TESLA Model S 70D

  • Guten Morgen!
    Vor einiger Zeit hatte ich eine Probefahrt mit dem Tesla Store Frankfurt vereinbart. Es war eine begleitete Fahrt von einer Stunde incl. Einweisung, die mir erste Eindrücke von Tesla vermittelte und zugegebenermaßen Begeisterung für dieses Fahrzeug hervorrief.


    Auf meine Frage hin, ob es möglich sei, das Fahrzeug auch mal für ein paar Stunden mitzunehmen, versprach mir der Storeleiter einen Rückruf im Juli.


    Er hielt sein Versprechen und rief mich Anfang der Woche an, dass ich Donnerstags das Fahrzeug 4 Stunden haben könnte.
    IMG_5205.jpg Pünktlich um 10:45 schlug ich beim Tesla Store im Opernturm Frankfurt auf.
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    Ich wurde freundlich begrüßt und mir wurde gleich gesagt, dass nicht der vor der Tür stehende P85D für mich vorgesehen sein, sondern ein S70D. Begründung: da ich ja signalisiert hätte, keine 100.000 € und mehr für ein Fahrzeug zahlen zu können/wollen, möchte man mir die geeignete Alternative zur Probefahrt mitgeben.


    Flugs ins Parkhaus, wo es einige Stellpätze für Tesla gibt, direkt neben einigen BMW i3.
    Schadenfrei und in Blau stand er nun da, der Tesla. Hübsch anzusehen. Nach einer kurzen Schadensbegutachtung, die negativ ausfiel, konnte ich auch schon das Parkhaus verlassen. Dank des riesigen Displays fand ich mich im Frankfurter Stadtverkehr gut zurecht und war recht schnell auf der Autobahn.
    Juchhe! da geht ganz schön was ab. Ist schon irre, was für eine Beschleunigung so ein Tesla hat. In der Grundversion sind es ja nur 320 PS.
    Die Reichweite betrug 290 km als ich losfuhr. Er war nicht vollständig geladen.
    Trotz über 200 Sachen und viel Beschleunigung (man will ja das auch mal erleben, im Alter) waren es nach ca 95 km immer noch 170km Reichweite.
    In Dirmstein angekommen, erst mal an die Haushaltssteckdose angehängt. Hat immerhin ca 8 km gebracht in ner halben Stunde.
    Frau und Kinder eingeladen und zur Lieblingsfotolocation (Toskana) gefahren.
    Man merkt schon, dass der Tesla ein Hingucker ist und man sich auch die ein oder andere Frage von Passanten gefallen lassen muss.
    Nun schnell die Family wieder abgeliefert und ab auf die Autobahn. Leider hat es zeitlich nicht mehr gereicht zur Tesla Ladestation in Hemsbach zu fahren. Dort gibt es wohl 8 Slots und kostenfrei sogar.

    auf dem letzten Bild sieht man wieder mal, dass Frauen sich mehr für die Landschaft als für Autos interessieren. Bei Heranwachsenden Jungs ist das schon anders. Überall auf dem Fahrzeug waren die fettigen Fingerabdrücke zu sehen. Und den Sitz hatte er mir auch verstellt.
    Pünktlich um 15:00 wieder ins Parkhaus gefahren. Restreichweite noch 70 km. Kein Vergleich zu der geringen Reichweite des BMW i3. Rundgang ums Fahrzeug mit dem Mitarbeiter. Schlüssel abgegeben und um Kostenvoranschlag gebeten.
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    Wer mich kennt weiss, dass technische Daten usw. bei mir keine Rolle spielen. ich will einfach nur fahren nach dem Motto " Mein Maserati fährt 210 , schwups die Polizei hats nicht gesehn, ich will Spaß..."

    Dateien

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      (1,83 MB, 17 Mal heruntergeladen, zuletzt: )
  • Danke für den Bericht. Die Kiste macht schon Spaß und hängt sogar die Motorradfahrer beim Beschleunigen ab. Aber wie bei allen Elektrofahrzeugen ist die Ladeinfrastruktur das große Problem für einen halbwegs normalen Betrieb (längere Fahrten sind ohne gute Planung und einiges an Leerlaufzeit aufgrund der Ladezeit nicht machbar). An einer normalen Haushaltssteckdose lädt man über 30h! bis er voll ist, mit extra abgesicherten Lademöglichkeiten zu Hause oder unterwegs braucht man auch noch gute 6-8 h. Bei den Energieversorgern kann man dann auch innerhalb von 4 h halbwegs voll laden. Die Supercharger sind leider noch recht spärlich vorhanden, aber zumindest ein Lichtblick bezüglich langer Wartezeiten. Was derzeit auch noch recht nervig ist, dass einige Hersteller ihr eigenes Süppchen bezüglich Ladeinfrastruktur kochen und damit kein einheitliche Ladestecker vorhanden ist. Beim Tesla kostet so ein Adapter dann mal 3000 Euro Aufpreis und kann dann nicht mal gegen Diebstahl gesichert werden. Aber gut wer über 100K ausgibt, den jucken dann vielleicht die 3K auch nicht mehr. 8)
    Ich habe mit dem 85D an einem Wochenende 1200 km abgespult, aber auch nur, weil ich privat eine schnelle Lademöglichkeit hatte (über Nacht war er wieder voll). Mit den öffentlich zugänglichen Stationen wäre so eine Tour im Nordosten nicht möglich gewesen und da ist meistens vorher noch eine Registrierung notwendig. Dazu musste ich dann Nachts auch noch extra mit dem Taxi von einer öffentlichen Lademöglichkeit nach Hause und wieder zurück fahren.
    Meine Reichweite lag bei rund 300 km bei normaler Fahrweise, könnte aber mit weniger Tempo und ohne ordentlich aufs Gas zu treten noch erhöht werden.


    Von daher ist der Tesla schon ein super Auto, aber leider für mich noch keine Option für den Alltag. Ich bin gespannt wie lange der teure Akku mitmacht und was ein möglicher Austausch dann kostet. Erst wenn bessere Akkus, Ladung über die Straße/Leitplanke o.ä und austauschbare Akkus vorhanden sind, wird das Ganze interessant. Aber da werden sicherlich noch ein paar Jahre vergehen.


    Was mir beim Tesla nicht gefallen hat, ist die Online Navigation mit Google Maps über die integrierte SIM-Karte. Fährst du in ländlichen Gegenden rum, gibt es öfter mal schlechten Netz-Empfang und damt auch keine Navigation. Dafür kannst du dir dann während der Fahrt auch mal schnell das Wetter oder den Regenradar aufrufen. :rolleyes: Das Display selber ist super, auch wenn man sicherlich noch ein wenig an den Menüs optimieren könnte.
    Praktisch sind auch die beiden Kofferäume, wo man eine Menge rein bekommt.
    Die mobile App ist eine nette Spielerei über die man dann im Restaurant oder im Schlafzimmer den aktuellen Ladezustand abfragen kann.
    Optisch ist er eh sehr gelungen und man wird dann unterwegs auch gerne mal angesprochen.

    Dateien

  • Für 90% der Berufspendler ist er aber sicherlich eine Alternative, denn wer fährt schon weiter als 300km pro Tag.


    Was mich nicht überzeugt hat, war die Verarbeitung und insbesondere die Spaltmaße. Man merkt dem Auto wohl enorm an, dass Tesla kaum erfahrenes Personal bei der Entwicklung hatte und wenn das stimmt was mir ein Bekannter, der bei BMW tätig ist, erzählte, dann hat man dort einige Exemplare gekauft und zerlegt und musste einige Male herzhaft lachen.


    Ich finde der Preis ist leider noch etwas zu hoch, aber sonst ein sehr attraktives Auto, umso mehr wenn das Supercharger-Netz dichter wird und falls Tesla tatsächlich einen kostenlosen Austausch des Akkus anbietet.


    Richtig geil finde ich, das auch Softwareupdates mit richtigem Mehrwert over the air kommen und nicht versucht wird, Kunden dafür in der Werkstatt Geld abzunehmen.

  • Ich finde auch, dass für den normalen Gebrauch im Alltag das Auto völlig ausreichend von der Reichweite ist.
    In unserem speziellen Fall sind das am Tag ca. 100-120 km höchstens. Das war mit dem i3 nicht zu schaffen.
    Über Nacht laden ist auch der Normalfall.
    Grosser Kofferraum hinten und vorne auch noch Platz für den Einkauf.
    Platz im Auto auch hinten ohne Ende.
    Der kostenlose Austausch des Akkus wurde so im Store auch kommuniziert.


    Klar ist der Preis noch sehr hoch.
    Mit dem 70D kommen wir aber schonmal von den 100.000€ weg auf 75.000€.
    Mit ner Anzahlung von 15.000€ wäre das dann eine Leasingrate von 599.- auf 4 Jahre und 40.000km.


    Also weiter beobachten!

  • Für 90% der Berufspendler ist er aber sicherlich eine Alternative, denn wer fährt schon weiter als 300km pro Tag.


    Wovon sich 95% das Auto gar nicht erst leisten können bzw. vom Arbeitgeber nicht freigegeben wird.


    Mein Nachbar hat das Glück, dass sein AG kein Problem mit einem Tesla hat. Für seine 85km zur Arbeit und zurück ist das sicherlich eine tolle Lösung.

  • Danke für die Eindrücke.
    Ich freu mich irgendwie schon auf die kommende Elektromobilität. Wenn Sie derzeit nur noch nicht so teuer wäre, würde ich mir für den Weg zur Arbeit tatsächlich überlegen, ein E-Mobil anzuschaffen. Derzeit ist dies jedoch noch für mich nicht möglich.


    Was mich nicht überzeugt hat, war die Verarbeitung und insbesondere die Spaltmaße. Man merkt dem Auto wohl enorm an, dass Tesla kaum erfahrenes Personal bei der Entwicklung hatte und wenn das stimmt was mir ein Bekannter, der bei BMW tätig ist, erzählte, dann hat man dort einige Exemplare gekauft und zerlegt und musste einige Male herzhaft lachen.

    Sind halt viele Teile von Mercedes. Bei VW wären sie wahrscheinlich in eine Schockstarre gefallen :120:

  • Ich weiß nicht ob ich damit richtig liege, aber ist es nicht finanzieller Unsinn sich einen Tesla als Firmenwagen zu nehmen?
    BLP = Hoch = Hoher GWV
    Und die Kosten die eigentlich wirklich zu Buche schlagen und die 1%-Regelung attraktiv machen, wie Sprit und Wartung fallen fast komplett weg.

  • Ich weiß nicht ob ich damit richtig liege, aber ist es nicht finanzieller Unsinn sich einen Tesla als Firmenwagen zu nehmen?
    BLP = Hoch = Hoher GWV
    Und die Kosten die eigentlich wirklich zu Buche schlagen und die 1%-Regelung attraktiv machen, wie Sprit und Wartung fallen fast komplett weg.

    Die Regelung ist bei Elektrofahrzeugen angepasst.

    Zitat

    Bis Ende 2014 darf der Bruttolistenpreis um 450 Euro pro Kilowattstunde der Batteriekapazität vermindert werden – maximal aber um 9.500 Euro. Aufpassen müssen Sie allerdings, wenn Sie sich erst in Zukunft einen Dienstwagen mit Elektromotor anschaffen wollen. Denn die Pauschale wird bis 2023 jedes Jahr um 50 Euro pro Kilowattstunde Batteriekapazität gekürzt. Ein Beispiel: Kaufen Sie erst 2015 ein Elektroauto, können Sie den Listenpreis nur noch um 400 Euro pro Kilowattstunde verringern, maximal aber um 9.000 Euro.


    Ist bei einem 80.000€ Tesla jetzt nicht die Welt, aber im Vergleich zu einem 5er, A6, E-Klasse und deren gern gefahreren SUV-Brüder durchaus attraktiv