Vermieter: Europcar
Abholstation: Berlin Schöneberg 24h (Kurfürstenstrasse)
Rückgabestation: Berlin Flughafen Schönefeld
Gebucht: FDAR
Erhalten: LDAR
Mietdauer: 7 Tage
Preis: 299 EUR (exkl. Vollkasko, da Lufthansa Miles-and-More Gold Tarif, inkl. aller Kilometer)
Gefahren: ca. 4.300km
Erhaltenes Fahrzeug: MB E220 CDI Limousine
Motor: 170 PS, 400 Nm, 5-Gang-Automatik
Ausstattung: Avantgarde-Paket, Xenon-Lichtpaket (inkl. Kurven- , Abbiege- und Tagfahrlicht, adaptivem Fernlicht etc.), kleines Karten-Navi (Festplatte), einfacher Tempomat, Klimaautomatik, leider kein Schiebedach.
Reifen: 245er Sommerreifen
Verbrauch: ca. 6,6 Liter über alle gefahrenen Kilometer bei moderater bis defensiver Fahrweise
Vmax: 232km/h (leicht bergab)
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Erfahrungsbericht: MB E220 CDI von Europcar
So, dies ist nun also mein erster Eintrag hier in diesem Forum - und das auch gleich mit einem ziemlich luxuriösen Gefährt mit Stern auf der Motorhaube. Das Auto brauchte ich in erster Linie beruflich, doch dieses nette Schiff konnte ich nicht lange vor der Tür stehen lassen, hab also gleich noch mehrere Abstecher zur Familie gemacht.
Ursprünglich wollte ich mich auf IDAR beschränken, also Passat oder Insignia MIT Automatik - die mußte unbedingt dabei sein, weil ich sehr viel auf französischen Autobahnen unterwegs sein würde. Wie ich es mir inzwischen zur Gewohnheit gemacht habe, rief ich etwa einen halben Tag vorab in meiner Station an und fragte vorsichtig nach, ob soweit alles mit meinen Wünschen (Diesel und Automatik) klappen würde. Mein Lieblings-EC-Mitarbeiter war dran, klang etwas gestresst, machte mir keine großen Hoffnungen. C180 Kompressor oder Opel Insignia Kombi hätte er da, beide aber nur als Benziner. Eventuell käme noch ein Passat Variant als Diesel herein, aber nur als Schalter. Die anderen beiden Alternativen wären wohl auch Schalter gewesen, aber Diesel war wichtiger. Kurz überlegt und dann gefragt, was er mir denn anbieten könnte, wenn ich für die 7 Tage 35 EUR mehr bezahlen (SDMR und FDAR unterscheiden sich bei dem Tarif nur um 2 EUR) und stattdessen FDAR buchen würde. Er tippte kurz in seinen Computer und meinte mit einem gewissen Lächeln in der Stimme, er hätte noch einen E220 CDI als Automatik da, der gerade frisch aus der Werkstatt zurück sei, den könne er mir als FDAR mitgeben. Das Angebot fand ich super und schlug sofort (akustisch) ein.
Mit der Übergabe am nächsten Morgen hat auch alles sofort geklappt. Mietvertrag war schon ausgedruckt, mußte nur noch kurz den Führerschein zeigen und unterschreiben und schon konnte es losgehen. Der Wagen war für bisherige EC-Verhältnisse außergewöhnlich sauber (innen und außen), was aber wahrscheinlich daran lag, daß die Kollegen in der Mercedes-Werkstatt ihn vor der Rückgabe gut gewaschen hatten. Schnell noch zur nächsten Tankstelle und den Reifendruck angepasst, der war natürlich nur auf unterstem Niveau, Öl war bis Oberkante Unterlippe voll, Kühl- und Wischwasserstand waren ok, die lange Etappen-Reise einmal durch Frankreich und über Umwege zurück konnte also losgehen.
Fahreindruck
Schon das Vorgängermodell fuhr sich sehr angenehm, doch das Neue ist noch mal ein Stück besser. Vor allem die Sitze sind toll und absolut langstreckentauglich, bieten sehr angenehmen Seitenhalt, drücken an keiner Stelle. So hätte ich locker noch mal 4.000km in 7 Tagen fahren können.
Der absolute Hammer ist das Fahrlicht - eine so gute Ausleuchtung der Straße kannte ich bislang nur von Audi. Die neue E-Klasse legt aber noch mal einen Zacken drauf. Perfekter Überblick über die Strasse, die Scheinwerfer biegen mit in die Kurven ein, geben bis zu einer bestimmten Geschwindigkeit sogar noch mal mehr Licht beim Abbiegen in die entsprechende Richtung, passen sich bei hohen Geschwindigkeiten in der Ausleuchtung an, ohne daß man selbst etwas dazutun müsste, wirklich toll
Ach ja, das Tagfahrlicht ist natürlich auch sehr angenehm bzw. erzeugt Aufmerksamkeit.
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Ein weiteres dickes Lob verdient der kräftige, aber dennoch sparsame 170 PS Dieselmotor mit dem 5-Gang Automatikgetriebe. Beim Überholen kommt man gut weg vom Fleck, auch voll besetzt, und selbst bei hohen Geschwindigkeiten bleibt der Motor dezent im Hintergrund - typisch Mercedes eben. Begeistert hat mich aber vor allem der für das Gewicht und die Leistung sehr niedrige Verbrauch. Ich würde mich selbst als defensiven Fahrer bezeichnen, der zwar zurückhaltend fährt, aber nicht zimperlich. Auf der Landstrasse war ich meist mit 110 bis 120 km/h unterwegs, schneller nicht, auf der Autobahn meist mit 140 bis 150 km/h, außer in Frankreich, dort darf man auf Autobahnen nicht schneller als 130 km/h fahren, was dem Verbrauch natürlich gut tut.
Insgesamt hatte ich einen Schnitt von 6,6 Litern auf gut 4.300 Kilometern, in Frankreich waren es bei 130 km/h etwa 6,1 Liter, in Deutschland bei 150 Km/h ca.6,9 Liter. Auf der Landstrasse hab ich ihn sogar auf 5,7 Liter drücken können, 1.200 km mit einer Tankfüllung ist so kein Problem
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Interieur
Hinzukommen die automatisch abblendenden Außen- bzw. Innenspiegel, das macht lange Nachtfahrten wirklich entspannt. Angenehm auch die Klimaautomatik, die sich immer dezent im Hintergrund hielt, beschlagene Scheiben aber schnell wieder frei machte.
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Sehr gute Dienste leistete das Navi, das für ganz Frankreich detailliertes Kartenmaterial mit an Bord hatte (Festplatte) und mich immer gut ans Ziel brachte, auch wenn ich mich durch eigene Schusseligkeit zweimal Verfahren hatte. Der Klang des CD-Radios war auch prima, kein Schnarren oder Klappern, klarer Klang. Gefreut habe ich mich über den AUX-Eingang im Handschuhfach, über den ich meinen MP3-Player anschließen konnte
Überrascht hat mich auch der Aufmerksamkeits-Warner (Attention-Assist), der bei mir nur ein einziges Mal anschlug, bei einem anderen Fahrer aber gleich zweimal innerhalb kurzer Zeit, weshalb wir dann auch wechselten. Das System arbeitet offenbar nach dem Lenk- bzw. Brems- und Fahrverhalten des Fahrers, überprüft, wie oft er korrigiert, gegenlenkt und wie abrupt oder soft das geschieht. Eigentlich hatte ich bei mir schon viel früher Gemecker vom Auto erwartet, weil ich einmal nachts echt müde war, doch der Kasten blieb ruhig - und ich dank Cola und Energy offenbar fahrtüchtiger als erwartet.
Gibt es auch Negatives zu berichten? Ich kann mich nicht erinnern. Einzig die Größe bzw. Länge des Autos macht es nicht unbedingt zur ersten Wahl, wenn man damit durch französische Städte fährt, denn die sind in der Regel sehr eng gebaut mit teilweise sehr hohen und felgenfeindlichen Bordsteinkanten. Auch die Parkplatzsuche wird dort eher schwierig mit so nem dicken Schiff. Will nicht wissen, was der alte Mann in Montpellier dachte, als ich mich in die letzte freie, aber doch recht enge Lücke vor seinem Geschäft quetschte
Ach ja, die Rückgabe bei EC am Flughafen lief ebenfalls einwandfrei. Eine sehr freundliche junge Mitarbeiterin nahm mir den Wagen direkt auf dem Parkplatz an einem Service-Counter ab, lief einmal herum, notierte Kilometerstand und Betankung und unterschrieb mir auch gleich die Rückgabequittung. So lob ich mir das, ein ganz dickes Dankeschön an EC für die entspannten 7 Tage mit diesem tollen Auto. Jederzeit gern wieder.