”Waschmachine oder Automobil”?
Mietdauer: 3 Tage
Kategorie: FDMR
Fahrzeug: Mercedes Benz C180 Kompressor Avantgarde
Motor: 1.6 Liter R4-Benziner
Farbe (außen): Schwarz (Metallic?)
Farbe (innen): Stoff / Ledernachbildung Artico Schwarz
Weitere Ausstattung: Parktronic, Sitze Teilelektrisch, Media Interface, Radio Audio 50 APS (Kartennavigation) + Paket Avantgarde
Leistung: 156PS / 230nm - 9,5s auf 100km/h
V(max): 223km/h
Verbrauch: 9.2l/100km
Bruttolistenpreis: €39.169,-
Neben dem Mercedes Benz E200 CGI ist der C180 Kompressor kein Lieblingsfahrzeug im MWT. Die Frage die ich in diesem Bericht versuche zu beantworten wird daher auch sein, ob das berechtigt ist oder nicht?
1.Exterieur
Das Design der C-Klasse ist eher schlicht und unspektakulair. Im Vergleich zur direkten Konkurrenz fällt das Design daher auch bieder und konservativ aus, wobei der BMW 3er und Audi A4 trotz gleichen Alters modernen wirken. Auch das Avantgardepaket ändert wenig an das Erscheinungsbild des Fahrzeuges, lediglich sind andere Felgen und ein paar extra Chromleisten verbaut. Das verhilft dem Fahrzeug trotzdem nicht zu einem sportlichen oder modernen Auftritt. Ist das ein wesentlicher Kritikpunkt? Eher nicht, denn das Erscheinungsbild ist konform den Erwartungen die die etwas betagtere Kundschaft an Mercedes Benz stellt. Auch wenn das Design mich nicht fasziniert, es ist akzeptabel und verursacht keine größeren Brech- oder Würgereize..
2.Fahrverhalten & Motor
Das Fahrzeug ist ausgestattet mit einem 1,6 Liter 4-Zylinder Motor und leidet, wie vergleichbare Motoren von BMW, daran das sie zu wenig Leistung entwickeln, sich aber trotzdem einiges an Spritt genemigen. Das kann man nicht direkt dem Fahrzeug zum Vorwurf machen, es ist das Motorenkonzept was nicht perfekt ist, denn ein 6-Zylinder braucht nur etwas mehr Spritt aber leistet dafür einiges mehr. Trotzdem ist der C180 Kompressor nicht untermotorisiert, denn die 156ps sind ausreichend um im Stadtverkehr zügig voran zu kommen, und sich auch auf der Autobahn schnell von A nach B bewegen zu können.
Das Schalten und Lenken in der C-Klasse ist zwar nicht so direkt wie bei BMW oder Audi, liegt aber eher im neutralen Bereich. Warum der neutrale Bereich? Aus Volvo's oder Renaults kenne ich wesentlich schwammigere Lenkungen bzw. Getriebe, und wenn man das vergleicht zur C-Klasse dann steht das Fahrzeug doch deutlich besser da.
Auf der Autobahn ist das Fahrverhalten überraschend gut, die sportlicherere “Avantgarde-” Abstimmung sorgt dafür dass das Fahrzeug nicht schwammig wirkt sondern gut auf der Straße liegt. Unruhig wird das Fahrzeug aber nicht, die für MB typische Abstimmung sorgt das man trotzdem komfortabel an sein Ziel gelangt.
3.Interieur & Kommunikation
Im Cockpit der C-Klasse ist viel Plastik verbaut, das trübt im Vergleich zur Konkurrenz den Anblick. Das Innenleben wirkt billiger und veraltet, und erinnert nur ganz entfernt an einen Premiumanspruch. Der billige Eindruck begrenzt sich nicht nur auf die Optik, die Fahrzeugelemente (z.B. die Räder der Klimaautomatik) fühlen sich billig und “flimsy” an. Trotzdem kann man sich damit arrangieren, da es wesentlich schlechtere Innenräume gibt, auch wenn diese Marken nicht zur direkten Konkurrenz gehören.
Was stört ist das man die Kommunikationseinheiten nicht direkt über den Controller bzw. Units in der Mittelarmlehne bedienen kann. Es entsteht dadurch ein Wechselspiel zwischen Mittelarmlehne und Mittelkonsole um das Fahrzeug bedienen zu können. In dieser Mietversion war es leider nicht möglich um über einen Aux-Anschluß oder CD-Wechsler die eigene Musik zu hören, wenn im Radio nichts gutes kommt ist das ein extra Argernis, was man aber dem Auto selber nicht anrechnen kann.
Meine Ziel war schon vorher bekannt, darum habe ich das Navi lediglich als Schätzeisen für Strecke und Ankunftszeit benutzt. Es fehlt aber eine Kartendarstellung die den Fahrer über die aktuelle Verkehrslage informiert, oder es auch ermöglicht um selber Alternativrouten zu wählen. Auch in diesem Fall gibt es noch eine erhebliches Verbesserungspotenzial.
4.Fazit
Auch im komfortabel von A nach B zu kommen reicht der Mercedes Benz C180 Kompressor in jeder Hinsicht, aber das Fahrzeug ist eine Ikone dafür wie Mercedes Benz sich in den letzten Jahren vom Premiumanspruch entfernt hat. Es erscheint als wenn Mercedes Benz versucht ihre Fahrzeuge besser zu machen wie z.B. der Volvo S40 und Citroën C5, dabei aber den Anschluß an die Premiumfahrzeuge wie BMW 3er und Audi A4 verloren hat. Die C-Klasse scheint in der Mitte zwischen “Alltag” und “Premium” verloren zu sein, obwohl Mercedes Benz sich gerne Premium bezahlen lässt. Aber solange Mercedes Benz einen konservativen Kundenstamm hat, derselten die andere Möglichkeiten im Segment betrachtet, werden sich auch diese Fahrzeuge noch verkaufen.
Bottomline: Der C180 Kompressor ist nicht das Folterwerkzeug schlechthin, so wie es im Forum dargestellt wird. Längere Strecken lassen sich ausgezeichnet damit bewältigen, auch wenn in dem Falle ein Dieselfahrzeug angebrachter ist.
Die C-Klasse ist ein gutes Fahrzeug, es wird lediglich dadurch in den Schatten gestellt das die Konkurrenzprodukte nicht genau so “gut” sind, sondern eher “ausgezeichnet”.
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