Audi A1 von Zebramobil in München


  • Mietzeitraum: 1,8 Stunden (110 Minuten, davon 37 Minuten Standzeit)
    Übergabeort: München, Martin-Greiff-Straße
    Rückgabeort: München, St.-Pauls-Platz
    Kosten: 21,95 € (0,25 € pro Minute Fahrt; 0,10 € pro Minute Stand)

    Motor: R4 1,6 Liter Turbo-Diesel (TDI)
    Leistung: 77 kW (105 PS) bei 4400 U/min
    Drehmoment: 250 Nm zwischen 1500 und 2500 U/min
    Beschleunigung: 10,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h (Herstellerangabe)
    Höchstgeschwindigkeit: 190 km/h (Herstellerangabe und selber erfahren), bergab 198 km/h
    Getriebe: 5-Gang manuell
    Antriebsart: Front
    Fahrzeugleergewicht: 1240 kg


    km bei Übergabe: unbekannt
    km gefahren: 79
    Verbrauch: unbekannt
    Kennzeichen: M-ZM1119


    Zebramobil - allein schon dieser Name ist eine Reise nach München wert. Da wir uns zur Anreise zum Alpina B3S Biturbo Coupe schon ein Bayernticket gekauft hatten und München gleich um die Ecke lag, haben wir dort vorbeigeschaut. So konnten wir nach dem Alpina-Ritt auch mal eins dieser Zebras reiten. Ich hatte mich im Internet registriert und musste noch meine Kundenkarte im MVG-Kundencenter abholen. Die freundliche Mitarbeiterin des Münchener Nahverkehrs händigte mir mit bayrischem Akzent meine Karte aus. Im Internet reservierte ich kurz darauf den nächstgelegenen Audi A1, welcher ab da 15 Minuten für mich geblockt wurde. Der Weg zum Fahrzeugstandort entpuppte sich aber doch länger, als er auf der Karte aussah. Bis 19:05 wartete der A1 laut Internetseite und genau um 19:05 kamen wir bei ihm an. Auf dem Weg hatten wir schon Scherze gemacht und uns gefragt, wie dieses Zebra aussehen würde. Ich malte mir ein großes Zebra aus, dessen Halfter in einer Säule befestigt ist. Mit der Kundenkarte würde man dann diese Befestigung entriegeln und könnte dann mit dem Zebra losreiten.
    So ähnlich war es auch. Von weitem sahen wir schon den Audi A1 mit Zebramuster, zum Entriegeln musste man die Kundenkarte auf einen Sensor halten, der hinter der Frontscheibe montiert war. Daraufhin wurde man namentlich auf dem Display des Sensors begrüßt und zur Eingabe der PIN aufgefordert. PIN? welche PIN? achso... ja, ich hatte bei der Registrierung eine PIN angegeben und konnte mich sogar an sie erinnern. Doch wo sollte ich sie eingeben?
    Schnell ins Fahrzeug gesetzt und nach geeignetem Eingabegeräte gesucht. Im Handschuhfach habe ich dann ein Gerät mit einem Ziffernfeld gefunden und nach Eingabe der PIN leuchtete eine grüne Lampe auf. Scheint zu funktionieren.
    Ja, und jetzt? Nachdem man nun die Kontrolle über das Zebra erlangt hatte, wo sollte man hinreiten? In der Stadt habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich nicht ohne Ziel herumfahren sollte. Nur "einfach so durch die Gegend zu fahren" artete bei mir meist darin aus, dass ich von der 50 km/h-Grenze frustriert wurde und mich über sie hinwegsetzte. Um meinen Führerschein zu schützen, musste also ein Ziel her. Kurz nachgedacht und Flughafen München Mietwagenterminal ins Navi eingegeben.
    Routiniert fing ich an zu fahren, bis ich nach den ersten Metern inne hielt. haaaalt Stopp! Das ist ein Audi A1! Ein mir eigentlich unbekanntes Fahrzeug! große Pemiere! Doch in der Vorfreude zum Mietwagenparkhaus am MUC hatte ich das wohl vergessen. Also fing ich an, bewusst das Fahrzeug warzunehmen. Für den 77kW-Motor war dank geringem Fahrzeuggewicht ein gutes Vorankommen garantiert. Die Lenkung war präzise, das Fahrwerk gut. passt! Ein negatives Kleinwagengefühl kam nicht auf. Bei der Kurvenfahrt und beim Beschleunigen erinnerte mich das Fahrgefühl teilweise an den Mini Cooper. Für eine genaue fahrerische Analyse war aber im Münchener Verkehr kein Raum und ich hatte auch nicht die Zeit dazu. auf gehts zum MUC!
    Der Weg dahin führte überraschender Weise sogar über die Autobahn und aufeinmal tauchte vor mir Zeichen 282 auf. Wow, da konnte ich sogar mal die Höchstgeschwindigkeit testen. Dem 1.6 TDI fehlt es hier deutlich an Schub, aber man kommt voran und nähert sich nach einiger Zeit auch den 190 km/h.
    Am MUC angekommen eine Express-Runde durchs Parkhaus, der letzte Zug nach Würzburg fuhr um 21:07. Während der 37-Minütigen Standzeit am MUC kostete die Minute 0,10 €, um den Standmodus zu aktivieren, muss die Zündung ausgeschaltet sein. Meine Freundin konnte aber dennoch Radio hören und so auf mich bequem im Auto warten.
    Während der Rückfahrt suchte meine Freundin auf der Karte, die im Handschuhfach lag, heraus wo wir überall parken konnten. Das Auto muss in der Parkzone zurückgegeben werden, in der man es abgeholt hat. Wir versuchten, einen Parkplatz nah am Hauptbahnhof zu finden und waren nach etwa 2-Minütiger Suche erfolgreich. Noch schnell ein Foto gemacht, das Auto mit der Kundenkarte verschlossen und zum Bahnhof gerannt, wo wir um 21:02 ankamen.

    Bild von der Kundenkarte


    Fazit:
    Das System Zebramobil funktioniert gut. Die Preise wären für kurze Transferfahrten als Taxi-Ersatz attraktiv, jedoch sind keine Oneway-Mieten außerhalb der Parkzone möglich. Dadurch ist Zebramobil eher für längere Fahrten geeignet, zum Beispiel um etwas abzuholen oder um zu einem Termin zu kommen. Dann ist jedoch der Endpreis recht hoch. Ich habe nur eine so lange Fahrt unternommen, weil ich für meinen Registrierungspreis von 9 € gleich 19 € Fahrtguthaben bekommen hatte. Dies ist nun aufgebraucht. Hertz on Demand in Berlin mit seinen Nacht-Stundenpreisen inklusive 20 km von 2,25 € für den Cooper oder Tagsüber 2 € für den Pixo gefällt mir da besser.
    Dennoch war es eine schöne Er-fahrung, gerade wegen dem Audi A1. Der hat mich rundum überzeugt. Für den Stadtverkehr ist er bestens geeignet und auch bei Autobahnfahrten kommt keine Kleinwagen-Klapperstimmung rüber. Das Navi funktioniert gut und strahlt eine hochwertige Atmosphäre aus. Ausstattung und Verarbeitung sind oft die Mankos von Kleinwagen, so aber nicht im A1. Von Innen wäre es auf den ersten Metern schwer, einen Unterschied zwischen A1, A3 und A4 zu spüren. Das Fahrzeug A1 überzeugt, lediglich ein größerer Motor für mehr Leistung außerorts wäre wünschenswert. Für ein urbanes Carsharing-Unternehmen jedoch die nahezu perfekte Wahl. Wenn ich das nächste Mal in München bin, werde ich auch kurz den A3 mit Automatik ausprobieren.

  • Jo danke für den Bericht ! Jetzt muss ich aber auch mal einen Lob loswerden ;) , ich finds mega gut von dir, dass du soviele Berichte schreibst ! Es gibt sie leider nicht mehr so häufig wie früher, wo montags spätestens aber dienstag ein Haufen voller Fahrberichte vom WE Spezial kamen, das waren noch schöne Montage auf der Arbeit :D naja...nochmal danke und mach weiter so :)

  • Zitat

    Aber wie ich es rauslese merkt man den Unterschied im Cockpit kaum zwischen A3 und A4
    Ist dann wohl grob gesagt "nur" kleiner

    Jo, genau. Der Fahrerbereich (wie Instrumente und Lenkrad) sieht altbekannt aus, der Mittelkonsolenbereich ist neu, den kannte ich aber schon aus dem Probesitzen vom Q3. Die Orientierung zwischen Einsteigen und Losfahren hat etwa 0,5 Sekunden gedauert, was mich überrascht hat.

  • Hätte mich jetzt glatt bei ZebraMobil registriert - doch anscheinend ist die Flotte noch sehr klein bzw. schlecht aufgeteilt. Im Westen, speziell Nymphenburg (Romanplatz und Umgebung) ist garkein Fahrzeug verfügbar, liegt wohl auch daran das man die Fahrzeuge immer in festen Zonen zurückgeben muss.. ob das mit der kleinen Flotte so eine gute Idee ist?

  • Wenn meine Freundin doch auch so lieb wäre einfach nur mal zum Flughafen zu fahren und 37min im Auto auf mich zu warten =(
    Ich kann froh sein, wenn ich im Auto mal durchs Parkhaus durch fahren darf, wenn wir sowieso gerade da in der Nähe sind, aber auch da stöhnt sie schon; sonst gäbe es von mir auch viel mehr Berichte von den Berliner Flughäfen!


    Super Bericht btw, schade dass in Berlin nicht so viel los ist.