Nissan GT-R - Hertz Flughafen München

  • Fahrzeug: NISSAN GT-R
    Motorisierung: 3.8l V6
    km Stand Anmietung: 4200
    km Stand Abgabe: 5090
    Gefahrene km: 890km
    Verbrauch BC: 18,4 /100km
    Verbauch Tanken: 18,9/100km


    Vorwort:
    Hallo zusammen, lange bin ich hier schon als stiller Mitleser unterwegs.
    Meinen ersten Beitrag möchte ich gleich mal zu einem nicht ganz alltäglichen Mietwagen machen und euch einen Eindruck geben was euch bei diesem Fahrzeug erwartet!



    Anmietung:
    Alles verlief problemlos. Nach einem kurzen Kartenroulette konnte ich schon bald den Wagen in Empfang nehmen, der hinter mir sehnlichst darauf wartete, bewegt zu werden.
    Vorfreude!


    Erster Eindruck:
    Wow! Ich hatte den Wagen immer nur auf Bildern oder in Videos gesehen und seine wirkliche Größe dabei total unterschätzt.
    Der Wagen kauert förmlich auf der Straße und ist unfassbar breit. Die riesigen Zwanzig Zoll Felgen mit den dahinter liegenden gelochten Bremsscheiben ziehen den Blick magnetisch an. Ich muss sagen, Nissan ist bei diesem Auto meiner Meinung nach der Spagat zwischen Sportlichkeit und Understatement wirklich gelungen, wenn man vom Heck mal absieht. Die 4 Auspuffrohre und der Carbon-Diffusor zeigen dem Überholten gleich (oder dem, der Überholen will- davon sollte es ja nicht allzuviele Geben), wo der Hammer hängt.


    Wie dem auch sei..Ich will fahren.
    Wenn man die etwas eigenwilligen Türgriffe dann mal in der Hand hat, und die Türe öffnet, tritt einem gleich ein Duft von Leder, billigem Plastik und Stoff entgegen. Der erste Eindruck vom Innenraum hat mich sofort an den Toyota GT86 erinnert. Plastikwüste wohin man schaut. Einzig die abgesteppten Ledernähte am Armaturenbrett machen etwas her. Andererseits muss man bei dem Neupreis ja auch irgendwo Abstriche machen.
    Also Platznehmen auf den hervorragenden Sportsitzen: Passt alles? Mitnichten. Eine perfekte Sitzposition konnte ich nicht auf Anhieb finden. Immer war der Bordcomputer leicht durch das Lenkrad verdeckt und auch ein langes Rumprobieren hat es nicht besser gemacht. Naja, was Solls, sitz hier ja auch nicht in ner S-Klasse sondern in einen Supersportwagen von Nissan, der ganz andere Qualitäten haben sollte.


    Fahrgefühl:
    Also Motor an und raus aus dem Parkhaus. Nach dem Anlassen des Motors hatte ein einen bösen Sound erwartet, doch mehr als ein Grollen habe ich nicht vernommen. Gut, vielleicht war ich durch den F-Type mit seiner grandiosen Auspuffanlage zu verwöhnt, aber etwas lauter hatte ich ihn schon erwartet beim Anlassen.
    Aber jetzt Rauf auf die Autobahn. Da der Wagen kalt war, nahm ich erst einmal mit der rechten Spur vorlieb, denn Motoröl und Getriebeöl müssen laut Bordbuch 70 Grad erreichen. Hier bietet sich der Getriebemodus "Save" ( Vergleichbar mit dem EcoPro-Modus bei BMW vom Pedalgefühl her) an und die Dämpfereinstellung "Comfort". So lässt es sich entspannt Cruisen und die Bodenwellen dringen auch nicht zu sehr in den Innenraum durch.


    Auf Betriebstemperatur habe ich mich dann langsam mal nach Links orientiert...Und war zunächst enttäuscht. Der Wagen kam mir vor wie ein Kaugummi, klar, immer noch flott aber im Vergleich zum F-Type den ich vor mehreren Monaten hatte, aber irgendwie nicht so überzeugend. Irgendwann ist mir dann am Rastplatz mein Getriebeschalter aufgefallen, der sich noch im Save-Modus befand. Also schnell auf R gestellt und prompt war mir klar warum es einen Save Modus gibt. :D
    Die Beschleunigung lässt sich nicht in Worte fassen. Es ist einfach zu brutal wie die Kraft der 550 Pferdchen einen nach vorne katapultiert und hemmungslos das Fahrzeug nach vorne zieht. Sowohl mir als auch meinem Beifahrer ist die Spucke weggeblieben. Alleine für diesen Moment lohnt es sich, dieses Auto zu fahren.


    Diese unbändige Power lässt alle Jammereien von vorher vergessen. Und man kann nicht aufhören das Gaspedal nach unten zu drücken. Es ist und bleibt atemberaubend. Der Sound bleibt dabei klassisch 6-Zylinder-Like aber ist weit von dem des Jaguars entfernt. Das liegt aber auch an den zwei Turbos die einfach Klang schlucken. Es ist viel mehr ein messerscharfes Brummen statt grobschlächtigem Blubbern. Man kann es schwer beschreiben.


    Runter auf die Landstraße:
    Bei kurzen Sprints brauchen die Turbos eine Sekunde bis sie die Leistung aufgebracht haben um dann mit aller Macht die Nackenmuskeln der Mitfahrer zu strapazieren. Ich persönlich weiß nicht ob ich das auf Dauer so gut finde wenn ich flott fahren möchte.
    Mir hat ein bisschen die direkte Gasannahme gefehlt. Aber wie gesagt, dass ist Jammern auf hohem Niveau, aber im direkten Vergleich mit einem F-Type oder auch einem SAG von BMW, ist mir das DKG des GT-R in manchen Situationen zu langsam gewesen.


    Der Bildschirm zeigt einem während der Fahrt alle (un)wichtigen Daten von der G-Kraft bis zur Kraftverteilung an.
    Apropos: Der Wagen ist mit Semi-Slicks ausgerüstet, die bei Nässe alles andere als angenehm sind. Hier ist gerade bei den aktuellen Temperaturen Vorsicht geboten, denn obwohl er Allrad hat, dreht er leicht durch auf feuchtem Grund. Ansonsten fährt sich der Wagen lammfromm, geht wenn nötig auch zackig und wie auf Schienen um die Kurven.


    Stadtverkehr:
    Also weg von der Landstraße, ab in die Stadt.
    Komische Geräusche gibt der Wagen von sich. Ein leichtes Klappern, ein Rasseln und Knarzen (Nicht nur vom Antrieb, sondern auch von der Mittelkonsole, pfui das muss bei einem 90000€ Auto nicht sein :63: ) .
    Ich hatte zunächst die Befürchtung, dass irgendetwas kaputt sei, aber der Blick ins Handbuch schaffte Aufklärung. Alles ganz normal. Renngetriebe, Trockensumpfschmierung...


    In der Stadt wird einem die Größe des Autos erst wieder bewusst. Übersichtlich ist er nicht, aber man gewöhnt sich irgendwann daran. Nur nicht an die fehlenden Parkpiepser, die hätte man in so mancher Situation gut gebrauchen können.


    Verbrauch:
    Über den Verbrauch muss ich glaube ich nicht groß ein Wort verlieren. Außer das man ihn unter 12 Litern niemals bewegt und eher 18-20 Liter Super Plus (100 Oktan!!) Usus sind.
    Aber das ist einem Denke ich klar, wenn man so ein Auto fährt.


    Fazit:
    Abschließend kann ich sagen, dass der Wagen aufjedenfall - trotz der Mängel - ein Riesenspaß macht und ich jedem nur empfehle einmal mit so einem "Monster" zu fahren, um zu erleben, wie sich 1,3 G Beschleunigung im Auto anfühlen. Kaufen würde ich ihn nicht, dafür ist er mir nicht "perfekt" genug aber als Spaßmobil zwischendurch allemal top!






  • Das ist doch mal ein Einstand. Herzlich willkommen im Forum.


    Das Thema Reifen: Die serienmäßigen Dunlop SP Sport im GT-R spec sind richtig gut bei Nässe und liegen was Bremsen und Grip angeht mit stärker profilierten Reifen auf einem Niveau. Die relativ weiche Mischung macht den Unterschied. 550 PS aus einem Turbomotor sind immer mit Vorsicht zu genießen. Auch wenn schon 19-Zoll Winterreifen drauf wären.

  • Danke für den Bericht.
    Ja es ist wahr PDC gibt es nicht ab Werk gegen Aufpreis. Dazu muss man sich das nachrüsten lassen.
    Beim Sound der wird erst wirklich gut wen der Wagen als Extra die Titanauspuffanlage hat die fast 20000 Euro kostet.
    Andere Frage der GTR musste früher bei 5000 km zum Service , ist das nicht mehr so?