BMW 116i | Vermieter: Sixt
Station: Dresden BMW NL
gebuchte Klasse: CPMR
erhaltene Klasse: CPMR
erhaltenes Fahrzeug: BMW 116i
Erstzulassung: 11/2009
Kilometerstand Anfang: 6618
gefahrene Kilometer: 709,1
Leistung: 90 kW / 122 PS
Hubraum: 1995 cm³
Bereifung: Winterreifen, max. 210 km/h
Bruttolistenpreis: ca. 32.500 €
Durchschnittsverbrauch: nach BC: 10,0 l, berechnet: 10,3 l
Mietdauer: 19.02.2010 (Fr) 12:00 - 21.02.2010 (So) 15:00 Uhr (Briefkastenabgabe)
Preis: Sixt-Online, Soderangebot
Das wird nun also mein erster Bericht. Da die Miete noch vor meiner Anmeldung hier im Forum stattfand, habe ich erst mit einem Bericht gezögert. Ich denke aber, dass dieser Bericht eventuell hilfreich ist und für manche nun auch der Kleinste aller BMW kein No-Go mehr darstellt.
Übernahme
Als BMW-Fan macht man wohl nichts falsch, wenn man beim (leider hier einzigen) BMW-Implant bucht. Ich wollte unbedingt mal den 116i mit dem 2-Liter-Block fahren, den BMW seit März 2009 an Stelle des unpassend schlappen und laufunruhigen 1,6 Liters anbietet. Mein 116i (der eigentlich ohnehin ein 118d werden sollte) im Juli 2009 hatte leider noch diesen miserablen 1,6 Liter DI. Da habe ich locker ignoriert, dass es am Flughafen auch spielerisch mal einen A3 2.0 TDI oder (seltener) 1.4 TFSI gibt.
Pünktlich um 12 Uhr und natürlich nach einem kurzen Parkplatz-Check war ich am Schalter und wurde gleich freundlich begrüßt. Mir bot man sofort einen A3 an, den ich jedoch dankend ablehnte (scheinbar hätte man mir den gleich beschafft, auf dem Parkplatz war er jedenfalls nicht zu sehen). Ein 1er sollte es also werden und so freute ich mich, dass es der 116i wurde (ist auch mal eine neue Erfahrung :D). Den 116d, wovon zwei in identisch guter Ausstattung dastanden, wollte ich nicht unbedingt - es war ohnehin keine lange Strecke geplant. Bei einem 120d wäre ich natürlich schwach geworden...
Zum Fahrzeug
Wenn ich ein Fahrzeug übernehme, muss ich die Mängelliste wohl immer gleich erweitern. Im Falle des entgegengenommenen 116i, praktischerweise im sensiblen Saphirschwarz Metallic, fielen gleich zwei Ätzflecke (wahrscheinlich von Vogelkot) sowie mehrere starke Kratzer auf. Besonders hinten rechts an der Fondtür bzw. am hinteren Kotflügel fiel ein recht offensichtlicher Schaden auf. Damit dieser bei nicht gebuchter VK eventuell gar mir angelastet werden würde, ging ich natürlich gleich rein und stieß zum Glück gleich auf Verständnis. Bezüglich der Schadensaufnahme hat sich bei mir noch jeder sehr freundlich verhalten.
Nachdem diese Sache geklärt war, konnte es gleich losgehen. Der 1er war mir schon längst bekannt und auch der Unterschied zu einem 3er ist nicht riesig. Vorn findet man schnell seine Sitzposition, die sich im 1er angenehm niedrig einrichten lässt. Sofort fiel mir das neue Navi Business auf, dessen Layout nun dem ebenfalls neuen Navi Professional angelehnt ist. Die Bedienung läuft tadellos! Auch ist es wunderbar ablesbar. An die Tasten rund um den Controller gewöhnt man sich schnell, so dass man diese nach kurzer Zeit auch blind bedienen kann. Also schnell noch den USB-Stick in den dafür vorgesehenen Port gesteckt und den Motor mit Knopfdruck gestartet - es kann losgehen...
Recht leise nagelt der 2.0-Liter-Reihenvierer mit Benzin-Direkteinspritzung sein Konzert. Mal wieder einen Benziner zu fahren, hat auch seine angenehmen Seiten, sofern die Tankstelle noch nicht ruft. Den Hubraumgewinn spürt man ab dem ersten Einkuppeln: Der 2-Liter-Motor läuft deutlich stämmiger als der anfahrschwache 116i mit dem 1,6 Liter DI. Im Fahrzeugschein stehen 122 PS, die ich aber nach oben korrigieren würde. In der Tat fühlt sich der gedrosselte 2-Liter-Benziner (fast) wie ein 118i an, der ebenso auf den 2-Liter-Block vertraut. Mit immerhin 185 Nm bei 3000-4250 U/min (Werksangabe) fällt das niedertourige Dahingleiten leicht, die Schaltempfehlung (bei knapp über 2000 U/min in den nächsten Gang) wird dabei gern beachtet. Der 1er lässt sich sowieso knackig schalten. So stand nach einer ausgewogenen Fahrt (Stadt/Land/AB bis 140 km/h) eine 6,2 im BC. Ich wusste aber natürlich, dass es nicht dabei bleiben würde.
Was dann folgte, waren Autobahn- und Stadtfahrten (Berlin mit Sonntagsfahrern und dämlichen Ampelschaltungen). Auf der Autobahn wurde sich zwar an das teilweise vorherrschende Tempolimit gehalten (Autobahn A14), aber auf den freien Strecken waren oft 200-220 km/h nach Tacho drin. Der Verbrauch ginng schnell bis 10 Liter und blieb dann auch bis zum Schluss in der Nähe der 10,0-Liter-Marke. Für die Fahrleistungen finde ich das völlig okay. Mein erster 116i, noch ohne DI, hatte sich rund 11 Liter gegönnt - und da war ich langsamer unterwegs.
Der 1er liegt auch noch dann gnadenlos gut und sicher in der Spur, lässt sich mit seiner präzisen und direkten Lenkung (beim MW ohne Servotronic) zielgenau führen. So verabschiedete ich mich schnell von einem günstigen Verbrauch, nahm dies aber auch gern in Kauf. Mich erfreute, dass der 116i auch oberhalb von 5000 U/min nicht einknickte und bereits ab 3000 U/min im 6. Gang (der theoretisch bis Tacho 275 km/h reicht, so lang ist er übersetzt) ordentlich durchzieht. Ich denke, ziemlich viele haben verwundert geschaut, als sie das 116i-Emblem gerade noch so erkennen konnten. Im 1er sind hohe Geschwindigkeiten kein Problem, er bleibt auch bei 200 km/h noch relativ leise und bringt auch dank der sehr guten Bremsen ein hohes Sicherheitsgefühl mit sich. Der A3 ist da schon eine Spur heikler, da dieser gern mit dem Heck eindreht und nachher mit dem Untersteuern beginnt. Der 1er bleibt da völlig neutral.
Wer viel Platz sucht, liegt mit dem 1er verkehrt - der A3 bietet als Sportback mehr Platz für Mensch und Gepäck. Für Kleingewachsene wie mich reicht es völlig, ich bekomme auch hinten noch keine Atemprobleme, aber als Reisewagen ist er schlichtweg nicht prädestiniert. In meinem Falle sollte er aber auch nur das Fahrerauto spielen. Und das kann er wirklich sehr gut - vor allem dank seiner großzügigen Ausstattung, die lediglich einen Tempomaten (für ewig lange Baustellen und Tempolimits) und Sportsitze (für lange Strecken sehr vorteilhaft) vermissen lässt. Das GSD erwies sich im Winter als unnötig, auch wenn die kleine Brise für etwas Abwechslung zur Klimaautomatik sorgt und es bei vorgezogener Blende für Licht in der 1er-Höhle sorgt. Das Xenonlicht ist wirklich gut, für ein "sehr gut" fehlt es aber an Reichweite, auch beim Fernlicht. Die Sitzheizung spricht sehr schnell an und ist in 3 Stufen wählbar. Bei Stufe 3 ist der Hintern schnell getoastet, Stufe 1 bietet sich auch für mehr als nur ein paar wenige Minuten an. Über das Sportlederlenkrad braucht man nicht viele Worte verlieren - es liegt wunderbar in der Hand, ist ausreichend dick und schaut dazu auch noch edel aus. Mit Multifunktion (Pflicht bei Navi) gehen Radiofunktionen leicht von der Hand. A pro po Radio: In der kleinen Höhle macht sich durchaus ein annehmbarer Sound breit. Für mich klang es schon fast nach dem kleinen Hifi-Soundsystem, vielleicht war der Bass aber einfach nur passend eingestellt. Im 1er dürfte es wohl noch das Radio Professional sein. Der USB-Anschluss macht sich auch immer gut. So entgeht man den ständig wiederholenden Radioprogrammen.
Und so reise ich noch entspannter ans Ziel - schließlich sollte das jeder MW vollbringen können.
Ein BMW besteht natürlich nicht nur aus Motor und Ausstattung, sondern auch aus dem knackigen Fahrwerk. Selbst ohne Sportfahrwerk sind sportliche Ambitionen erkennbar. Auf kurzen Wellen stuckert er mal ganz leicht, ist ansonsten aber ausgewogen gefedert. Für meine Begriffe ist er nicht zu hart, dem wirken allein schon die 195mm breiten 16"-Winterräder mit recht hohem Querschnitt entgegen. Der Heckantrieb macht sich mit jeder Lenkbewegung bemerkbar: Keine Antriebseinflüsse in der Lenkung! Auch die Traktion ist gut, das Handling dank 50:50 Verteilung sowieso...
Fazit:
Der 116i darf es gerne wieder sein. Nachdem ich nach den zwei 116i-Vorgängern (1,6 Liter ohne DI mit 115 PS, 1,6 Liter mit DI mit 122 PS) sehr enttäuscht und an der Tankstelle geprellt wurde, macht dieser wieder Freude. Zwar ist der Verbrauch nicht gering, aber viel einfacher zu sparsam zu fahren als die von uns schon oft verscholtenen 116i (mit 1,6 Liter). Möchte man die Pferde tanzen lassen, dann fällt der Verbrauch bei spürbar besseren Fahrleistungen auch nicht höher aus als beim hubraumschwächeren Vorgänger. In meinen Augen ist der 116i nun ein "118i light", der zwar emotionslos läuft, aber auch schon für eine Menge Spaß sorgen kann.
Bilder