Toyota GT86 (Sixt)

  • Nun hatte ich ihn auch mal - den Toyota GT86 und möchte nur "kurz" meine persönlichen Erfahrungen berichten.


    Grundsätzlich mag ich kleine, sportliche Fahrzeuge. In diesem Fall war ich zuvor jedoch hin- und hergerissen, ob das Fahrzeug das "richtige" für mich sein würde.


    In der Station wurde mir der Toyota als "letzte Alternative" angeboten. Da es mir dieses mal egal war was ich fahre, habe ich mich dafür entschieden.


    So stand ich kurze Zeit später im Parkhaus der Sixt-Station Reeperbahn vor dem schwarzen, handgeschalteten Toyota. Kurz auf Schäden überprüft, keine neuen gefunden - also eingestiegen.


    Nunja - der erste Eindruck: Ganz schön tiefe Sitzposition... rein intuitiv habe ich die Außenpiegel einstellen können (elektrisch), bin dann jedoch erstmal auf der Suche nach dem Startknopf gescheitert (Innenbeleuchtung war ausgeschaltet) Als ich ihn in der Mittelkonsole ganz unten (komische Position irgendwie) fand, betätigte ich ihn und schon leuchteten mir die Amaturen entgegen.


    Was ich komisch/doof/blöd/merkwürdig fand:
    - das Mikrofon der Freisprecheinrichtung ist auf den Lenktunnel (?) aufgeklebt
    - der Wählhebel für den Tempomat dreht sich beim lenken mit, die anderen Hebel jedoch nicht.
    - die Tasten für den Boardcomputer (2 Stück links der Armaturen)
    - die Verstellmöglichkeiten für die Sitze
    - kein PDC
    - der Sound des Entertainment-System


    Was ich gut fand:
    - die digitale Geschwindigkeitsanzeige im Drehzahlmesser
    - den "Schaltblitz"
    - den Sport-Modus (bei dem mehr Übersteuern zugelassen wird)
    - die abschaltbare Traktionkontrolle
    - die ergonomisch perfekt platzierte Handbremse
    - den guten Seitenhalt der Sitze
    - die elektrisch einklappbaren Seitenspiegel
    - deaktivierbare Fensterheber für die Beifahrerseite
    - Schnittstellen des Entertainment-System


    Also Motor an, 1. Gang rein und raus aus dem Parkhaus. Naja - zumindest versucht. Die entwas schwergängige und nicht gerade geräuschsarme Kupplung deutet schon darauf hin, das man bei diesem Fzg. mehr Wert auf Sportlichkeit als auf Komfort gelegt hat. So ruckelte ich mir einen ab, bis ich mich an diesen Umstand gewöhnt hatte.


    Auf der Straße dann wurde dann bestätigt, das Komfort gar keine Rolle bei der Entwicklung gespielt haben dürfte: Bretthartes Fahrwerk mit kurzen Federwegen, Lenkung messerscharf (ich kann mich nicht erinnern schonmal eine so präzise Lenkung genutzt zu haben). Ich hatte schon bedenken, das ich wahrscheinlich arge Rückenschmerzen bekommen würde - was sich aber zum Glück nicht bewahrheitete.


    Nunja. Auf Landstrassen wird sich so ein Fzg. sicherlich so richtig wohl fühlen - dachte ich und verließ des Nachts Hamburg, um auf den umliegenden Landstrassen mal zu schauen wie das Auto sich so schlägt. Hier erlebte ich jedoch eine Enttäuschung. Der 200-PS Motor sollte eigentlich mit einem solchen Fzg. leichtes Spiel haben, trotzdem klang das ganze extrem angestrengt und zwischen 3.500 und 5.000 U/Min. sogar lustlos. Im hohen Drehzahlbereich (rot beginnt bei 7.400) wird er sehr, sehr laut, scheint dort aber nochmal etwas mehr Drehmoment zu besitzen. Will man also schnell sein, muss man hohe Drehzahlen anwenden - was natürlich den Spritverbrauch negativ beeinflusst. Das viele Schalten mit dem manuellen 6-Gang-Getriebe machte irgendwie nur bedingt Spaß. Ob das mit der Automatik und den Schaltwippen besser gewesen wäre? Wer weiß...


    Meinen 1. Tankstopp habe ich nach ca. 220 KM durchgeführt - und habe ca. 30L nachgetankt. Zu diesem Zeitpunkt zeigte die Tankanzeige 1/4 an. Man kann aber durchaus bei sanfter Fahrweise bei 8-9 Litern landen.


    Interessant wurde es dann, den Sportmodus zu aktivieren. Was dieser technisch genau bewirkt, habe ich nicht nachgelesen. Gespürt habe ich jedoch, das das ESP deutlich später eingreift und leichte Drifts ermöglicht. Das Auto ist in diesem Fall jedoch noch sehr gut beherrschbar, könnte aber "ungeübte" Fahrer(innen) durchaus überraschen. Die Traktionskontrolle ganz auszuschalten sollte den Spassfaktor (auf abgesperrten Strecken) deutlich erhöhen, auf öffentlichen Strassen jedoch ein gewisses Risiko erzeugen.


    Da das Fzg. noch auf Sommerreifen stand, habe ich auch die Autobahn mal genutzt und dort mal Top Speed fahren: 238 km/h (lt. Tacho, mit Rückenwind und Heimweh) sind schon drin - Spaß macht das allerdings absolut nicht aufgrund des hohen Lärmpegels, das das Audiosystem nicht übertönen kann).


    Alltagstauglich ist das Auto auch nur bedingt, die hinteren Sitze sind nur für Kinder zu gebrauchen (Isofix ist vorhanden). Der Kofferauf ist flach (bedingt durch den Heckantrieb), es passen aber 3-4 Getränkekisten rein (habs nur mit einer versucht). Das fehlende PDC erfordert das man schon genau aufpassen muss, wenn man Rückwärts fährt - nach hinten ist die Sicht nicht allzu gut. Dafür ist das Auto nicht so groß, was diesen Nachteil ein wenig mildert.


    Der Verbrauch hat sich nach ca. 600 km auf ca. 10L/100km eingependelt und meinem Rücken geht es auch noch gut :)


    Mein Fazit: So ein Auto muss man (fahren) wollen. Für mich wärs auf Dauer nix. Die Verarbeitung wirkt Toyota-like günstig - aber das ist das Fahrzeug ja auch. Der Motor ist mir zu träge, hier wäre vielleicht ein Turbo eine Alternative - oder ein Motor, welcher mehr Durchzug liefert. Ich finde, das konnte der Z4 20is irgendwie besser (sofern man das überhaupt vergleichen kann). Ich hatte jedoch selten soviel Spaß auf kurvenreichen Strassen oder Kreiseln, die Geschwindigkeiten die man hier erreicht sind wirklich enorm. Allerdings sind die Bremsen nicht so der Knaller.


    Insg. erinnert er mich ein wenig an meinen damaligen Honda CRX (ED9), der allerdings Frontantrieb und weniger Leistung hatte)



    Bei Fragen -> Fragen.


    Fotos kommen vielleicht später, hab aber nur im Parkhaus geknippst ...