Bremsassistent und Auffahrunfall

  • Hello everybody!


    Es gibt ja wohl ernstzunehmende Meldungen, wonach mit einem sogenannten Bremsassistenten ausgestattete Fahrzeuge seltener in Auffahrunfälle verwickelt sind als andere. Glaube ich gern, denn gemeint ist hier sicherlich aktiv verwickelt — also als auffahrendes Fahrzeug.


    Wie sieht es aber mit der passiven Rolle bei solchen Unfällen aus? Also mit denjenigen, denen hinten jemand draufknallt? Kann es sein, dass Bremsassistent-Fahrzeugen so etwas überdurchschnittlich häufig "passiert" — eben aufgrund ihres im Extremfall optimal kurzen Bremsweges?


    Als "Denkanstoß" mal folgendes Szenario:
    Ein Fahranfänger ist in einem mit Bremsassistent ausgestatteten Fahrzeug unterwegs, Stadtverkehr, vor ihm und hinter ihm sind weitere Fahrzeuge unterwegs. Der Fahrer ist unerfahren und dementsprechend unsicher. Plötzlich fehlinterpretiert er eine konkrete, im Wesen harmlose Verkehrssituation und steigt auf die Bremse. Dieses Bremsen an sich ist unangebracht und die Vehemenz des Auf-die-Bremse-Tretens ebenso. Der Bremsassistent wiederum interpretiert das Ganze als Gefahrensituation — eine weitere Fehlinterpretation — und sorgt deshalb für einen weiter verstärkten, optimalen Bremsvorgang.


    Der Fahrer des nachfolgenden Fahrzeugs (das keinen Bremsassistenten an Bord hat) fährt auf ...


    Kommentar des verdatterten Auffahrers: "Der machte wirklich aus heiterem Himmel die Mördervollbremsung, ich weiß nicht warum, und stand plötzlich vor mir wie ein Stein ..."



    Müssen sich also alle Autofahrer, die keinen Bremsassistenten "an ihrer Seite" haben, an einen größeren Sicherheitsabstand gewöhnen?


    Oder müssen Fahrer von Bremsassistent-Autos eine andere, angemessene "Bremssensibilität" entwickeln?



    Gruß,
    Сharger

  • Der Bremsassistent hilft dir nicht beim Bremsen. Wenns nen gescheites auto (z.B. BMW ist) macht der ohnehin ne vollbremsung wenn du das Bremspedal mit genug geschwindigkeit anhauchst. Das ist teil der Bremsanlage und ABS, und KEIN assistent.

  • Der Bremsassistent wiederum interpretiert das Ganze als Gefahrensituation — eine weitere Fehlinterpretation — und sorgt deshalb für einen weiter verstärkten, optimalen Bremsvorgang.


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    Wenn ich in der Stadt mit 50 km/h aus Schreck voll auf die Bremse latsche, dürfte die Verkürzung des Bremsweges durch einen Assistenten wohl wirklich minimal sein.


    Müssen sich also alle Autofahrer, die keinen Bremsassistenten "an ihrer Seite" haben, an einen größeren Sicherheitsabstand gewöhnen?


    Sollte man nicht so oder so einen ausreichenden Abstand einhalten?


    Oder müssen Fahrer von Bremsassistent-Autos eine andere, angemessene "Bremssensibilität" entwickeln?


    Wenn ich einen Assistenten habe, ist es mir doch wurscht, wie das für den hinter mir ist. Wieso sollte ich mich dann anpassen?


    Mal ganz davon ab, das der Assistent wohl nur eingreift, wenn eine Gefahrensituation erkannt wird und der Fall wird bei den meisten von uns viel zu selten eintreten, um dafür eine besondere Sensibilität zu entwickeln.

  • Wenn ich in der Stadt mit 50 km/h aus Schreck voll auf die Bremse latsche

    Es ist nicht "voll auf die Bremse gelatscht" worden, sondern lediglich sehr schnell. Worauf der Bremsassistent reagiert — das Tempo der Pedalbetätigung nämlich. Der Fahrer wollte nicht bewusst eine Vollbremsung einleiten.


    Wenn ich einen Assistenten habe, ist es mir doch wurscht, wie das für den hinter mir ist. Wieso sollte ich mich dann anpassen?

    Weil du gern vermeiden möchtest, dass dir jemand hinten drauf fährt. Unterstelle ich dir mal wohlwollend.

  • Es ist nicht "voll auf die Bremse gelatscht" worden, sondern lediglich sehr schnell. Worauf der Bremsassistent reagiert — das Tempo der Pedalbetätigung nämlich. Der Fahrer wollte nicht bewusst eine Vollbremsung einleiten.


    Probiere es doch einfach mal aus, gehe extrem schnell vom Gas und dann schnell auf die Bremse. Wenn du nicht wirklich voll drauf trittst, greift der Bremsassistent auch nicht ein und wenn du voll drauf trittst, bietet der Bremsassistent ein paar Millisekunden lang mehr Bremskraft.

  • Es ist nicht "voll auf die Bremse gelatscht" worden, sondern lediglich sehr schnell. Worauf der Bremsassistent reagiert — das Tempo der Pedalbetätigung nämlich. Der Fahrer wollte nicht bewusst eine Vollbremsung einleiten.

    Monatskarte für den ÖPNV hilft hier weiter.


    Im übrigen ist der Vollbremser schuld.

  • Probiere es doch einfach mal aus, gehe extrem schnell vom Gas und dann schnell auf die Bremse.

    Das Extrem-schnell-vom-Gas-gehen ist ebenfalls nötig, damit der Bremsassistent aktiviert wird?! Dann wird er bei mir ohnehin nicht funktionieren, da ich beidfüßig fahre (Fahrzeug mit Automatikgetriebe): Mein Bremsfuß, der linke, arbeitet völlig unabhängig vom Gasfuß, dem rechten ...



    Im übrigen ist der Vollbremser schuld.

    Ach?! Interessant ... Begründung?

  • Das Extrem-schnell-vom-Gas-gehen ist ebenfalls nötig, damit der Bremsassistent aktiviert wird?! Dann wird er bei mir ohnehin nicht funktionieren, da ich beidfüßig fahre (Fahrzeug mit Automatikgetriebe): Mein Bremsfuß, der linke, arbeitet völlig unabhängig vom Gasfuß, dem rechten ...


    Wat? Du bremst mit links im Alltag? 8|


    Ja, die Geschwindigkeit mit der du vom gas gehst ist auch entscheidend.

  • Also wenn ich jmd in das fahren eines Automatikwagen einweise ist mein erster Satz immer: Nagel dir den linken Fuss am besten fest. Und zwar genau aus dem Grund: Im linken Fuss hat man (meistens) absolut kein Gefühl und leitet schnell ausversehen eine Vollbremsung ein.

  • Langsam wirds krank...


    Der linke fuß hat auf der Bremse nix verloren! das ist ein Fahrzeug und kein Gocart. Kannste ja auch gleich mit überkreuzten beinen fahren.

    wenn du aus heiterem Himmel ne Vollbremsung machst, wirst du auch dafür (zurecht) zur Rechenschaft gezogen werden, wenn dir einer draufknallt.
    Der Grundsatz "wer auffährt ist schuld!" stimmt so schon lange nicht mehr. Im dichten Stadtverkehr kann man nunmal keinen Kilometer abstand halten.


    Kein Auto der Welt wird eine Vollbremsung machen, wenn man ganz normal bremst (und vorallem NUR EIN PEDAL gleichzeitig bedient).

  • Ja — es scheint tatsächlich so zu sein, dass bei einigen Bremsassistenzsystemen zu den abgefragten Parametern auch die Loslassgeschwindigkeit des Gaspedals gehört. Interessant, neu für mich.


    Tja, man kann hier wohl lange und ergebnislos streiten darüber, ob Bremsassistenten zu erhöhtem Passivbeteiligtsein an Auffahrunfällen führen oder nicht. Man müsste Statistikmaterial dazu vorliegen haben, und ich fürchte, das gibt es (noch) nicht.

  • wenn du mit links bremst, dann machst du sowieso immer eine Vollbremsung (wegen der Gefühllosigkeit), insofern ist in deinem speziellen Fall dann egal ob der Bremsassi eingreift und voll bremst oder nicht :P

  • Da hast du natürlich Recht. Ich frage mich allmählich, ob diese rätselhafterweise immer wiederkehrenden Rippenprellungen (ausnahmslos von links oben quer runter nach rechts unten) damit irgendetwas zu tun haben könnten ... 8| :120:

  • wenn du mit links bremst, dann machst du sowieso immer eine Vollbremsung (wegen der Gefühllosigkeit), insofern ist in deinem speziellen Fall dann egal ob der Bremsassi eingreift und voll bremst oder nicht :P


    ich will das beidfüssigfahren ja nicht gutheißen, aber nach 5 Minuten hat man auch das entsprechende Gefühl im Linken Fuß.
    Macht aber trotzdem keinen Sinn, da man total merkwürdig in dem Auto sitzt und nicht weiß wohin mit dem Rechten Fuß beim Bremsen.

  • Ich fürchte, die Mods werden diesen Thread gleich umbenennen ... Bitte bleibt on-topic und macht zur Not einen separaten Thread zum Thema beidfüßig fahren auf ... Ich würde da sicherlich mitmischen :107:

  • Ich weiß nicht warum ich mir das antue...


    Es ist fakt dass ein Auto korrekt bedient werden musst. Wird es nicht korrekt bedient, kommt es zu Fehlfunktionen.
    Ein modernes Fahrzeug spannt die Bremsbeläge bis schleifkontakt, wenn das gaspedal schnell losgelassen wird. wird nun noch das bremspedal schnell betätigt (der Pedalweg ist absolut irrelevant), so wird eine Notbremsung ausgelöst. Die Bremswirkung erlischt sofort, wenn du die Bremse wieder loslässt.


    Wenn du jetzt beide Füße auf den Pedalen hast, so werden auch gleichzeitig beide Pedale Meßwerte liefern, die sehr schnell einem schnell gaslolslassen und auf die bremse treten gleichkommen. Es reicht schon wenn du beide Pedale berührst und über eine Bodenwelle fährst! Sobald das gas verringert und synchron die bremse leicht betätigt wird, ist die sache schon gelaufen (wenns es z.b. durch eine Bodenwelle mal einein kleinen ruck gab).


    Daher nochmal: Ein auto gehört gefahren. Ich kann meinen VW Bus auch fahren, während ich in der Tür stehe. Das ist aber nicht die Korrekte bedienung eines Fahrzeuges, und hat im STraßenverkehr nix verloren.


    Übrigens brauchst du dir über eine Umbennenung des Threads eher weniger gedanken machen.