Ein kleiner Giftzwerg.
Der Volvo V40 ist schon etwas Besonderes. Eigentlich kann er nichts annähernd genauso gut wie z.B. ein Audi A3. Dennoch macht er einfach unglaublich viel Spaß. Lange hatte ich nicht mehr so viel "Bock" beim Autofahren. Der kleine Schwede tritt dir vom Allerfeinsten ins Kreuz. Der Motor brüllt wie ein brünftiger Elch zur Paarungszeit. Die Automatik geht nicht zimperlich mit ihren Zahnradpaarungen um und der Kofferraum ist ein Witz: Mit zwei Reisetaschen ist er gut gefüllt. Und doch...habe ich ihn nur schweren Her(t)zens wieder zur Stations gebracht. Danke Volvo für den Mut, heutzutage noch so ein Auto zu bauen. In Zeiten, wo alle Hersteller sich gegenseitig in ihrem Streben nach Perfektion egalisieren. Ein Kurzbericht.
Was hat mir gefallen?
_Der 5-Zylinder Diesel Motor, der sich rein subjektiv sehr viel stärker als "nur" nach 150PS anfühlt
_Der Klang des 5-Zylinders, der richtig schön schmutzig klingt und unter Last eher nach großvolumigem Benziner denn nach Ölbrenner röhrt
_Der Verbrauch, der auch bei Nichtbeachtung einer ökologischen Fahrweise bei unter 7 Litern verharrt
_Die spontane und etwas "harte" Automatik, passend zum ganzen Fahrgefühl
_Das knochentrockene und humorlose Fahrwerk, das sich keine Mühe gibt, Komfort zu simulieren
_Die direkte und variabel übersetzte Lenkung mit nur ca. 2,5 Umdrehungen von Anschlag zu Anschlag um in Serpentinen nicht umgreifen zu müssen
_Der Abstandstempomat. So entspannt bin ich noch nie Stau gefahren. Man muss nur noch lenken.
_Der solide Innenraum, der sauber zusammengefügt und fein materialisiert erscheint
_Die bequemen (Sport?)-Sitze
_Das gut klingende Soundsystem mit soliden Höhen und satten Tiefen
Was hat mir nicht gefallen?
_Der kleine Kofferraum, über den selbst ein BMW 1er lachen würde
_Die Höherlegung durch die CrossCountry-Aufmachung - braucht keiner und Allrad gibt's nur beim Benziner T5
_Der mitunter abenteuerliche Radio-Empfang
_Die etwas fummelige Bedienung des Navis
_Manchmal piept es wild und alle Warnleuchten gehen los, wenn man von einer Autobahn abfährt und das System denkt, man würde vor eine Wand fahren
Fazit
Ich war zunächst überrascht, dann wurde ich überrumpelt. Und dann war ich begeistert. Ähnlich ging es mir damals mit meinem ersten BMW 1er. Noch als E87 116i. Der war im Vergleich zu den davor gefahrenen Autos einfach ein kleiner Sportler. So macht Autofahren Spaß. Auch die Anmietung lief wie immer schnell und unkompliziert trotz ADAC-Prepaid Buchung, die manchmal das Hertz-System zur Verzweiflung bringt. Im Blog habe ich wie immer ein paar ergänzende Worte. Siehe Signatur, erste Kachel oben links.