Audi-Chef will kein eigenes Carsharing

  • Noch immer unglaublich finde ich, dass trotz des guten ÖPNVs und CarSharing und der preisbewussten Menschen die deutschen Premiummarken hierzulande Zulassungsrekorde aufzeigen.
    Franzosen, Italiener etc. betrachten Autos eher als Gebrauchsgegenstand. In Deutschland ist ein Auto Prestige, ob man das Geld dafür hat oder nicht.

  • Naja die "Zulassungsrekorde", wen es denn welche sind, kommen aber nicht von den Privatverkäufen sondern von den vielen Flottenkunden.
    Hier in Mittelfranken fährt gefühlt jeder zweite einen Dienstwagen von Adidas, Puma, Schaeffler oder Siemens.

  • Ab einer bestimmten Fahrzeugklasse (ich glaube Mittelklasse) und darüber überwiegen in Deutschland bei Neuzulassungen die gewerblichen Kunden. Der Kaufpreis liegt dabei oft drastisch unterhalb des Listenpreises. Genutzt werden solche Autos natürlich oft auch privat, dank 1%-Regelung günstig finanziert von der Firma, bei der die Anschaffung den Gewinn mildert und somit die zu zahlenden Steuern. Am Ende sind solche Autos also von der Gemeinschaft quersubventioniert.


    Auch bei bestimmten Kleinwagen gibt es reichlich Flottenkunden, z.B. für mobile Krankenpflege usw.

  • Ich hatte vor einiger Zeit das Vergnügen, mich beruflich etwas intensiver mit Carsharing zu befassen. Dabei habe ich auch Seminare besucht, in denen neben politischen Vertretern und Verbandsleuten u. a. die Deutschland-Chefin von Hertz, der DB-Flinkster-Chef u. a. referiert haben.


    Letztendlich haben hier alle nicht die entgültige Weisheit, klar ist nur, dass die Privat-Verkäufe in den Städten nachlassen und man die Leute irgendwie ans Auto heranführen will. Und was auch Fakt ist: Mit dem Free-Floating-Carsharing a´la Car2go und DriveNow lässt sich nur schwer bis gar kein Geld verdienen. BMW und Mercedes pumpen hier Geld hinein in der Hoffnung, dass es sich irgendwann in echten Verkäufen rechnet.


    Warum ich das mit den Seminaren eigentlich schreib: Bei einem war ein Vortrag von einem der Gründer von Zebra-Mobil. Das Unternehmen wurde von 2 ehem. Automobil-Managern gegündet, hatte nur AUDI-Modelle in der Flotte und ging in München gegen Car2go und DriveNow an den Start. Bereits bei dem Seminar kam schnell der Verdacht auf, dass AUDI hier über 2 Strohmänner versucht, den Markt zu sondieren, ohne selbst aufzutreten. Die Tatsache, dass Zebra-Mobil dann letzten Sommer sang- und klanglos den Betrieb eingestellt hat würde zum jetzigen Stadler-Interview passen. Fokusierung auf Flotten und zahlunkskräftige Privatkunden, für Carsharing und anderen "Ramsch" müssen andere VW-Konzernmarken herhalten.

  • Ich denke das ist für Audi genau die richtige Strategie um die Marke, die eh schon im Premium-Sektor positioniert ist, dort auch zu halten.