Vermieter: SIXT
Station: Dresden Flughafen DRS
gebuchte Klasse: CPMR
erhaltene Klasse: CPMR
erhaltenes Fahrzeug: Audi A3 2.0 TDI Sportback (5-Türer)
Erstzulassung: 13.04.2010
Kilometerstand Anfang: 8696 km
Kilometerstand Ende: 9285 km
gefahrene Kilometer: 589,1 km
Fahrprofil: 40% flott, 60% ruhig; ca. 50 % Autobahn, 10% Stadt, 40% Überland
Leistung: 103 kW/140 PS bei 4200 U/min
Drehmoment: max. 320 Nm bei 1750-2500 U/min
Hubraum: 1968 cm³
Zylinder: 4/Reihe
Vmax: 210 km/h
0-100 km/h: 9,1sek.
Leergewicht: 1435 kg
Bereifung: Ganzjahresreifen 225/45 R17, Goodyear Eagle Vector
Bruttolistenpreis: 34.105 €
Durchschnittsverbrauch: 5,9 Liter/100 km (berechnet)
Mietdauer: 21.05.2010 (Fr) 15:30 - 24.05.2010 (Mo) 08:30 Uhr
Ausstattung:
Perleffektlackierung Phantomschwarz
Sitzbezug schwarz-silber
Dekoreinlagen Micrometallic platin
Xenon plus
Dachreling, Aluminium eloxiert
All-Season-Reifen 245/45 R17
Reifendruckkontrollanzeige
Durchladeeinrichtung inkl. Mittelarmlehne hinten
Komfortklimaautomatik
Lichtpaket
Multifunktions-Sportlederlenkrad
Mittelarmlehne vorn
Sitzheizung für die Vordersitze
Geschwindigkeitsregelanlage
Navigationssystem mit MMI-Bedienlogik
Übergabe
Bei mir sollte es mal wieder etwas Kleines, Kompaktes werden. Hier am Flughafen gibt es stets ein reichliches Angebot an CPMR-Fahrzeugen. Ich malte mir schon aus, einen der sehr gut ausgestatteten 120d ergattern zu können. Dass mir 2 Tage vorher alle Hoffnungen aus den Wind geschossen wurden, war angesichts der Alternativen okay. Zunächst sollte es ein magerer 118d werden. Zum Glück habe ich mir vorher schon eine passende Alternative ausfindig gemacht: Den A3 2.0 TDI Sportback mit Xenon-Scheinwerfern. Es wurde sofort nachgeschaut und mein Wunsch konnte erfüllt werden. Es ist schon ewig her, dass ich das letzte Mal den A3 bewegt habe...
Am Fahrzeug angekommen zeigte sich jedoch zunächst ein großes Problem: Der Vorbesitzer war starker Raucher - und das sieht man nicht nur im Aschenbecher, das riecht man auch! Ich meinte, dass exzessives Lüften (auch während der Fahrt) das Problem aus der Welt schafft. Leider unterlag ich da einem Irrtum. Am nächsten Tag hat man mir am Flughafen dann sofort helfen können und ein Spray im Innnenraum versprüht. Auch wenn der Wagen seinen verräucherten Geruch noch nicht losgeworden ist, so hat es dennoch etwas gebracht.
Zum Fahrzeug
Exterieur
Das Äußere offenbart keine Überraschungen. Den kleinen Ingolstädter kennen wir als praktischen Sportback schon seit 2004. Mit dem kleinen Facelift im Juli 2008 hat Audi die Optik mit LED-Tagfahrscheinwerfern aufgepeppt und modische Heckleuchten spendiert. Meines Erachtens steht ihm dies ausgezeichnet. Verwechslungen mit anderen Audi-Modellen sind nicht ausgeschlossen, aber man erkennt auf Anhieb, womit man es zu tun hat. Mir gefällt der 5-türige A3 mit seiner leichten Kombiform immer noch sehr gut.
Highlight des A3 sind die Xenon-Scheinwerfer. Die Leuchtweite ist mit 60-70 m angenehm groß, die Fahrbahn wird dabei homogen und hell ausgeleuchtet. Der rechte Fahrbahnrand wird dabei auch nicht vernachlässigt. Natürlich stehen sie dem A3 mit ihrem verspielten Design auch im deaktiverten Zustand wunderbar.
Für den edlen Eindruck sorgt der samtschwarze Perleffektlack Phantomschwarz. Abgerundet wird dies durch die eloxierten Aluniumdachleisten, welche leider schon Kontakt mit einem aggressiven Mittel gemacht haben und angelaufen sind. Sportlich muss ein A3 natürlich wirken. An diese Stelle tritt das Ambition-Ausstattungspaket mit den exklusiven 17"-Rädern, die dem A3 wunderbar stehen.
Interieur
Innen findet man sich auf Anhieb zurecht, nachdem man sich in die passend und keinesfalls zu eng geschnittenen Sportsitze fallen gelassen hat. In der Tat sitzt man auf Wunsch relativ niedrig, ohne dabei aber das Geschehen hinter der Frontscheibe vernachlässigen zu müssen. Man wird gleich von einem nicht zu groß dimensionierten und griffigen Multifunktions-Sportlederlenkrad erwartet. Die Materialien sind hauptsächlich robust und sachlich, die Verarbeitung kann aber wirklich überzeugen.
Durchaus verwirrend ist der Materialmix an den Türtafeln, wo man gut und gerne 5 verschiedene Oberflächen entdecken kann. Was soll's: Es ist funktionial und trotzdem auf seine Weise ansehnlich. Etwas übertrieben hat es Audi schon eher bei der Mittelkonsole. Braucht es die zwei Bügel dort wirklich?
Karosserie/Platzangebot
Der A3 misst lediglich 4,30 m und basiert auf der allseits bekannten Golf-Plattform. Viel kann man also nicht erwarten. Allerdings enttäuscht er nicht. Im Heck verstaut man sein Gepäck recht problemlos, da immerhin 370 Liter zur Verfügung stehen. Notfalls lässt sich die Rückbank noch assymetrisch teilen, optional gibt es eine Durchladevorrichtung. Die Ladekante ist relativ hoch, aber dank der relativ breiten und hoch öffnenen Heckklappe ist eine hohe Funktionalität gegeben.
Im Inneren könnte es etwas kneifen, wenn man weitaus größere Fahrzeuge gewohnt ist. Es fehlt in erster Linie an Innenraumbreite und es kommt schnell das Gefühl der Enge auf, da die Dachlinie dynamisch flach gehalten ist. Übergroße Passagiere sitzen besser vorn. Dort können sie dank des großen Verstellbereiches die Beine lang machen. Allerdings haben dann die Passagiere hinten wahrlich keinen Platz mehr. Sind die Vordersitze moderat eingestellt, reicht der Platz dagegen auch für längere Strecken. Im Bild wäre das der Fahrersitz, der Beifahrersitz wurde dagegen weit nach hinten gestellt und hinterlässt im Fond einen unzureichenden Knieraum.
Wirkich positiv ist die Übersichtlichkeit. Einparken stellt auch ohne PDC kein Problem dar. Es mag sein, dass man die Welt nach dem unübersichtlichem Schiff namens "5er GT" etwas anders sieht...
Antrieb/Fahreigenschaften
Frontantrieb, Frontmotor - Grundvoraussetzung für eine Spaßbremse? Mitnichten! Der A3 gehört immer noch zur sportlicheren Wahl in der Kompaktklasse, erst recht mit dem Ambition-Sportfahrwerk. Das reagiert zwar immer mal etwas trocken und neigt zum Hoppeln auf kurzen Wellen, aber Audi hat dieses Problem im Laufe der Jahre hinreichend eingedämmt. Ambitionierte Fahrer würden es eher als knackig-straff einordnen, ohne aber auf Komfort verzichten zu müssen. Für einen Alltagswagen ist das ein idealer Kompromiss.
Für Freude sorgt aber in erster Linie der drehfreudige und spontan ansprechende 2 Liter Common-Rail-Dieselmotor. Dank der kurz übersetzten Gänge 1 und 2 in Kombination mit dem hohen Drehmoment von 320 Nm zwischen 1750 und 2500 U/min haben die weichen Ganzjahresreifen Marke Goodyear bei etwas zügigerer Fahrweise ordentlich zu kämpfen, die Traktion fällt mehr als bescheiden aus. Aber man kann den Grad der Geräuschentwicklung der 17"-Pneus perfekt durch die präzise Kupplung bestimmen. Hinzu kommt noch das knackig-präzise Sechsgang-Schaltgetriebe mit seinen kurzen Schaltwegen und der Wunsch nach Automatik verblasst.
Die oberen Gänge sind dagegen deutlich länger abgestuft. Bei 4000 U/min liegen im 6. Gang schon Tacho 230 an! Bis dahin ist es allerdings ein weiter Weg, der Motor macht dann bereits ab 4200 U/min einen zähen Eindruck und schleppt sich schon ab 180 km/h nur mühselig voran. Der rote Bereich beginnt bei 4500 U/min, Dead-End liegt dann bei 5000 U/min. Bei dieser forcierten Fahrweise spricht der Verbrauch von 8,6 Litern eine deutliche Sprache: Wer Spaß haben will, muss zahlen.
Aber auch ohne Vollgasorgien kann der A3 2.0 TDI vollauf überzeugen. Das Handling ist sehr gut, die Lenkung wunderbar direkt und feinfühlig und die elektronischen Assiszenzsysteme wie ASR und ESP sind fahrerorientiert ausgelegt, so dass sie erst relativ spät feinregulierend eingreifen. Dankbarer Lohn der gemütlicheren Fahrweise sind rund 4 Liter Verbrauch über Land (70 %), Stadt (15 %) und Autobahn (15 %).
Was will man mehr? Bei Bedarf kann der A3 angenehmer Cruiser als auch sportlicher Heizölbrenner sein, der mit seinen 140 PS die meisten Leistungswünsche abdeckt.
Der Wunsch nach einem A4 kann dennoch aufkommen, wenn man es etwas schneller mag. Im A3 gestaltet sich das Reisen bei hohem Tempo als geräuschintensiv, auch bedarf die sehr direkte Lenkung eine hochkonzentrierte Fahrweise. Das Fahrwerk mit Multilink-Hinterachse kann auch mal frech etwas das Heck in die Kurve rücken, bevor der 1,4 Tonnen schwere Audi sanft untersteuernd die weitere Kurvenfahrt zunehmend verweigert. Der Grenzbereich ist allerdings für einen Kompakten sehr hoch angesiedelt, so dass nur bei digitaler und sogleich unvernünftiger Fahrweise Probleme bezüglich des Fahrverhaltens auftreten können. In der Summe bleibt der sportlich-sichere Eindruck bestehen.
Technik/Bedienkomfort
Sehr viel gibt es nicht zu berichten, da dem A3 hauptsächlich nur das kleine Navigationssystem mit MMI-Bedienlogik spendiert wurde. Die Bedienung erfordert selbst Kennern des System immer wieder volle Konzentration ab. Die Ablesbarkeit ist generell eher schlecht und die Bedienung erfolgt ausschließlich über die Mittelkonsole. Da der Bildschirm nur monochrom gehalten und relativ weit unten platziert ist, ist eine Bedienung während der Fahrt absolut nicht zu empfehlen. Das Navi weist seinen Weg sehr zuverlässig und arbeitet schnell, auch wenn die BMW-Navis spürbar schneller sind. Navigationshinweise werden wahlweise im zentralen Informationsdisplay (FIS = Fahrerinformationssystem) klar und deutlich angezeigt.
Dort finden auch diverse andere Informationen ihren Platz. Schön: Die gegenwärtige Tachogeschwindigkeit kann groß und deutlich angezeigt werden. Das ist auch gut so, da die Tachoeinheit mit ihrer feinen Skalierung unnötig verwirrt.
Ein großer Nachteil des Navi-A3 ist der gesperrte CD-Player. Was nützt mir da die MP3-Funktion? Dass der A3 einen AUX-IN-Anschluss hat, bringt mich nicht weiter...
Zumindest der Klang erheitert wieder, wobei aus den Boxen dann auch nur ständig wiederholende Radiomusik trällert. Also schnell wieder aus damit...
Die Bedienung im A3 ist nicht überall optimal gelöst. So liegt die Klimabedienung sehr niedrig. Noch weiter unten findet man die Sitzheizung mit ihren drei wählbaren Grillstufen wieder. Zum Glück ist kein Winter mehr...
Viel besser gelöst ist der Tempomat. Hierbei dient ein zusätzlicher Hebel am Lenkrad, dessen Funktionsweise schnell in Fleisch und Blut übergeht.
Fazit
Es war mal nach knapp 2 Jahren Abstinenz wieder eine Freude, den kleinen Ingolstädter fahren zu können. Auch wenn der A3 einen insgesamt nüchteren Eindruck macht: Für Fahrspaß ist gesorgt. Es muss aber der 2.0 Liter große Common-Rail-TDI unter der Motorhaube werkeln, wenn Fahrfreude und Verbrauch in Einklang stehen sollen. Das Sparpotenzial des 2.0 TDI hat mich erneut überzeugen können. Mein Wunsch wären noch passende Sommerräder für deutlich bessere Traktion.
A3? Gerne wieder!