Carsharing-Radar 07|2016: Wie die Bahn wieder Kunden gewinnen will

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Carsharing bei Bahntickets inklusive

Der Deutschen Bahn rennen die Kunden weg. Nicht dass Deutschland plötzlich weniger verreist oder pendelt – im Gegenteil. Doch 2015 stiegen 40% mehr Fahrgäste auf Fernbusse um, Tendenz steigend. Die Bahn sieht sich also heftiger Konkurrenz ausgesetzt und will dem rasant wachsenden Fernbusmarkt an drei Stellen begegnen. 1.) Mit eigenen Fernbussen etwas vom Kuchen abschneiden, 2.) Preise und Service beim Kernangebot verbessern und 3.) Angebote für Kunden erweitern. Bisherige Kunden der Bahn steigen auf die Straße um, die Bahn möchte sie dahin begleiten. Eine Besonderheit wird Informationen der Süddeutschen Zeitung nach bereits ab dieser Woche getestet, zunächst in Berlin: Wer beim Ticketkauf die Bundeshauptstadt als Ziel angibt, soll für 29 Euro am Tag die Carsharing-Autos der Bahntochter Flinkster nutzen können. In dieser Preisregion macht die Bahn sogar klassischen Autovermietern Konkurrenz – denn im Gegensatz zu den Mietwagen von Hertz, Sixt, Europcar und Co. Müssen Flinksterautos nicht getankt werden – allerdings nach der Miete wieder zurück zum Hauptbahnhof gebracht werden. Für Leute, die nur kurz für einen Termin in Berlin sind also eine ideale Alternative zu Taxi oder Mietwagen.

Stadtteilauto Münster: Sonderangebote

Zweitwagen sind teuer und der Unterhalt inklusive Wertverlust steht oft in keinem Verhältnis zum eigentlichen Nutzen. Wer nur selten ein Auto benötigt, kann in Münster relativ bequem auf den Anbieter Stadtteilauto zurückgreifen. Für Kunden der Stadtwerke Münster lohnt sich das gleich doppelt. Denn die beiden Unternehmen haben in einer Kooperation günstige Mitgliedertarife beschlossen. Die rund 200 Autos sind im Stadtgebiet verteilt und können an 45 Stationen angemietet werden. Für Kunden der Stadtwerke entfällt die Anmeldegebühr, die Stundentarife liegen einem Bericht der Westfälischen Nachrichten nach zwischen 2,25€ und 4,40€. Je nach Fahrzeugklasse fallen zusätzlich zwischen 22 und 44 Cent je gefahrenen Kilometer an. Aber Achtung: Der Mindestumsatz beträgt 5 Euro im Monat, ob man fährt oder nicht. Bis zu 180 Tage vor der geplanten Tour können die Autos reserviert werden. Schnellentschlossene dürfen wie bei DriveNow oder car2go 15 Minuten vorher reservieren. Die Schlüsseltresore an den Stationen lassen sich mit der Plus-Card öffnen. Jeder Neukunde bekommt vor seiner ersten Fahrt eine persönliche Einweisung in die Besonderheiten.

Ein Jahr Carsharing in Südtirol

Viele Menschen stehen Elektroautos noch skeptisch gegenüber. Zu gering sei die Reichweite, zu lange dauerten die Ladezeiten. Doch wer Elektroautos einmal im Alltag ausprobiert hat, wird feststellen, dass Ladezeiten und Reichweiten genau auf viele Nutzungsprofile der Autofahrer passen. Außer Fernreisen sind alle Fahrten des täglichen Bedarfs machbar. Einer der „Bekehrten“ ist Markus Lobis. Der Südtiroler berichtet auf salto.bz von seiner ersten Fahrt mit dem E-Up! von Volkswagen und war direkt überzeugt. Das Anmieten war er bereits von zahlreichen Fahrten mit anderen Carsharing-Autos gewohnt: Einfach per App buchen, das Auto mit der Mitgliedskarte öffnen, einsteigen und Losfahren. Markus war vom Antritt den E-Ups beeindruckt und nutzte die flinke Beschleunigung gerne aus, was die Reichweite beim Berganfahren in den Keller trieb. Auf der Rücktour ließ er den Elektro-Kleinwagen allerdings rollen und gewann bedingt durch die Topografie wieder Reichweite hinzu. Am Ende seiner knapp 40 Kilometer dauernden Fahrt hatte er noch 55 von anfangs 120 Kilometern übrig – bei einer sportlichen Fahrweise. In Kürze möchte er seine Jahresbilanz inkl. Kosten veröffentlichen. Schon jetzt schreibt er, dass er mit Carsharing „sehr positive Erfahrungen gemacht“ hat


Jeden Tag erreichen uns neue Meldungen von Carsharing-Projekten aus der ganzen Welt. Nicht nur Firmen und Start-ups mit dem Schwerpunkt Mobilität, auch Städte, Gemeinden und Privatpersonen stellen Fahrzeuge zum Teilen bereit. Mit dem Carsharing-Radar berichten wir regelmäßig über aktuelle Meldungen der Carsharing-Dienste und die neuen Projekte im In- und Ausland.

Euch ist ein neuer Carsharing-Anbieter aufgefallen, über den wir noch nicht berichtet haben oder ihr seid selbst Gründer eines Carsharing-Angebots? Mailt uns einfach eure News und Informationen an carsharingradar@mietwagen-news.de. Wir nehmen eure Meldungen gerne in unser Carsharing-Radar mit auf.


Bild: DB

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