Lincoln Towncar | Hertz USA

  • Vermieter:Hertz
    Fahrzeugklasse: LCAR
    erhaltenes Fahrzeug: Lincoln Towncar 4.6 V8
    Motor: 4,6 Litr. V8 Benzin
    Leistung: 241 Ps
    Getriebe: 4 Gang-Automatik (inkl. Overdrive)
    Tachostand: 10000 Meilen
    TopSpeed: 103 mph (GPS), 103 mph (Tacho) 0 165,7 km/h
    Reifen: 17-Zoll-Sommerreifen Michelin auf Alufelgen
    Verbrauch: 18,34 - 26,44 mpg = 8,9 - 12,83 Ltr.
    Durchschnittsverbrauch über 5200 Meilen = 22,87 mpg = 10,29 Ltr. Normalbenzin
    Mietdauer: 17 Tage
    Preis: 632 Euro inkl. Versicherung und 2. Fahrer (Komplettpaket)


    Ausstattung: 17 Zoll Alufelgen, elektr. Ledersitze mit Memoryfunktion für den Fahrer, elektr. Pedalverstellung, Sitzheizung, Klimaautom., Tempomat, elektr. Fensterheber, Bordcomputer, PDC hinten, Lichtsensor, Regensensor, ABS, Traktionskontrolle, elektr. Kofferaumdeckel, E85 Flexfuel-Version, Satelitenradio Sirrius, Luftfederung, Zentralverriegelung mit Fernbedienung


    Fahrzeugübernahme: Nach der Landung in Denver wird man zunächst von einem Shuttlebus in die ca. 3 Meilen entfernte Car Rental city gebracht. Dies ist ein riesiger Parkplatz im Nirgendwo, auf dem sich alle Mietwagenanbieter und mehrere tausend Mietwagen tummeln. Da gerade nicht viel los war und die Counter bei Hertz gut besetzt waren, war die Wartezeit gering und nach wenigen Minuten hatte ein RSA Zeit. In der gebuchten Klasse war leider nur der Lincoln Towncar vorrätig, ein Cadillac DTS leider nicht verfügbar, obwohl der RSA extra nochmal beim Disponenten nachgefragt hat. Der RSA wollte uns dann noch ein Upgrade gegen geringen Aufpreis auf einen Infiniti G35 oder FX35 schmackhaft machen, was wir dankend ablehnten, denn die haben ja nur einen 6 Zylinder. Der Mietvertrag wurde ausgehändigt sowie die Parkpositon des Fahrzeugs auf dem Parkplatz erläutert. Ausserdem bekam ich noch ein Schadensformular, in welches ich die Schäden eintragen sollte. Dieses sollte man dann bei der Ausfahrt beim Pförtner abgegeben. Der Schlüssel steckte bereist im Wagen. Der Wagen hatte schon allerhand Schrammen an den Stoßstangen und ein paar kleine Dellen, welche ich eingetragen habe. An der Ausfahrt muss man dann nur nochmal kurz den Mietvertrag vorlegen und schon ist man in der "Freiheit". Eine sogenannte Choice Lane, wo man eine freie Fahrzeugauswahl hat, gibt es in Denver bei Hertz also nicht, hätte aber auch nichts gebracht, denn außer unserem Lincoln konnte ich auf dem riesigen Parkplatz kein weiteres Fahrzeug der gebuchten Kategorie erkennen.


    Das Fahrzeug: Der Wagen war nicht mehr ganz neu, 10000 Meilen auf dem Tacho und einige Schrammen außen und Flecken im Fußraum. Er fuhr aber ganz gut.


    Fahrverhalten: Mit 241 Ps reißt er bei seinem Leergewicht von fast 2 Tonnen keine Bäume aus, fühlt sich aber auch nicht untermotorisiert an. Beschleunigung von 0-100 km/h beträgt vermutlich so 9 Sekunden. Zunächst setzt sich der Wagen etwas träge in Bewegung, kommt dann aber doch einigermaßen aus den Puschen. Bei 103 mph wird er elektronisch abgeregelt. Das Fahrwerk ist sehr weich und schaukelig ausgelegt, eben für das bequeme Cruisen über amerikanische Highways. Sportliche Fahrweise ist eher nicht so angesagt. Grobe Schlaglöcher und Highway-Querrillen dringen, wenn auch gedämpft, bis zu den Fahrgästen durch, bisweilen versetzt die hintere Starrachse etwas. 75 mph fühlen sich mit dem Wagen eher an wie 160 km/h als 120 km/h. Insofern kommt einem die gefahrene Geschwindigkeit gar nicht so langsam vor. Der Motor ist sehr leise und dreht meist bei 2000 U/min. Nur bei voller Beschleunigung tritt das typische V8-Gebrummel hervor. Bei 5000 U/min wird spätestens der nächste Gang eingelegt. Die Automatik ist etwas veraltet, denn sie hat nur 3 Gänge plus eine Overdrive Übersetzung, hat aber ansonsten ihren Dienst gut verrichtet. Die Lenkung ist sehr leichtgängig, läßt jedoch Rückschlüsse auf die Fahrbahnbeschaffenheit zu. Der Wagen war auf Flexfuel E85 umgerüstet und hätte somit Ethanol tanken können. Leider haben wir auf der ganzen Strecke nur eine Tankstelle mit E85 angetroffen (in Nevada) und da war der Tank gerade voll. Die Fahrzeugübersicht war nach vorne gar nicht mal so schlecht. Aufgrund der großen US-Parkplätze gab es nie Probleme mit dem Parken. Der Verbrauch war erstaunlich niedrig. Ich hatte eigentlich eher mit 15 Ltr/100 km gerechnet. Der maximal Verbrauch von 12,8 Ltr. stellte sich nach einem Tag cruisen durch San Francisco ein (immer schön bergauf / bergab).


    Ausstattung: Die Sitze sind sehr weich gepolstert und bieten wenig Seitenhalt. Das verwendete Leder fühlt sich an wie Plastik. Die am Amaturenbrett angebrachten Holzapplikationen sehen ebenfalls wie Plastik aus. Die Materialanmutung ist also nicht luxuriös, sondern erinnert eher an einen Japaner. Der Radioempfang war Dank Satellitenradio Sirrius im gesamten Westen der USA hervorragen, leider spielen die Sirrius-Sender aber immer das gleiche Programm, so dass es nach ein paar Tagen eintönig wird. Einen Aux Eingang hatte das Radio leider nicht, somit konnte man keinen MP3 Player anschließen. Die Klimaanlage arbeitete weitestgehend zugfrei und wurde auch mit 40 Grad Aussentemperatur problemlos fertig. Der Kofferaum war sehr groß, jedoch stark zerklüftet. Zwei sehr große Koffer konnte man aber problemlos unterbringen. Allerdings musste man diese über eine recht hohe Schwelle wuchten.



    Fahrzeugrückgabe: Diese verlief vollkommen unkompliziert und sehr schnell. Man wird bei der Einfahrt in den Hertz-Parkplatz direkt auf einen überdachten Rückgabebereich geleitet und sofort steht ein RSA bereit, der den Tachostand abliest, schaut ob der Wagen vollgetankt ist und die Schäden inspiziert. Da ich eh Vollkasko ohne SB hatte interessierte den RSA letzteres wenig und er druckte mir sofort einen Beleg aus und meinte alles sei OK. Dann verwies er mich noch auf den wenige Meter entfernt haltenden Hertz-Shuttlebus zum Flughafen. Insgesamt hat es also mal gerade 1 Minute gedauert.



    Gesamtfazit:
    Es hat mit dem großen Amerikaner Spass gemacht die USA zu bereisen. Vielen Dank an :205:


    Benzinpreise: Die Gallone kostete im Schnitt zwischen 2,60 $ und 3,40 $. Den Vogel schoß eine einsame Tankstelle am Highway No. 1 in Kalifornien ab, welche 4,99 $ für die Gallone haben wollte. E85 hätte an der einen Tankstelle in Nevada $2,20 gekostet. Fast jede Tankstelle verfügt inzwischen über einen Kreditkartenleser direkt an der Säule, bei einigen wird dann ein ZIP-Code abgefragt, welches mit meiner LH KK nie funktionierte. Da mußte man dann dem Kassierer die Karte auf den Tisch legen, volltanken und hinterher die Quittung unterzeichnen. Dies war meist bei kleineren Tankstellen der Fall, bei Shell, Chevron und Conocco funktionierte es immer. Inzwischen kann man übrigens auch bei allen Fastfood Restaurants mit KK zahlen, insofern benötigt man kaum noch Bargeld.



    Sonstiges: Hertz untersagt in seinen Mietverträgen die Nutzung des Wagens auf Schotterpisten. Dies läßt sich aber gerade im Westen der USA nicht immer vermeiden. Möchte man also z.B. den Skywalk besuchen, so sind 20 Meilen schotterpiste unumgänglich. Man sollte dann also besonders vorsichtig fahren, da vermutlich die VK bei einem Unfall ansonsten nicht zahlt. Ebenso besteht der Weg auf den Pikes Peak teilweise aus Schotterpiste und auch in dem einen oder anderen Nationalpark sind die Seitenstrassen ungeteert.


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  • Schöner Bericht.


    Öffnet mir persönlich echt die Augen. Hat schon seinen Grund warum die US-Auto Industrie im sterben liegt. Und man muss ja sagen das hohe Spritpreise schon auch seine Vorteile haben. Zwingt zu Innovation und Fortschritt.


    Wenn ich das nächste mal in USA bin, wäre mein Traum ein muscle car oder ein deutsches auto mit fett Hubraum.

  • Wenn ich das nächste mal in USA bin, wäre mein Traum ein muscle car oder ein deutsches auto mit fett Hubraum.


    Ein Ford Mustang dürfte kein Problem sein. Deutsche Mietwagen sind eher selten und sehr teuer. Ausserdem darf man ja ausser in Montana eh nicht schnell fahren.
    Insofern passt da ein Ami schon ganz gut, zumal die meist recht stabil gebaut sind und auch mal größere Schlaglöcher problemlos überstehen....

  • Ich versteh euch nicht das ihr selbst bei einem Road Trip durch die USA ein deutsches Auto wollt. Wenn ich sowas mache dann will ich das Ganze auch in einem gefühlsechtem Auto ereben, sprich in einer ungenau verarbeiteten Plastikwüste die schaukelnd die Highways lang brabbelt und mir mit deutschen Benzinpreisen die Haare vom Kopf saufen würde, mich dafür in Watte bettet und mit opulenter Komfortausstattung verwöhnt.


    MfG Jan

  • Ja geht mir auch net unbedingt um VMax. Aber man sieht ja ab und an auch mal ein deutsches Auto und die sind dann immer ordentlich motorisiert. Würde ich dann gerne nehmen. Aber allgemein mag ich es lieber landestypische dinge zu "testen". Nur manch eine heimische spezialität kriegt man manchmal im Ausland günstiger. ;)

  • Ja, warste schon mal in den USA? Di Heighways sind völlig unbrauchbar. Und jeder Staat hat seine eigene Begrenzung. New Jersey hat halt 65 mpH usw.
    Es gibt wirklich nur ganz wenige Strecken auf denen das wirklich geht.

  • Da Frage ich mich aber wieso manche Amis ihre Autos nach Deutschland einfliegen lassen um dann hier mal ordentlich Schotter zu geben.


    MfG Jan


    Zitat von Wikipedia


    Ebenso hatte der US-amerikanische Bundesstaat Montana von 1995 bis 1999 keine Geschwindigkeitsbeschränkung.


    so stehts in Wikipedia. Nicht alles was im Wiki steht ist Wahr, aber ich kann mir das nicht vorstellen, dass das noch so sein soll. Hast du eine Quelle, dass man dort noch Unbegrenzt fahren darf?

  • Da hast du dir aber was entgehen lassen, das du den FX35 nicht genommen hast.
    Das Ding ist zwar V6 hat aber 300PS und ist ein geiles SUV Gerät. Diese alte Lincoln Mülle, die Technik ist aus den 80er, da hat sich nicht mehr viel neues getan.