Wenn der Automatismus den Weg zur italienischen SUFFerinität ebnet | Maserati Grecale GT | Sixt Gotha

  • Nachdem der RS6 schweren Herzens am Donnerstag wieder in seiner Heimat Hünfeld abgegeben war, folgte am nächsten Tag allerdings direkt die nächste Miete. Dank dem Cybermonday-Angebot konnte eine spontane Fahrzeugbesichtigung sehr kostengünstig realisiert werden.


    Für knapp über 50€ gab es also eine CLAR-Miete ohne große Erwartungen bei Sixt Gotha. Für spontane Mieten nutze ich gerne die kleine Station um mir eine möglichst kurze und unkomplizierte Anreise zu ermöglichen. Mit maximal 6-8 Autos kann man hier natürlich keine Highlights erwarten. Für eine Miete bei der es um eine Fortbewegung von A nach B geht ist das allerdings nicht wirklich schlimm. In der Vergangenheit wurde ich außerdem, wie geschildert, auch öfters mit netten Upgrades überrascht. An der Station in Gotha wird der Service-Gedanke noch sehr gepflegt und der nette und herzliche Umgang lässt die sonstigen Sorgen im Bezug auf Sixt schnell verfliegen. Toll! Auch dieses Mal kam es zu einem Anruf der Station am Vormittag des Abholungstages.


    Sixt Gotha: Hallo Herr e31fahrer, vom Flughafen in Frankfurt hat sich ein besonderes Fahrzeug zu uns verirrt. Da wir derzeit keine Highlights in C zur Verfügung haben, wollte ich sie fragen, ob Interesse an einem Maserati besteht? Irgendwas in SUV-Form.

    e31fahrer: *kurz geräuspert und dann passierte es ganz automatisch* Ja klar!


    Ich hatte zu dem Zeitpunkt natürlich schon im Kopf, um welchen Maserati es sich handeln könnte. Da sich die Wettersituation am Wochenende etwas kompliziert zeigte, besonders am Ziel in Richtung Süden (unter Stuttgart), freute ich mich natürlich über etwas mehr Bodenfreiheit und Vierradantrieb. Außerdem: Maserati für C, kann man machen. Man merke also: auch in Gotha können Wunder passieren.^^


    In der Station gab es dann nach dem kurzen Kartenspiel und etwas Smalltalk über den Weg des Maseratis nach Gotha den Schlüssel mit der Bedingung: Am Montag bei Abgabe muss aber berichtet werden. Nichts leichter als das.


    Buon giorno! Da steht er also, der Maserati Grecale in der Ausstattungslinie GT.

    Da ich mich mit den Begrifflichkeiten und Details bei Maserati nicht besonders gut auskenne und der Grecale mein erster Kontakt mit der Marke darstellt, möchte ich diesen Bericht etwas oberflächlicher halten als sonst.



    Apropos oberflächlich - beginnen wir mit dem Außenkleid. Bei der GT-Line handelt es sich um die standardmäßige Ausstattungslinie beim Grecale. Was jedoch nicht standardmäßig gehalten wurde, ist der schicke Außenlack in Grigio Lava und die noch schickeren 20 Zoll Schmiede-Felgen. Bei diesen beiden Sonderoptionen hat Sixt aus meinen Augen definitiv den richtigen Haken gesetzt. Nicht ganz zusagen tut mir hingegen die Front. Die aufgesetzten Scheinwerfer wirken mir etwas zu rund (und haben zu viel Ähnlichkeit mit einem aktuellen Ford Puma) und allgemein ist er mir für die Marke Maserati von Vorne einfach etwas zu freundlich gezeichnet.


     


     


     


     


    Gefallen haben mir dagegen die vielen kleinen Details und Embleme, die an ältere Maserati-Modelle erinnern sollen. Auch die Seitenansicht des Fahrzeuges ist klassisch Schick und die Kombination mit den verchromten Anbauteilen ist für den Grecale sehr authentisch. Deutlich mehr zusagen als die Front tut mir hingegen das Heck. Die Scheinwerferform und das schmale Heckfenster lassen eine breite Optik erzeugen. Etwas zu emotional finde ich allerdings die vier silbernen Endrohre. Besonders wenn nicht viele Emotionen herauskommen. Dazu aber später mehr.


     


     


     


    Der Innenraum strahl in erster Linie eine gewisse Eleganz aus, gepaart mit einigen modernen Elementen. Zuerst stechen die beiden mittleren Displays für das Entertainment und die Klima- und Sitzsteuerung ins Auge. Bei diesen kann man eine optische Nähe zu Audi erkennen. Entgegen meiner Erwartungen gegenüber italienischer Displays, konnten beide Bildschirme mit einer guten Auflösung, interessanten Anzeigen und stabiler Funktion überzeugen.



    Ausgestattet ist der Maserati von Sixt mit Leder Nero und Dekorleisten in Esche offenporig. Aus meinen Augen eine wirklich stimmige Kombination. Die Sitze sind 10-fach elektrisch verstellbar, sowie gekühlt und beheizt und bieten guten Komfort. Auch im Innenraum lassen sich Anleihen an historische Maseratimodelle erkennen. Als Beispiel kann hierfür kann die Uhr im Armaturenbrett, welche mit diversen modernen Gimmiks (G-Messer, verschiedene Zifferblätter etc.) ausgestattet ist. Die Innenraumanmutung ist anfangs nicht so gut, wie man sie in einem Maserati erwarten würde. Ich empfinde sie allerdings für vollkommen in Ordnung. Besonders die belederten Teile, wie die Türtafeln können sich sehen lassen. Was sich ebenfalls sehen lassen kann, ist die weitere Ausstattung. Auf der Liste stehen z.B. das Klimapaket, das Assistenz-Paket, das Fahrassistenzpaket 2, Adaptive Voll-LED-Matrixscheinwerfer, Privacy-Verglasung, eine 360 Grad Kamera und das Sonus faber Hogh-Premium Soundsystem mit 21 Lautsprechern.


     


     


     


     


    Doch wie fährt sich nun so ein reinrassiger italienischer Sportwagen, gefangen im Körper eines SUV´s? Nicht so wie man es erwarten möchte. Denn beim Motor wurde das Kreuz nicht ganz an der richtigen Stelle gesetzt und so ist in meinem Exemplar ein 2 Liter Vierzylinder mit 300 PS und 450 Nm verbaut gewesen. Besonders viel Fahrfreude sollte man bei diesen Werten und einem Gesamtgewicht von knapp zwei Tonnen natürlich nicht erwarten. Der Grecale macht seinen Job als entspannter Reisebegleiter natürlich trotzdem gut, wirkt in manchen Situationen allerdings etwas schwach auf der Brust. Schuld daran könnte auch die recht träge Achtgang Automatik sein. Aber genug Gemecker, ich bin schließlich noch zu verwöhnt vom RS6.


    Durch die schneebedeckten Autobahnen von Baden Württemberg kämpfte sich der Italiener problemlos und sehr souverän. Die Geräuschdämmung ist bis 150 km/h echt gut und auch die Federung lässt nichts zu wünschen übrig. Viel mitbekommen vom Vierzylinder tut man während entspannter Fahrweise natürlich nicht. Schaltet man jedoch in den Sportmodus und erhöht dabei die Drehzahl ändert sich ebenfalls nicht viel am Sound. Viel rauskommen möchte nicht. Gut, passt eventuell nicht zum Auftritt des Fahrzeuges könnte man Seitens Maserati nun argumentieren - aber wenn man es so sieht passt auch definitiv die Klangart nicht dazu. Dieser ist stellenweise eine Kombination aus Mini Cooper S und Golf GTI. Weiß ich jetzt nicht.



    Eine Frage stellte sich mir am WE natürlich unweigerlich öfters. Wer fährt so ein Auto? Erstmal ist er definitiv nicht an eine jüngere Käuferschicht gerichtet. Wahrscheinlich wollte man den Käufern der ersten Quattroporte- und Grantourismo Reihe, welche nun bereits vor 20 Jahren auf den Markt kam, eine altersgerechte Alternative bieten. Definitiv aber ist der Maserati etwas für Kunden, denen das Symbol auf dem Fahrzeug etwas wert ist und das ist auch okay für mich. Wenn man es braucht, kann man auch heute noch mit dem Dreizack auf dem Grill in gewisser Art und Weise etwas repräsentiert. Preislich bewegt sich der Grecal gut ausgestattet im Bereich von 80.000€ - 100.000€. Da er sich größenmäßig auch zwischen einem Q5 und einem Q7 bewegt, empfinde ich diesen Preis nicht als vollkommen überzogen. Man kauft schließlich ein gewisses Statussymbol mit.



    Extra mieten würde ich mir den Grecale persönlich nicht nochmal. Dafür kommen mir einfach zu wenig Emotionen auf (außer an der Tankstelle - dazu später am Abend im Verbrauchsthread mehr). Für eine Bedienung als kostenloses Upgrade, besonders aus C, war er allerdings eine spannende Wochenendbegleitung.


    Genauso erfolgreich wie das Upgrade war auch endlich die Fahrzeugbesichtigung. Um mich nach den letzten Besichtigungen zu zitieren:

    Zitat

    Der vermeintlich top gepflegte E34 Touring ohne Rost stellte sich trotz intensiver Vorkommunikation zum Thema Unterboden- und Kantenrost als Blender mit frischem TÜV heraus.

    Zitat

    Nachdem ich an der altbekannten Stelle Schweller (Wagenheberaufnahme - Ablauf vom Schiebedach) etwas beherzter drückte ertönte erneut das altbekannte Knacken. Naja und dann war die Besichtigung nach sieben Minuten wieder beendet.


    Dieses Mal hat es sich allerdings gelohnt, rostfrei, ungeschweißt, sehr gepflegt und bis 2020 durchgehend scheckheftgepflegt kommt das neue Garagenkind daher. Ein 1993 E34 BMW 520i Touring in Orientblau konnte mein Herz erobern. Keine Sorge, einen Satz passende Kreuzspeichen-Felgen hatte ich schon vor dem Kauf des Autos zu Hause liegen. Zum Touring und seinem stärkeren Bruder auf dem Garagenplatz daneben, gibt es allerdings irgendwann später im passenden Thread mehr. Der Maserati hat nun also endlich Glück gebracht. Mist, jetzt muss ich mir zu jeder Besichtigung einen Besorgen.;)


     


    In diesem Sinne noch einmal vielen Dank an :203: Gotha für das erneute mehrfache Upgrade und den durchweg positiven Service!

  • e31fahrer

    Hat den Titel des Themas von „Wenn der automatismus den Weg zur italienischen SUFFerinität ebnet | Maserati Grecale GT | Sixt Gohta“ zu „Wenn der Automatismus den Weg zur italienischen SUFFerinität ebnet | Maserati Grecale GT | Sixt Gotha“ geändert.