CarsharingRadar 10.2018 | München: Oply startet, BeeZero macht Schluss

Die aktuellen Carsharing-News kompakt gebündelt

Oply legt in München los

München – DriveNow und car2go plagten sich weltweit um die Vorherrschaft im Carsharing und machen nun gemeinsame Sache – um womöglich endlich in die Gewinnzone zu fahren. Während zwei Große sich quälen, flitzt ein neuer kleiner Anbieter durch Münchens Straßen. Der luxemburgische Carsharing-Anbieter Oply lockt mit günstigen Preisen und einer breit aufgestellten Flotte – Ford Fiesta und Focus Kombi, Mazda MX-5 RF (Cabrio) und Renault Trafic (Transporter) zum Ausleihen geben. Nach dem Start in München sollen noch 2018 zwei weitere deutsche Städte folgen. Wenn Hamburg und Berlin darunter sind, dürfte es niemanden überraschen. Schließlich funktioniert dort das Carsharing. Oply positioniert sich als der „Nachbar“ unter den Carsharinganbietern. Die Flotte von zunächst 100 Autos wird in 41 sogenannten „Nachbarschaften“ zu finden sein – das sind Gebiete, in denen die Autos angemietet und wieder abgestellt werden sollen. Damit ist klar: Oply ist ein stationäres Carsharing. Was unterscheidet Oply noch von den ultrakurzen Mieten bei DriveNow und car2go? Oply verbindet klassisches Carsharing mit der Autovermietung. Von kurzen Mieten über wenige Stunden bis hin zu „Plan-Buchungen“ von maximal 27 Tagen Dauer kann ein Auto von einem Mieter ausgeliehen werden. Zu den Preisen: Oply wird „ab 6 Euro die Stunde“ kosten.

BeeZero Wasserstoff-Carsharing lohnt sich nicht

München – Während Oply in München startet, stellt BeeZero den Betrieb ein. Die Wasserstoff-Autos wollten einfach zu wenige Menschen fahren. Das Geschäftsmodell ging nicht auf. Zum 01.07.2018 ist also Schluss. Eine Neuauflage ist nach derzeitigem Stand nicht geplant. Obwohl seit dem Start von BeeZero im Sommer 2016 mehr als 400.000 Kilometern mit den Hyundai Wasserstoff-SUVs gefahren wurden, ist BeeZero wirtschaftlich nicht tragbar. Laut Informationen des Portals vision-mobility.de standen einige Hyundai ix35 FuelCell wochenlang unbewegt an einer Stelle. Der Grund liegt im Preisgefüge. Statt kurzer Mieten richtet sich BeeZero eher an Kunden, die das Auto etwas länger benötigen. Doch die drei Preismodelle waren zu undurchsichtig und letztlich zu unattraktiv gegenüber echten Mietwagen als, dass die Wasserstoff-Technologie dies mit Mehrwert aufwiegen konnte.

Fusion von DriveNow & car2go: Sixt mit eigenem Carsharing

München – Nachdem bekannt wurde, dass BMW die Anteile am gemeinsamen Carsharingdienst DriveNow von Sixt abkaufte, stellte sich für Sixt die Frage: „Und jetzt?“. Die Lösung war schnell gefunden. Statt dem künftigen großen Carsharing-Dienst aus DriveNow und car2go allein das Feld zu überlassen, will Sixt eine eigene Mobilitätslösung anbieten. „Das Carsharing-Geschäft und die klassische Autovermietung werden miteinander verschmelzen“, sagte Sixt bei der Bilanzpressekonferenz. Es gebe im Ablösevertrag keine Wettbewerbsklausel oder ähnliche Repressalien. Sixt kann also ein eigenes Carsharing starten – die Software, mit denen die DriveNow-Autos unterwegs sind, gehöre ohnehin Sixt. Der Reiz des Carsharings liegt nicht unbedingt nur im Umsatz. Mit 2,1 Millionen registrierten Kunden können DriveNow und car2go ein breites Publikum ansprechen – ob vom reinen Carsharing nun selbst Gewinn abzuschöpfen ist oder ob es eine Querfinanzierung über zwei große Autokonzerne (BMW & Daimler) hinweg gibt, wird sich noch zeigen. In jedem Fall kann Sixt mit dem angepeilten Geschäftsmodell, nämlich der Verschmelzung der klassischen Autovermietung mit modernem Carsharing, solide im Wettbewerb mit den großen stehen.

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