Vermieter: Alamo
Abholstation: San Diego Airport
Rückgabestation: Los Angeles International Airport
Meilen-Stand Abholung: rund 20.000
Gefahrene Meilen: rund 4.300 (rund 6.900 km), davon 700 Meilen in Chevrolet Impala LTZ
Gebuchte Klasse: Fullsize
Erhaltene Klasse: Fullsize
Leistung: 252hp
Ausstattung: 6-Gang-Automatik, Tempomat, Radio mit CD, AUX und USB, Bose-Lautsprecher, Regen- und Lichtautomatik, Klimaautomatik, Sitzheizung vorne, Schiebedach, Ledersitze
Preis laut Konfigurator: rund 30.000$
Durchschnittsverbrauch: 11,2l/100km errechnet
Dauer: 14 Tage (22.05 – 05.06), davon drei Tage Chevrolet Impala LTZ
Anmietung
Nachdem wir in Los Angeles zunächst einen Chevrolet Impala aus der Choice-Line holten, waren wir mit dem Auto nicht wirklich zufrieden. Man merkte einfach, dass das Modell schon einige Jahre auf dem Buckel hatte: Verbrauch (rund 14 Liter) und Komfort waren auch für amerikanische Standards einfach nicht mehr wirklich gut. Insofern haben wir in San Diego um einen Tausch gebeten und aus der Choice-Line einen deutlich moderneren Chevrolet Malibu in der Premium-LTZ-Ausstattung gezogen.
Alles lief problemlos ab, die RAs und die Checker waren super freundlich und die Auswahl an Fahrzeugen auch recht groß (Impalas, Toyota Camrys, Saab 9-5 etc.).
Nun aber zum Fahrzeug…
Innenraum
Vor der Reise hatte ich eigentlich nur Schlechtes über Chevrolet gehört. Ganz klar haftet der Marke immer noch das Image einer Billigmarke im Vergleich zu Cadillac und Konsorten an. Im Malibu war davon aber nichts zu sehen. Nix klappert, alles ist vergleichsweise gut verarbeitet und sieht dabei auch noch recht anständig aus. Natürlich liegt das aber auch an der LTZ-Ausstattung, die nicht nur Ledersitze, Klimaautomatik und Holzelemente beinhaltet, sondern auch noch ein Schiebedach, dass den Innenraum mit Licht flutet.
Klar ist aber auch: Geht man auf die Suche nach Fehlern, wird man diese auch finden. Die Holzleiste aus der Armatur geht in der Tür auf einmal einen halben Zentimeter weiter unten weiter, die Plastikverkleidung auf dem Armaturenbrett ist ein wenig zu rau geraten und das Leder ist vergleichsweise rutschig.
Der Rest funktioniert jedoch einwandfrei, das Radio erkennt ohne Probleme AUX, USB-Sticks und den iPod, hinten gibt es eine normale Steckdose zum Aufladen von Geräten, die Klimaautomatik kühlt auch im Death Valley bei 45°C noch perfekt und die Ausleuchtung der Halogenscheinwerfer ist erstaunlich gut.
Alles in Allem kann man da für 30.000 Dollar nicht meckern.
Komfort & Kofferraum
Eine Strecke von fast 6.500 Kilometern in zwei Wochen zu bewältigen, würde ich mir nicht in jedem Auto zutrauen. Da meine Mitfahrer entweder keinen Führerschein oder keine Lust auf Fahren in Amerika hatten, habe ich die Strecke jedoch komplett alleine gefahren und ich muss sagen: alles kein Problem!
Die Sitze sind super-gemütlich, das Fahrwerk schluckt die meisten Unebenheiten ohne Murren und das Geräusch im Innenraum bleibt angenehm leise. Das Fahren war zwischenzeitlich sogar so einfach, dass ich das Fenster öffnen musste, um nicht einzuschlafen.
Noch ein paar Worte zum Platzangebot. Vorne hat man auf jeden Fall genug Freiraum, um auch längere Strecken ohne Probleme zu bewätligen. Ablagen sind auch in Hülle und Fülle vorhanden. Zwischendurch lagen alleine in der Mittelkonsole zwischen uns: zwei Flaschen, zwei Sandwichs, zwei Handys, ein iPod, und meine Bridge-Kamera – alle mit entsprechenden Kabeln.
Auch der Platz im Fond ist mehr als ausreichend. Dank der großen Außenmaße liegt der ungefähr auf dem Niveau eines 5ers oder A6.
Und mit Platz geht es auch unter der Heckklappe weiter. Insgesamt drei große Koffer plus drei Rucksäcke plus Picknickkorb plus diverse Einkäufe verschwanden ohne Probleme im Kofferraum. Für eine Limosine eine echt bemerkenswerte Leistung!
Motor und Getriebe
Theoretisch braucht man in Amerika kein PS-starkes Auto. Maximalgeschwindigkeiten von 120km/ schafft auch mein Clio ohne Probleme. Im dichten Stadtverkehr und beim ständigen Anfahren nach Ampeln ist der V6 jedoch sehr angenehm.
Ausgebremst wird er jedoch durch die ziemlich lethargische Automatik. Am Berg muss der Wagen im Tempomatbetrieb erstmal 10km/h verlieren, bevor der Gang gewechselt wird. Das sollte eigentlich besser gehen. Zur Not kann jedoch über Tasten am Ganghebel auch manuell geschaltet werden. Das Fahrwerk ist wie oben beschrieben sehr auf Komfort ausgelegt und auch die Lenkung passt sich dem an. Alles reagiert ein wenig träger als in Europa.
Den Verbrauch konnte ich zwischenzeitlich mit stundenlang konstanter Fahrt mit 100km/h auf rund 8 Liter drücken. Staus und Ampeln trieben das Ganze dann aber über den kompletten Zeitraum auf mehr als 11 Liter nach oben. Bei Literpreisen von rund 1,10$ ist das aber (noch) zu verschmerzen.
Rückgabe
Normalerweise schreibe ich hier: Wagen abgestellt, Schlüssel abgegeben und fertig. Diesmal war es aber anders.
Im System waren wir nämlich überhaupt nicht vermerkt. Es war zwar angegeben, dass wir den Impala in San Diego abgegeben hatten, von einem neuen Fahrzeug war aber nix zu finden. Noch interessanter aber: Bei Alamo existierte kein Fahrzeug mit unserem Kennzeichen. Für mich und den RA ziemlich unerklärlich und ich frage mich, was im Falle eines Unfalls passiert wäre.
Fazit
Der Malibu ist auf jeden Fall ein toller Begleiter gewesen, den ich im Gegensatz zum Impala jederzeit wieder nehmen würde. Nachdem ich bei der Rückgabe auf dem Parkplatz aber auch Chargers, Camaros und Mustangs gesehen habe, wird es beim nächsten Mal eventuell doch mal eine andere Klasse.
So, jetzt ist es aber mal Zeit für Fotos!
Chevrolet Impala LTZ
Chevrolet Malibu LTZ
Und noch extra eins für Z-P