Mercedes-Benz E220d Limousine (W213) - Ein Bilderbericht
Anmietung
Bereits seit einiger Zeit wollte ich die neue E-Klasse unbedingt fahren. Donnerstagabend eine als E220d erspäht und PDMR für Freitagmittag eingespielt. Freitag dann in der Station angekommen und zuerst Niemanden angetroffen. Nach kurzer Zeit kamen dann gleich zwei RSA, die beide noch neu im Betrieb schienen. Die E-Klasse müsse noch aufbereitet werden, da sie sehr dreckig sei. So geduldete ich mich etwas und konnte nach insgesamt 25 Min in der Station endlich die Schlüssel entgegennehmen. Das Aufbereiten war jedoch eher verschlimmernd als verbessernd. Zum Dreck kamen nun noch Wasserflecken hinzu. Ich fuhr jedoch erst einmal nach Hause.
Ich entschloss mich dazu, auf eigene Kosten die Waschanlage aufzusuchen, da ich so nicht losfahren wollte und werde nun hoffen, dass das SMT mir diese erstatten wird.
Exterieur
Die neue E-Klasse liegt optisch genau zwischen der C- und der S-Klasse und übernimmt Elemente von Beiden und führt sie zusammen. Das lässt sie leider wenig eigenständig wirken, aber dennoch gefällt sie mir. Das Scheinwerfer-Design vorne ist leider nicht so gut gelungen wie das der C-Klasse. Die Scheinwerfer wirken klein und eher zurückhaltend. Die Heckleuchten sehen von Weitem zuerst unspektakulär aus, was sich jedoch bei genauerer Betrachtung ändert.
Ein absoluter Hingucker, wie ich finde.
Interieur
Auch das Interieur orientiert sich stark am großen und am kleinen Bruder. Es wird bestimmt durch das riesige Glaspanel, welches Armaturen und Infotainment abdeckt.
In der Mittelkonsole finden sich die gewohnten Bedienelemente zum Einstellen der Klimaautomatik und die Infotainment-Steuerung.
Zumdem findet sich hier auch eine kleine Analoguhr, welche darüber hinaus beleuchtet ist.
Das Problem bei der Mittelkonsole ist, dass diese immer in klavierlackoptik gehalten ist, egal welches Dekor bestellt wurde. Da die klavierlackoptik katastrophal ist in Hinsicht auf Kratzer und Staub, hoffe ich das Mercedes hier bald reagiert. Beim E43 AMG haben sie glücklicherweise bereits in Form einer optionalen Carbon-Mittelkonsole reagiert.
Zwischen der Mittelkonsole und dem Widescreen-Cockpit befindet sich die Dekorleiste, welche die Lüftungsdüsen beherbergt.
Hier hätte ich mich über das "Esche schwarz offenporig" als Dekoreinlage gefreut.
Desweiteren empfand ich die verbauten Sitze als sehr angenehm und wohlpassend. Für besondere Freude sorgt bei mir immer eine ausziehbare Beinauflage.
Auch im Fond bietet die neue E-Klasse ausreichend Platz für Mitfahrer. Auch die Kopffreiheit geht absolut in Ordnung.
Technik
In diesem Kapitel hätte ich gerne einige Worte zu den neuen Assistenten der E-Klasse verloren, es waren jedoch keine verbaut. Lediglich das Multibeam-LED sei hier erwähnt. Es ist sehr gut, aber meine Erwartungen an das wohlmöglich beste LED-SW-System auf dem Markt waren einfach zu hoch. Trotz der vielen Einzel-LED arbeitet das System ziemlich sektorenweise. Es bietet voll aufblended ein geniales Lichtbild mit großartiger Helligkeit und Ausleuchtung. Die Helligkeit ist bisweilen so gut, dass angeleuchtete Verkehrszeichen so stark reflektieren, dass sie blenden. Es reagiert außerdem nicht immer sehr schnell und Radfahrer wurden das ein oder andere Mal geblendet. Aus der Erinnerung empfand ich das ILS der C-Klasse als etwas sicherer, was diese Dinge angeht. Dennoch ist dies Meckern auf sehr hohem Niveau, denn das Matrix LED von Audi kommt an das Multibeam-System nicht wirklich heran und das adaptive-LED-System von BMW ist hier Lichtjahre von entfernt.
Im Interieur befand sich ein weiteres Technikhighlight. Das riesige Widescreen-Cockpit wusste mich zu überzeugen.
Die neue Bedienung via Touch auf dem Lenkrad funktionierte einwandfrei. Die Stile der Armaturen lassen sich wählen und anschließend in gewissem Umfang konfigurieren.
Der sportliche Stil gefiel mir leider überhaupt nicht, der klassische Stil wusste zu überzeugen, aber gefahren bin ich eigentlich durchgehend mit dem progressiven Stil. Er wirkt sehr modern und übersichtlich. Im klassischen und sportlichen Stil lässt sich jeweils das rechte Instrument verstellen, im progressiven Stil gar der linke und der rechte Bereich. So lässt sich beispielsweise der Verbrauch sehr schön darstellen oder auch die Navigation. Hier einmal als Beispiel im klassischen Stil.
Des Weiteren war das große Ambientlight verbaut, welches sich in 64 Farben verändern lässt.
Als letztes Highlight möchte ich die Rückfahrkamera hervorheben. Die Qualität ist einfach brilliant.
Zudem fährt sie, wie bei Mercedes üblich, ein, sodass sie nicht verschmutzen kann wie die unzähligen ungeschützen Kameras auf dem Markt. Unterstützt wird die grandiose Qualität durch das hochauflösende Display des Comand Online.
Zum neuen Comand sei noch gesagt, dass die neue Menüstruktur kein Fortschritt darstellt und intuitive Bedienung etwas anderes ist. Die Navigation ist jedoch klasse und sehr schnell.
Motor, Getriebe und Verbrauch
Kurz: Grandios. Das 9-Gang Automatikgetriebe arbeitet bis auf wenige kleine Ruckler sehr komfortabel und gut, ist jedoch nicht so gut die 8-Gang ZF. Der E220d mit 195 PS starkem Diesel hat allzeit genügend Leistung, ist äußerst ruhig und brilliant im Verbrauch. So lagen auf der Strecke Aurich-Münster mit 60% BAB mit Tempomat 170 km/h (wo möglich) am Ende 5,3l/100km an, auf der Rückreise mit Tempomat 130 km/h satte 4,3l/100km. Insgesamt lag der Verbrauch über das Wochenende mit knapp 750 km bei phenomenalen 5,0l/100km (errechnet).
Fazit
Die neue E-Klasse hat mich in sehr vielen Punkten sehr überzeugt. Für längere oder gemütliche Fahrten würde ich sie jederzeit wieder nehmen und sie vor allem mit dem großen Assistenzpaket unbedingt mal fahren wollen. Mercedes hat hier vor allem technisch einen sehr guten Schritt Richtung Zukunft gemacht, auf den die Konkurrenz nun antworten muss.