er ein genial gutes Stadtauto: Klein, wendig, übersichtlich!



    In der Seitenansicht fallen nur bei höheren Ausstattungen die optionalen und auf dem Auto riesig/wuchtig wirkenden 17" Felgen auf (s.o. z.B.), ansonsten ist die generelle Design Linie identisch. Verändert zum Vorgänger sind zudem die Türgriffe. In den Schalen ist oben dann ein Griff den man zu sich zieht. Elegant und einfach nutzbar, präferiere ich über fummelige und unpraktische versenkte Türgriffe bei z.B. Tesla, Kia oder Mercedes.



    Hinten machen die Voll-LED-Rückleuchten einiges her, ich finde sie nach wie vor sehr schick. Sie kontern dank ihrer kantigen Form etwas das runde Design des Auto. Darüber hinaus gibt es nicht viel neues. Das neue Fiat "Logo" in Form des Schriftzuges passt gut zum nicht mehr ganz so verspielten 500e. Was man im direkten Vergleich sieht, ist der höhere Aufbau aufgrund der Batterie im Fahrzeugboden, wodurch auch die Leuchten etwas nach oben wandern. Ich finde es aber schon erstaunlich, wie wenig Unterschiede es gibt. Und ich glaube der 500e ist allgemein kaum als E-Auto erkennen, gefällt mir.


    Quelle: CarSized


    Insgesamt gefällt mir das Design und das Auto wirkt "putzig", man kann ihm irgendwie nicht wirklich viel übel nehmen. Ich verstehe aber auch, dass man das Design entweder mag oder nicht. Der Vorgänger war und ist z.B. absolut nicht mein Fall, ich finde ihn sowohl innen als auch außen hässlich. Da machen die modernen Elemente und der "wuchtigere" Auftritt des 500e im Vergleich wohl den Unterschied.

    Die inneren Werte


    Innen wurde, Lifestyle-Auto typisch, viel auf liebevolle Details geachtet. So finden sich überall im Innenraum kleine Hinweise wo man gerade drinsitzt und wo der 500e seinen Ursprung hat. Ich bin jemand den man mit sowas definitiv begeistern kann, simpel aber effektiv. Und es passt auch genau zum liebenswerten Image, welches man von außen schon gewonnen hat. Man bekommt vermittelt, dass der 500(e) eben nicht irgendein Auto für die Italiener ist. Beispiele gefällig?


    Links: "Made in Torino" in der Griffschale, Rechts (leider schwer erkennbar auf dem Foto): Die Skyline von Turin im mittleren Fach


    Davon ab finde ich den Innenraum vom Design und Konzept sehr gelungen. Wie gewohnt beim 500 ist der vordere Teil des Armaturenbretts in Wagenfarbe lackiert. Hinter dem schönen Multifunktionslenkrad mit angenehmen Tasten findet das an einen runden Tachometer erinnernde Fahrdisplay seinen Platz. Schön integriert und nicht einfach so auf's Armaturenbrett geklatscht wie es vor allem bei deutschen Premiumherstellern immer öfter der Fall ist. In der Mitte dann der das Infotainment ersetzende Handyhalter samt USB Port.



    Eine Etage unter den Lüftungsdüsen befindet sich dann das Klimabedienteil. Hierbei hat man alle Tasten und Displays als Tastenleiste angeordnet. Tasten wie zB die Temperatur sind Kipptasten in beide Richtungen, andere Funktionen lassen sich einfach durch Drücken nach unten ein- und ausschalten. Die aktuelle Stufe von Temperatur und Gebläse sieht man dabei in kleinen "Displays" in Strichen angegeben. Diese Displays sehen äußerlich identisch zu den anderen Tasten aus und integrieren sich sehr schön. Wiederum darunter findet sich dann ein relativ großes Fach für Handy, Geldbeutel etc. zusammen mit einem weiteren USB Anschluss. Darunter finden sich schließlich die 4 Tasten für die Gänge, ebenfalls nebeneinander angebracht und sowohl einfach als auch intuitiv bedienbar.


    Die Sitze sind mit Stoff bezogen und mit einem recht interessanten Muster verziert. Das wichtigste: Sie sind insgesamt sehr bequem. Lediglich eine Höhenverstellung (gibt es gegen geringen Aufpreis) fehlt mir. Ich sitze einfach zu hoch, gar nicht von der Kopffreiheit, da ist der 500e überraschend geräumig und bietet auch 2m Menschen genug. Aber der Innenspiegel ist genau auf Augenhöhe, wodurch er im Blickfeld vorne rechts ist und z.B. die Sicht auf Ampel und andere Verkehrsteilnehmer erschwert.

    Zwischen den Sitzen befindet sich eine große Mittelkonsole mit mehreren offenen Fächern, einem 12V Anschluss sowie einem Becherhalter. Im vorderen Teil sind zudem zwei Rollen für Lautstärke und Fahrmodi sowie die Parkbremse untergebracht. Den zweiten Becher/Flaschenhalter habe ich erst durch die Inspektion letzten Monat nach 12 Monaten fahren entdeckt: Diesen kann man vorne aus der Mittelkonsole ausklappen, muss man erstmal drauf kommen. Aber smart gemacht und funktioniert gut, auch für 0,75l Flaschen.



    Das Zwei-Speichen Multifunktionslenkrad gefällt mir gut. Leider kein Leder, aber dafür sehr schöne Knöpfe für die Bedienung von Limiter und Display. Die Musiksteuerung samt Lautstärke findet sich FCA typisch als zwei Wippen auf der Rückseite. Nachdem man sich das einmal gemerkt hat, funktioniert die Bedienung sehr gut. Alle Tasten haben einen guten Druckpunkt. Das Display hinter dem Lenkrad beinhaltet in meinem Fall dann sämtliche Einstellungen des Autos. Das Menü ist aber ganz gut strukturiert und man erreicht, nachdem man einmal durchgegangen ist, schnell was man will...wenn man steht. Während der Fahrt schrumpfen die Einstellungen auf die Displayhelligkeit zusammen, das finde ich etwas schade, es gibt dann doch das ein oder andere was man auch mal während der Fahrt einstellen möchte. Dafür kann man die Anzeigen individualisieren, das geht sogar auch bei den Zusatzanzeigen wie Uhrzeit, Kilometerstand etc. Die Funktionen sind generell in "Tabs" gruppiert (horizontal) welche dann u.U. mehrere Seiten haben (vertikal). Das ist intuitiv und übersichtlich.



    Die Platzverhältnisse im Fond sind überraschend groß. Natürlich ist das eigentlich gar nicht dafür gemacht, dass da Menschen mit Beinen sitzen, aber ich habe nun schon mehrmals spontan Arbeitskollegen mitgenommen, sodass wir zu viert im Auto saßen. Und tatsächlich genügt die Beinfreiheit sofern ich 1-2 Rasten mit dem Sitz nach vorne gehe. So waren 30km bisher nie ein Problem, hat mich positiv überrascht und sammelt Pluspunkte in der Praxistauglichkeit gegenüber einem reinen 2-Sitzer. Der Kofferraum ist dafür allerdings nicht überraschend groß, eher so wie man es erwartet wenn man das Auto anschaut. Bisher hatte ich selten Probleme alles reinzubekommen, man hat ja noch den Beifahrersitz und die Rückbank, diese lässt sich zudem umklappen (gegen Aufpreis auch einzeln). Unter dem Ladeboden findet sich Platz für Abschlepphaken und Ladeziegel. Das Ladekabel passt leider nicht mehr rein, einen Frunk Frofferraum gibt es ebenfalls nicht. So muss das Kabel in die Tasche (die an sich gut ist) und diese dann irgendwo verstaut werden, suboptimal. Dafür ist die wahrscheinlich kleinste Hutablage in einem KFZ wirklich schön und gefühlt höherwertiger als so manche Presspappe von anderen Herstellern.


    Die Technik (Motor, Laden, App, ...)


    So sieht es also unter der Haube aus, joa, irgendwie technisch. Die orangenen Kabel erkenne ich noch, danach hört es dann irgendwann auf mit meinem technischen Verständnis. Also besser ein Schwenk zum Laden. Der kleine Akku lädt mit max. 50kW per CCS oder 11kW AC. Aufgrund der Akkugröße macht das Laden tatsächlich auch irgendwie Spaß, da es schnell geht. Da man meist max. 20kWh nachladen muss, lädt er selbst an AC in guten 2h voll. An der Schnellladesäule zieht er mit warmen Akku auch brav hoch bis zu den 50kW hält diese aber nicht all zu lang. Dann geht es eher mit 35-40kW weiter, was aber kein großes Problem ist. Nach 30min ist man spätestens wieder weg. Vor allem die letzten Prozente auf 100% gehen schneller als man denkt.


    Und da ist man direkt beim nächsten Thema: In dem Auto nicht bis 100% zu laden kann man sich eigentlich kaum leisten. In der Stadt sind 150km realistisch, die zeigt er auch immer bei 100% an. Auf der Autobahn nähert es sich 1%/km. Bei 110-120km/h kommt man auch mal 120km weit, bei 130km/h dann nur noch 110km und mit ausreizen der VMax bei 135km/h landet man dann knapp bei den 100km Autobahnreichweite.



    Das Laden kann man zudem auf verschiedenste Arten programmieren. Darunter: Ladegeschwindigkeit, Startpunkt der Ladung (nach Wochentag/Wochenende auf eine Uhrzeit festlegbar).



    Ist halt eigentlich als Stadtauto gedacht. Aber dank dem CCS Anschluss und Schnellladen taugt es aber eben auch mal wenn man weiter weg muss. Das sehe ich als enormen Vorteil gegenüber vielen Konkurrenten seiner Klasse wie z.B. Smart EQ/Renault Twingo ZE oder auch den Drillingen, wo man CCS dazuordern muss.


    Nun wird vielleicht auch das Abenteuer Roadtrip greifbarer. Vor allem Regionen außerhalb von großen Städten, wo es nicht so viele Ladesäulen gibt, sind herausfordernd. Als kleinen Test für den Roadtrip ging es über das letzte Wochenende nach Bremen. Dabei habe ich ausschließlich an Tesla Superchargern geladen. Die sind im Moment echt das günstigste abgesehen von Abos wie Enel X (da spare ich mir die 320kWh meines Abos für den Roadtrip) oder Herstellertarifen mit Ionity und Tesla hat bereits eine große Anzahl an SuC für Fremdmarken geöffnet. Kosten mit Mitgliedschaft (12,99€/Monat) je nach Charger und Uhrzeit (16-20h ca. 4-5 teurer als der Rest) ca. 0,41€-0,51€/kWh in DE. In Frankreich ist es zB nochmal günstiger mit 0,31€-0,36€/kWh. Die 12,99€ Grundgebühr haben sich schon an dem Wochenende amortisiert (sonst so 50-60ct/kWh). Die Fahrt hat tatsächlich problemlos funktioniert, sofern man denn Zeit hat. Denn länger als mit einem Verbrenner und 160-180km/h dauert es natürlich. Und ja, manch einer macht auf 300km Fahrt mehrere Pausen, ich hätte sie nicht gebraucht. Natürlich habe ich sie dann trotzdem sinnvoll genutzt für Mittagessen, Whatsapp etc.



    Zusätzlich gibt es eine App (FIAT Link&Drive), speziell für die Variante ohne Infotainment. Diese App soll sowohl als Helfer bei der Fahrt als auch als Companion dienen, das erfüllt sie so semi-gut. Während der Fährt kann man die Lautstärkewerte darüber sehen und verschiedene Apps starten (Maps, Spotify, ...). Zudem kann man einige Infos zu aktuellem Leistungsabruf etc. sehen, insgesamt hält sich der Nutzen aber in Grenzen wodurch ich sie auch eigentlich nur als mobile App nutze. Hier kann man die Daten des Fahrzeugs abrufen. Leider nicht Live, das können nur die besseren Ausstattungen. Das heißt, der letzte Sync wird genutzt. Wenn man die App nicht im Autostart für Bluetooth hat und nicht manuell öffnet kann das auch einige Zeit her sein. Dafür sind die Informationen recht sinnvoll: Kilometer- und Akkustand. Serviceintervall, Reifendruck etc. Dazu kann man sich die vergangenen Fahrten inkl. Verbrauch, Kilometer, Zeit und Strecke (funktioniert selten richtig) anschauen, ganz cool.



    Fahren


    Zu guter letzt, die Fahreigenschaften. Das kann man eigentlich schnell zusammenfassen: Lenkung viel unterstützt, Kurvenneigung wie ein Dampfer aber auf den Pinsel treten macht in der Stadt schon ordentlich Spaß. Rekuperation funktioniert gut, One Pedal Driving ist im Range Mode automatisch aktiv und ist angenehm und dazu bis in den den Stand (thank God!). Zur nicht sportlichen Fahrweise tragen auch die 15" Sommerreifen bei, die sehr schnell anfangen zu quietschen und zu rutschen. Das Fahrwerk ist insgesamt weich und in den Kurven zu weich. Dennoch lässt es sich schon ganz schön fahren und solange man kein sportliches Auto erwartet, passt es auch. Ein bisschen Spaß auf der Landstraße kann man schon haben. Mein Corsa 1.4 Sauger mit 90PS und manuellem Getriebe war spaßmäßig auf der Landstraße aber trotzdem noch eine andere Liga :love:

    Fazit


    Ich hatte meinen 500e damals über die "Abo"/Leasing-Aktion des Autohaus König bezogen. 13 Monate Laufzeit, 11.000km, Wartung inkl., Versicherung konnte man dazubuchen aber nur >25, also selbst versichert. Dafür mit den typischen Leasys Kennzeichen. Preis damals: 111€/Monat. Für den Preis fand ich das Angebot super und überlegte auch nicht lange, obwohl ich ja eigentlich im Alltag nicht auf das Auto angewiesen bin. Man sieht auch öfter mal einen identischen, wahrscheinlich auch aus demselben Deal (war hier im Forum ja auch schon der Fall).



    Der Fiat gefällt mir tatsächlich sehr gut, natürlich mit ein paar Abstrichen, die aber vor allem meinem Geiz (höhenverstellbarer Fahrersitz) zuzuordnen sind. Dass das Auto eigentlich nur für die Stadt geplant und entwickelt wurde war auch von Anfang an klar. Und da werde ich ihn vermissen. Kleine Parklücken, nachts und generell in jeglichen Innenstädten keine Parkplatzprobleme da Ladesäulen frei sind und man sich hinstellen kann. Das sind einfach Vorteile, die der Alfa nicht haben wird, dafür gibt's aber entsprechend andere Entschädigung ;)


    Aber am Ende ist es wie so oft: Ein lächelndes und ein weinendes Auto wird es geben, wenn er mich Ende Juni verlässt und die Giulia Mitte Juni (hoffentlich) vor der Tür steht :love:


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    Meinem Plan das Reisetagebuch aktuell zu halten hänge ich jetzt schon hinterher, schließlich war die erste Etappe bereits gestern (Freitag) und nun ist es schon wieder 4:30 Uhr und morgen soll es früh weitergehen. Vielleicht schaffe ich es morgen heute euch nochmal die Route vorzustellen und den Eintrag für Freitag zu ergänzen, wir werden sehen.

    Ein kleiner Ausblick auf das Programm für morgen: über Straßburg, Basel, Neuenburg bis auf die französische Seite des Genfer Sees, ich bin gespannt ob's klappt wie geplant :)

    3 Mal editiert, zuletzt von Emare212 ()

  • Mega, wie schon geschrieben gute Fahrt und freue mich auf das Reisetagebuch, auf der Route sind auch naturmäßig tolle Orte dabei und Deine Routen kann man ja immer hervorragend als Inspiration verwenden :118:

  • Interessanter Bericht.
    Ich habe persönlich ja als Stadtmensch gar kein Auto, verfolge die ganze E-Auto-Geschichte in Hinblick mit einem perspektivischen Umzug auf's Drof aber gespannt.

    [Hier stand kompletter Müll.^^]

    Einmal editiert, zuletzt von DieGewuerzgurke () aus folgendem Grund: Korrektur wegen Fehlinfo.

  • Guten Abend aus Évian-les-Bains am südlichen Ufer des Genfer Sees.

    Vorab schon mal vielen Dank für den positiven Zuspruch und das Interesse, das freut mich wirklich!


    mietfreund Monaco hatte ich tatsächlich überlegt, aber dann verworfen. Ich war zum einen schon relativ oft in der Gegend Nizza/Monaco und habe in der begrenzten Zeit dann lieber nochmal den Abstecher in den Cinque Terre mitgenommen. Aber der 500e an einer Ladestation im Yachthafen hätte was so als Statussymbol :107:


    Dave_2nd Ich glaube du untertreibst etwas, er hängt ja gerade schon das 11. mal an der Säule ^^

    Beim anderen Thema hast du natürlich recht, keine Sorge ich hatte >5 Std Schlaf, was auch sonst eher die Regel ist. Heute geht's aber definitiv früher ins Bett, morgen steht eine der spannendsten Etappen an.

    Als Ergänzung noch: Es ist tatsächlich einer der Vorteile wenn man so oft laden muss: Man macht öfter Pausen, nach spätestens 120km bzw. 1,5h wenn noch etwas Landstr. dabei ist gibt's nen kurzen Stopp. Heute war ich ziemlich genau 12h unterwegs, aber eben nicht 12h gefahren. Aber dazu dann gleich nochmal mehr :)


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    Bevor das Reisetagebuch dann auch wirklich startet, möchte ich euch einmal kurz die geplante Route und Etappen vorstellen.

    Das große Ganze

    Eine Gesamtübersicht findet sich oben als Bild. Grundsätzlich war das Ziel wie bereits erwähnt Turin. Und dann kam ich irgendwie auf die "dumme" Idee, doch auch ein paar Pässe dort in der Gegend mitzunehmen anstatt nur langweilige Autobahn zu fahren. Und um den Weg dann zum Ziel zum machen setzte ich mir noch das Motto "Steht er, lädt er". Möchte ich mir also etwas anschauen, versuche ich auch, den Wagen entsprechend an eine Ladestation zu stellen. So boten sich einige Städte auf dem Hinweg an, an denen ich bisher (zu unrecht) immer nur vorbeigefahren bin. Während der 500e seine 2 Stunden an der AC Dose nuckelt habe ich Zeit mir kurz einen Überblick und ersten Eindruck zu verschaffen. Nicht mehr, nicht weniger. Aber dadurch kann man dann eigentlich immer gut sagen, ob man eventuell nochmal ein ganzes WE dorthin möchte. Damit ich nicht zu viel Zeit verliere und die Vorteile eines E-Autos maximal ausnutze, versuche ich so zentral wie möglich zu laden. Das geht überraschend gut, oftmals quasi mitten im Stadtzentrum, dazu oft sogar kostenlos.

    Als Geschwindigkeit habe ich mir erstmal 110km/h ausgesucht, das ist so ziemlich der Sweetspot des 500e, zudem ist ABRP hierbei am genauesten.


    Nun also zur Route: Es geht von Düsseldorf über Maastricht und Luxemburg ins Saarland. Dann am übernachsten Tag von dort über Straßburg, Basel, den Neuenburger See nach Évian-les-Baines an den Genfer See. Soweit, so normal. Viele Städte, viel Autobahn dazwischen.

    Dann wird es spannend: Es geht hoch hinauf auf die Pässe. Vom Genfer See geht es südwärts durch das Chablais (der Teil der französischen (Vor-)Alpen südlich des Sees) in Richtung Mont Blanc. In der Mont-Blanc Gruppe fahre ich dann u.a. zum Roselend Stausee. Der dazugehörige Pass war ebenfalls geplant, ist aber einseitig aufgrund von Baustellen leider gesperrt. Daher geht es dann über den Col de la Madeleine durch das Vanoise-Massiv. Zuletzt geht es dann noch über den Col du Mont Cenis bevor es nach Turin geht.


    In Turin möchte ich mir mehrere Dinge anschauen, dazu dann in späteren Teilen mehr. Somit geht es aber erst am Nachmittag wieder Richtung französische Alpen über den Izoard Pass mit dem Ziel Guillestre. Das ist auch eigentlich nur so, damit die Übernachtung etwas Puffer gibt, denn die Tour bis runter an die Küste wäre zu viel für einen Tag gewesen, wenn man in Turin auch etwas anschauen möchte.


    Der nächste Tag ist dann wahrscheinlich der spannendste: Es geht wieder über viele Pässe gen Süden. Viele davon habe ich in den letzen Tage live verfolgt, denn die meisten sind erst seit wenigen Tagen offen. Teilweise musste ich auch Sachen umplanen weil Pässe geschlossen blieben. Der Col de la Bonette Restefond ist so ein Kandidat. Er sollte tagsüber offen sein, aber so 100% sicher bin ich mir noch nicht, die Formulierung auf den offiziellen Infoseiten ist etwas schwammig, das werden wir dann sehen. Am Nachmittag geht es dann noch durch die Seealpen, u.a. der berühmte Col de Turini steht auf dem Programm. Leider scheint das Wetter an diesem Tag eher schlechter zu sein, naja lässt sich nicht ändern ich hoffe das beste. Das Ende des Tages ist dann im kleinen Örtchen Dolceacqua an der italienischen Riviera erreicht.


    Am Donnerstag geht es dann entlang der Küste durch verschiedene kleine Orte bis nach Rapallo, bei Portofino am Eingang des Cinque Terre. An diesem Tag steht also wieder mehr "Gucken" als "Fahren" auf dem Plan. Ich denke nach der Etappe am Vortag ist das auch sinnvoll. Vorausgesetzt der 500e und ich kommen an der Küste an. ^^


    Durch den Cinque Terre fahre ich dann nur noch und mache kurze Abstecher in ein paar Dörfer aber ohne mich lange aufzuhalten, dort war ich ja schon einmal. Am Ende des Tages geht es dann hoch Richtung Gardasee. Da ich dort allerdings schon oft war und er mir 1. zu teuer und 2. zu überlaufen ist, geht es nebendran an den Lago d'Iseo. Dieser wird am Samstag dann auch erstmal erkundet und zu 3/4 umrundet, bevor es weiter Richtung Westen in eine kleine Ortschaft geht, um noch etwas Strecke zu machen und nicht zwei mal am selben Ort zu übernachten. Auf den See bin ich sehr gespannt, dort war ich noch nie und habe auch einige Interessante Programmpunkte auf meinem Zettel stehen. Auch ein paar "Mal schauen obs klappt" Strecken sind dabei. Aber wenn das Google Streetview Auto durchkam schafft der 500e das auch :P


    Sonntag dann die letzte reine Urlaubsetappe: Es geht nochmal über ein paar kleinere unbekanntere Pässe bis nach Lecco an den Comer See, dann weiter durch die Orte entlang des Ostufers bis hoch über den Splügenpass, der wird nochmal spannend. Die Ladesäulensituation dort ist sagen wir mal herausfordernd. Ist dieser gemeistert geht es dann noch hoch bis nach Österreich aber direkt an die Grenze zu Liechtenstein und der Schweiz.


    Die letzte Etappe ist dann reines "Meter machen": Von Feldkirch geht es den ganzen Tag von einer Schnellladesäule zur nächsten um dann am frühen Abend hoffentlich wieder in Düsseldorf zu sein und auf einen erfolgreichen Roadtrip zurückblicken zu können.


    Herausforderungen bei der Planung waren vor allem die Pässe, die im Mai/Juni oftmals noch gesperrt sind. Einige geplante musste ich auch komplett rausschmeißen weil diese bis Mitte Juni noch mindestens geschlossen bleiben. Dazu dann die Ladestationsverfügbarkeit (am besten Schnelllader) und der Ladetarifdschungel. Welche Karte/welcher Tarif ist der sinnvollste, wo wird was akzeptiert, welche Backups. Ich habe nun 6-7 Ladekarten und einen ganzen Ordner an Apps auf dem Telefon, das ganze letzte Jahr kam ich dagegen mit einem Tarif (Elli) aus, der nun aber ausgelaufen ist. Aber zu den Tarifen dann vielleicht am Ende des Roadtrips mehr. Eins kann ich sagen: Es ist kompliziert, vor allem wenn man auch günstig unterwegs sein möchte.


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    Los geht's - in die falsche Richtung
    Tag 1: Düsseldorf - Maastricht - Luxembourg - Saarland

    Am Freitagmorgen ging es also los. Der 500e stand schon vollgeladen und bepackt in der Tiefgarage, so konnte es pünktlich um 10 losgehen...in die "falsche Richtung". Statt nach Süden fuhr ich also Richtung Westen. Maastricht ist tatsächlich gar nicht so weit weg von Düsseldorf, so sollte es locker ohne Nachladen bis dorthin gehen. Als neue Maßeinheit etabliere ich "500e Akkuladung", alles was 1 Akkuladung entfernt ist, ist demnach nah und es ist eigentlich verwunderlich, dass ich bisher nie dort war.



    So kam ich dann entspannt mit noch guten 20% in Maastricht an und fuhr quasi bis in die Fußgängerzone. Direkt am Marktplatz (der seinen Namen an diesem Tag zurecht trug) fand sich eine Allego 22kW AC Säule mit 2 freien Plätzen. Also fix angesteckt und über mein Enel X Paket (320kWh Prepaid gebucht für 99€) geladen. Parken war kostenlos, ob man einen Anwohnerparkausweis brauchte weiß ich nicht, aber da ich am Ende nix an der Scheibe hatte, passte es wohl so oder ich hatte Glück.



    Maastricht ist eine schöne und belebte Stadt. Die schicke Altstadt mit Trubel (am Freitag beschränkte es sich auf den Bereich um den Marktplatz), kleinen Gässchen und großen Plätzen. So schlenderte ich etwas durch die Gassen u.a. vorbei am "Stadhuis", einer Bücherei in einer ehemaligen Kirche, dem Vrijthof mit den 2 Kirchen bis hin zu den ehemaligen Bastionen. Die sind eine grüne Oase innerhalb der Stadt, quasi wie der Centralpark in New York nur "etwas" kleiner :) Man fühlt sich nicht mehr wie in der Stadt, das finde ich immer angenehm.



    Zum Abschluss durften natürlich holländische Fritten als kleiner Mittagssnack nicht fehlen. Gut gestärkt ging es dann nach 2 Stunden und wieder vollem Akku weiter. Da auf der Autobahn in Belgien dank Pfingstwochenende etwas Stau war, fuhr ich zunächst Landstraße bis nach Verviers. Dort wurde nochmal 5min von 75% auf 90% geladen um damit dann bis zum nächsten Sinnvoll gelegenen Schnelllader in Wiltz/Luxemburg zu kommen.



    Das klappte auch, ich musste allerdings im VW Autohaus einmal fragen wo denn die Ladestation ist. Scheinbar wird die sonst nur intern genutzt, aber sie war frei, ich konnte ganz normal über meine Enel App laden und alle waren super freundlich. Also einmal fast voll und weiter geht's einmal quer durch Luxemburg, viel davon auf Landstraßen, das zog sich etwas, aber es war Landschaftlich sehr schön.



    Angekommen bin ich dann wie geplant gegen 16 Uhr, und auch meine geplante Ladesäule direkt am Hotel de Ville in der Oberstadt hatte noch einen Platz frei. Also wieder fix angesteckt und die Stadt erkunden gegangen.



    Luxemburg ist wirklich wunderschön. Zum einen sind da die Straßen/Plätze/Gassen und Häuser die alle wirklich schick aussehen. Das wahre Highlight ist aber die Alzette und, dass der Kern von Luxemburg auf einem Plateau steht und man so überall eine super Aussicht ins Tal und auf den Fluss hat, vor allem im Sonnenuntergang genial schön. Dazu haben sie auch überall Bänke etc. aufgestellt, sehr angenehm um das Ganze zu genießen.



    Nach einem - zugegeben nicht gerade kreativen - Abendessen (dieses mal Belgische Pommes als Vergleich), ging es dann noch auf einen Verdauungsspaziergang nach unten mit dem Panoramaaufzug. Schön umgesetzt, und da es wie auch Busse etc. zum ÖPNV gehört auch kostenlos.



    Gegen 20 Uhr bin ich dann Richtung Saarland aufgebrochen wo ich dann auch gegen 21:45 Uhr ankam ohne weitere Zwischenladungen.


    Ein gelungener Auftakt, zwei wirklich schöne Städte, wobei mir Luxemburg als "Muss ich mal länger hin" noch mehr im Gedächtnis geblieben ist als Maastricht. Aber Maastricht kann ich von Düsseldorf auch gut als Tagesausflug nochmal machen.


    Der 500e hat sich super geschlagen, vor allem in den Städten war das Auto natürlich deutlich schneller fertig mit Laden als ich. Somit bleibt ein richtiger Ladestopp unterwegs (und 1x 5min), das passt :thumbup:

    Das Wetter passte ebenfalls, so kann es gerne weitergehen!


    Zum Abschluss nochmal der BC für die erste Etappe, der läuft für den ganzen Roadtrip mit.


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    Jetzt geht's erstmal in die Heia, mal schauen was morgen so geht :)

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  • Falls du in Liechtenstein anhalten möchtest: An der Uni kann man kostenlos 11 kW AC laden. ;-)

    Danke für den Tipp. Ich hatte tatsächlich überlegt in Liechtenstein Abend zu essen, da mein Hotel in AT direkt hinter Grenze sowieso etwas außerhalb und ohne Verpflegung ist. Falls du da nen Tipp hast (eher einfach), gerne her damit :)

    38 Grad - da ist der Akku immerhin auf Temperatur.


    Nächster Schritt wäre dann im Auto zu schlafen :D

    Die 38° waren nach 1 Std parken in der Sonne am Folgetag :S

    Und bei aller Liebe zum 500e: Zum richtigen Schlafen ist er dann doch einfach zu klein. :106:

    Ich hab auf einer Überführung mal mehrfach an den Ladesäulen je 2 Std oder so "geschlafen", also Beifahrersitz und Lehne nach hinten. Dafür war's ok, für mehr dann aber auch nicht :)


    übernächster Schritt wäre dann: überall an italienischen Schukos kostenlos Strom schnorren

    Nächster Roadtrip geht dauert dann 1 Monat :107:

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    Gerade stehe ich übrigens an der letzten Ionity Säule vor dem Mont Blanc Tunnel. Gleich geht es dann auf den letzten Pass für heute (Mont-Cenis) und dann mit noch 1x Laden nach Turin. Bisher lief alles problemlos :118:


    Falls jemand für Turin oder die Strecke Susa-Turin noch einen Restauranttipp hat, ist der gerne gesehen. Werde sonst nachher Mal spontan schauen. Denke Mal was einfaches italienisches wird es werden.


    Bericht für gestern und heute folgt dann heute oder morgen, eventuell hatte ich vor ein paar Aufnahmen der Dashcam einzubauen/zusammenzuschreiben, Mal schauen ob das technisch und zeitlich was wird :)

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