Moin zusammen,
nachdem das Monster nun leider wieder abgegeben ist, gerne noch ein paar Eindrücke vom Wochenende.
Kurz zusammengefasst: Gebucht war fürs Wochenende LDAR, mit Upgrade gab es ein M8 Competition Cabrio aus XTAM. Übernommen mit 2400 km und fast schadensfrei. Windschott vorhanden, sogar inklusive der zugehörigen Tasche.
Ausstattung: alles außer Drivers Pack, Carbon Bremsen und Carbon Exterieur. Mit knapp 189.000€ BLP so ziemlich das teuerste, was die Flotte derzeit hergibt.
Letztes Jahr bin ich das M850i Cabrio gefahren, hatte also einen ganz guten Vergleich. Soundmäßig merkt man leider wie stark eingeschränkt der M8 durch den OPF ist. Vor allem im Stand sehr dezent, was das blubbern/knallen beim Fahren und aus-dem-Gas-gehen angeht, habe ich den M850i fast schon lauter in Erinnerung. Im Sport Modus und mit entsprechend aktivierten M Einstellungen ist es aber dann vor allem offen und bei höheren Drehzahlen ein einziger Genuss.
Zur Optik des 8ers muss man wohl kaum viel sagen, aber in Schwarz mit Shadow Exterieurumfängen ist kaum ein anderes Fahrzeug so bullig und aggressiv. Selbst M8 Logo am Heck und Kühlergrill sind dank Competition schwarz, letzterer wirkt durch die Night Vision leider etwas unstimmig.
Vor allem das Heck ist wohl das gelungenste, was BMW jemals auf 4 Räder gestellt hat. Diese waren übrigens mit Sommerreifen in Form von Michelin Pilot Sport 4S bestückt.
Meine Tour führte mich zunächst ins knapp 200km entfernte Frankfurt und von dort aus nach einer kleinen Tagestour am Rhein in den Taunus.
Autobahnfahrten sind dank Driving Assistant Professional erwartungsgemäß komfortabel und stressfrei. Selbst untertouriges Fahren ist mit jederzeit ausreichend vorhandenem Drehmoment eine Freude. Obwohl ich die meisten Autobahnkilometer mit max. 150 km/h und "autonom" absolviert habe, konnte ich ziemlich schnell feststellen, dass sich der M8 von anderen hochmotorisierten Fahrzeugen selten beeindrucken lässt. Bei einer kurzen "Verfolgung" eines 992 Carrera S musste ich schnell vom Gas gehen, um nicht den Mindestabstand zu unterschreiten. (Wobei nach 250 km/h natürlich dank Zwangskastration der Spaß ganz schnell ein Ende gehabt hätte).
Da machen kurvenreiche Landstraßen doch deutlich mehr Spaß, vor allem um ab und an zu spüren, wie die 750 Nm den M8 an allem 4 Rädern nach Vorn katapultieren. Bauchmuskeltraining inklusive. Dabei klebt das Cabrio förmlich an der Straße und ist jederzeit beherrschbar. Dieser Zustand lässt sich natürlich ganz schnell ändern: einfach ein M Profil anlegen, DSC Off und 2WD Modus aktivieren, auf eine der M Tasten am Lenkrad speichern und schon verwandelt sich der M8 nach einem Tastendruck in eine heckgetriebene Spaßmaschine. Selbst die Intensität der Bremse lässt sich konfigurieren (Comfort und Sport). Generell ist es beeindruckend, wie individuell sich alles einstellen lässt. Auch als langjähriger BMW Fahrer brauchte ich einige Zeit, bis ich die Möglichkeiten überblicken konnte.
Leider hat das Wetter zeitweise nicht ganz mitgespielt, aber mit Windschott, Nackenföhn und Sitzheizung hatte selbst die Frau nichts gegen eine längere offene Autobahnfahrt.
Was ist sonst noch cool, aber interessiert bei 625PS eher weniger? Das knapp 4000€ teure B&W Soundsystem, welches von innen futuristisch beleuchtet ist, die beleuchteten M8 Logos in den Kopfstützen und Einstiegsleisten, der Assisted Driving View im digitalen Tacho, welcher sogar LKWs korrekt erkennt und darstellt, die unzähligen Kameras um jeden Winkel um das Auto beim Parken sichtbar zu machen oder wireless CarPlay auf dem riesigen iDrive Bildschirm.
Was ist nicht so cool? Dass die wireless charging Ablage mein iPhone zum Überhitzen gebracht hat (oder hat der Biturbo V8 zu viel Wärme abgegeben?) oder dass es, wie auch in anderen neueren BMW Modellen mit Driving Assistant Prof den Spurwechselassistenten nicht mehr gibt. Aber eigentlich war es das dann auch schon.
Am Schlosshotel Kronberg steht der M8 in guter Gesellschaft. Ein Glück nur, dass er nicht auch so ein Riesen Maul bekommen hat. Gut, dass ich den ursprünglich geblockten 730d stehen lassen konnte.
Nach knapp 860 zurückgelegten Kilometern ergab sich grob überschlagen ein Spritverbrauch von um die 16 Liter auf 100km. Dabei war alles: längere Autobahnfahren, Landstraßen und Stadt. Mal mehr, oft weniger spritsparende Fahrweise. Damit übersteigen die Tankkosten den Mietpreis zwar leicht, aber ich bereue nichts. Mit Rabattgutschein und Payback Coupon hat der M8 zur Belohnung dann sogar auch einen halben Tank feinstes Ultimate 102 bekommen.
Mit dieser Miete ist auf jeden Fall ein Traum in Erfüllung gegangen, daher bin ich froh, dass sich quasi zufällig diese Gelegenheit ergeben hat. Würde der M8 nicht "so viel" verbrauchen, hätte der Vormieter ihn nicht zurückgebracht und meine Auswahl wäre deutlich begrenzter gewesen. Der einzige E63 ging nämlich schon an den Kunden vor mir raus. Warum man so ein Monster anmietet und sich dann über den Verbrauch wundert, bleibt mir allerdings ein Rätsel.
Dem Sixt Team in Ddorf an der Kö bin ich natürlich extrem dankbar, dass sie mir das zu so fairen Konditionen möglich gemacht haben. Die nächste Miete kommt bestimmt.
Falls sich jemand von euch zufällig für den Kauf eines V8-Luxus-Cabrio interessiert, würde ich jedoch eher zum M850i raten, kaum weniger Leistung, dafür teilweise mehr Sound und eine fast genauso böse Optik. Und ihr spart natürlich noch ein paar Euro.
LG, Felix
