Oh Schreck – Was tun bei einem Schaden mit dem Mietwagen?

Da sitzt der Schrecken erst einmal tief. Jahrelang warst du unfallfrei unterwegs und nun das. Doch keine Panik. So richtig weh tun solche Rempler nur in der Geldbörse. Zum Glück kommt bei den meisten Kaltverformungen kein Mensch oder Tier zu schaden. So fällt der zweite Gedanke (nach dem Wort mit „Sch…“ am Anfang und „…eiße“ am Ende) sofort in Richtung der Selbstbeteiligung, die nun erst einmal fällig sein dürfte. Doch nicht so schnell.

Lieber vorher versichern als hinterher rennen

Denn meistens sind Mietwagen gut versichert. Ja, die Selbstbeteiligung im Falle eines Unfalls kann zur finanziellen Belastung werden. Doch sollte man sich eines vor Augen halten: Ohne diese Absicherung müsste der Schaden in der ganzen Höhe vom Mieter bezahlt werden. Und das kann mal so richtig in die Hose gehen. Deshalb setzen viele erfahrene Automieter auf die 0-Euro-Absicherung. Das heißt, dass jeder kleine Kratzer, Steinschlag, kaputte Reifen oder grobe Materialschlachten nach einem Unfall komplett abgesichert sind – und man selbst nicht einen Cent tragen muss. Für dieses Szenario gibt es drei Wege.

  • Die Reduzierung der Selbstbeteiligung über den Vermieter – diese Option kann schon im Vorfeld über die Buchungsmaske des Vermieters gewählt werden. Meist ist dies nur bei der Reservierung möglich und lässt sich nur bei einigen Vermietern direkt im Login-Bereich der jeweilgen Homepage zu einer bestehenden Buchung hinzufügen. Oder man wählt die Option noch am Schalter während der Abholung des Mietwagens. Doch Achtung: Die „Offline“-Preise unterscheiden sich zum Teil deutlich von den Online-Preisen für die gleiche Versicherungsleistung. Vorab zu buchen kann also von Vorteil sein.
  • Die Absicherung der Selbstbeteiligung über externe Dienstleister – hier übernimmt eine externe Versicherung (z.B. „Leihwagenversicherung“) die Selbstbeteiligung im Schadensfall. Voraussetzung ist, dass die Versicherung schon VOR der Miete abgeschlossen und gültig sein musste. Außerdem muss die Selbstbeteiligung zunächst an den Vermieter vorgestreckt und eine entsprechende Zahlung an leihwagenversicherung.de nachgeweisen werden. Aus eigener Erfahrung und zahlreichen Schilderungen von Mitgliedern des MietwagenTalks können wir aber getrost zu dieser Form der Versicherung raten. Die Kommunikation ist etwas hölzern, die Hilfe aber stets zuverlässig, transparent und fair. Aktuell kostet die Jahrespolice für Deutschland knapp 70 Euro – Pakete für Transporter- und Carsharingmieten können separat gebucht werden.
  • Absicherung über die Kreditkarte – Leistungen verschiedener Kreditkarten gehen über die gängige Abwicklung von elektronischen Zahlungen hinaus. Bonusprogramme, Reiserücktritts-, Gepäck- und Personenversicherungen sowie Auslandskrankenschutz können Teil von Kreditkarten-Services sein. Oft ist dabei auch eine Mietwagenversicherung inkludiert, die entweder den kompletten Schaden reguliert oder wie bei der Leihwagenversicherung die Selbstbeteiligung übernimmt. Als Beispiel sei hier die „Lufthansa Miles&More“ Kreditkarte in Gold aufgeführt. In der Version „World Plus“ ist eine Mietwagenversicherung enthalten. Sie kostet 110 Euro Jahresgebühr. Ähnliche Leistungen bietet die American Express BMW-Goldkarte für 125 Euro Jahresgebühr (im ersten Jahr 45 Euro).

Im Fall der Fälle Ruhe bewahren

Generell gilt: Egal ob bei einem kleinen Rempler oder schwerem Unfall: Ruhe bewahren! Zuerst muss sicher gestellt sein, dass keine Person zu Schaden gekommen ist. Ist kein anderes Auto in den Unfall verwickelt, muss in der Regel auch nicht die Polizei gerufen werden. Hier reicht die augenblickliche Meldung beim jeweiligen Vermieter. Die Schadenshotlines der großen Vermieter sind normalerweise Tag und Nacht an sieben Tagen in der Woche besetzt. Die Nummern sind auf dem Mietvertrag oder dem Schlüsselanhänger aufgedruckt, finden sich aber meist auch an diversen Stellen im Fahrzeug selbst wieder – z.B. an der Sonnenblende oder auf dem Barcodesticker an der Frontscheibe. Die Mitarbeiter der Hotlines stehen auch beratend zur Seite und können eine Empfehlung abgeben, ob die Polizei hinzugezogen werden muss. Ein Tipp zum Schluss: Nach Möglichkeit IMMER Fotos vom Schaden, vom Ort des Geschehens und vom Auto selbst machen – und so so, dass Typ und Nummernschild klar zu erkennen sind. Ist gerade keine Kamera zur Hand, am besten Freunde oder Bekannte anrufen, die eine Kamera vorbeibringen können. In diesem Sinne: Immer eine handbreit Luft ums Auto.


Bild: schwerunterwegs

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