Steinschläge = Unfallschaden?

  • Liebe Mietwagenfahrer,


    ich hatte vor einiger Zeit einem Mietwagen in einem Waldstück die Sporen gegeben und dadurch einige(!) Steinschläge an beiden Seiten verursacht :whistling: .


    Nun soll ich einen Schadenbericht ausfüllen und dafür gerade stehen, ist in Ordnung ;) .


    Könnte man das aber vielleicht irgendwie schön reden, dass es noch in die VK fällt?
    Was ich hier so gelesen habe, muss ich mir sonst vom Schadenservice eine grobe Fahrlässigkeit anhängen lassen?!


    Oder ist es eine erhöhte Abnutzung im Sinne von einer Summe an aufeinander folgenden Ereignissen über einen gewissen Zeitraum?
    Was würde dann passieren?

  • Lesen!
    Die Scheibe dürfte das einzig heile am Auto sein.
    Er hat sich die Seiten des Autos zerdellt. Selbst aufgewirbelte Steine an der Forderachse, die dann den Lack an den Türen ändern.

  • Also, mal abgesehen davon, das ich es nicht gutfinde, wenn man z.B. mit einem nicht geländegängigen Auto in die Pampa fährt, würde ich versuchen, diese Schäden einfach zu erklären, und es im Schadensprotokoll "etwas schönen", evtl. nen eigenen Schadensbericht dazu schreiben.
    Dann bleibt dir nur hoffen, das die VK das übernimmt, falls nicht, können leider schnell ein paar tausend Euro Reparaturkosten anfallen.


    Hoffen wir, das du etwas Glück hast, auch wenn ich es missbillige was du getan hast.

  • Nun soll ich einen Schadenbericht ausfüllen und dafür gerade stehen, ist in Ordnung ;) .


    Könnte man das aber vielleicht irgendwie schön reden, dass es noch in die VK fällt?


    Ist ja schon mal gut, dass Du dafür gerade stehen willst und fast einsiehst, den kompletten Schaden selber bezahlen zu müssen, weil es nicht unter Vollkasko fällt.
    Ich hoffe für Dich, dass Du aus diesem kurzen teuren Vergnügen etwas gelernt hast.

  • Aber Leute, auch wenn das Thema schon etwas älter ist wollte ich mich da mal kurz ein wenig einmischen.
    Stellt euch vor, ihr fahrt nach um 1-2 Uhr gemütlich mit 250 auf der Autobahn in 'nem schönen 535i und von vorne kommt n kleiner Kieselstein und zerkratzt n bisschen den lack an der Schürze.
    Wie geht Sixt da vor ? Muss ich den Schaden in jedem Fall melden oder Auto einfach abgeben !?
    Ich miete nun schon sehr Lange bei Sixt, aber hatte noch nie einen Schaden am Wagen.
    Zur Versicherung, wie ihr euch sicher schon denken könnt, keine Vollkasko, sondern nur normale Haftpflicht.


    Danke schonmal im Vorraus!


    Liebe Grüße
    Geforce28

  • Stellt Euch vor, Ihr fahrt nachts um 1-2 Uhr gemütlich mit 250 auf der Autobahn in 'nem schönen 535i und von vorne kommt 'n kleiner Kieselstein und zerkratzt 'n bisschen den Lack an der Schürze.


    Also wenn mir das passieren sollte, dann würde ich sagen: Da bin ich wohl auf den Vordermann zu nah aufgefahren.


  • Also wenn mir das passieren sollte, dann würde ich sagen: Da bin ich wohl auf den Vordermann zu nah aufgefahren.


    Nicht unbedingt. 250km/h bedeuten 69,44m/s. Bei korrekt eingehaltenem Mindestabstand vom halben Tacho =125m würde ein Steinchen nichtmal ganz 2 Sekunden fliegen müssen. Da würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen, dass das im Bereich des Möglichen liegt. Ansonsten: Wieviel Abstand sollte man sonst halten, damit auch ja kein Steinchen einen treffen kann? Die können ja auch von der Gegenfahrbahn, von einer Brücke oder einer Sturmböe stammen.


  • Nicht unbedingt. 250km/h bedeuten 69,44m/s. Bei korrekt eingehaltenem Mindestabstand vom halben Tacho =125m würde ein Steinchen nichtmal ganz 2 Sekunden fliegen müssen. Da würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen, dass das im Bereich des Möglichen liegt. Ansonsten: Wieviel Abstand sollte man sonst halten, damit auch ja kein Steinchen einen treffen kann? Die können ja auch von der Gegenfahrbahn, von einer Brücke oder einer Sturmböe stammen.


    Ein paar sehr interessante Thesen von Dir.
    Also zunächst einmal hieß es ja nur "Stellt Euch vor", und ich habe geschildert, wie ich reagieren würde. Ich habe niemandem unterstellt, er/sie würde zu nah auffahren.
    Du führst die bekannte Faustformel für den Bremsweg korrekt an. Hier geht es aber nicht um Bremswege. Man ist immer dann zu nah, wenn ein Ereignis durch größeren Abstand hätte vermieden werden können. Das ist fast immer der Fall, wenn es um Steinschlag geht.
    Dass ein Kieselstein von einer Sturmböe emporgehoben wird, setzt wohl eher einen Tornado voraus, der zwar auch in Mitteleuropa vorkommt, aber äußerst selten ist. Dass ein Fahrzeug auf der Gegenfahrbahn so schräg fährt, dass der aufgewirbelte Stein den Mittelstreifen überquert - :wacko: - also das kann man sich eigentlich gar nicht recht vorstellen.
    Ich persönlich entscheide mich daher lieber für die wahrscheinlichen Erklärungen.
    So oder so: Ich bin sicher, die Sixt Schadenabteilung wird Deine Thesen für plausibel und überzeugend halten.


  • Naja, ich fragte ja, wieviel Abstand man denn wohl halten solle, wenn man einen Steinschlag vermeiden möchte. Ich weiß es nicht, ich denke, ein Steinschlag kann man nur unter Laborbedingungen vermeiden.
    Was den Stein von der anderen Spur angeht, da musst Du Dich im Bahnhof nur mal nah genug an einen durchfahrenden ICE stellen, dann merkst Du, was da an Partikeln so mitfliegt, und der kachelt i.d.R. "nur" mit 150 da durch.
    Ich weiß, da muss ne Menge zusammen kommen, aber so unwahrscheinlich ist es nun auch nciht.

  • Ein paar sehr interessante Thesen von Dir.
    Also zunächst einmal hieß es ja nur "Stellt Euch vor", und ich habe geschildert, wie ich reagieren würde. Ich habe niemandem unterstellt, er/sie würde zu nah auffahren.
    Du führst die bekannte Faustformel für den Bremsweg korrekt an. Hier geht es aber nicht um Bremswege. Man ist immer dann zu nah, wenn ein Ereignis durch größeren Abstand hätte vermieden werden können. Das ist fast immer der Fall, wenn es um Steinschlag geht.
    Dass ein Kieselstein von einer Sturmböe emporgehoben wird, setzt wohl eher einen Tornado voraus, der zwar auch in Mitteleuropa vorkommt, aber äußerst selten ist. Dass ein Fahrzeug auf der Gegenfahrbahn so schräg fährt, dass der aufgewirbelte Stein den Mittelstreifen überquert - :wacko: - also das kann man sich eigentlich gar nicht recht vorstellen.
    Ich persönlich entscheide mich daher lieber für die wahrscheinlichen Erklärungen.
    So oder so: Ich bin sicher, die Sixt Schadenabteilung wird Deine Thesen für plausibel und überzeugend halten.


    Ich bin letzte Woche unter eine Brücke durchgefahren, von welcher Kinder oder irgendwelche Idioten Kieselsteine auf die Fahrbahn geworfen haben, mir ist einer davon voll auf die Scheibe geknallt, diese hat allerdings glücklicherweise standgehalten. Wo so ein Stein herkommt, lässt sich meist nicht zweifelsfrei klären und dem TE ist nicht geholfen, wenn man ihm keinen Rat gibt, sondern Vorwürfe macht.


    Ich finde es ja mutig, einen 535i ohne Vollkasko zu mieten, aber in solch einem Fall würde ich das Fahrzeug einfach abgeben, vielleicht geht der Kratzer ja als Gebrauchsspur durch, wenn nicht, muss man halt etwas tiefer in die Tasche greifen und die Lackierung/Reparatur zahlen...

  • Also ich habe schon kleinere Schäden in die Scheibe bekommen, obwohl weit und breit niemand auf der BAB war, waren aber keine "meldepflichtigen" Steinschläge.


    Zum TE:
    Hat dir der AV schon eine grobe Fahrlässigkeit unterstellt? Ich denke, es gibt Chancen, dass das die SB übernimmt. Aber ich bin nicht so kreativ, mir auszudenken weswegen solch heftige Schäden genau da entstehen.
    Das Thema, ob für jeden Schaden die SB wieder neu berechnet wird, wurde hier schonmal besprochen. Ergebnis: Nein, SB greift bei sämtlichen Schäden, man zahlt also max. 750EUR o.ä., egal wieviele Schäden man verursacht.


    zu geforce28:
    Mutig mutig, immer nur mit Haftpflicht zu fahren. Oder eher fahrlässig? Dir ist schon klar, dass du (wahrscheinlich) finanziell ruiniert bist, wenn du mal n gut ausgestatteten 5er gegen die Wand fährst?