Audi A4 Avant 1.8 TFSI Ambition | Enterprise Köln-Ost

  • Audi A4 Avant 1.8 TFSI Ambition | Enterprise Köln-Ost
    Farbe: Ibis-Weiss
    EZ: 10/2014
    km-Stand: 18100
    gefahrene Strecke: 1116km
    Nutzungsprofil: 80% Autobahn, 15% Überland, 5% Stadt
    Verbrauch: 7,5/100km (BC) / 8,1l/100km (errechnet)
    Leistung: 125 kW (170PS)
    Drehmoment: 320 Nm bei 1400 – 3700 U/Min.
    Bereifung: 225/60 R17 Goodyear Vector4Seasons Ganzjahresreifen
    Motor: 4-Zylinder Turbo-Benziner
    0-100km/h: 7,9s
    Vmax: 230 km/h


    LP: (Testwagen) 44.795 €


    Ausstattung: Tempomat, Navigationssystem MMI, Klimaautomatik, Sportsitze, Sportfahrwerk, Lordosenstütze, Multifunktionslederlenkrad, Xenon-Scheinwerfer, LED-Tagfahrlicht, Einparkhilfe vorn & hinten


    „Auf die letzten Tage“



    Der neue Audi A4 B9 steht so gut wie schon in den Startlöchern. Ein vermutlich letztes Mal durfte ich den Audi A4 B8 noch einmal fahren. Schön, dass Enterprise mir diese Ehre noch mal gönnt. Nach dem ich seit 2008 mehrere Audi A4 Diesel gefahren bin, stand die Premiere an. Ein Benziner im A4.


    Im schönen Ibis-Weiss steht er da. Schörkellos, sachlich, frei von jeglichen Allüren. Das bekannte Audi Single-Frame Grill-Gesicht wurde beim Facelift nur dezent weiterentwickelt. Dazu kamen neue Scheinwerfer mit LED-Tagfahrlicht, mit einer durchgehenden Leuchtgrafik, die die hölzern wirkenden Einzel-LED-Punkt-Grafik des Vorgänger ablösten. Mit der Ambition-Line verfügt der A4 über die Alufelgen im 5-Arm-Design. Alle Benziner verfügen im A4 über eine doppelflutige Auspuffanlage. Eins links und eins rechts. Jeder vermutet hier auf eine größere Motorisierung. Dennoch ist dies laut Konfigurator vom 1.8 TFSI mit 170 PS bis zum 3.0 TFSI mit 272PS einheitlich geregelt. Die Schlussfolgerung auf eine zwangsläufig größere Motorisierung ist somit als Irrtum abzulegen.



    Kurz zu den Fakten: Der Audi A4 verfügt über einen 1.8l 4-Zylinder –Turbobenzinmotor. Dieser leistet 170PS und beschleunigt in 7,9 Sekunden von 0-100 km/h. Vmax liegt bei liegt bei 230 km/h. Das maximale Drehmoment von 320 Nm kommt schon im niedrigen Drehzahlbereich von 1400-3700 U/Min früh zur Entfaltung. Für einen Benziner, sehr ungewöhnlich. Der traditionelle Dieselvorteil des hohen Drehmoments fällt hier fast gänzlich weg. So wirkt der Wagen erfreulich spritzig, sogar leicht bissig. Er hängt gut am Gas, dreht frei und spontan hoch und klingt dabei nicht dröhnig. Mit solchen Qualitäten macht es wirklich Spaß so einen Motor zu fahren. Unterhalb von 1400 U/Min ist man kaum unterwegs. Ein Turboloch ist kaum zu vernehmen. Die Leistung steht einem fast immer zur Verfügung wenn man sie braucht. Gerade die Kombination mit dem manuellen Sechsganggetriebe, ist es eine Freude den Wagen zu fahren. Die Gänge lassen sich sehr sauber, präzise, keineswegs hakelig, einlegen und ausfahren. Hat man das Leistungsplateau bei 3500-3700 u/Min erreicht, lohnt es sich nicht wesentlich den Wagen noch weiter zudrehen, so dass Schalten ratsam ist. Auch im Leerlauf brubbelt der Wagen nur leicht vor sich hin. Die gute Dämmung zum Motorraum hin lässt kaum Vibrationen und Geräusche in den Innenraum drängen. Audi hat den 1.8 TFSI Charaktereigenschaften mitgegeben, die eher für einen Diesel statt einem Benziner sprechen. Dem gegenüber steht jedoch der Verbrauch, der jenseits allen Dieseltypischen Gepflogenheiten ein Durchschnittsverbrauch von 7,5l/100km (BC) bzw. 8,1l /100km (Errechnet) ergeben hat. Dem sei die Tatsache, einer „spaßorientierten Fahrweise“ während dem STT geschuldet, und dass ich bei meiner Heimreise nicht mit 100km/h nach Hause geschlichen bin. Dennoch denke ich, dass es auch mit einer sparsameren Fahrweise bei dem Motor nur mit Mühe eine führende 6 vor dem Komma zu erreichen ist. Eine Fahrmodi-Auswahl „Drive-Select“ hatte dieser A4 leider nicht. Hätte ich gerne an Bord gehabt.



    Wahre Werte kommen von Innen: Im Interieur erfolgt die Begrüßung durch das bekannt präzise verarbeitete Armaturenbrett. Angenehm verarbeitet mit gummierten Kunstoffen kommt es deutlich wertiger als das des 3er BMW daher. Die Optik stammt weitestgehend aus dem Jahre 2008. Es ist Geschmackssache, ob das Design einem gefallen muss, aber die Qualität und Haptik der verarbeiteten Materialien und Dekorelemente stimmt. Das 3-Speichen Lenkrad der Ambition-Line ist mit angenehm anzufassenden Leder bezogen. Tasten halten sich in Grenzen. Die standardmäßigen Sportsitze, der Ambition-Ausstattung sind mit Stoff bezogen. Der Seitenhalt ist ausreichend. Die Sitze lassen sich elektrisch in Höhe, Tiefe, Länge, Neigung, Lehne und Lordosenstütze fast optimal verstellen. Eine verstellbare Beinauflage gibt es auch. Gerade für die Langstrecke sind solche Eigenschaften sehr wünschenswert. Die manuelle Sitzneigungsverstellung erfolgt per Ratsche, was ich persönlich, etwas anstrengend fand. Die BMW-Lösung in deren Sportsitzen finde ich deutlich angenehmer, in dem die Feststellung gelöst wird und eine wahlfreie Position eingenommen werden kann und die Feststellung danach wieder arretiert wird.




    Kommen wir zu einen der wichtigsten Eigenschaften des A4 Avant: Platz und Raum. Das Platzangebot vorne, wird wie bei vielen Premiumfahrzeugen dieser Klasse durch die relativ massive Mittelkonsole eingeschränkt. Dennoch haben Fahrer und Beifahrer haben genug Platz und Verstellmöglichkeiten. Das Platzangebot auf der Rückbank ist nicht so groß wie bei Passat, Mondeo, Superb. Nichtsdestotrotz lassen sich dort auch ausgewachsene Mitteleuropäer verstauen. Die Heckklappe öffnet sich durch einen Tastendruck automatisch und ermöglicht den Zugang zum großen Laderaum. Zwar ist dieser geringer als im Passat, Mondeo, Superb, bietet aber dennoch reichlich Stauraum für den großen Wochenendeinkauf der Familie, die zahlreichen Pakete vom IKEA-Haul und Sachen, die man immer im Kofferraum vergisst und immer mit sich rumfährt. Auch auf dem Weg zum nächsten Geschäftskunden können Reisetaschen und Equipment sicher verstauen. Zum Schließen reicht ein Knopfdruck auf die Taste auf der Unterseite des Deckels. Und sie lässt sich automatisch schließend Heckklappe. Leider funktioniert die automatische Schließung per Schlüssel nicht.



    Das Sport-Fahrwerk (optional abwählbar) im A4 Avant ist mit der Ambition Linie etwas sportlicher ausgelegt als das Serienfahrwerk. Kleinere Fahrbahnunebenheiten und Querfugen federt es trotzdem geschmeidig weg. Werden diese ein wenig größer, ist vom Restkomfort nicht mehr viel zu spüren. Diese werden mehr oder weniger ruppig in den Innenraum weitergegeben. Lenkt man bei höherer Geschwindigkeit ein, neigt sich die Karosserie nur wenig ein. Ein Untersteuern ist kaum zu verzeichnen. Die Hinterachse bleibt zu jederzeit ruhig und sicher, dem Fahrer ein geschmeidiges sicheres Fahrgefühl vermittelt wird.



    Sehr wichtig und ein absolutes Musthave in einem modernen Auto ist heutzutage auch ein aktuelles Infotainmentsystem. Das MMI System im Audi A4 ist schon ein wenig in die Jahre gekommen. Zwar hat sich einiges im Vergleich zu meinen ersten A4 B8 im Jahre 2008 getan: Das Monochrom Display ist aus dem Sortiment gepflogen!!!! :thumbsup: Dennoch zeigen sich die Grafiken im Vergleich zum A3 & A6 etwas veraltet. Allerdings sind alle wichtigen Funktionen an Bord. Navi, Radio, CD, Audio-Bluetooth-Streaming, 2 SD-Kartenslots und 1 SIM-Karten Platz, Telefone können auch über Bluetooth angeschlossen werden. Musik lässt sich auch auf der Festplatte speichern. Blöd ist, dass man zur Bedienung noch immer den Blick von der Straße wenden muss, um in der Mittelkonsole vor dem Schaltknüppel die Tasten zu bedienen. Leider lassen sie sich intuitiv bedienen und ansteuern. Die Navigation durch das Menü ist im Gros gut durchdacht. Mich stört immer noch die Logik der Drehdrücksteller. Um nach unten zu „scrollen“ muss man bei Audi nach links drehen. Bei BMW und MB nach rechts. Der separate Drehdrücksteller zur Regelung der Lautstärke und zum Shuffeln ist etwas gewöhnungsbedürftig. Dennoch erfolgt dessen Eingliederung in den Bewegungsablauf des Fahrers relativ schnell.


    Ein gute Soundanlage und gutes Entertainment. Das gehört für mich bei einem guten Wagen einfach dazu. Wie auch vor dieser Fahrt habe ich mir ein paar Offline-Playlisten zusammengestellt um die Soundqualität des Wagens zu testen. Bluetooth-Streaming funktioniert einwandfrei, und lässt sich auch leicht über die Telefon-Einstellungen konfigurieren. Die Sound-Qualität trotz Audi SoundSystem ist allerdings nicht ganz so überzeugend. Das System im Mondeo bietet eine dreigliedrige Einstellmöglichkeit in Höhen, Tiefen, Subwoofer. Zwar ist der Bass nicht so dumpf und die Höhen nicht so blechig wie bei anderen Autos, dennoch kommt kein audiphiler Klanggenuss auf. Da hilft auch ein Subwoofer nicht mehr. Irgendwie muss Audi den Unterschied zum Bose-System auch klar hervorheben. Ich habe schlussendlich aufgegeben und die Soundqualität hingenommen.


    Wichtig bei einer Stammtisch-Ausfahrt ist die Navigationsfunktion. Zwar habe ich noch nicht die Funktion zur Speicherung einer Etappenliste herausgefunden, dennoch hat mich das System zu allen Zwischenetappen erfolgreich hingeführt, auch wenn ich die eine oder andere „Alternativroute“ im Gegensatz zum Groß der STT-Teilnehmer genommen habe. Toll finde ich auch die Einblendung mehrerer Zwischenziele wie Rastplätze, Straßenwechsel , etc. bis zum Ziel. Dann weiß der Fahrer auch was einen bis zum Ziel erwartet, bzw. kann ggfs. Stopps an Rastplätze einplanen um Wasser zu lassen.


    Gut gemacht im A4 fand ich auch die Tempomat-Lösung. Nicht nur, dass eine an Bord war, sondern auch, dass sie einfach und intuitiv bedienbar ist. Ist der Hebel auf „ON“ eingerastet, muss bei der gewünschten Geschwindigkeit nur einmal intuitiv der Finger zur Betätigung gezückt werden, und schon ist die Geschwindigkeit eingestellt. Besonders angenehm fand ich, dass selbst bei einem Gangwechsel die eingestellte Geschwindigkeit nicht aufgehoben wird. Dies hat mich beim Vor-Facelift und anderen Konkurrenzmodellen gestört.


    Fazit:
    Der A4 war ein guter Begleiter für das Stammtisch. Zwar ist er kein optisches Highlight und kann keineswegs mit einem Ferrari 458 Italia, einem Audi S7 oder einem MB CLA 45 AMG mithalten. Als Fotografen-Dienstfahrzeug hat er seine Arbeit dennoch sauber erledigt. Besonders haben mir die angenehmen Ambition-Sportsitze gefallen, die sich sehr gut einstellen ließen. Eine angenehme Sportlichkeit bei etwas Restkomfort. Das äußere Design und das Infotainment ist etwas in die Jahre gekommen, dennoch ist die Basis (Fahrwerk, Motor, Interieurverarbeitung, Innenraumgeräusche) sehr solide. Auch der Langstreckenkomfort ist durchaus angemessen, so dass man auch längere Strecken auf den Sportsitzen aushalten mag. Ein kleiner Wehrmutstropfen. Der A4 entpuppte sich als Säufer. Der Verbrauch des 1.8 TFSI ist mit einem Durchschnittsverbrauch von 8,1l/100km (Errechnet), trotz aller Umstände, einfach nicht unangenehm. Danke an die nette RSA von :208: , dass ich den A4 nochmal fahren, und den 1.8 TFSI-Motor testen durfte. Der Wagen ging dann mit leerem Tank und weniger als 10 km Restreichweite zurück zu Enterprise. Ein RSA hat dann Abnahme gemacht und die Rechnung direkt mit ausgedruckt. Der relativ schmale Mietpreis wurde durch den hohen Spritpreis relativ aufgefressen. Dennoch eine Erfahrung wert gewesen bei Enterprise zu mieten.


    Auf der IAA in diesem Jahr folgt die Vorstellung des Nachfolgers. Ich bin gespannt auf die duchgeführten Änderungen. Gerne würde ich auch den Nachfolger fahren. Dann mit gerne mit Matrix-LED-Scheinwerfer, Virtual-Cockpit, gutem Soundsystem, Sportsitzen, MMI-Touch und 2.0 TDI-Motor.





  • Die Bilder sind ja sehr schön, so sieht der Audi noch mal besser aus!!
    Und toll beschrieben, macht Spaß zum lesen.
    Dankeschön