Experten-Prognose zur Mietwagensituation 2010 anlässlich der ITB

  • Mietwagenmarkt 2010: mehr Fahrzeuge stehen zur Verfügung und steigende Nachfrage
    Prognose der holiday autos Expert Lounge anlässlich der ITB Berlin 2010


    München / Berlin, 15. März 2010.


    Lange galt der Mietwagenmarkt als stabil und auf Wachstumskurs – die Wirtschaftskrise brachte Herausforderungen wie erschwerte Planung und Finanzierung bei den Autovermietern sowie geringere Verfügbarkeiten für die Kunden. Wie sieht der Mietwagenmarkt im Reisejahr 2010 aus? Statt Spekulationen liefert holiday autos Fakten: Der weltweit führende Vermittler von Ferienmietwagen hat anlässlich der ITB Berlin 2010 mit führenden Autovermietpartnern aus aller Welt - mit zusammen 150 Jahren Erfahrung im Mietwagenmarkt - die aktuelle Situation diskutiert. Demnach sind die Erwartungen für den Sommer 2010:
    - etwas mehr Fahrzeuge in den Flotten
    - Südafrika bereit für WM
    - Griechenland in schwieriger Situation
    - Spanien vorsichtig optimistisch
    - Flottenfinanzierung bleibt schwierig
    - Last Minute Buchungen erschweren Vermietern Planung
    - Geschäfts- und Privatreisen zeigen Zeichen der Erholung

    Anna Wolfsteiner, Geschäftsführerin holiday autos: „Unser Gespräch mit Mietwagen-Experten aus der ganzen Welt stimmt uns optimistischer als im Vorjahr und wir warnen vor übertriebener Panikmache beim Kunden: die Vermieter sehen Zeichen der Erholung und konzentrieren sich darauf, etwas mehr Verfügbarkeiten anzubieten. Und das in einer nach wie vor schwierigen Marktlage und trotz Planungsunsicherheit.“ Urlaubern empfiehlt Anna Wolfsteiner: „Es ist zu erwarten, dass es in der Hochsaison in sehr beliebten Reisezielen hier und da zu Engpässen kommen kann - nicht aber in dem Maße wie im letzten Jahr. Deshalb gilt: es gibt Verfügbarkeiten - aber die Auswahl ist am größten, je früher man bucht.“


    Einig waren sich alle Teilnehmer der holiday autos Expert Lounge, dass die Finanzierung neuer Fahrzeuge unverändert schwierig sei: Sogenannte Rücknahme-Garantien werden kaum mehr angeboten, Vermieter können also nicht mehr auf die Sicherheit bauen, ihre Fahrzeuge nach sechs Monaten an Hersteller bzw. Händler zurückzuverkaufen. Der Gebrauchtwagenmarkt bietet durch die weiterhin angespannte Wirtschaftssituation keine ausreichende Alternative und Banken bleiben bei der Kreditvergabe zögerlich. International tätige Vermieter sind hier offensichtlich im Vorteil, wie Guirec Grand-Clement, Global Marketing and Sales Director von Europcar International erklärt: „Wir planen, unsere Flotte im Vorjahresvergleich in verschiedenen Märkten aufzustocken, finanzieren werden wir die neuen Fahrzeuge durch Buy-Back-Modelle.“ Die Herausforderung für 2010 liege klar in der Unplanbarkeit der Nachfrage für die Hochsaison: in Spanien, Italien und Frankreich zum Beispiel sei es üblich, im Sommer die Fahrzeuge aus den Städten an die Küste zu bringen, um alle Kunden bedienen zu können. Allerdings könne es in einigen Regionen trotz der getroffenen Maßnahmen erneut zu Engpässen bei spontaner Nachfrage kommen.


    In der holiday autos Expert Lounge schilderten die Mietwagen-Spezialisten die marktspezifischen Gegebenheiten:


    Mietwagensituation Südafrika:
    2010 wird durch die Weltmeisterschaft ein aufregendes Jahr in Südafrika. Die Großveranstaltung wird dem Markt helfen und für Wachstum sorgen, wobei dieser im vergangenen Jahr keine starken Rückgänge wie Europa aufzuweisen hatte. Dass die WM zu einer Mietwagenknappheit führen könnte, sei nicht zu befürchten laut Martin Lydall, Sales Director Europcar South Africa: „Südafrika hat günstige Preise, der Mietwagenmarkt ist hart umkämpft. Die Auslastung ist gut und wir sehen auch weitere positive Signale: Die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 findet in der eigentlichen Nebensaison statt. Darüber hinaus erwarten wir für den Zeitraum einen Rückgang im Business Travel Bereich, so dass Verfügbarkeiten für Leisure-Kunden frei werden.“ Bei der Finanzierung der Flotten setzt man in Südafrika sowohl auf Rücknahme-Garantie-Modelle als auch auf Risiko-Kontingente, wobei diese durch den starken Gebrauchtwagenmarkt in Südafrika ein geringeres Risiko als in Europa darstellen.

    Mietwagensituation Griechenland:

    Nicht nur die allgemeine Situation in Griechenland ist angespannt, auch im Mietwagen-Bereich wird das Jahr 2010 eine Herausforderung: die Flotten sind reduziert gegenüber Vorjahr, das bereits kleinere Flotten aufwies. Diese geringeren Verfügbarkeiten könnten für einen Preiskampf gerade bei kleineren Anbietern sorgen. Emmanouella Vassilakis, General Manager Autohellas Hertz Griechenland, sagt deshalb: „Wir erwarten ein schwieriges Jahr, deshalb starten wir mit einer verkleinerten Flotte und werden neue Fahrzeuge kaufen, wenn es die Ertragslage erlaubt. Auf den drohenden Preiskampf im griechischen Markt werden wir uns aber nicht einlassen. Wir hatten in der Vergangenheit noch nie Verkaufsstopps, aufgrund der Flottenreduktion jedoch erwarten wir, dass wir diese Maßnahmen 2010 vielleicht erstmals ergreifen müssen.“


    Die allgemeine Situation des Tourismus in Griechenland kommentiert Emmanouella Vassilakis: „Wir haben mehr schlechte Publicity als wir verdienen! Aber Griechenland hat bisher nie große Schwankungen im Tourismus gehabt und selbst in diesem Jahr erwarten wir dies nicht.“


    Mietwagensituation Spanien:
    Vertreter des spanischen Mietwagenmarktes kommentierten, dass die Flotten 2010 neuer und größer sowie die Verfügbarkeiten dieses Jahr besser sein werden. Erwartet wird somit, dass die größeren Anbieter die Kundennachfrage auch in der Hochsaison abdecken können, was für kleinere Anbieter aber weiterhin schwierig zu bewerkstelligen sein wird. Denn die Finanzierung bleibt das größte Problem für die Unternehmen. Die Prognose lautet, dass 2010 wie 2009 anspruchsvoll wird, jedoch mit einer etwas größeren Flotte und einer entsprechend wiederkehrenden Nachfrage bei den Urlaubern – viele jedoch buchen Last Minute, was die Planung bei den Vermietern erschwert. Andrea Tuinenburg, Deputy Managing Director Goldcar (Europa Rent a Car): „Mietwagen-Vermittler sind für uns als Vertriebsexperten der wichtigste Partner. Wir sind gut darin, Mietwagen zu vermieten - die Broker wie holiday autos hingegen sind gut darin, diese zu vermarkten und uns einen weltweiten Vertriebskanal zu bieten.“ Anna Wolfsteiner, Geschäftsführerin von holiday autos, ergänzt dies: „Indem wir bei den Vermietern für Auslastung sorgen, bekommen sie eine bessere Planungssicherheit.“

    Mietwagensituation Portugal:

    Portugal ist 2010 in einer ähnlichen Situation wie im letzten Jahr, das von der Wirtschaftskrise und entsprechend sinkender Nachfrage geprägt war – wie in anderen Ländern auch, ist das größte Problem des portugiesischen Mietwagenmarktes die Finanzierung der Fahrzeuge. Es gibt jedoch auch Grund für Optimismus: „Wir sehen einen leichten Anstieg in der Nachfrage dieses Jahr und vor allem einen hohen Anteil an Last Minute Buchungen. Das macht die Planung für uns sehr schwierig. Dennoch ist der Ausblick auf 2010 um einiges positiver als 2009“, so Joao Oliviera, Managing Director AuroRent (Sixt Franchise Portugal).


    Mietwagensituation Großbritannien:
    Die nationale Abwrack-Prämie hatte negative Auswirkungen auf den Mietwagenmarkt in Großbritannien - 2010 scheint laut Expertenmeinung einfacher zu werden, denn Geschäftsreisen und der Inlandstourismus nehmen wieder zu. Problem aber bleibt das schwache Pfund, das den Einkauf neuer Fahrzeuge teurer macht*, was wiederum zu steigenden Mietkosten führt. Nick Harwood, Sales & Marketing Director Europcar UK: „Wir haben heute mehr Fahrzeuge, als wir im September erwartet hatten und sind daher gut aufgestellt für 2010 – so bietet dieses Jahr Wachstumspotential.“


    (*Anm.: die meisten Autohersteller produzieren und rechnen in der Euro-Zone ab)


    Mietwagensituation Deutschland:
    Grund für Optimismus gibt es im Leisure-Bereich in Deutschland, das ja eines der Topreiseziele der Deutschen in diesem Jahr werden soll: „Der Leisure Bereich entwickelt sich in Deutschland besser – was wir für den Sommer voraussagen können, sind sehr viel größere Volumen als im Vorjahr und wir sind sehr zufrieden“, so Stephan Gelsing, Manager Business Development Terstappen GmbH & Co. KG.


    Komplizierter sieht es bei den Geschäftsreisen in Deutschland aus - hier hat sich die Anmietung von Fahrzeugen durch die Wirtschaftskrise verändert: Firmen nutzen zunehmend Alternativen zu Geschäftsreisen wie Videokonferenzen. Wenn doch Mietwagen gebucht werden, dann eher kleinere Fahrzeugklassen für eine kürzere Zeit. Dies hat eine Veränderung in der Zusammenstellung der Fuhrparks und ein schwächeres Volumen zur Folge.


    Die Autovermieter sind die größten Kunden der deutschen Autohersteller - sie produzieren aktuell weniger Fahrzeuge, was wiederum die Kosten für Neufahrzeuge erhöht. „Die gestiegenen Kosten für Neufahrzeuge führen zu Problemen mit der Finanzierung bei den Vermietern. Und in Deutschland ist die Lage auf dem Gebrauchtwagenmarkt auch durch die Abwrackprämie aus 2009 angespannter als zuvor. Die Autovermieter werden mit kleineren Volumen arbeiten müssen – 2010 und auch in den kommenden Jahren“, so Hubert Terstappen, CEO der Terstappen GmbH & Co. KG. In Deutschland gibt es eine zusätzliche Herausforderung im Gebrauchtwagenmarkt: für Fahrzeuge der gehobenen Mittelklasse und größer ist der Preis um durchschnittlich mehr als 25 Prozent gesunken. Vermieter behalten ihre Flotten folglich länger, um den richtigen Moment für einen lukrativen Verkauf abzuwarten – das Risiko ist ein höherer Kilometerstand und möglicher Wertverlust.


    Zusammenfassung der holiday autos Experte Lounge zur ITB Berlin 2010:
    2010 wird erneut ein herausforderndes Jahr für die Touristik: „Zusätzlich zu den Auswirkungen der Wirtschaftskrise werden während der Weltmeisterschaft Menschen weltweit während der Hochsaison voraussichtlich weniger verreisen und statt dessen die Spiele von zu Hause aus verfolgen,“ so Anna Wolfsteiner zusammenfassend. „Das wird Auswirkungen auf alle touristischen Leistungen und auf das Mietwagengeschäft haben. Das ist positiv für den südafrikanischen Markt, es erschwert aber die Planung für andere Märkte.“ 2009 hätten sich viele Kunden erst in letzter Sekunde zu einer Buchung entschieden, was zu Engpässen bei den Verfügbarkeiten führte - für 2010 stehen die Signale etwas positiver: „Die Vorausbuchungen für den Sommer sind bereits jetzt deutlich höher als zum Vergleichsdatum im Vorjahr,“ berichtet Anna Wolfsteiner. „Alle haben ihre Hausaufgaben gemacht und aus den Erfahrungen des Vorjahres gelernt: Kunden sichern sich durch frühzeitige Buchung das gewünschte Ferienauto, die Vermieter werden vorausschauend planen und die Flotten etwas vergrößern.“ Und es gebe auch weitere positive Signale für die Branche: beispielsweise seien im Automarkt die Verkaufszahlen im Januar im Vorjahresvergleich um 18 Prozent gestiegen. In Spanien hat die Abwrack-Prämie im Februar für 59 Prozent mehr Autoverkäufe gesorgt.


    Über die holiday autos Expert Lounge zur ITB Berlin 2010:
    holiday autos, Marktführer unter den Vermittler von Ferienmietwagen weltweit, hat anlässlich der ITB Berlin 2010 eine Auswahl führender Autovermieter aus aller Welt zu einem Expertentalk zusammengebracht, um die aktuelle Situation im Mietwagenbereich, Perspektiven sowie länderspezifische Herausforderungen zu diskutieren. In der PanAm-Lounge über den Dächern von Berlin sprachen:
    - Emmanouella Vassilakis (General Manager AUTOHELLAS-Hertz Griechenland)
    - Hubert M. Terstappen und Stephan Gelsing (CEO bzw. Manager Business Development der Terstappen GmbH & Co KG /Dollar Thrifty Deutschland)
    - Deborah Martorell (General Manager, HIPER Rent a Car Spanien)
    - Andrea Tuinenburg (Deputy Managing Director Europa Rent a Car s.I./Goldcar)
    - Martin Lydall (Sales Director Europcar South Africa)
    - Nick Harwood (Sales and Marketing Director Europcar UK Group)
    - Joao Oliviera (Managing Director AuroRent (Sixt Franchise Portugal)
    - Guirec Grand-Clement (Global Marketing and Sales Director Europcar International)


    Moderiert wurde die holiday autos Expert Lounge Roundtable Berlin 2010 von Anna Wolfsteiner (Managing Director holiday autos Germany & Austria) und Stuart Nassos (Managing Director holiday autos UK, Nordics & Ireland).


    Zusammenfassung der Holiday Autos-Pressestelle anlässlich des Round-Table zur ITB in Berlin 2010


    Wir bedanken uns für die Übersendung!



  • Zitat

    [...]150 Jahren Erfahrung im Mietwagenmarkt


    Wenn man das zusammen überliesst wie ich vorhin dann denkt man direkt: Rent a Kutsche (1 Eselstärke) Adel kriegt Upgrade auf Planwagen mit 1 Pferdestärke... :120:

  • Man hätte diesen ganzer Artikel wesentlich kürzer schreiben können:


    Kunden die frühzeitig buchen, erhalten überall ein Auto zu einem "vernünftigen" Preis.


    Kunden die zocken oder einfach zu spät buchen bezahlen entweder teures Geld oder gehen zu Fuss.