AUTO BILD: Städte kapitulieren vor Zweite-Reihe-Parkern

  • Weniger Kontrollen wegen Geldnot / Ramsauer fordert konsequentes Durchgreifen / Düsseldorf geht konsequent gegen Chaos-Parker vor
    Trotz vieler Unfälle, die durch Zweite-Reihe-Parker verursacht werden, gehen immer weniger Kommunen gegen das Problem vor. Das berichtet AUTO BILD in der am Freitag erscheinenden Ausgabe (Heft 45/2010). Grund für das lasche Einschreiten gegen Chaos-Parker und in zweiter Reihe stehende Lieferanten ist vor allem die anhaltende Geldnot in den Kommunen.


    Dass das Parken in zweiter Reihe für Verkehrsteilnehmer große Gefahren birgt, zeigen zwei aktuelle Fälle aus Berlin und Potsdam: Innerhalb von nur einer Woche verunglückten Ende Oktober dort zwei Radfahrer tödlich, weil sie in zweiter Reihe parkenden Autos ausweichen mussten. Trotz der klammen Kassen fordern deshalb immer mehr Politiker ein härteres Durchgreifen gegen die Falschparker. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) gegenüber AUTO BILD: „Jeder Autofahrer hat sich an die Verkehrsregeln zu halten. Dazu gehört, dass Parken nur auf den dafür vorgeschriebenen Flächen erlaubt ist. Wer durch Fehlverhalten Leib und Leben anderer gefährdet, muss mit entsprechenden Konsequenzen rechnen.“


    Mit positivem Beispiel geht Düsseldorf voran: Seit November 2001 leistet sich die Stadt für seine Ordnungshüter eine Flotte von 24 Motorrollern. Die Beamten patrouillieren im Innenstadtbereich und leiten jährlich 37.000 Ordnungswidrigkeitsverfahren ein, in 2.500 Fällen wird abgeschleppt. Sebastian Veelken vom Düsseldorfer Ordnungsamt spricht von einem Erfolgsbeispiel mit abschreckender Wirkung: Zweite-Reihe-Parken ist in Düsseldorf kein Problem mehr. Auch, dass die Rollerstaffel mehr kostet, als sie einbringt, sieht Veelken gelassen: „Verkehrssicherheit steht bei uns im Vordergrund.“


    Quelle: AUTO BILD