Audi S6 Avant | Europcar Köln

  • KM-Stand Abholung: 5.000
    Gefahrene Kilometer: 700
    Erhaltene Klasse: WPMR
    Erhaltenes Fahrzeug: Audi S6 Avant
    Motor: V8-Ottomotor mit 3.993 ccm Hubraum und 331kW (450PS), 550 nM Drehmoment zwischen 1.400 und 5.700 rpm, Beschleunigung auf 100 km/h in 4,6 Sekunden
    Ausstattung: Irgndein-Schwarz-Metallic, Matrix-LED-Scheinwerfer, Audi Glanzpaket, Panorama-Glasdach, Sonnenschutzrollos für Fond und Heck, Individualkomfortsitze mit Leder Valcona und Memory, Multifunktionslenker beheizbar, Sitzheizung vorne und hinten, Ambientebeleuchtung, belederte Armauflagen in der Türverkleidung, Headup-Display, Assistenzpaket inklusive Audi pre sense plus, Außenspiegel mit Memory und anklappbar, MMI Navi plus, Komfortschlüssel, BOSE surround, DAB, Vorbereitung für rear seat entertainment, Kamerabasierte Tempolimitanzeige, Rückfahrkamera, Standheizung, Innenspiel autom. Abblendend, Audi connect
    Fahrzeugpreis: 98.110 Euro (78.700 Euro Grundpreis)
    Bereifung: 19-Zoll-Sommerreifen
    Durchschnittsverbrauch: so 16,5 l / 100km (hüstel)


    Reservierung / Abholung


    Ein Fahrzeug mit 450 PS zu einem akzeptablem Preis konnte ich mir natürlich nicht einfach entgehen lassen. Sofort, als der S6 in der Buchungsmaske auftauchte, schlug ich zu. Die Abholung siehe Abarth 500 C | Europcar Köln gestaltete sich dann nicht so unproblematisch. Aber am Freitag um 15.30 Uhr hatte ich dann den S6 endlich in Händen.


    Audi S6 Avant


    Ein hübscher schwarzer großer Audi-Kombi mit netten 19-Zoll-Felgen. Das ist der erste Eindruck. Wäre da nicht das S6-Symbol im Frontgrill und die vierflutige Auspuffanlage, der S6 würde wohl nicht weiter auffallen. Genaugenommen tut er das auch nicht. Nur der, mit einem gewissen Interesse für Autos ausgestattete Beobachter, wird wohl schnell erkennen, dass es sich hierbei um die flottere Variante des Allerwelts-Geschäftsführer-Kombis handelt.



    Im Innenraum des S6 setzt sich das Understatement fort. Die Pedale sind ein wenig gepimpt und das Lenkrad wird von einem weiteren S6-Symbol verschönert. Das war es dann aber auch schon. Der Rest ist so wie in jedem anderen A6 auch (was nicht abwertend gemeint ist).


    Anders, als in den von mir zahlreich gefahrenen Miet-A6, gibt es hier elektrisch verstellbare und mit Memory-Funktion ausgestattete Komfortsitze sowie das Head-Up-Display.



    Letzteres ist in einem Audi (für mich) eine Premiere. Es ist allerdings nicht ganz so elegant eingebaut, wie das bei der Konkurrenz aus dem Hause BMW der Fall ist. Ein Aufbau auf dem Armaturenbrett vor dem Fahrer stellt das HUD zur Verfügung. Bei BMW ist es eigentlich unsichtbar integriert. Das ändert natürlich nichts an der Funktionsweise – und daran gibt es nichts auszusetzen. Sehr schön ist, dass die vertikale Ausrichtung des HUD mit einem Drehrädchen in der Nähe des Lichtschalters geändert werden kann.



    Bis hierhin ist das ganze also einfach nur ein großer, komfortabler und gut ausgestatteter Audi A6. Wäre da nicht der V8-4-Liter-Turbomotor. Der ist dann in der Lage, den Charakter des Fahrzeugs komplett zu verändern. So man das möchte!


    Auf Knopfdruck erwacht der S6 zum Leben. Man hört das auch; es ertönt ein wahrnehmbares dunkles Fauchen mit einer ganz zarten Ahnung eines Bollerns. Im Normalbetrieb ändert sich an der Akustik eigentlich nichts.


    Ich stelle bei Audi immer auf das Individual-Programm und dort alle Auswahlmöglichkeiten auf „Dynamic“. Den Antrieb lasse ich auf „Auto“. Den kann ich per Schaltung auf Sport stellen, wenn es mir beliebt. Macht man das, drängt der S6 schon etwas mehr in den akustischen Vordergrund. Aber immer noch nicht mit dem Gebrüll der AMG-Konkurrenz. Aber man hört ihn jetzt schon deutlich. Beim Runterschalten und vom Wechsel von Voll- in Teillast blubberts auch etwas. Aber dafür sollte man keine Musik hören :)


    Ob das jetzt „enttäuschend“ ist, wie häufiger gesagt wird, kann ich nicht entscheiden. Mich erinnert es eher an die dezente Untermalung im S500. Der kann allerdings durchaus böse klingen (wenn man darauf abzielt). Vielleicht könnte es im S6 etwas mehr Akustik sein. Ich war aber mit autobegeisterten Passagieren unterwegs, die den Klang durchaus gut fanden. Also wird man das wohl nicht objektiv entscheiden können.


    Zu den weiteren Fahreigenschaften: Meine bisherigen 8-Zylinder waren SL 500, S 500, Q7 4.2 TDI sowie A8 4.2 TDI. Die Diesel zählen nicht :) Die Mercedes 500er hatten alle noch den alten Antrieb mit 388 PS. Der S6 ist mit deutlich mehr Power ausgerüstet und kann wohl nicht direkt verglichen werden.


    Ich könnte aber mal mit dem A 45 AMG (Mercedes-Benz A 45 AMG | Europcar Köln) verglichen, den ich eine Woche zuvor gefahren bin. Klar ist das auch kein guter Vergleich (4-Zylinder gegen 8, 2 Liter Hubraum gegen 4, Kompaktwagen gegen obere Mittelklasse, 50 TEuro gegen 100 TEuro). Aber in der 0-100-Beschleunigung geben sich diese beiden Fahrzeuge nichts (beide 4,6).


    Der S6 ist (wie nicht verwunderlich) das komfortablere Fahrzeug das, auch für die Langstrecke perfekt geeignet ist (nach 500 km muss man allerdings tanken). Man kann ihn im Sportmodus auch durch die kleine engen Kurven jagen. Bei einem Gewicht von 2 Tonnen und einer Länge von 5 Metern ist das natürlich nicht mit dem kleinen AMG vergleichbar. Der S6 gibt sich sonst keinerlei Blöße. Die Beschleunigung ist brutal – gerne in der Variante „Auffahren auf die Autobahn“. Unglaublich was der S6 hier liefert. Ich kann mir keine im alltäglichen Fahrbetrieb eintretende Situation vorstellen, bei dem man Power vermisst.



    Wenn ich könnte würde ich mir allerdings das AMG-Getriebe wünschen. Hier und da hatte ich den Eindruck, dass die 7-Gang S-Tronic nicht so richtig weiß, was sie machen soll. Ich habe sie tatsächlich mal im falschen Gang erwischt. Beispielsweise fahre ich einen Berg hinunter und das Fahrzeug ist im Schubbetrieb. Man gibt kurz Gas und es passiert erst einmal nichts. Dann kehrt der S6 mit einem Ruck aus dem Schlaf zurück. Jetzt wo ich darüber nachdenke, vielleicht ist das auch die Umschaltung von 4- nach 8-Zylinder? Denn Zylinderabschaltung haben wir hier auch. Keine Ahnung! Ist aber nicht so dramatisch – nur verwunderlich.

    Fazit


    Der S6 macht wahnsinnig viel Spass. Auf der Autobahn und natürlich auch abseits davon. Er ist – wie von Audi beworben – der kultivierte Sportler. Der elegante und komfortable Gleiter für die Langstrecke und der Sportler (in den durch Gewicht und Länge gesetzten Grenzen). Er ist kein RS6 oder M5 oder E-AMG. Das sollte klar sein. Er ist auch mit 78.000 Euro Grundpreis eher bei einem BMW 550i oder MB E 500 angesiedelt und sollte fairerweise auch mit diesen verglichen werden.


    Im Vergleich zum A 45 AMG würde ich sagen: Der A-AMG ist der junge Wilde. Tätowiert und mit Muskelshirt lungert er an der Häuserecke und sucht nach Streit. Der S6 ist der im schwarzen Anzug gekleidete Hitman. Er fällt nicht weiter auf, kann sich aber gegen jeden jungen Wilden, der Streit haben will, problemlos durchsetzen.


    Im Ergebnis ein imponierendes Fahrzeug das viel Laune macht (und mit ordentlich Super Plus gefüttert werden will).

  • Danke für den Bericht. Könntest du mal näher auf die Komfortsitze eingehen, anders als bei BMW die in 5er und 7er die gleichen Sitze verbauen(verbauten), sind die in A6 und A8 ja unterschiedlich.


    Würdest du sie auf eine Stufe mit den BMW Komfortsitzen bzw. denen aus dem A8 stellen?

  • Könntest du mal näher auf die Komfortsitze eingehen, anders als bei BMW die in 5er und 7er die gleichen Sitze verbauen(verbauten), sind die in A6 und A8 ja unterschiedlich.


    Klar doch!


    Die Komfortsitze im A6 unterscheiden sich von denen im A8 hauptsächlich in den Einstellmöglichkeiten. Man kann die Lordosenstütze und die Sitzauflage verstellen und sich - sozusagen - einklemmen (Seitenwangen enger oder weiter). Man sitzt sehr gut! Im A8 sind das dann richtige Sessel mit noch mehr Einstellmöglichkeiten (ähnlich den BMW-Komfortsitzen).