Vom Driften und Stingern - Kia Driving Experience 2021

  • Vom Driften und Stingern - Kia Driving Experience 2021

    ein Eindruck


    Ich weiß, ich bin mit diesem Bericht ein bisschen im Nachstand... Nachdem _silencefox_ von der Driving Experience mit dem Proceed GT berichtet hat, möchte ich gerne etwas über meinen Tag mit dem Kia Stinger schreiben.


    Das Fotomaterial in diesem Bericht stammt zum Großteil von Pieeet, Crazer und Sundose. Danke an dieser Stelle fürs zur Verfügung stellen (ich hab mich voll aufs Auto fahren konzentriert :D).


    Montag Abend

    Die Anreise fand bereits am Montag statt. Einquartiert wurden wir von Kia im Gräflichen Park in Bad Driburg. Ich kam dort gegen 16:30 an und wartet noch auf meine Begleitung, bevor es zum Check-In ging.

    In der Rezeption wurden wir von zwei Kia-Mitarbeitern empfangen, die mit uns die Anmeldung durchführten und uns die Zimmerkarten überreichten. Als alles erledigt war, ging ich noch fix aufs Zimmer um meine Tasche dort abzulegen und mal kurz die Räumlichkeit abzuchecken. :)

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    (breites Bild, sorry für die Quali)


    Dort lag sogar noch eine kleine Aufmerksamkeit in Form eines Bluetooth-Lautsprechers bereit. :D


    Neben der Zimmerkarte gab es auch ein Namensschild mit farbigen Punkt, welches uns in eine der vier Gruppen (5 Fahrzeuge, 10 Personen) einteilte.


    Dann drängt die Zeit schon und es ging zurück zum Empfang. Alle Teilnehmer wurden nun zum Bilster Berg geshuttlet, wo das Abendprogramm auf uns wartete. Los ging es mit einem kleinen Empfang, begleitet von Getränken und Snacks. Als alle angekommen waren, hielt einer der Instruktoren einen Vortrag. Hier wurden uns allgemeine Dinge wie die korrekte Sitzposition, Lenktechniken, der Kammsche Kreis, sowie Verhaltensregeln für den kommenden Tag erklärt. Für jemanden, der schon mindestens einmal an einem Fahrsicherheitstraining teilgenommen hat waren die ersten Themenbereich durchaus bekannt, allerdings fand ich die Auffrischung sehr gut.

    In der Halle stand zudem noch der neue EV6 von Kia, welchen wir nach dem Vortrag (nach belieben) noch unter die Lupe nehmen durften.


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    Anschließend ging es per Bus auf die andere Seite des Geländes, wo das Abendessen in Form eines BBQ-Buffetts auf uns wartete.

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    Gegen 22 Uhr brachte uns der Shuttle dann wieder zurück zum Hotel, da es am nächsten Tag bereits um 8 Uhr los gehen sollte.


    Dienstag früh


    Nach einer Nacht, die für mich noch ein bisschen länger hätte sein können, ging es kurz vor 8 los zum Bilster Berg. Dieses mal mit dem eigenen Auto, da nach Veranstaltungsende direkt die Heimreise auf dem Programm stehen würde.

    Dort angekommen wurden wir alle auf einer Parkfläche eingewiesen und uns erwarteten direkt die Fahrzeuge des heutigen Tages.


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    Vor dem entsprechenden Fahrzeug gab es für jeden noch ein Portrait, welches im Nachhinein von Kia bereitgestellt wurde.


    Dann folgte die Begrüßung durch die Instruktoren, inkl. kurzer Vorstellung und Einteilung der Gruppen. Dann durften sich je zwei Personen zusammenfinden und ein Auto aussuchen. Ich war natürlich mit HerrVorragend dort, entsprechend haben wir uns auch einen Stinger geteilt. :)



    Das Fahrzeug

    Der Kia Stinger wird seit 2017 in der ersten Produktgeneration gebaut. In der oberen Mittelklasse eingeordnet misst sich das "viertürige Coupé" gegen den Audi A5 sowie das BMW 4er Gran Coupé.


    Zu Beginn war der Stinger mit einem 2,2l Diesel (200PS), einem 2.0l Benziner (~250PS) sowie als Topmodell "GT" mit einem 3,3l V6 Benziner (~370PS) erhältlich. Seit dem Facelift im Sommer 2020 ist ausschließlich das Topmodell, der Kia Stinger GT erhältlich. Verbaut ist dazu ausschließlich ein 8-Gang-Wandlerautomat.


    Der Stinger GT verfügbar über einen Allradantrieb, seit dem Facelift ist an der Hinterachse ein mechanisches Sperrdifferential verbaut. Dies erlaubt dem Antrieb, die gesamte Kraft auf die Hinterachse zu leiten.

    Das erlaubt dem Wagen zu driften, darum geht aber später.


    Unsere Fahrzeuge waren übrigens bis auf das optionale Panorama-Glasdach und die Sportabgasanlage vollausgestattet. Das Umfasst beim Stinger GT unter anderem einen Alcatantara-Dachhimmel, Ledersitze mit Heizung und Belüftung, volle Fahrassistenz, ein Head-Up-Display uvm.


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    Die Strecke

    Zu Gast sind waren wir auf dem Bilster Berg. Bereits seit 2013 findet hier ein Test- und Präsentationsbetrieb auf der 4,2km langen Strecke statt. Dazu gesellen sich insgesamt 19 Kurven.

    Entworfen wurde die Strecke vom Architekten Hermann Tilke, der auch für einige Formel 1-Strecken verantwortlich ist.


    Highlight der Strecke ist die sogenannte "Mausefalle", eine Linkskurve, die ein Gefälle von 26% einschließt. Vor der Kurve befinden sich zwei Kuppen, nach der Kurve eine Steigung die in eine Rechtskurve übergeht. Daher muss dieses Stück zum Großteil uneinsehbar gefahren werden, was diesen Streckenabschnitt sehr anspruchsvoll macht.

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    Eine weitere Besonderheit der Strecke ist, dass hier zwei Boxengassen zur Verfügung stehen. Das hat den Vorteil, dass eine neue Veranstaltung bereits aufgebaut werden kann, während eine andere sich z.B. gerade in der Endphase befindet.


    Der Bilster Berg ist übrigens auch die "Heimat" der YouTube-Kanals ausfahrt.tv, als kleiner Fun Fact. :D


    Dienstag Vormittag

    Gestartet sind wir mit einer entspannten Einführungsrunde, in der uns der Instruktor etwas zur Strecke erzählt und die kurven schon einmal grob erklärt hat. Anschließend ging es in die erste Übung, die Gefahrenbremsung. Diese Übung fand zwischen T4 - Munitionsfeld und T5 - Jägerbuche statt.

    Hierzu wurde auf einer gerade auf 100km/h beschleunigt und an einer, durch Pylonen markierte, Position eine Gefahrenbremsung eingeleitet. Hierzu ist natürlich auch die Sitzposition wichtig, damit instant der volle Druck auf das Bremspedal geleitet werden kann.

    Hier hat jeder Fahrer mehrere Durchläufe gemacht, es gab keine Schwierigkeiten. :)


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    Nun ging es zum nächsten Übungspunkt: Slalom-Fahren - auf Zeit.

    Diese Übung war auf der Pömbser Höhe, geographisch zwischen T3 - Pumpenhaus und T17 - Mutkurve aufgebaut.

    Von der Mutkurve ausgehend wurde auf dem geraden ein Slalom gefahren, dann eine (fast) 180°-Kurve gefahren in einen weiteren, kurzen Slalom, und dann eine S-Kurve gefahren die wieder auf der Gerade vor der Mutkurve endete. Als zusätzlichen Bonus war das Ende des Slamoms eine "Garage". Ziel war es den Bremspunkt so zu setzen, dass man innerhalb der Hütchen zum stehen kam.

    Nach ein paar Übungsläufen wurde das ganze auf Zeit gefahren. Unser Instruktor meinte, dass am Sonntag die Bestzeit bei ~24,5sek lag. Da kam von uns keiner ran. :)

    Sidenote: Wurde eine Pylone umgenietet, durfte der Fahrer diese selber wieder aufstellen und die Lauf wurde nicht gewertet (ja, auch Toasty hat das einmal geschafft :sleeping: )


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    Unsere dritte Übung fand im Auslaufbereich der T17 - Mutkurve statt.

    Hier ging es um den schnellen Fahrspurwechsel und die Stabilisierung des Fahrzeugs allein durch die Lenkung.

    Hier find es dann auch leicht zu regnen an, was der Übung aber keinen Abbruch tat. Gefahren wurden mehrere Läufe, erst mit 80km/h, dann mit 90km/h und zum Schluss mit 100km/h. Alles war, trotz feuchter Fahrbahn, ohne Probleme möglich.


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    Nun gab es einen kurzen Break. In der Halle gab es Snacks, sowie kalte und warme Getränke.


    Nun ging es auf die Dynamikfläche, zum Highlight des Tages: Driften.

    Da der Stinger seine Antriebskraft komplett auf die Hinterachse leiten kann, ist es möglich mit dem Fahrzeug zu driften.

    Das war die einzige Übung, in der das ESP/ESC komplett abgeschaltet werden durfte. Übung war, einen Halbkreis aus Pylonen anzufahren, dann das Heck zum ausbrechen zu bringen und den Drift über den Halbkreis zu halten.

    Sah einfach aus, war es aber absolut nicht. :D Ich hab mich eher gedreht als da elegant durchzusliden. Zwei Teilnehmer aus unserer Gruppe haben die Drifts dann aber solide gemeistert!

    Hat trotzdem Spaß gemacht!


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    Nun gab es Mittag in der Ostschleifenterasse. Wir konnten zwischen zwei Nudelgerichten wählen, Salate,Nachspeisen und kalte Getränke standen auch ausreichend zur Verfügung.


    Dienstag Nachmittag

    Nach der Stärkung ging es zur vorletzten Fahrübung. Diese war zwischen T14 - Hochsitz und T15 - Clubhaus-S aufgebaut.

    Als Erweiterung zur ersten Übung des Tages wurde hier das Vollbremsen in der Kurve geübt. Dazu nahmen wir Anlauf über die Bilster Kuppe (Ab T13 - Bilster Kuppe) und führten dann in der Kurve eine Gefahrenbremsung durch. Ziel war es, am Kurveninneren zum stehen zu kommen und keine Hütchen umzunieten. ^^


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    Nach dieser Übung gab es die Ansage: Wir fahren zurück zur Base, die Übungen auf der Strecke werden abgebaut.

    Während die Strecke für den letzten Tagesordnungspunkt geräumt wurde, konnten wir uns in der Base erneut mit Getränken und Snacks versorgen. Wo es frühs noch Sandwiches gab, wurden nun süßere Snacks angeboten. Fast zu schade zum essen. :)


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    Die Getränke waren zu jeder Zeit eiskalt, um sich von den Übungen erfrischen zu können, fand ich super.


    Zum Abschluss wurden nun ein paar Runden auf der Strecke gefahren. Zuerst ging es aber für alle Teilnehmer noch zur Mausefalle, wo nochmal explizit erklärt wurde, wie diese Kurve zu fahren ist. Wenn man in dieser Kurve steht, merkt das Gefälle von 26% auch richtig.


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    Dann wurden pro Fahrer 2 Stints á 6 Runden gefahren. Dabei gab es erst eine Warmlaufrunde, anschließend fuhr jedes Fahrzeug eine Runde hinter dem Instruktor. Die Pause nach jedem Stint hat man sich finde ich auch verdient, das ist auf jeden Fall anstrengend! Aber es macht auch unheimlich Spaß, auch wenn ich echt nicht Rennstreckentauglich bin.


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    Nach den 4 Stints war der TOP offiziell vorbei, wer aber noch Lust hatte durfte noch weitere Stints mit fahren (ich meine 2 oder 3 wurden dann noch gefahren).


    Abschluss und Fazit

    Damit neigte sich der Tag auch dem Ende zu. Von den Instruktoren gab es noch eine Teilnahmeurkunde sowie einen Goodie-Bag. Dann durften wir uns auf den Weg machen.


    Was kann ich sagen? Es hat unheimlich viel Spaß gemacht! Ich fand das Programm sehr umfangreich und habe aus den praktischen Übungen noch einiges mitgenommen (trotz zwei Fahrsicherheitstrainings mit privatem PKW).


    Ich bin bisher ja eh ein großer Fan vom Stinger gewesen, umso toller fand ich es, das Auto in diesem Rahmen mal bewegen zu können (und nicht ganz so zimperlich damit umgehen zu müssen. :210:)

    Allerdings muss ich sagen, dass ich mir von dem Auto selbst mehr erwartet hätte. Die Ausstattung und Verarbeitung ist grandios, aber das Auto wirkt trotz fast 370PS unheimlich Träge. Klanglich musste der Wagen gegenüber den Proceed auch deutlich einstecken, keine Ahnung inwiefern der Sport-AGA das lösen könnte.

    Einmal editiert, zuletzt von Mr_T0astbr0t ()