Es hätte es schönes Wochenende werden können, doch es kam anders.
Heute ist bei mir in Sachen Sixt so ziemlich alles auf einmal schiefgegangen, was überhaupt passieren kann. Ich garantiere, dass alles exakt so verlaufen ist und keine Übertreibungen enthalten sind. Wer von der Länge abgeschreckt ist, dem sage ich: Es lohnt sich trotzdem. Und wie es sich gehört: Die Spannung steigert sich langsam und das Beste kommt zum Schluss.
- Um ca. 11:30 Uhr entschied ich mich spontan, für's WE noch eine LDAR-Reservierung zu tätigen. Abholzeit sollte schon zwei Stunden später sein, und um sicher zu sein, dass die Station auch wirklich LDAR "vorrätig" hat, habe ich ausnahmsweise mal über die Hotline reserviert (zum ADAC-Tarif). Dass Online- und Offline-Tarife nicht identisch sind, war mir soweit klar. Deshalb wunderte ich mich auch nicht, dass der mir genannte Preis ca. 10 EUR niedriger als der Online-Preis sein sollte (obwohl ich es eher andersrum erwartet hätte).
- Als ich mir dann später die Reservierungsbestätigung ausdruckte merkte ich auch, woran das lag: Es war weder Vollkasko- noch Insassenversicherung (eigentlich ja Standard beim ADAC) mit drin. Ich wurde zwar gefragt, ob ich Winterreifen möchte, von Versicherungen war aber nie die Rede. Also doch ab ins Internet und im Online-Checkin die Versicherungen nachgebucht: Der Endpreis war jetzt ca. 90 EUR höher als der Online-Preis, was natürlich nicht in Frage kam. Da ich nun ja aber wusste, dass LDAR verfügbar ist habe ich entsprechend nochmal online reserviert und ins Bemerkungsfeld geschrieben, warum ich doppelt gebucht habe. Um den Vorgang nachvollziehbar zu halten, habe ich die alte Resi erstmal nicht storniert.
- Abholung: An der Station war zwar tatsächlich LDAR verfügbar (weißer 535i GT), aber offenbar nicht für mich. Außerdem noch ein ML 350 CDI. Mein Auto (X5 30d) musste erst noch vom angrenzenden BMW-Implant geholt werden, was "ca. 5 Minuten" dauern sollte. Im Endeffekt wurden daraus mehr als 20. Machte aber nichts, denn es gab noch ein anderes Problem:
- Die RA erkannte zwar direkt, dass ich zwei Reservierungen hatte und verstand auch den Grund dafür, machte dann aber einen verhängnisvollen Fehler: Sie löschte die falsche. Jegliche Versuche, die alte Resi zurückzuholen scheiterten. Zeitweilig standen bis zu drei RAs vorm PC und versuchten ihr Glück, schließlich nach ca. 20 Minuten (wirklich keine Übertreibung) klappte es dann doch. Es wäre wahrscheinlich schneller gegangen, wenn ich meinen Laptop ausgepackt hätte und nochmal per UMTS online gebucht hätte.
- Mittlerweile stand auch der BMW X5 vor der Tür, fertig zum Einsteigen. Das bemerkte auch eine der RA und es entwickelte sich folgendes "internes" Gespräch, das ich von der angrenzenden Sitzgruppe aber Wort für Wort mitbekam:
RA 1: Oh, ein X5, da fällt mir was ein, warte mal eben...
RA 2: Was denn?
RA 1: [tipp tipp] Guck mal hier die Reservierung von Herrn Meier nachher [zeigt auf den Monitor].
RA 2: "Wunsch: BMW X5", na das passt ja.
RA 1: Zieh den ML rein.
RA 2: Ok.
RA 1: Ähm, Herr Kirroyal, es wird jetzt doch der ML, bei dem BMW leuchtet, ähh, so eine Warnlampe, den können wir nichtmehr rausgeben. (Auch wenn man das Gespräch vorher nicht mitbekommen hätte, merkte man am Tonfall eindeutig, dass einem hier unverblümt ins Gesicht gelogen wurde.)
Ich: Ja, ok, den ML nehm ich auch gerne. (Was keine Lüge war, denn ob X5 oder ML war wir ziemlich egal. Ansonsten hätte ich mal nachgefragt, ob es mittlerweile zum guten Ton gehört, Kunden so offensichtlich anzulügen)
- Als ich dann endlich einsteigen wollte, ließen sich die Türen nicht per Fernbedienung öffnen. Als Konsequenz standen kurz darauf zwei RA vor dem Auto und versuchten ihr Glück, auch per Notschlüssel, was aber keiner hinbekam. Währenddessen ging ich ums Auto und suchte nach Schäden. Ich entdeckte nur den einen, der auch schon eingetragen war (Kotflügel hinten Beifahrerseite). Das sollte sich noch rächen. Schlussendlich funktionierte die FB dann doch auf einmal wieder, und ich konnte endlich (25 Minuten nach geplanter Zeit) losfahren.
- Meinen ersten Stopp legte ich schon 2 km weiter ein. Ich suchte die Bedienungsanleitung, weil ich nachlesen wollte, ob sich die FB wieder von selbst auflädt oder man die Batterien wechseln muss. Nachdem ich den gesamten Innenraum umgekrempelt hatte, fand ich die Anleitung schließlich im Reserverad unter der Bodenabdeckung im Kofferraum. Vielleicht ist das ja auch der normale Platz. Als ich dann wieder nach vorne ging sah ich erneut den Schaden am Kotflügel. Obwohl ich ja wusste, dass der Schaden eingetragen ist, schaute ich nochmal in den Mietvertrag, um mir ein "sicheres Gefühl" zu geben (so bin ich halt...). Und ich fiel fast aus allen Wolken: Dort war ein Schaden ab Kotflügel der Fahrerseite eingetragen. Die Beifahrerseite war nicht erwähnt. Und tatsächlich fand ich, nachdem ich die leichte Staubschicht entfernt hatte, auch auf der Fahrerseite einen Kratzer, der aber weitaus kleiner war als der auf der Beifahrerseite.
- Ich überlegte, ob ich zur Station zurückfahre oder das telefonisch regle, was bisher eigentlich auch immer gut geklappt hat. Also die Hotline angerufen und den Schaden nachgemeldet. Obwohl die Anmietung erst vor 15 Minuten war schien man mir dort nicht viel Glauben zu schenken - "Ich muss erst Rücksprache halten, moment... Es meldet sich grad keiner, sie bekommen gleich einen Rückruf." - "Ich kann auch zur Station zurückfahren." - "Nein, das brauchen Sie nicht." In den nächsten 10 Minuten gab es keinen Rückruf, also zur Station gefahren.
Ich: Ich habe gerade noch einen Schaden entdeckt, der nicht eingetragen ist. Ich hatte ihn schon vorhin gesehen, aber mit dem verwechselt, der eingetragen ist, der ist nämlich viel kleiner. Ich habe auch schon die Hotline angerufen...
RA 1: [zur anderen RA daneben] Gehst Du gerade mal mit raus?
RA 2: [leicht genervt] Warum denn?
Ich: [leichter genervt] Na, damit Sie sich das mal angucken können.
RA 1: Genau.
Gesagt, getan. Nach kurzem Blick das Fazit der RA: "Dann sind es zwei Schäden." Also wurde mein Mietvertrag genommen und kommentarlos auf der Rückseite vermerkt: "Kotfl BS Kratzer" inkl. Stempel und Unterschrift. Damit war die Sache für mich nun erstmal erledigt.
- Rückkehr nach Hause und es passte wirklich alles zusammen: Sixt-Rechnung von der letzten Miete im Briefkasten. Geöffnet und zum zweiten Mal stieg der Blutdruck an. Der ausgewiesene Rechnungsbetrag entsprach ca. dem 2,5-fachen des erwarteten. Grund Nr. 1: Ich habe das Auto angeblich mehr als einen Tag zu spät abgegeben, bin dabei bei einer Einwegmiete ganze 0 Kilometer gefahren und habe das Auto trotzdem mit einem höheren Kilometerstand abgegeben (echt!). Es stimmte wirklich garnichts. Und Grund Nr. 2: Ich hätte angeblich außerhalb der Öffnungszeiten angemietet. Das würde aktuell auch stimmen, nur zum Zeitpunkt der Anmietung vor einer Woche hatte die Station ihre Öffnungszeiten noch nicht verkürzt. Das ließ sich dann aber ausnahmsweise alles recht schnell telefonisch klären, die Rechnung wurde geändert.
- Oh, da war ja noch was: Der Rückruf wegen der Schadensnachmeldung. Der erfolgte um ca. 16 Uhr, also gut zwei Stunden später. Und was jetzt kam, setzt dem ganzen die Krone auf und hat mir das Wochenende letztendlich komplett verdorben:
RA: Es geht um ihre Schadensmeldung.
Ich: Das ist schon alles erledigt, ich bin dann doch zur Station gefahren, das hat mir mit dem Rückruf etwas lange gedauert.
RA: Und was hat man an der Station gesagt?
Ich: Man hat den Schaden auf dem Mietvertrag vermerkt.
RA: Das sehe ich hier im System jetzt aber nicht.
Ich: Handschriftlich vermerkt. Mit Stempel und Unterschrift.
RA: Es hätte aber auch ins System eingetragen werden müssen.
Ich: Wissen Sie, das ist mir jetzt ziemlich egal. Ich habe es hier Schwarz auf Weiß vor mir.
RA: Steht denn da auf Ihrem Mietvertrag auch, dass Sie den Schaden nicht verursacht haben?
Ich: Äh, nein?!
RA: Sehen Sie, das könnte nämlich auch bedeuten, dass an der Station vermerkt wurde, dass dort ein zusätzlicher Schaden ist und Sie den verursacht haben.
Ich: [Sprache verschlagen]
RA: Sie bekommen dann kurz nach Rückgabe Post von der Schadensabteilung, dann müssten Sie sich bitte nochmal dazu äußern.
Das war's.