Mercedes ML 350CDI I Europcar Wismar

  • Vermieter: Europcar
    Abholstation: Wismar
    Rückgabestation: Wismar
    KM-Stand Abholung: 8.646
    Gefahrene KM: 572
    Gebuchte Klasse: FDAR
    Erhaltene Klasse: LFAR
    Erhaltenes Fahrzeug: Mercedes Benz ML 350 CDI
    Motor: Sechszylinder-Diesel, 224 PS & 510 Nm
    Sonderausstattung: PDC v/h, BT-Telefonie, Licht-/Regensensor, Lenkradbedienung, Schiebedach aus Glas, Bi-Xenon mit Kurven- und Abbiegelicht, Tempomat, Volllederausstattung, Comand-System
    Bereifung: WR
    Durchschnittsverbrauch: 9,4l (BC) / errechnet: 9,5l
    Dauer: Wochenende
    Preis: LH CC für FDAR inkl. WR


    Hier mein Bericht zum „Klimamonster“ ML 350 CDI von Mercedes. Ihr alle wisst, dass ich mich niemals von der Sinnhaftigkeit von SUV überzeugen lasse, also verzeiht mir den einen oder anderen Kommentar in dieser Richtung ;)


    Am Freitag bei der Station angekommen wusste ich, dass mein PKW noch gereinigt werden musste, aber ich wollte nicht zu Hause rumsitzen, also bin ich einfach losgegangen und habe im Endeffekt eine halbe Stunde in der Station auf mein Fahrzeug gewartet und dabei ein nettes Gespräch mit dem RA gehabt. Es sollte ein ML werden – so wie es sich anhörte auch als Art Wiedergutmachung für das Downgrade vor Weihnachten auf den Insignia. Die Stationsleiterin begrüßte mich dann auch mit den Worten: „Herr Z-P, diesmal kriegen Sie auch wieder einen Diesel und Automatik, so wie sie sich das wünschen.“ Top-Service, wie immer in Wismar! Danke nochmal von dieser Stelle (und natürlich auch an Harald).


    Gut, dann den Schlüssel in die Hand bekommen (wie immer mit den Worten: „Wir wissen ja, dass sie Mercedes nicht mögen“ / Abgabe: „Und wie hat er Ihnen gefallen, auch wenn es nur ein Mercedes war?“ *lol*) und zuallererst alle Lebenswichtigen Einstellungen vorgenommen. Leider war das Music-Interface verbaut, so dass sich mein iPod als nutzlos erwies. 2 SD-Karten taten somit ihren Dienst. Und ich muss sagen, dass mich die Musikanlage positiv überrascht hat. Satte Bässe und klarer Klang, auch bei hoher Lautstärke. Kann ohne Probleme mithalten mit Audi A6 und 5er BMW nach meiner Meinung.


    Das oftmals zitierte Gefühl von „Mehrkomfort“ bei einem SUV kann ich nur insofern bestätigen, als dass es sich bei den Sitzen augenscheinlich um Sport- oder Komfortsitze mit einer Art von Seitenhalt gehandelt hat. Keine Rückenschmerzen, und das bei einem Mercedes – bei mir eine Seltenheit! Auch die Sitzheizung muss ich lobend erwähnen, trotz einer nur dreistufigen Regelung verrichtete sie unauffällig, aber wohlig warm ihren Dienst. Diese Sitzkombination in einer E-Klasse ohne Taximotor, und ich revidiere vielleicht in Teilen mein vernichtendes Urteil über dieses Fahrzeug.


    Sehr ungewohnt war die extreme Deckenhöhe des Fahrzeugs: Bei 190cm Länge hatte ich nach oben gefühlte 20cm Platz. Irgendwie vermittelt mir gerade dieses Raumvolumen einen negativen Eindruck, ich habe immer das Gefühl nicht richtig im Auto und auf der Straße zu sitzen. Viel mehr erscheint es mir, als säße ich weit über der Straße und bin somit vom Verkehrsgeschehen entkoppelt. Mir ist ehrlich gesagt ein A5 lieber, bei dem sitze ich im Auto und direkt auf der Straße.
    Der Kofferraum ist natürlich der Fahrzeuggröße entsprechend voluminös ausgefallen, Getränketransporte werden so zur reinen Freude. Das Interieur an sich wirkt sehr hochwertig, Ablageflächen waren mit Leder überzogen, wie man sich das von einem Mercedes wünscht (und bei einer C- und E-Klasse leider nicht findet!).


    Das Fahrwerk an sich vermittelte den typischen eher schwammigen Eindruck eines SUV, federt aber jede Bodenwolle wie Butter weg. Das ist keine Kompromissabstimmung des Fahrwerks, sondern eine klare Trimmung auf Komfort, Komfort und Komfort. Nun ja, die Zielgruppe scheint sich sowas ja zu wünschen. Mir ist das alles zu indirekt. Ähnliches gilt für das Konzept „4Matic“. Ich dachte, es würde sich um einen permanenten Allradantrieb handeln – nur manchmal fühlt sich das auf Schnee nicht so an. Wirkt eher, als würde der Vierradantrieb nur bei Bedarf zugeschaltet, wie früher bei der E-Klasse (?). Auch bei nasser Straße kommt der ML allerdings von der roten Ampel erstaunlich gut weg.


    Der Motor verfügt über eine sehr angenehme Laufkultur und wird nie aufdringlich laut. Natürlich brennt er keine Beschleunigungsfeuerwerke mit diesem Riesenkasten von Automobil ab, doch man kommt voran. Ich bin allerdings nie über 140km/h gefahren, denn der Verbrauch ist für einen Diesel einfach astronomisch – und da kommt bei mir irgendwie das Gefühl durch, dass es das nicht wert ist mit so einer Schrankwand 180km/h zu fahren - 15l/100km sollten kein Problem darstellen.


    Ich habe ihn bei viel Schneegestöber mit knapp unter 10l/100km bewegt – und da können wir lange mit Allrad, Gewicht und was weiß ich argumentieren, ich bleibe bei meiner Meinung, dass sowas nicht zeitgemäß ist! Sogar beim Rollmodus im Dorf mit 55km/h benötigt der Karren lt. Anzeige locker 8l. Mit dem Mini bin ich mit dem Diesel, den der ML brauchte, fast 2,5 mal so weit gefahren, aber der Vergleich ist wirklich unfair. ;)


    Die 7-Gang Automatik glänzt dabei mit, ihr habt es geahnt: Komfort, Komfort und Komfort. Die Schaltvorgänge gehen seidenweich vonstatten. Sobald sie allerdings zum Kickdown genötigt wird vollführt sie teils abenteuerliche Schaltvorgänge, die das Ganze Fahrzeug ins Wanken geraten lassen. Ich denke für diese Automatik muss man Mercedes-typisch erst ein Gefühl entwickeln, um sie entsprechend „sportlich“ bewegen zu können. Die Schaltpaddels am Lenkrad habe ich kaum genutzt, aber nach meiner Einschätzung reagiert die Automatik auch viel, viel zu langsam auf manuelle Schaltbefehle. Dass kann sogar die 6-Gang (die normale mit dem Wandler, nicht S-Tronic) aus dem A6 besser.


    Das Xenonlicht hingegen macht seine Arbeit wirklich hervorragend, gerade das Kurvenlicht ist immer wieder eine Freude und gehört hoffentlich in der Oberklasse bald zum Standard. Der Regensensor im Mercedes passt sich wie immer meinen persönlichen Vorlieben an das Scheibenwischen besser an als bei BMW und Audi, hier also ein klares, wenn auch kleines Plus für Mercedes.


    Das Comand-System ist mir einfach zu….. soll ich sagen langweilig? Viel zu viele Knöpfe, und trotzdem kann ich es nicht richtig bedienen. Hätte mein Beifahrer nicht zufällig rausgefunden, wie man die Navikarte zoomt, ich wäre gnadenlos an dieser Aufgabe gescheitert. Außerdem missfällt mir, dass viel zu wenige Informationen auf dem (irgendwie klein wirkenden) Bildschirm, z.B. über das Fahrzeug selbst, angezeigt werden. Das können BMW und Audi deutlich besser, aber ein Modellwechsel bei der M-Klasse wird hier wohl Abhilfe schaffen. Kurz: Beim BMW habe ich immer wieder Lust mit dem idrive zu spielen, bei Mercedes würde mir das nie passieren auf Grund der begrenzten Funktionen (ich muss doch mal eine FL S-Klasse fahren!).


    Pro
    - Komfort
    - Musikanlage


    Contra
    - Verbrauch
    - Gewicht
    - Fahrwerksabstimmung zu indifferent


    Fazit
    Ich bestehe darauf, dass solche Fahrzeuge einfach keinen Mehrwert ggü. einer vergleichbaren Limousine bieten. Und von außen ist der ML ja nun auch keine Schönheit. ;) Aber dafür hat er mich unbeschadet durch den norddeutschen Schneesturm gebracht.


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  • Vermieter: Europcar
    Abholstation: Wismar
    Rückgabestation: Wismar
    KM-Stand Abholung: ca. 18.000
    Gefahrene KM: 700
    Gebuchte Klasse: FDAR
    Erhaltene Klasse: LFAR
    Erhaltenes Fahrzeug: Mercedes Benz ML 350 CDI
    Motor: Sechszylinder-Diesel, 224 PS & 510 Nm
    Sonderausstattung: PDC v/h, BT-Telefonie, Licht-/Regensensor, Lenkradbedienung, Schiebedach aus Glas, Bi-Xenon mit Kurven- und Abbiegelicht, Tempomat, Volllederausstattung, Comand-System
    Bereifung: WR
    Durchschnittsverbrauch: 9,3l (BC) / errechnet: 9,4l
    Dauer: Wochenende
    Preis: LH CC für FDAR


    Da ich "ihn" nun wieder bekommen habe, spare ich mir neue Bilder. Hier noch einige Eindrücke zum ML:


    Das Fahrzeug ist mir immer noch zu groß :126: Fährt sich aber wie beschrieben sehr komfortabel. Die gute Ausstattung verhilft einem dazu auch lange Autobahnetappen schadlos zu überstehen. :118: Die Musikanlage ist ein Genuss gewesen, endlich ließ sich mal wieder richtig aufdrehen (ich war größtenteils allein unterwegs). Dem Motor würde sicherlich die Überarbeitung (s. E-Klasse) gut tun, 50Nm mehr stünden dem Fahrzeug gut zu Gesicht. Auch ansonsten merkt man immer wieder deutlich, dass ein Kickdown eher hinderlich ist beim Vortrieb, besser sollte man auf der Autobahn auf der Drehmomentwelle reiten, dann geht es fixer voran.
    Auch ist mir dieses Mal aufgefallen, dass analog zur 5-Gang Automatik auch bei der 7-G-Tronic manuell hochgeschaltet werden muss (innerorts z.B.), wenn man wirklich sparsam unterwegs sein will. Von allein kommt das System nicht darauf beim Dahinrollen mit Tempomat (58km/h) einen Gang zu wählen, der die Drehzahl kurz über Standgas hält. Irgendwie schade, hier müsste mal eine neue Abstimmung her. Oder die Automatik ist lernfähig und alle Vormieter waren digital unterwegs, das würde das zu Anfang doch recht unangenehm hohe Drehzahlniveau auch erklären.


    Der Motor selbst hat einen kernigen Klang, der niemals störend wirkt (anders als bei den altbekannten Vierzylindern). Den Allradantrieb habe ich nicht benötigt, das Wochenende war ja fast schneefrei :rolleyes: Einzig störendes Feature des Cockpits ist nach nun 1300km auf diesem ML das viel zu große Lenkrad. Irgendwie liegt das nicht gut in der Hand, ich mag kleine Sportlenkräder lieber.


    Abschließen gilt mein Dank meiner Stammstation, Wünsche (mal wieder) übererfüllt und viel mehr erhalten, als ich für FDAR erwarten kann - sowohl motorseitig, als auch ausstattungsmäßig.