Hertz USA: Das obere Management will 4 Mrd. US-Dollar Kredite und schenkt sich Bonuszahlungen

Vergangenen Freitag war es soweit: Die hertz-Aktie war an der Wallstreet so wenig wert, dass das Papier aus der Börse genommen wurde und nun "am Tresen" als Pink Sheet gehandelt werden kann. Seit dem Frühjahr - mit Beginn der Corona-Pandemie - hat Hertz mit den globalen Folgen des Einbruchs des Reisemarktes zu kämpfen. Hertz legte zunächst Einspruch gegen die Entscheidung der New Yorker Börse ein, zog dann aber zurück, nachdem die Lage aussichtslos erschien, dass sich das Papier in absehbarer Zeit erholen könnte.

Neue Finanzierungsrunden: 1,65 und 4 Milliarden US-Dollar für Hertz

Noch Anfang Oktober teilte Hertz eine neue Finanzierungsrunde in Höhe von rund 1,65 Milliarden US-Dollar mit. Das Geld sollte dazu genutzt werden, sich aus dem laufenden Chapter-11-Verfahren zu lösen. Nun plant Hertz laut einem Bericht des Wall-Street-Journals eine massive Aufstockung neuer Schulden. Insgesamt sollen 4 Milliarden US-Dollar an Krediten und Sicherheiten aufgenommen werden, um die Flotte umfangreich zu modernisieren und andere Prozesse im Unternehmen zu beschleunigen.


Erst im Sommer hatte Hertz einen erheblichen Teil seiner Flotte verkauft, um sich frisches Geld auf dem Gebrauchtwagenmarkt zu besorgen. Der Rest der Flotte scheint nun so alt zu sein, dass eine Erneuerung nicht vermieden werden kann. Tom Lauria, ein Anwalt von Hertz, sagte bei einer Gerichtsverhandlung, dass nun damit begonnen werden müsse, neue Autos zu bestellen. Die zusätzlichen 4 Milliarden US-Dollar sollen durch sog. Asset-Backend-Sicherheiten zur dargestellt werden. Bei diesen Forderungsbesicherten Wertpapieren werden Einnahmen auf die Gläubiger übertragen. Die Kreditsumme kann durch Gläubiger oder Banken besichert sein.


Pikant dabei: Während Hertz um jeden Cent kämpft und sich noch immer im Insolvenzverfahren befindet, zahlte sich das Obere Management bestehend aus 13 Mitarbeitern Boni in Höhe von rund 5,4 Millionen Dollar aus. Dabei spielt vor allem der Gedanke eine Rolle, die Mitarbeiter "motiviert bei der Sache" halten zu wollen. Demnach bekommt CEO Paul Stone statt der anvisierten 700.000 US-Dollar nun 1,6 Millionen - wenn Hertz nicht näher benannten finanzielle Ziele erreicht. Knapp 300 Mitarbeiter im Mittleren Management würden sich 9,2 Millionen US-Dollar teilen.

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