Vermieter: Opas Garage
KM-Stand Abholung: ca. 189.500 (= Neuwagen vom Trapo)
Gefahrene KM: 862
Gebuchte Klasse: Festivalmöhre
Erhaltene Klasse: Festivalmöhre mit Komfort
Erhaltenes Fahrzeug: Opel Omega B (VFL), Bj. 1994
Motor: Vierzylinder, 115PS, Benziner, 4-Gang-Automatik
Sonderausstattung: Funk-Zentralverriegelung, Zweizonen-Klimaanlage
Bereifung: SR auf Antriebsachse, Winterreifen auf Vorderachse
Durchschnittsverbrauch: um die 9l, ohne Klimaanlageneinsatz sogar unter 9l möglich
Dauer: eine Woche
Exterieur
Im Straßenbild lange Zeit ein alter Bekannter, wird der unverbastelte Original-Omega B aus der ersten Produktionsreihe immer seltener. Leider macht ihn die Seltenheit nicht unbedingt ansehnlicher. Für mich langweiliger Opel-Einheitsbrei. Dazu auch noch recht unübersichtlich. Beim Parken ersetzt der Agrarhaken am Heck dann die PDC
Interieur
Plastik, Plastik, Plastik. Es ist kein Wunder, dass Opel mit diesem Fahrzeug nie den Anschluss an Mercedes, BMW oder Audi geschafft hat. Die Verarbeitung ist zwar wirklich in Ordnung, zumindest an diesem Modell knarzt wenig. Auf der anderen Seite sind die verwendeten Materialien einfach zu billig. Sorry Opel, das konnten auch 1994 andere Hersteller viel besser. Der Neuwagengeruch ist doch langsam verflogen, dafür hat sich ein schöner, abgestandener Plastikgeruch eingestellt. Fehlt eigentlich nur noch der (obligatorische) Duftbaum.
Motor/Getriebe
Tja, was soll man sagen. Ein große Limousine mit 4-Gang-Automatik und 115PS, dazu 178Nm.. Klingt nach wenig, und fühlt sich sogar nach noch weniger an. Lückenspringen auf der Autobahn ist nicht wirklich drin, es sei denn, man bemüht ständig die S-Taste der Automatik, die dazu verhilft, dass jeder Gang absolut radikal ausgedreht wird, auch bei nur halb durchgetretenem Gaspedal. Der Motor wird dann schnell sehr laut – Vortrieb allerdings mag sich nicht wirklich einstellen Daher sollte man hier auf gemütliches Gleiten einstellen, welches dann mit einem Verbrauch unter 9l/100km „belohnt“ wird. Insgesamt zieht dieses Fahrzeug keinen Fisch vom Teller, sogar Fiestas haben mich von hinten arg bedrängt. Es ist einfach ein ungutes Gefühl so untermotorisiert unterwegs zu sein, denn ohne Reserven fährt es sich weit weniger stressfrei auf deutschen Autobahnen.
Fahrwerk/Bremsen/Lenkung
Eigentlich kann ich in dieser Kategorie nur schreiben, dass die Lenkung für mich kaum vorhanden war. Irgendwie keine Rückmeldung und verdammt schwammig. Dazu gibt das Fahrwerk schnell Rückmeldung, vor allem in mir bekannten Kurven beginnt sofort das Rutschen, wo ich mit einem modernen Auto gar nicht drüber nachdenke diese Kurve mit überhöhter Geschwindigkeit zu nehmen, sondern es einfach tue. Insofern ist sehr, sehr sinniges Fahren angesagt, sonst landet man womöglich im Graben. Die Bremse verzögert ausreichend, aus 160km/h möchte ich allerdings keine Gewaltbremsung hinlegen. Zusätzlich ist das Bremspedal bretthart, hier ist Fußarbeit gefragt.
Technik allgemein
Einzig das absolut bescheidene Abblendlicht (man sieht ungefähr einen Meter bis vor die Motorhaube) verschafft ein sehr schlechtes Gefühl. Der Rest funktioniert und damit ist alles gesagt. Bspw. kühlt die Klima wirklich sehr gut durch.
Nutzwert
Geht eine Menge rein und auf Kratzer muss auch niemand beim Verladen achten. Genau das habe ich gesucht und bekommen. Der Heckantrieb allerdings bringt manche Probleme auf vollkommen verschlammten Festival-Parkplätzen mit sich. Trotzdem nur 1x festgefahren!
Fazit
Der Verbrauch ist ein finanzielles Desaster, aber ein Mietwagen wäre noch wesentlich teurer gekommen. Vor allem hätte man dort die Selbstbeteiligung gleich mit einkalkulieren müssen. Dies war hier nicht der Fall. Insgesamt ein Erlebnis, aber nochmal muss ich eine Strecke von 400km am Stück nicht in einem Omega fahren. Ehrlich. (Das Konzernbrüderchen auf dem Bild ist ein 23 Jahre alter Opel Kadett von einem Kumpel).