Hertz macht Ernst beim Thema Elektro. Noch besteht ein großer Teil der Flotte aus Autos mit Verbrennerantrieb. Doch Hertz hat als Strategie ausgegeben, vorzugsweise auf Elektroautos umzusatteln - und die weltweit "größte Elektroflotte" aller Autovermietungen für Kunden bereitzuhalten.
Wie viel davon tatsächlich in der Praxis ankommt, wird sich zeigen. Aktuell lassen sich in Deutschland kaum Tesla Model 3 oder alternative Elektroautos bei Hertz mieten - da ist beispielsweise Starcar schon weiter. „Wir freuen uns über die Partnerschaft mit Polestar und darauf, die Premium Elektrofahrzeuge der Marke in unsere Privatkunden und Carsharing Flotten zu integrieren“, schreibt Stephen Scherr, CEO von Hertz in einer Polestar-Pressemeldung. Hertz wolle sich so als umweltbewusstes Unternehmen positionieren.
Polestar macht sich auf den Weg, von einer vorsichtigen Fingerübung Volvos zu einer profitablen, eigenständigen Marke zu werden. Im nächsten Schritt wird Polestar im Zuge der Einverleibung durch Gorges Guggenheim an der Wallstreet gelistet zu werden. Diese Fusion soll ab Q3 2022 vollzogen sein.
Bis zu 65.000 Autos in fünf Jahren bedeutet 13.000 Autos pro Jahr für Hertz - ein jährlicher Anteil von nur ca. 3% an der Gesamtflotte. 2020 war die Hertz-Flotte wegen der Corona-Krise auf rund 420.000 Autos geschrumpft. Gebrauchte Mietwagen wurden zu Spottpreisen auf den Gebrauchtwagenmarkt geworfen. Ein Jahr später hatte Hertz - wie jede Autovermietung - Schwierigkeiten, an Neufahrzeuge zu kommen. Der Coup, 100.000 Autos von Tesla zu kaufen, entspannte die Situation etwas. Jede weitere Quelle, jeder neue Hersteller wird daher als Alternative und Ergänzung zu den etablierten Herstellern in Betracht gezogen. Lynk & Co. sei hier als Beispiel aufgeführt.