Dodge Charger 5.7 HEMI R/T|Hertz Flughafen New Orleans (MSY)


  • Da es ja trotzdem kein ganz alltäglicher Mietwagen ist schreibe ich hier mal ein paar Worte über den Charger


    Auto: Dodge Charger 5.7 HEMI R/T

    Anmietort: Flughafen New Orleans (MSY)

    Mietdauer: 2 Tage

    Gefahrene Meilen: 545 miles (877km)

    Meilen bei Übergabe: 30300 miles

    Gebuchte Klasse: F (FCAR)

    Erhaltene Klasse: YF mit Upsell

    Tarif: ADAC



    Zur Anmietung:

    Da ich bereits 1,5h nach Ankunft des Flugs einen Termin hatte, der 30 Minuten entfernt war stand ich ein bisschen unter Zeitdruck. Der Flug war jedoch Pünktlich und das Mietwagenzentrum nicht weit vom Terminal entfernt. Am Hertz counter war ich auch gleich an der Reihe, die Dame am Schalter war typisch amerikanisch Kundenfreundlich und bat mir dann alle Zusatzleistungen an, die Hertz verkauft inkl. Upsell auf Mercedes GLC 300 oder Range Rover Evoque. Das Gespräch wirkte aber sehr abgelesen und wenig persönlich. Nachdem ich alles abgelehnt habe, bekam ich den Mietvertrag und kann mir oben an der 'Ultimate Choice' etwas aussuchen. Also auf zur 3. Etage, die sich Hertz mit Thrifty/Dollar teilt die Flotten waren aber hier getrennt. In der Fullsize Sektion gabs jedoch nur 2 langweilige Malibus (2018er Modell), 2 Dodge Grand Caravans und einen Chevrolet Equinox, nicht das was ich mir vorgestellt hatte. Im President und 5-Star Bereich standen jedoch einige Interessante Autos unter anderem der Charger mit dem HEMI badge auf dem Kotflügel, daraufhin bin ich zum Upgrade Counter und hab nach genau diesem Auto gefragt, die genervte Mitarbeiterin meinte gleich dass das Extra kostet, war mir eigentlich auch egal da ich das Auto ja nur 2 Tage hatte. Der Charger war verfügbar und ich bekam den Schlüssel dazu. Es stellte sich als ein 2018er Modell raus mit bereits 30300 Meilen auf dem Zähler. Das Kennzeichen war aus Florida. Da ich noch nie einen V8 gefahren wollte ich bei meiner nächsten USA Reise diese Erfahrung nachholen, solange es noch solche Motoren in den Autos gibt. Der Zustand war wie man es von einem Mietwagen mit 30k Meilen erwartet, einige Kratzer und Dellen und alle vier Felgen zerkratzt.



    Styling/OptiK:

    Der erste Eindruck war selbst im dunkel beleuchteten Parkhaus schon sehr cool, mit dem Lack in weinrotem 'Octane Red' und den grauen 20 Zoll Alufelgen. Auch die klassisch sportlich Form gefällt mir sehr obwohl die aktuelle LD-Generation schon seit dem 2011er MY auf dem Markt ist und seit dem 2015er MY kein facelift mehr bekommen hat. In der Silhouette sieht man schon an, dass vorne Platz für einen großen Motor ist und der Antrieb hinten ist. Bei über 5m Außenlänge würde man in Europa schon beim parken an die Grenzen stoßen in den USA stellt das jedoch kein Problem dar. Der Lack wirkt bei sonneneinstrahlung deutlich heller jedoch nicht so sehr wie der von Mazda. Die Frontpartie wirkt aggressiv, womit man schon einiges an Überholprestige hat. Auch die schwarze Front und das fehlen des Kennzeichens tragen zu dem Look bei. Im Heck fallen vor allem die LED Rückleuchten auf, die sich über die gesamt Heckpartie ziehen dadurch erkennt man den Charger auch nachts eindeutig. Als R/T wirkt der Charger dezenter als die großen SRT Modelle, wobei er aber nicht als Basismodell durchgeht. Im Konfigurator stehen viele bunte Farben unter anderem Gelb, Grün und Lila zur Auswahl die dem Charger meiner Meinung nach auch gut stehen würden, bei den Vermietern wird man diese aber eher selten finden. Optisch gefällt er mir sehr gut, nicht zu langweilig und nicht zu aggressiv







    Interieur:

    Im Innenraum merkt man sofort dass man sich nicht in einer europäischen Premiumlimousine befindet, obwohl die Größe und Leistung durchaus mit 5er, E-Klasse etc. vergleichbar ist. Die Materialien sind zwar noch größtenteils in Ordnung, die Verarbeitung ist aber ein deutlicher Rückschritt zu den europäischen Herstellern. Die Mittelkonsole knarzt, manche Kanten sind noch scharf, das Plastik verkratzt leicht etc. alles Sachen die sogar in einem typischen VW Golf besser gelöst sind. Das ganze kann ich jedoch verschmerzen, weil der Charger deutlich günstiger als 5er, A6 und co. ist und vom Preis eher auf dem Niveau des besagten Golfs liegt. Auch wenn nicht alles so edel ist wie man es aus Europa gewohnt ist kann ich mich von der Funktionalität nicht beschweren, alles was man bedienen muss ist klar und deutlich angeordnet und einfach zu bedienen, es waren jedoch leider nicht viele Assistenzsysteme vorhanden die man hätte bedienen müssen. Das Infotainmentsystem UConnect gefiel mir sehr gut, der Touchscreen ist groß genug und reagiert schnell auf Eingaben. Apple CarPlay war auch vorhaben, was ich zur Navigation genutzt habe. Sirius XM Radio war diesmal auch mit an Bord. Die Grundfunktionen der Klimaautomatik lassen sich sowohl durch durch die großen Knöpfe und Drehregler als auch das Infotainment steuern, dort kann man auch Sitzheizung/kühlung und das beheizte Lenkrad steuern. Die Icons am Bildschirm kann man übrigens auch ganz einfach per drag & drop anordnen wie es einem gefällt. Die elektrisch verstellbaren Ledersitze waren auch auf einem 3h Roadtrip nach Florida sehr bequem. Einige Schalter und Knöpfe findet man so auch im Maserati Ghibli was aber eher gegen den Maserati spricht, für den Charger passt das Interieur aber.






    Fahreindruck:

    Kommen wir nun zum wichtigsten Kapitel des Charger V8 und dem eigentlichen Grund warum ich ihn unbedingt wollte. Schon als ich beim Anlassen den V8 gehört habe stellte sich ein breites Grinsen auf meinem Gesicht ein. Kaum aus dem Mietwagenparkhaus draußen merkt man schon bei leichtem Gasbefehl den herrlichen satten V8 Klang, kein künstlicher Lautsprechersound, einfach nur herrlich! Doch der Sound ist nicht der einzige positive Aspekt am Motor, die Beschleunigung ist auch nicht schlecht. Auf dem Papier 0-60 mph in 5,2 Sekunden, wenn man an der Ampel ganz vorne steht kann man das schon spüren. Das Problem ist nur, das man die Leistung aufgrund der Geschwindigkeitsbeschränkungen nicht richtig ausfahren kann, an Auffahrten der Interstate kann man aber mal Gas geben und den V8 singen hören :love:. Die ZF 8-Gang-Automatik schaltet auch bei dem 5.7L V8 genauso schnell und sauber wie bei BMW. Mit dem Motor hat man in jeder Verkehrslage genug Power, z.B. wenn man jemanden überholen muss oder schnell die Spur wechseln muss. Doch auch als Roadtrip Fahrzeug taugt der Charger mit V8, der Motor schaltet sich auf dem Highway öfter mal in den 4-Zylinder Modus wodurch der Momentanverbrauch sich deutlich verbessert, fordert man jedoch Leistung ab schaltet der Motor wieder auf 8-Zylinder um. Das Fahrwerk ist ziemlich komfortabel ausgelegt und kommt auch mit den teilweise ziemlich großen Schlaglöcher der US-Straßen klar. In den wenigen Kurven die ich gefahren bin merkt man zwar schon den Heckantrieb, fahrdynamisch ist er aber nicht auf dem Niveau aktueller BMWs. Hier kommt wahrscheinlich die veraltete Basis (E-Klasse W210?) raus. Bei kräftiger Beschleunigung kommen die Reifen schon schnell an ihre Grenzen, das Profil ist nach 30000 Meilen Mietwagenbetrieb wahrscheinlich auch nicht mehr das beste. In punkto Verbrauch war ich vom Charger sehr begeistert. Beim Stop & Go Verkehr ist er noch ziemlich hoch, aufgrund fehlender Start-Stopp-Automatik oder Mildhybrid-System. Auf dem Highway kommt ihm aber die Zylinderabschaltung zugute und der Verbrauch sinkt entsprechend. Ohne Geschwindigkeitsbeschränkung und Speed traps wäre der Verbrauch vermutlich deutlich höher. Durchschnittlich lag mein Verbrauch mit viel Highway driving bei 25 MPG (ca. 9,4 L/100km) das beinhaltet aber auch einige Vollgas Beschleunigungen. Zeitweise lag der Verbrauch auch bei 35 MPG (ca. 6,7 L/100km). Das finde ich in anbetracht der gebotenen Leistung mehr als fair. Fahrassistenzsysteme waren außer einer GRA leider keine an Bord was mich aber nicht wirklich gestört hat, alles halt noch richtig old skool!






    Fazit/Gesamteindruck:

    Für den Listenpreis von unter $40000 bekommt man ein großes Auto mit viel Platz einen großen Motor und einigen sinnvollen Feautures. Laut Konfigurator wurde hier noch die 'Plus Group' mit beheizten/gekühlten Sitzen, beheiztem Lenkrad, 20-Zoll Felgen und HID Scheinwerfern (Xenon?) und ein paar weiteren Kleinigkeiten. Der Charger ist ein ehrliches Auto zum fairen Preis, der gar nicht so viel Verbraucht wie gedacht. Ich hoffe, dass es das Modell noch ein bisschen Länger gibt auch mit den großen Motoren, könnte ich mir eventuell gut als Alltagsauto vorstellen. In Deutschland macht er vielleicht nicht ganz so viel sinn wie in den USA, stellt aber mal eine willkommene Abwechslung im Straßenbild da. Die größeren SRT und Hellcat Modelle sind nochmal viel verrückter, für den kleinen V8 schlägt der HEMI sich aber ziemlich gut. Alles in Allem fand ich den Charger einen der besten Mietwagen den ich bisher hatte und für diesen Zweck wer es genau das richtige Auto.


    Die Strecke die ich fahren musst waren zwar nur ca. 100 Meilen, ich habe mich aber dazu entschieden einen kleinen Roadtrip nach Pensacola Beach in Florida via Mississippi und Alabama zu machen, dadurch kamen die meisten Meilen zusammen.



  • Ja empfohlen wird aller möglicher Unsinn - de facto hatte ich nie Probleme und habe auch noch nie von welchen gehört.

    Zumindest bei den großen AVen steht explizit, dass der nationale Führerschein ausreichend ist, solange dieser in lateinischer Schrift vorliegt.

    Und den Polizisten interessiert hier sowieso nur das echte Dokument, die würden dich für den Papierschrieb auslachen.