"Angebliche Ausbeutung"

  • Hallo!


    Ich bin neben meinem Studium als Fahrer bei Europcar tätig und lese hier schon seit geraumer Zeit mit.


    Sicher, an sich ist Europcar ein gesichtsloser Großkonzern, wo es zwangsläufig strenge Reglementierungen und Einsparungen gibt.


    Von Ausbeutung ist an unserer Station nichts zu merken. Bei uns ist die Bezahlung aufgrund der Abgeschiedenheit ( mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder Fahrrad schlecht zu erreichen) etwas besser. Im Vergleich zu anderen Jobs ist der Stundenlohn zwar sehr gering, was aber angesichts der anfallenden Arbeit, dem Arbeitsklima und den netten Kollegen bzw. Vorgesetzen, wirklich in Ordnung geht.


    Ich spreche nicht nur für mich, sondern auch für alle Fahrerkollegen an meiner Station, wenn ich sage, dass wir sehr viel Spass an unserem Nebenjob haben und mit keinem Job tauschen würden. Von Ausbeutung keine Spur. Ich war auch mit dem System "Gehste Arbeiten, gibts Geld,wenn nicht, dann nicht." sehr zufrieden, weil man dadurch sehr flexibel war. Wenn man spontan keine Zeit oder Lust zum Arbeiten hat, fragt man einen Kollegen, ob er einspringt und die Sache ist erledigt oder man meldet sich im vorraus ab und die RSA kümmert sich um Ersatz. Wir betrachten die Arbeit als Fahrer eher als einen netten Zeitvertreib, bei dem man ausnahmsweise mal nicht ärmer wird.


    Diese Geschichte scheint aber insofern Nachwirkungen zu haben, dass uns jetzt bezahlter Urlaub zusteht ( afair 21 Tage pro Jahr) sowie Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. In meinen Augen nicht nötig, aber als Sahnehäubchen zum fast perfekten Minijob gern genommen.


    :202:

  • Mal ganz ehrlich: Wir sind total flexibel, haben keine Verpflichtungen, können arbeiten wann und wie oft wir wollen, haben viele Freiheiten, fahren schöne Autos ( für die hier viele ein Heidengeld ausgeben. :-D ) und haben viel Spass an der Arbeit. Also ich sehe da keinen Grund zur Klage. Und Urlaub oder Lohnfortzahlungen gibts bei anderen Aushilfsjobs ( Kellner etc...) auch nicht.


    Btw: Im vorraus unterschreibt man doch einen Arbeitsvertrag, weiß also wie hoch der Stundenlohn ist. Aber dann klagt man, weil man 78 Stunden für 398€ arbeiten muss?

  • In der Theorie sind es 20 oder 21 Tage Urlaub. Dieser muss jedoch en bloque genommen werden. Ausgezahlt wird dann eine Pauschale auf Grundlage der vorangegangenen 6 Wochen. Arbeitet man in diesem Zeitraum 2 Mal pro Woche, wird der Betrag dem entsprechend, 3 Wochen à 2 Tage berechnet. Arbeitet man 3-4 Mal die Woche, sind es dementsprechend 9-12 Tage, die ausgezahlt werden usw.

  • Ich greife mal diesen Beitrag auf nachdem ich auch einen Grossteil des vorangegangenen Beitrags gelesen habe und möchte hier doch das Wort angeblich in der Überschrift gestrichen wissen.


    Europcar zahlt 5.11 Euro an Fahrer , Counteraushilfen bekommen mehr. Allerdings wurden alle Verträge der Aushilfen auf zwei Jahre beschränkt um sich der sozialen Verantwortung zu entziehen.


    Ich selbst war 10 Jahre bei diesem Unternehmen beschäftigt und kenne jede Verfahrensweise im Detail und strebe nun den zweiten und dritten Prozess gegen das Unternehmen Europcar an da selbst nach einem Jahr nach Betriebszugehörigkeit nicht alle Zahlungen bei mir eingegangen sind.


    Ich hab mich hier zwar grad erst angemeldet aber wenn hier solch ein sensibles Thema diskutiert wird sollte auch jemand der Hintergründe kennt auch zu Wort kommen dürfen nicht nur der Kunde , der im Vordergrund das Fahrzeug und den Service sieht .


    Mit ein wenig Ironie kann ich mir das nicht verkneifen :202:

  • Ich hab mich hier zwar grad erst angemeldet aber wenn hier solch ein sensibles Thema diskutiert wird sollte auch jemand der Hintergründe kennt auch zu Wort kommen dürfen nicht nur der Kunde , der im Vordergrund das Fahrzeug und den Service sieht .

    Gerne - solange es dabei sachlich verläuft und keine Firmeninternas oder gar Rufschädigung dabei in Betracht gezogen werden, steht einer entsprechenden Diskussion sicher nichts im Wege.


    Willkommen on Board

  • Guten Morgen,


    also ich war auch mal Fahrer bei einer AV, bei uns gab's auch 6€. Da ich das aus freien Stücken heraus gemacht hab und mir schon vor der Unterschrift der Stundenlohn bekannt war, war das für mich in Ordnung. Lohnfortzahlung im Krankheitsfall bekommst Du natürlich nur, wenn Du nen gelben Schein einreichst (das ist jetzt so und war früher nicht anders!) Es hätte nactürlich auch andere Möglichkeiten gegeben, Burger wenden, kellnern usw., aber bei der AV stimmte halt alles: flexible Abeitszeiten, super Kollegen und Vorgestzte und hin und wieder auch mal ein nettes Auto! Für 6€ gibt's auch schlechtere Jobs! Und darüberhinaus macht's Spass!