BMW M4 Competition Cabrio xDrive | Sixt Stachus

  • Am Wochenende begleitete mich ein BMW M4 Competition Cabrio aus LTMX von Sixt Stachus. Der M4 war mir schon am Wochenende davor ins Auge gesprungen und umso mehr habe ich mich natürlich gefreut, dass ich diesen am vergangenen Donnerstag für meine FDAR Reservierung + 0€ SB mitnehmen durfte.



    Die vielen Berichte im Forum haben mich sehr neugierig auf den aktuellen M4 gemacht. Nach dem M550i vom letzten Wochenende ist der M4 mein erstes „richtiges“ M-Modell von Sixt.


    Normalerweise würde sich bei mir die Frage zwischen „oben ohne“ oder „oben mit“ zu Gunsten des Coupé nicht stellen. Doch beim M4 empfand ich die Form des schwarzen Stoffdaches in Kontrast zur Außenfarbe Alpinweiß als gelungene Abwechslung im Vergleich zu den häufiger vertretenden Coupés. Als Cabrio wirkt er im Auftritt noch einmal ganz anders als sein Bruder mit Metalldach. Besonders auffallen tut die längere Kofferraumklappe mit integriertem Verdeckkasten. Bei geöffnetem Verdeck verschwindet dieses gänzlich im Kofferraum und somit ergibt sich mit heruntergefahrenen Fenstern eine schöne durchgehende Karosserie-Linie. Optisch erinnert diese stark an ältere Cabrios wie den E30 oder auch den E36.



    An der Front dominieren wie gewohnt die großen, aber im Vergleich zum normalen 4er, eingelassenen Nieren. Mit ihren horizontalen Verstrebungen wirken sie beim M4 um einiges besser in das Fahrzeug integriert als es beim G22 oder G23 der Fall ist. Die Stoßstange ist von geraden und geometrischen Luftöffnungen und Formlinien gezeichnet. Dadurch wirkt sie sehr modern und vor allem aggressiv genug für einen M. Zusammen mit den schmalen Laserscheinwerfern und der schicken Lichtsignatur bildet die Front nach meiner Meinung definitiv ein gelungenes Gesamtpaket und ist ein optischer Hingucker. Harmonische wirken auch die Frontspliter-Ansätze in Hochglanz Schwarz, welche sich farblich in den Seitenschwellern und auch am Heckdiffusor wiederfinden. Sehr sportlich und als einzelnes Element definitiv aus dem Motorsport wiedererkennbar.


     


     


     


     


     


    Generell vermittelt der M4 selbst im Stand mit seiner Formgebungen schon eine gewisse Geschwindigkeit. Die ausgestellten Frontkotflügel und das deutlich breitere Seitenteil lassen ihn sehr bullig wirken. Optisch wird er einem M auf jeden Fall gerecht und vermittelt selbst in einer Standartfarbe wie Weiß deutlich weniger Understatement als der M550i vom letzten Wochenende. Die Spiegelkappen und die schwarzen Logos und Embleme am Fahrzeug wissen zu gefallen. Am Heck geht es ähnlich dramatisch weiter. Die Rückleuchten haben mit ihrem Lichtdesign einfach ein grandiosen Look und unterstreichen den M4 in seiner Sportlichkeit. Einen mächtigen Auftritt hat auch der Diffusor mit den vier integrierten aber lange nicht übersehbaren Endrohren (die sind echt männlich groß). Auch hier wirkt alles sehr geometrisch, clean und damit absolut dem Zeitgeist entsprechend. Für mich ist der M4 von außen eine komplett gelungene Nummer.


     


     


     


    Verbaut sind bei meinem gemieteten Exemplar sehr schicke 19 Zoll Felgen mit rundum (!) 275er Bereifung. Besonders auf der Vorderachse ist das eine Ansage und spiegelt sich in der perfekten Straßenlage wieder. Dazu allerdings später mehr. Leider sind die Felgen in diesen Maßen, mit einer zu geringen ET etwas weit in den Radkasten gerutscht und auch die Fahrzeughöhe könnte in der Nähe zum Erdboden angepasster sein. Aber das ist meckern auf hohem Niveau.



    Zusammen mit der blauen M-Bremse hat der M4 jedoch auch bereits mit dieser Rad-Reifenkombi einen maximal sportlichen Auftritt. Mir gefällt er echt gut und im Straßenverkehr sticht er durch seine geraden markanten Linien (siehe Motorhaube) definitiv heraus. Auch wenn es für den absoluten Laien keine sofort sichtbaren Unterschiede zwischen einem M4 und einem normalen 4er gibt, konnte ich beobachten, dass der M am Ende doch deutlich mehr Leuten ins Auge fällt als der G26 aus einer vorherigen Miete.


     


     


     


    Der Innenraum bietet das gewohnte Bild aus dem 3er und 4er vor dem Facelift. Besonders herausstechen tuen die schicken M-Sportsitze. Von ihrem Materialmix und der Form ein echter Hingucker, aber leider auch nicht unendlich bequem. Hier merkt man eben einfach, dass der Buchstabe M mit im Fahrzeug steckt und der Wagen nicht wirklich dafür konzipiert ist längere Urlaubsstrecken mit höchstem Komfort abzusichern.



    Die Sitze sind davon abgesehen mit Memoryfunktion ausgestattet, können beheizt sowie gekühlt werden und haben für die Fahrt mit offenem Verdeck auch eine Nackenheizung verbaut.


    Bei Interesse findet ihr hier die Ausstattung:

    Die Nähte in den M-Farben wissen zu gefallen und auch die beiden M-Mode Knöpfe am Lenkrad geben dem Innenraum einen ernsten und sportlichen Auftritt. Alles ist gewohnt gut verarbeitet und füllt sich auch beim Anfassen wertig an. Die Sitzposition ist genial und auch die Platzverhältnisse sind für 2 Personen und Wochenendgepäck vollkommen ausreichend. Zwei Hartschalenkoffer passen dennoch selbst bei geschlossenem Verdeck nicht in den Kofferraum. Aber dann nimmt man eben die Woolworth Tüte - die wird dem Auto auch gerecht.:D


     


     


     


     


     



    Der M4 in Form des Cabrios ist allerdings auch nicht dafür gebaut Gepäckmengen zu transportieren, sondern für etwas ganz anderes. Nämlich zum Spaß haben und der kommt definitiv nicht zu kurz. Der drei Liter Reihensechszylinder im M4 Competition bietet 510 PS und 650 Nm. Dabei wird er von zwei Turboladern zwangsbeatmet. Diese kann man zur Freude von Sound-Fetischisten während der sportlichen Benutzung auch sehr deutlich beim entweichen der Ladeluft hören. Zusammen mit den sehr schnellen Schaltvorgängen (in 3 Geschwindigkeitsstufen verstellbar) und dem Gepröppel aus den 4 Endrohren ein wahres Klangfeuerwerk mit Suchtpotential.



    In Sachen Potenz und Charakter kann er zwar nicht ganz mit dem V8 im M550i mithalten, aber für einen 6 Zylinder bei den aktuellen Umweltregularien macht er einen sehr guten Job. Der M4 ist auch in seiner Fahrwerksabstimmung eine echte Rennmaschine für die Straße und im Rahmen der Gesetzgebung nur Ansatzweise am Limit zu bewegen. Die erreichbaren Kurvengeschwindigkeiten sind phänomenal und in Verbindung mit dem xDrive kommt es selbst bei schnellerem Herausbeschleunigen keineswegs zu unsicheren Situationen. Die Straßenlage ist sogar mit den Winterreifen 1A.


     


    Auch die geringere Steifheit durch das fehlende Metalldach ist nicht negativ bemerkbar. Offensichtlich sind an anderen Stellen des Fahrzeugs sehr gute Versteifungselemente verbaut, sodass ich behaupten würde: ein Coupé geht nicht deutlich besser um die Kurve. Auch als Cabrio ist der M4 eine absolute Fahrmaschine. Wenn man denn so möchte geht es in 3,9 Sekunden auf 100 km/h und spielend bis 250 km/h weiter (mit dem M Driver‘s Package auch bis 280 km/h). Im Vergleich zum M550i fehlt ihm im unteren Drehzahlbereich etwas die Spritzigkeit. Sobald die Turbolader zum Einsatz kommen wendet sich dieses Blatt allerdings schlagartig und von den 20 PS und 100 Nm Unterschied sind im Vortrieb nichts mehr zu spüren. Je mehr Drehzahl - desto mehr schreit der M4 nach dem Vollgasbefehl.



    Am Wochenende ging es allerdings auch 800 Kilometer sehr entspannt mit Hilfe des Driving Assistent Professional über die Autobahn. Dabei konnte ich den M4 ebenfalls von seiner sanften Seite kennenlernen. Im Road-Modus und allen Einstellmöglichkeiten auf Comfort hat er sich als Langstreckenbegleiter sehr gut geschlagen. Bei niedrigen Drehzahlen ist vom Antriebsstrang nicht viel zu hören und auch das Fahrwerk verursacht auf längeren Autobahnstrecken keineswegs Rückenschmerzen. Klar merkt man ihm eine grundlegende Straffheit an, aber diese fällt nicht als störend und unangenehm auf. Wie schon letztes Wochenende beim M550i kann ich auch beim M4 den Spagat zwischen einem bedingungslosen Sportler und einem langstreckentauglichen Reisemobil (kleines Minus bei den Sitzen) nur lobend hervorheben. Selbst mit dem Cabrio-Verdeck ist es nicht sonderlich laut im Innenraum und man kann die Musik aus der Harman Kardon Anlage bestens genießen. Mit dem eigenen Auto 400 Kilometer auf Achse mit gekühlten Sitzen entspannt zur Rennstrecke, mehrere Runden kompromisslose Fahrperformance spüren und am Ende des Tages wieder 400 Kilometer zurück. Mit dem M4 definitiv machbar. Spitzen Spagat!



    Auch in Sachen Verbrauch hat sich der M4 am Wochenende von einer guten Seite gezeigt. Eins vorab, die prophezeiten 4 Liter Durchschnittsverbrauch konnten nicht erreicht werden, hierfür sehe ich allerdings nur den fehlenden EcoModus in der Verantwortung.:120:

    Spaß bei Seite. Am Freitag Nachmittag nahm sich der M4 Competition auf dem Nachhauseweg von München nach Erfurt bei viel Verkehr und einigem Stop and Go auf der Autobahn im Schnitt 6,7 Liter auf 100 Kilometern. Für die Rahmenbedingungen ein top Wert. Gefahren wurde meist zwischen 100 und 110 km/h.



    Auf der gleichen Strecke, nur in die andere Richtung (Gotha - Erfurt - München) verbrauchte der M4 sogar noch einmal 0,1 Liter weniger und das obwohl auf dem Rückweg zwischen 110 km/h und 120 km/h gefahren wurde. Am Ende standen auf der Verbrauchsanzeige durchschnittliche 6,6 Liter auf 100 Kilometern. Für 510 PS aus einem drei Liter Benzinmotor erneut ein spitzen Wert.



    Bevor allerdings Aufschreie entstehen: auch ich habe den M4 am Wochenende Streckenweise sportlich bewegt. Wie er sich dabei Verbrauchstechnisch geschlagen hat und wie der endgültige Gesamtverbrauch ausgefallen ist findet ihr später im passenden Thread. Ziel der beiden längeren Autobahnfahrten war lediglich das Ausreizen des Möglichen in Sachen Effizienz.


    Erneut hat mir :203: Stachus ein schönes und vor allem einprägsames Wochenende beschert - vielen Dank dafür!

    Selbstverständlich ist das Bewegen solcher Fahrzeuge auch für mich definitiv nicht und ich bin mehr als Dankbar für jede dieser Erfahrungen, die ich in meinem noch nicht so fortgeschrittenen Alter machen darf.


     


    Der M4 mit seiner bedingungslosen Fahrperformance wird bei mir so schnell mit Sicherheit nicht in Vergessenheit geraten. Die M(otorsport) Gene zeigt er, wenn man denn so möchte, mit absolutem Vergnügen. Ein rundum gelungenes Fahrzeug. Das polarisierende Design ist spitze, die Langstreckentauglichkeit vorhanden und der Antriebsstrang zaubert bei Bedarf jederzeit ein Lächeln ins Gesicht. Ich bin infizierte vom M-Gen! Bitte mehr davon!


    Einmal editiert, zuletzt von e31fahrer ()

  • V8 oder doch der R6, was machte dir letztlich mehr Spaß?


    Der Verbrauch ist natürlich ein Argument für den M4. In der Buchung/als Upsell sollte er auch günstiger sein, dazu die Spielereien des echten M. Leckere Versuchung. Leider gibt es meiner Erfahrung, meinen Augen nach nur eine weiße M4 competition Flocke in Hamburg und die ist sehr oft reserviert. Ein M3 Touring fuhr mal durch die Lande. Sonst habe ich hier nichts gesehen von M3/M4.

  • Hab den Bericht nur überflogen, aber höchsten Respekt für die Anzahl an hochkarätigen Bildern :118:


    Und ich liiiiebe es wirklich jeden Beitrag von dir zu lesen, wo du maximale Minimalverbräuche auslotest. Genau dafür schlägt auch mein Herz egal ob ich mit dem 1L Aygo oder M5, M4 oder M850i durch die Lande eiere und erfreue mich an geringen Werten wo andere nur den Kopf schütteln warum man sowas macht (wobei du wirklich schon krasse Werte zustande bekommst - Chapeau!)


    Weiter so, danke für deinen Einsatz :107::206:

    Einmal editiert, zuletzt von VR38DETT ()

  • VR38DETT

    Vielen Dank für die lobenden Worte!:)

    Bilder und Berichte für den MWT sind mittlerweile echt zu einem kleinen Hobby geworden. Bei solch coolen Gefährten macht es aber auch einfach aus jeder Hinsicht Spaß!


    Mit den niedrigen Verbräuchen versuche ich einerseits mein Wochenendbudget im Rahmen zu halten und andererseits auch das Mögliche auszureizen. Außerdem verfolge ich damit mittlerweile fast schon einen Bildungsauftrag, dass selbst die bösen Verbrennungsmotor in Form von R6, V6 oder auch V8 ebenfalls mächtig effizient sein können. Quasi alles im Sinne der Wissenschaft!8o
    Ich denke, in diesem Fall kann ich für Ben1995 und für mich reden - normal ist unser Fahrverhalten mit Sicherheit nicht, aber da es auch genügend Beispiele im Forum für das andere Ende der Verbrauchsskala bei den gleichen Autos gibt, können wir unsere Rolle als Spritsparer mit Sicherheit ganz gut rechtfertigen. Ein Unmensch bin ich natürlich trotz allem nicht, ab und zu Fliegen lassen und Sound genießen ist natürlich drin.