Trotzt Corona: Sixt steuert auf bestes Jahr der Unternehmenshistorie zu

Größter Wachstumstreiber für Sixt ist wie vor Corona der US-Markt. Verglichen mit dem Rekordjahr 2019 steigt der Umsatz im dritten Quartal 2021 um 29%. Die Zahlen in Deutschland stehen dem kaum nach. Hier liegt das Wachstum im genannten Vergleichszeitraum bei 27,2%.


Vor Steuern liegt der operative Konzerngewinn im dritten Quartal 2021 bei 253,2 Millionen Euro bei einem Umsatz von 795,2 Millionen Euro. Das ist das beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte. Verglichen mit dem corona-gebeutelten Vorjahreszeitraum ergibt das eine gute Vervierfachung des Gewinns.


Sixt begründet diesen Umsatzschub mit einer anhaltend hohen Nachfrage nach spontaner und ungebundener Mobilität. Corona sorgte für eine plötzliche Flaute. Die genauso plötzlich wieder vorbei war - und aufgrund des Bedürfnisses nach individueller Fortbewegung ohne Fremdkontakte sogar noch stärker wurde.


Allerdings müssen diese rosigen Zahlen eingeordnet werden. Extrem hohe Auslastungen an fast allen Stationen in Europa und insbesondere auf dem deutschen Markt führten zu nie da gewesenen Preisen für den Endverbraucher. Diesen Fakt blendet die Pressemeldung komplett aus. Sixt hat sich eigenen Angaben zufolge in der von Lieferschwierigkeiten gelähmten Automarkt behauptet und die Flotte im Vergleich zu 2020 deutlich ausgebaut. Allerdings berichten viele Erfahrungen von Sixt-Mieten über Downgrades oder Sidegrades, weil die gebuchte Mietwagenklasse nicht vorhanden war.


Denn trotz deutlich gesteigertem Umsatz im Vergleich zu 2019 war die Flotte 2021 insgesamt 8,4 % kleiner. CPMR oder SDMR wurden vermehrt mit klassenfremden Fahrzeugen bedient. Die Dieselquote in höherklassigen Kategorien nahm spürbar ab - was unterm Strich zu gestiegenen Mietkosten bei den Kunden führt. Ja, Sixt wird ein wirtschaftliches Rekordjahr erleben. Die Frage bleibt: Wo soll die Reise noch hingehen? Und was wird der Preis dafür sein?