Schlechtes Gewissen! US-Touristin zahlt nach 12 Jahren Kölner Knöllchen

  • Eine Touristin besucht Köln, bekommt wegen Falschparkens einen Strafzettel, reist wieder in die Heimat ohne zu zahlen. Sowas kommt vor. Doch die US-Amerikanerin Julie H. wurde von ihrem schlechten Gewissen geplagt. Sie bekam ihr Kölner Knöllchen im Jahre 1996! Und jetzt schickte sie 100 US-Dollar an die Kölner Polizei – und ein handgeschriebenes Geständnis.


    Julie H. aus Drager im US-Bundesstaat Utah war vor zwölf Jahren mit ihrer Familie nach Köln gereist. Um die Stadt kennenzulernen, hatten sie sich einen Wagen gemietet. Den stellte Julie ins Parkverbot, bekam ein Knöllchen über 50 DM an den Scheibenwischer geklemmt – zu zahlen an die Stadtkasse Köln. Damit hatte die Touristin nicht gerechnet.


    „Ich war argern mit das“, schreibt sie zwölf Jahre später in schönstem Ami-Deutsch, „so ich habe das bezahlen nicht“. Stattdessen gab Julie das Auto einfach wieder bei der Mietfirma ab, nahm das Knöllchen ohne zu zahlen mit nach Amerika – quasi als Souvenir.


    Das hat funktioniert: Zwischen Julie und dem Falschparken in Köln liegen 8000 Kilometer und mittlerweile 12 Jahre. Doch die Ordnungswidrigkeit lässt der Frau aus Utah einfach keine Ruhe.


    Am 19. Mai dieses Jahres bringt sie in Drager einen Brief zur Post. Inhalt: ein Scheck über 100 US-Dollar und das Geständnis. Am 26. Mai kommt die Sendung bei den Kölner Beamten an. Die staunen nicht schlecht: „Liebe Köln Polizei“, heißt es in dem Schreiben, „im August 1996, wir wären in Köln.“ Sinngemäß erklärt die US-Amerikanerin dann weiter, dass sie damals den Wagen außerhalb einer Parkfläche abgestellt hatte und deshalb das Knöllchen bekam.


    „Jetzt, ich woll das Parkingkarten bezahlen.“ Und da das Ganze schon so lange her ist, will Julie es nicht bei den umgerechnet 25 Euro belassen. „So ich denke $ 100 ist o.k.“ Polizeisprecher Wolfgang Baldes: „Auch wenn es etwas spät kommt. Wir haben uns sehr über die Reue gefreut. So etwas kommt nicht jeden Tag vor.“


    Die Sache ist ohnehin seit elf Jahren verjährt. Julie H. bekommt den Scheck zurück. Und natürlich einen netten Brief von der Polizei. Was auch für Julie besonders wichtig ist: „Ich fühle besser jetzt.“


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