Renault Megane GT-Line dci130 | Europcar Faro Airport

  • Vermieter: :202: Faro Airport
    Fahrzeug: 2016 Renault Megane GT-Line dci130
    Motor: 1.6l Turbodiesel, 130PS
    EZ: 05/16
    Getriebe: 6 Gang Schaltgetriebe
    Exterieur: Arktisweiß
    Interieur: Stoffpolsterung „GT“ mit blauen Ziernähten
    Verbrauch: 5.8l/100km lt. BC
    Bruttolistenpreis: 31.100€ (in Portugal)
    Fahrzeugklasse: CDMD
    Kilometerstand Abholung: 6104
    Kilometerstand Abgabe: 8399
    Gefahrene Kilometer: 2295

    Ausstattung:


    Infotainment:
    Renault R-Link 2 Infotainmentsystem, Navigationssystem , 2 Audio USB-Ports, AM/FM/CD, Bluetooth Freisprecheinrichtung und Audiostreaming


    Exterieur:
    17“ Alufelgen „Decaro“, Privacy-Verglasung, PDC vorn und hinten, LED Tagfahrlicht im EDGE Design, Sportpaket, Keycard Handsfree (schlüsselloser Zugang und Motorstart)


    Interieur:
    Licht- und Regensensor, 2-Zonen Klimaautomatik, automatisch abblendender Innenspiegel Multifunktionslenkrad „Sport“, MULTISENSE Fahrerlebnisschalter, Ambientebeleuchtung, digitales Instrumentendisplay, Sportsitze mit integrierter Kopstütze, Tempomat mit Geschwindigkeitsbegrenzer,


    Sicherheit:
    6 Airbags, ESP, Spurverlassenswarnung, Frontalkollisionswarner, Verkehrszeichenanzeige, Head Up Display HUD, Fernlichtassistent, Reifendruckkontrolle


    Reservierung und Anmietung:


    Recht kurzfristig entschieden wir uns für einen Urlaub in Portugal, historische Altstädte, die Algarve und leckerer Fisch standen auf der Agenda, um all dies zu vereinen muss natürlich noch ein fahrbarer Untersatz her.


    Zugegebenermaßen klappte mir bei den aufgerufenen Preisen zu dieser Zeit fast di Kinnlade runter, um die 1200€ wollten die gängigen Vermieter für ein Kompaktklassefahrzeug sehen. Nach vielen Vergleichen landete ich schließlich bei 885,- all inclusive, zwar immer noch teurer als der Chevrolet Tahoe letztes Jahr, aber ist ja Urlaub.

    Ortswechsel: Faro Airport, 17:00, die Frisur sitzt
    :106:


    In der prallen portugiesischen Sonne erreichen wir mit unseren Koffern das gut besetzte Europcarbüro. Nach dem ziehen der bei allen Autovermietern üblichen Nummer, wurden wir schon recht bald zum Schalter gerufen. Die Upsellversuche auf A3 CAB („just 50€a day“) und 2er AT („the 216i is a great car“ – was ich von 102 DreizylinderPS halte hab ich recht schnell klären können) konnten recht schnell abgewimmelt werden.


    Ich hatte dann die Wahl zwischen Renault Captur und Peugeot 2008, diese schätzte ich als zu klein ein, so ging es samt EC-RSA auf den Parkplatz, wo ich den Megane erspähte und ihn in diese Richtung lenkte. Der Wagen war glücklicherweise noch frei und so hatte ich einige Minuten später den Schlüssel in der Hand.

    „First Approach“ – das Außendesign


    WOW – ja, das war durchaus mein erster Gedanke als ich den Megane das erste Mal live sah, insbesondere mit dem hier verbauten GT-Line Optikpaket. Das hat nichts mehr mit dem generischen Vorgänger zu tun, das ist gelungenes Automobildesign. Um Mat Watson von carwow zu zitieren:


    „Während der alte Megane mehr wie Meg(ane) Griffin aussah, ist der Neue eher mit Megan(e) Fox zu vergleichen."



    Das neue Renaultmarkendesign macht wirklich was her und meiner Meinung nach ist es eine erfrischende Abwechslung zu anderen Kompaktklasseautomobilen dieser Zeit (*hust* Golf).




    Ein bullig-breites Erscheinungsbild lässt den Wagen angriffslustig daherkommen, die C-förmigen LED-Tagfahrleuchten ernten immer wieder Blicke von Passanten,



    aber meine Lieblingsansicht ist definitiv das Heck.





    Die weit in die Kofferklappe gezogenen Heckleuchten sehen einfach nur fantastisch aus, auch im Profil.



    Geparkt neben einem F20 wirkt letzterer wahnsinnig zierlich, wie eine Klasse kleiner.


    Als Vergleich hier übrigens der aktuelle Megane mit dem Megane II.



    Ich bin begeistert!

    „Like what you see?“ – der Innenraum


    Auch hier muss ich sagen: Gelungen.



    Fangen wir mit den Sitzen an, diese sind GT-Line spezifische Sportsitze mit integrierter Kopfstütze und hohen Seitenwangen, bespannt mit schwarzem Stoff mit blauer Kontrastnaht. Generell dominieren schicke blaue Akzente im Innenraum.




    Die Sitze sind ziemlich bequem und bieten einen vorzüglichen Seitenhalt in Kurven und auch die festfixierte Kopfstütze stört mich mit 1,80m überhaupt nicht. Lediglich wenn man vor dem Einsteigen die Füße abklopfen möchte stört die doch exzessive Polsterung der Seitenwangen.




    Der Innenraum bietet ein tolles, reduziertes Design. Mein Exemplar ist mit dem waagerechten 7“ Touchscreen ausgerüstet, was ich gegenüber dem Hochkantbildschirm präferiere, da es hier noch einen physischen Drehregler für Lautstärke und Temperatur gibt. Die Knöpfe für die Klimaanlage fühlen sich solide an und sind intuitiv zu verstehen, ganz witzig hierbei: Wie bei Lincoln kann man die Gebläseintensität durch Wischen mit dem Finger regulieren.



    Das Lenkrad ist vergleichbar mit dem abgeflachten Lenkrad aus den S-Linemodellen von Audi. Wunderbar dick gepolstert mit Grippolstern auf 10 und 2, es liegt wirklich gut in der Hand.




    Auf dem Lenkrad selbst sind die Bedienelemente von Tempomat und Bordomputer/Sprachbedienung angebracht. Alles was mit Audio und Telefon zu tun hat geht über einen „Renaultklassiker“, den Bediensatelliten hinter dem Lenkrad, den schon der erste Clio 1992 hatte. Lautstärke und Titelsprung lassen sich darüber recht gut bedienen, sämtliche Telefonfunktionen, oder das Ändern der Audioquelle mit dem Ding, sind während der Fahrt undurchführbar.


    Von der Qualität her gibt es nichts zu meckern, sowohl das Armaturenbrett, als auch die Türtafeln sind mit weich unterschäumten Kunststoffen verkleidet und spaltfrei verarbeitet. Auf schlechten Straßen können jedoch leichte Klappergeräusche auftreten.


    Der Kofferraum ist Durchschnitt für die Kompaktklasse, was Renault allerdings dazu bewog hier KEINE Beleuchtung einzubauen erschließt sich mir nicht, vielleicht hab ich aber auch in 14 Tagen nicht entdeckt wo man es anschaltet ;)

    „Hält was er verspricht?“ – Motor, Getriebe und Fahrverhalten


    Während die bisherigen Eindrücke durchweg positiv waren, bin ich hierbei eher gemischten Gefühlen.


    Kommen wir zum Positiven:


    Die Fahrstabilität des Wagens ist Einwandfrei, schneller durchfahrene Kurven an Autobahnausfahrten, Serpentinen, all das macht dem Megane keine Probleme. Stellt man die Lenkung in den Sportmodus, so erhält man eine ziemlich straffe Lenkung mit ordentlichem Gewicht. Ich mag es so, wer nicht lässt sie im Comfortmodus und hat die leichtgängige Lenkung eines Golfs.


    Die Bremsen haben einen exzellenten Biss und ließen sich gut dosieren, vom Tempomaten werden sie hingegen nicht genutzt, der versucht gegenzusteuern und blinkt danach einfach rot.


    Der Verbrauch von 5,8l/100km im Langzeitschnitt geht für mich in Anbetracht von Fahrweise und ständig laufender Klimaanlage in Ordnung.


    Leider hier auch ein paar negative Punkte:


    Der Motor ist für 130PS ein wenig schwachbrüstig. Die Leistung reicht für portugiesische Autobahnen locker aus, dennoch hatte mein Flughafenshuttle, ein 140PS starker Honda Civic mit 2.2l Diesel (wohl auch durch den Hubraum) wesentlich mehr Druck in allen Lebenslagen, sodass der Unterschied gefühlt bei mehr als 10PS lag.


    Zudem ist die Getriebeübersetzung vom 1. In den 2. Gang schlecht. Um nicht im Turboloch zu versinken muss man im ersten Gang bis 2500 Touren drehen bevor man schaltet, dieses Turboloch ist bis 1500 Touren eigentlich ziemlich präsent.


    Am negativsten aufgefallen ist mir jedoch die Schaltung. Klar, sie schaltet alle sechs Gänge durch, aber das Schaltgefühl ist, als würde man durch knorpeligen Kuchenteig rühren. Hat man Gas gegeben so sprang der Schalthebel immer wieder ein Stück in Richtung Neutral. Zudem hat sie einmal trotz voll durchgetretener Kupplung ganz schön gekratzt, als ich vom ersten in den zweiten Gang schaltete und der Rückwärtsgang wollte von Zeit zu Zeit auch nicht beim ersten Mal einrasten. Sorry Renault – das geht besser.


    „Alles drin, alles dran“ - Infotainment und Ausstattung


    Das Multimediasystem heißt R-Link 2 und wartet wie bereits erwähnt mit einem 7“ Touchscreenmonitor auf. Die Touchresponse ist ziemlich gut und die Anfragen werden auch schneller verarbeitet als z.B. im SYNC2. Das Hauptmenü ist ziemlich klar gegliedert, jedoch muss man für weitere Einstellungen oft tief in die Menüs abtauchen, auch werden die Tastenfelder immer kleiner.


    Hiermit kommen wir gleich zur Navigation. Diese ist im Gegensatz zu den Vorgängern kein fest eingebautes Tom Tom mehr, sondern eine eigene Entwicklung. Pinch to Zoom funktioniert sehr gut, so bedient es sich wie ein großes Smartphone, wenn auch manchmal etwas überempfindlich beim verschieben des Bildausschnittes. Die Routenberechnung erfolgt schnell und gut, nützlich sind auch die Schnellsuchmöglichkeiten „in der Nähe“ für Hotels, Restaurants und Tankstellen. Lediglich das Abbrechen einer Route verlangt Fingerspitzengefühl, da die Schaltfläche sehr klein ist.




    Die Sprachsteuerung hat 50:50 funktioniert bei zweimaliger Benutzung, dauert aber viel zu lange, in der Zeit geht es schneller über den Touchscreen. Bei diesem fehlten mir nur zwei Dinge und das waren ein „Zurück“-Button neben dem existierenden „Home“ und ein „Weiterschalt-/Scan-/Seek-Knopf“.


    Das HUD wird auf eine kleine Plexiglasscheibe projiziert und liegt daher nicht ganz so im Blickfeld wie das in den BMW, der Funktionsumfang mit Geschwindigkeit, Spurhalteassistent, Tempolimit, Tempomat und Navianzeigen ist aber sehr umfangreich und informativ, sowie übersichtlich dargestellt. Das Bild wurde vom Beifahrer aufgenommen und auch das Überfahren der Spur war abgesichert und absichtlich, damit man den Unterschied erkennt.



    Der Tacho ist volldigital, das klingt nach mehr als es ist.



    Was es nicht ist, ist ein Virtual Cockpit wie bei Audi, ich würde es viel eher mit den „Multifunktionalen Instrumenten“ von BMW vergleichen, die Anzeige verändert sich auf Benutzerwunsch und im ECO und SPORT Modus,



    ansonsten kann man zwischen zwei Stilen wählen und drumherum werden Bordcomputerinformationen, Navipfeile und Songtitel angezeigt, für die ist aber nicht sehr viel Platz, sodass längere Titel abgeschnitten werden.



    Die Ambientebeleuchtung ist, wie bei Ford, in vielen Farben einstellbar und fällt unter den Interieurleisten der Türen hinab, wie bei BMW.



    Das Ausstattungsniveau war wirklich überragend und das nicht nur für einen portugiesischen Mietwagen. Man bekommt zwar die LED-Scheinwerfer der deutschen GT-Line nicht,



    aber Navigationssystem, Fernlicht-, Spurhalte-, Tempolimitassistent, Headup-Display, Klimaautomatik, PDC, Keyless-Go, Sportsitze, etc.




    „Quirks“ – nervige Kleinigkeiten


    > nerviger Warnton bei Geschwindigkeitsübertretung ab +3km/h, will man diesen Ton ausschalten schaltet sich die Tempolimiterkennung mit aus.
    > der Tempomat muss vor der ersten Benutzung nicht am Lenkrad aktivieren, sondern an einem Schalter der „griffgünstig“ direkt hinter der Handbremse liegt.
    > der Renaultbediensatellit ist überfrachtet und Dinge wie Source oder Telefonieknöpfe hätte ich lieber am Lenkrad.
    > Mit dem Fahrerlebnisschalter kann man nur „ECO und SPORT auswählen, der Rest, inklusive Neutral, geht nur über den Touchscreen
    > Das Fehlen eines physischen ‚Weiterschaltbuttons‘
    > Ist der Fernlichtassistent aktiviert gibt es keine Möglichkeit das Fernlicht manuell einzuschalten. Fairerweise funktioniert der Assistent aber ziemlich gut.


    Zusammengefasst…


    … ist der neue Renault Megane ein wahnsinnig gut anzusehendes Fahrzeug geworden, ein echter Hingucker. Die Qualität im Innenraum und die Ausstattung für den aufgerufenen Preis stimmen. Mit dem Motor ist man sparsam unterwegs, etwas Spritzigkeit fehlt jedoch und das Getriebe…vielleicht ist die Automatik besser.


    Für Fragen, ob zu Auto oder Urlaubsland bin ich immer offen, zum Abschluss des Berichtes noch mein Lieblingsbild des Meganes vor der Brücke des 25. Aprils, der „Golden Gate Bridge“ Lissabons.


  • Super Bericht! Ich bin auch großer Fan der aktuellen Renault-Designsprache. Der Innenraum gefällt mir auch gut. Eigenständiges, zeitgemäßes Konzept. Jetzt muss nur noch Google die Bildschirme übernehmen und ein bisschen Usability reinkloppen...


    Die Automatik scheint wohl Pflicht zu sein. Aber wenn der Preis stimmt, wäre mir der Megane lieber als ein VW Valium Golf. Endlich mal ein bisschen Flair in der Kompaktklase.

  • Super Bericht! Ich bin auch großer Fan der aktuellen Renault-Designsprache. Der Innenraum gefällt mir auch gut. Eigenständiges, zeitgemäßes Konzept. Jetzt muss nur noch Google die Bildschirme übernehmen und ein bisschen Usability reinkloppen...


    Die Automatik scheint wohl Pflicht zu sein. Aber wenn der Preis stimmt, wäre mir der Megane lieber als ein VW Valium Golf. Endlich mal ein bisschen Flair in der Kompaktklase.


    Der oben angegebene Preis ist der Portugiesische, dort sind die Autos scheinbar teurer, hier in Deutschland kostet der Wagen so wie er dasteht, inklusive LED Scheinwerfern die hier Serie sind, 27570€.


    Ich würde ja sehr gern einmal den dci165 fahren, erstens wegen des stärkeren Motors und dann weil er standardmäßig an die Automatik gekoppelt ist, um zu Schauen ob die besser harmonieren.


    Und ja, der Wagen ist definitiv ein Hingucker und einer der, meiner Meinung nach, bestaussehendsten Kompakten derzeit.