Vermieter: Sixt
Station: Köln-Deutz
Gebuchte Klasse: ILMR
Erhaltene Klasse: IVMR
Kilometerstand Abholung: 4379
Gefahrene Strecke: 2000
Kilometerstand Abgabe: 6379
Getriebe: 7-Gang DCT
Motor: 1.6L 4-Zylinder Turbo, 122PS, 200Nm von 1250–4000 u/min
Höchstgeschwindigkeit: 190 Km/h lt. Fahrzeugschein
Ausstattung: Metallic-Lack, Licht-/Sicht-Paket, Chrom-Paket ( 
), LMR 10-Speichen-Design 16", Cupholder vorne 2-fach, Sitzheizung Vordersitze, SPEEDTRONIC, Lederlenkrad, 7G-DCT, Radio Audio 20 CD mit 6-fach CD-Wechsler, Becker Map-Pilot und Komfort-Telefonie, aktiver Parkassistent mit PARKTRONIC
BLP laut Konfigurator: >33k€
Durchschnittsverbrauch: 6,4 Liter / 100km
Streckenprofil: 90% Autobahn / 5% Landstraße / 5% Stadtverkehr
Dauer: 7 Tage
Preis: ADAC Prepaid = 165€
Das Kirschfest stand an. Im selben Atemzug wollte ich noch ein paar Freunde besuchen, die in der Republik verstreut sind. Also Resi eingespielt, dabei kurz nicht nachgedacht, und für eine Woche ILMR gebucht.
Auf dem Weg in die Station schwante mir dann böses, allerdings kam mir direkt davor ein Subaru Forrester mir M-GB entgegen, so dass ich schon wieder Hoffnung schöpfte. Im Endeffekt wurde es dann aber doch die von vielen verhasste B-Klasse, und das auch noch mit dem kleinsten Motor, dafür mit Automatik. Nun gut, ich bin ja grundsätzlich ziemlich schmerzfrei und so ging es nach der üblichen Kartenparade und kurzem Smalltalk auch direkt los. Das Personal war gewohnt freundlich und unkompliziert.
Also: Rundgang, einsteigen, Ersteindruck. Sieht garnicht mal so schlecht aus. Gerade im Vergleich zum Vorgänger ist die Linienführung, innen wie außen, deutlich ansprechender. Einstieg ist bequem mit hoher Sitzposition. Platz hat mach auch genug, die Bedienung geht einfach von der hand. Allerdings wurde mir beim einstellen des Sitzes schon direkt klar: das geht besser. Die Standard-Sitze sind eine Qual. Kaum Verstellmöglichkeiten, bretthart und zu kurz. Nach dem exzellenten Gestühl der letzten beiden Mieten war das wie Tag und Nacht.
Doch weiter im Text. USB-Stick anstöpseln und das Navi füttern. Hier gleich der nächste Schock: "Navigationsmodul nicht kompatibel". Na das kann ja heiter werden. Drauf und dran wieder auszusteigen, versuchte ich noch einen alten Ingenieurs-Trick: Alles auf festen Sitz prüfen. Und siehe da: mit einem satten "klack" war das im Handschuhfach untergebrachte Modul wieder fest und das Navi funktionierte auch. Die Integration des Map-Pilot ist ganz gut gelöst und geht mit dem Dreh-Drück-Steller auf der Mittelkonsole auch ganz gut von der Hand. Lediglich um vom Navi-Bildschirm auf Radio oder Mediendarstellung zu wechseln macht den Griff zur Extrataste nötig. Irritierend. TMC+ ist an Bord und hat eine ziemlich gten Job gemacht. Alles in Allem ist das Navi völlig ausreichend.
Das Soundsystem ist in Ordnung, die Seriensysteme von anderen Herstellern sind z.T. deutlich schlechter. Also Wählhebel Richtung "D" drücken, Parkbremse lösen und los gehts.
Klar ist: Bäume reißt dieser Motor nicht aus. Allerdings liegt das maximale Drehmoment frühzeitig an und die 7 Gänge sorgen für relativ zügiges Vorankommen. Aber auch hier gilt: das geht deutlich besser. Ich habe mir mehrfach eine gute Wandlerautomatik gewünscht, so wie es sie im Hause MB an anderer Stelle auch gibt. Solange man mit maximal Halbgas beschleunigt ist alles OK, aber ansonsten war das Getriebe von Zeit zu Zeit deutlich überfordert. Das heranrollen an eine Kreuzung mit direkt darauf folgendem leichten gasgeben, um die Kreuzung zu überqueren, stellte die Schaltlogik jedes mal (!) vor ein scheinbar unlösbares Problem: die Drehzahl ging hoch, aber es kam kein Vortrieb. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit kam es dann zum Kraftschluss und es konnte weitergehen. Ebenso das anfahren an Steigungen. Das Fahrzeug verfügt ja nun extra über einen Assistenten, der die Bremse solange hält, bis man losfährt. Das kann aber dauern, wenn der Motor gerade dank Start/Stop-System aus ist. Das Zusammenspiel Motor an/Gang rein/einkuppeln bietet da noch Optimierungspotential. Einmal wurde das 1. Zahnradpaar mit einem derart lauten Knall eingelegt, dass selbst die umliegenden Fußgänger verdutzt geschaut haben. Schaltwippen gibts auch, aber die sind eher Spielerei. Am Anfang musste ich dem Getriebe noch "beibringen", dass man an einem Gefälle auch mal zurückschalten kann, um die Motorbremse zu nutzen. Später ging das dann von allein 
. Die "Adaptivität", wie es so schön heißt, ist also ziemlich gut.
Dennoch kommt man ganz gut voran. Wenn das Auto einmal läuft und der Tempomat drin ist, ist es eigentlich garnicht so schlecht. Windgeräusche und Motor sind kaum wahrnehmbar und das Fahrwerk macht seinen Job überaschend gut. Nur bei Seitenwind muss man etwas aufpassen, aber das sollte auf Grund der Höhe jedem klar sein. Auch gilt: solange man allein fährt, ist alles gut. Aber mit 3 Mitfahrern und etwas Gepäck wird es ganz schnell kritisch. Denn die Bremsanlage ist "auf Kante gefaltet" und mit etwas Zuladung schnell überfordert.
Doch wie gesagt, einmal in Fahrt, kann man es in der B-Klasse durchaus aushalten. Auch lassen sich mit etwas Glück und Zurückhaltung herausragende Verbräuche erzielen. Unten ein Bild von meiner Fahrt HB -> K am Dienstag Nachmittag.
Insgesamt kam ich auf nachgerechnete 6,4L Super / 100km. Das ist wirklich respektabel, vor Allem weil ich weite Strecken vollbesetzt gefahren bin und auch einige Male im Stau stand.
Insgesamt also: die B-Klasse ist dann doch garnicht so schlecht, wie immer behauptet wird. Wenn man mit dem Rentner-Image (nach dem F30 vom letzten Mal gabs jetzt ziemlich viel Häme ) klarkommt und einen gesunden Rücken hat, kommt man recht entspannt von A nach B. Wer mit dem Gedanken spielt, sich eine zu kaufen: unbedingt Leder und verstellbare Lordosenstütze ordern. Und mindestens den B200 wählen.
So gab ich das Fahrzeug heute, nach ca. 2000km wieder zurück. Fiel mir diesmal nicht so schwer wie sonst 
.
Trotzdem ein dickes Danke an Sixt und die Station, die für 7 Tage einen exzellenten Preis gemacht und wieder mit Super Service geglänzt haben. 
In gut 2 Wochen gibts die nächste Miete. Dann wieder FDMR
